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Reisebericht: FR ANZÖSISCHE JUR A – FR ANCHE COMTE<br />

nicht gesehen zu haben, das konnten<br />

wir nicht bringen. Abgedichtet<br />

wie ein U-Boot fahren wir auf der D<br />

471 über Champagnole zum „Cirque<br />

de Baume“. Bei der Ankunft am ersten<br />

Aussichtsfelsen hat der Regen<br />

aufgehört. Wenn Engel reisen! Der<br />

Ausblick von hier oben muss bei gutem<br />

Wetter einmalig sein. Gerade<br />

als ein guter Standplatz erreicht und<br />

die Kamera scharf gemacht ist,<br />

schiebt sich eine Wolke frech ins<br />

Bild. Zur Hälfte ist das 200 Einwohner<br />

Dörfchen „Baumes des Messiers“<br />

und das Kloster noch zu erkennen.<br />

Doch das ist noch nicht alles,<br />

bei der Abfahrt in das 100 m tiefer<br />

liegende Kerbtal schlagen die<br />

ersten Regentropfen am Visier ein.<br />

Es macht wenig Spass in Regenkleidung,<br />

die Mütze auf dem Kopf, das<br />

Kloster zu besuchen. Das uralte Gotteshaus<br />

ist im 9. Jahrhundert erstmals<br />

schriftlich erwähnt worden.<br />

Von hier aus zogen einst die Erbauer<br />

des Klosters Cluny los.<br />

In der Nähe unserer nassen Maschinen,<br />

sinniger Weise unter einem<br />

Sonnenschirm, stehen zwei trockene<br />

Stühle. Mademoiselle bringt<br />

heißen Tee und die Lebensgeister<br />

kehren zurück. Wir stellen uns stur<br />

und beschließen den Regen auszusitzen.<br />

Unser Plan funktioniert nicht,<br />

der Sonnenschirm beginnt zu lecken,<br />

ins Haus wollen wir nicht, also<br />

werden die Schotten wieder dicht<br />

gemacht und zur Regenrückfahrt geblasen.<br />

Bei der Abdichtung passiert<br />

mir ein fataler Fehler. Ich habe den<br />

Baumwollhalsschutz zu weit aus<br />

dem Regenkombi gezogen und<br />

fahre nun mit einem automatischen<br />

Regenansauger durch die Gegend.<br />

Mein Körper kühlt nach und nach<br />

ungewohnt stark aus. Ich prüfe den<br />

Reißverschluss, es ist alles dicht. Ich<br />

schnattere, will aber nicht anhalten<br />

und es sind immer noch 50 km bis<br />

zum Hotel. Steifgefroren schäle ich<br />

mich im Hotel aus der Motorradkleidung.<br />

Das orangefarbene Hemd hat<br />

die klatschnasse Unterwäsche eingefärbt.<br />

Erst die heiße Dusche und<br />

die zivile Kleidung machen wieder<br />

einen Menschen aus mir.<br />

4. Tag Heimreise<br />

Es ist zum Mäuse melken, heute<br />

scheint die Sonne wieder. Über die<br />

N 57 und die D 50 kommen wir nach<br />

„Baume le Dames“ am Doubs. In<br />

Lure zeigen sich die Südvogesen am<br />

Horizont. In Ronchamp besuchen<br />

wir die Wallfahrtskapelle „Notre<br />

Dame du Haut“. In den Jahren 1950<br />

– 55 nach den Plänen des Architekten<br />

Le Corbusier erbaut, ist dieses<br />

Gotteshaus heute eine Ikone der<br />

modernen Architektur. Vor Mulhouse<br />

wechseln wir auf die A 36, bei<br />

Neuenbürg auf die A 5, die wir bei<br />

Lahr wieder verlassen. Über Biberach,<br />

Zell am Harmersbach und Bad<br />

Peterstal fahren wir nach Freudenstadt,<br />

wo der Regen wieder einsetzt.<br />

Wir passen die Geschwindigkeit<br />

dem Wetter an und fahren gemütlich<br />

nach Hause.<br />

36 WHEELIES

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