05.11.2013 Aufrufe

Embryo‐Testat Lernzettel - wilmnet.de

Embryo‐Testat Lernzettel - wilmnet.de

Embryo‐Testat Lernzettel - wilmnet.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Embryo‐Testat</strong> <strong>Lernzettel</strong><br />

Spermatogenese<br />

Keimzellen im Keimepithel<br />

1. → Vermehrung (durch mitotische Zellteilung)<br />

2. → Meiose <strong>de</strong>r Spermatozyten<br />

3. → Differenzierung zum Reifen Spermium<br />

1.<br />

Typ‐A‐ Spermatogonien (liegen an Basalmembran) = Stammzellen<br />

Mitose<br />

1 Tochterzelle bleibt Stammzelle<br />

1 Tochterzelle<br />

teilt sich mehrfach<br />

Typ‐B‐ Spermatogonien (S‐Phase <strong>de</strong>r Meiose)<br />

verdoppeln DNA und passieren Blut‐Ho<strong>de</strong>n‐Schranke (Prophase <strong>de</strong>r Meiose)<br />

2.<br />

Spermatozyten 1<br />

erste Reifeteilung<br />

Spermatozyten 2<br />

zweite Reifeteilung<br />

Spermati<strong>de</strong>n (haploid)<br />

Umbau zu<br />

3.<br />

Spermatozoen (Spermien)<br />

Zytodifferenzierung<br />

‐ Kon<strong>de</strong>nsation <strong>de</strong>s Zellkerns auf ca. 10%<br />

Volumen<br />

‐ Fusion von Lysosomen zum Akrosom<br />

(enthält <strong>de</strong>shalb lysosomale Enzyme)<br />

‐ Bildung <strong>de</strong>s Spermienschwanzes<br />

Oogenese<br />

Oozyten sind von Follikelepithelzellen (Hüllzellen) umgeben → Follikel<br />

Primärfollikel<br />

Primordialfollikel = Vorrat an ruhen<strong>de</strong>n Follikeln<br />

während 1. Hälfte <strong>de</strong>s Menstruationszyklus treten einige Primordialfollikel in Follikulogenese ein<br />

‐ Eizelle wächst, insbeson<strong>de</strong>re durch Vergrößerung <strong>de</strong>s Follikelepithels<br />

‐ zwischen Eizelle und Follikelepithel entsteht die Zona pellucida (best. aus Glykoproteinen)<br />

‐ im Follikelepithel bil<strong>de</strong>t sich flüssigkeitsgefüllte Höhle<br />

‐ außen um Follikel bil<strong>de</strong>n Bin<strong>de</strong>gewebszellen die Theca folliculi


Sekundärfollikel<br />

Tertiärfollikel (GRAAF’scher Follikel)<br />

‐ große Follikelhöhle<br />

‐ Eihügel (Cumulus oophorus) → Eizelle mit Zona pellucida und Corona radiata<br />

‐ mehrschichtiges Follikelepithel<br />

‐ Theca folliculi (interna/externa)<br />

Ovulation<br />

‐ Graaf’scher Follikel birst<br />

Verhin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ovulation durch<br />

Ovulationshemmer möglich!<br />

Oozyte + Zona pellucida + Corona<br />

radiata<br />

Tuba uterina<br />

Corpus rubrum<br />

Follikelrest<br />

Corpus luteum<br />

Corpus luteum menstruationis<br />

Corpus luteum graviditatis<br />

Corpus albicans<br />

Uterus: normaler weiblicher Zyklus<br />

1. – 4. Tag: Desquamationsphase<br />

‐ Austreibung <strong>de</strong>r abgestorbenen Functionalis<br />

5. – 14. Tag: Proliferationsphase<br />

‐ Östrogen – Hormon <strong>de</strong>r 1. Zyklushälfte; sorgt für Aufbau <strong>de</strong>r Stratum functionalis<br />

o Oberflächenepithel<br />

o Drüsengewebe<br />

o Bin<strong>de</strong>gewebe<br />

14. Tag<br />

‐ Ovulation; durch LH‐Peak induziert<br />

15. Tag – 28.Tag: Sekretionsphase<br />

Verhin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nidation (s.u.)<br />

‐<br />

‐<br />

gestartet durch Corpus luteum (bil<strong>de</strong>t Progesteron)<br />

Prä<strong>de</strong>zidualphase; Fett und Glykogen lagern sich in<br />

durch künstliches Östrogen möglich,<br />

da Sekretionsphase blockiert wird!<br />

Prä‐Dezidua ein, Bildung von Ö<strong>de</strong>m und Spiralarterien<br />

ab ca. 23. Tag<br />

‐ Corpus luteum <strong>de</strong>generiert→ Progesteronspiegel fällt ab<br />

ab ca. 28. Tag<br />

‐ Absterben <strong>de</strong>r Functionalis durch ausbleiben<strong>de</strong>s Progesteron


Uterus: weiblicher Zyklus mit Schwangerschaft<br />

‐ Kapazitation (Reifung) <strong>de</strong>r Spermien in Uterus/ Tuba uterina ist Voraussetzung für Akrosomenreaktion;<br />

Dauer 5‐6 Stun<strong>de</strong>n<br />

15. Tag – Befruchtung (Konzeption)<br />

‐ Akrosomenreaktion: Membranen von Oozyte und Akrosom verschmelzen während <strong>de</strong>r Syngamie,<br />

Akrosom setzt Enzyme frei, die die weitere Passage in die Eizelle ermöglichen (s.u.)<br />

‐ Syngamie: Verschmelzung von Spermium und Eizelle (= <strong>de</strong>r Vorkerne)<br />

o Durchdringung <strong>de</strong>r Corona radiata (Enzym: Hyaluronidase)<br />

o Durchdringung <strong>de</strong>r Zona pellucida (Enzym: Akrosin)<br />

(→ Spermium liegt im perivitellinen Spalt)<br />

o<br />

o<br />

Fusion <strong>de</strong>r Zellmembranen<br />

Spermium wird durch einen phagozytoseähnlichen Prozess in die Eizelle aufgenommen<br />

‐ Polyspermieblock<br />

o Depolarisation <strong>de</strong>r Eizelle durch Zunahme <strong>de</strong>r Ca ++ ‐ Konzentration (= „Aktivierung“)<br />

o Entleerung aus kortikalen Granula (→ Enzyme aus Rin<strong>de</strong>ngranula verän<strong>de</strong>rn Struktur<br />

<strong>de</strong>r Zona pellucida)<br />

‐ Oozyte setzt 2. Reifeteilung fort<br />

‐ weitere Zellteilungen; bis zum 8‐Zell‐Stadium sind Zellen Omnipotent (=Totipotent)<br />

‐ ab 16‐Zell‐Stadium: Morula (=“Maulbeerkeim“)<br />

5. Tag nach Konzeption<br />

‐ Morula → Blastozyste<br />

(unter Verlust <strong>de</strong>r Zona pellucida!):<br />

o Embryoblast (wird später zu Embryo)<br />

o Trophoblast (wird später zu Plazenta)<br />

• Synzytiotrophoblast<br />

• Zytotrophoblast<br />

‐ Implantation (= Nidation; „Einnistung“)<br />

o in Zona compacta uteri (interstitielle Implantation)<br />

o<br />

o<br />

o<br />

geregelt durch Zelladhäsionsmoleküle und Proteinasen<br />

keine Immunabwehr <strong>de</strong>r Mutter wg. EPF (early pregnancy<br />

factor (Signalprotein aus <strong>de</strong>m Trophoblasten)) und fehlen<strong>de</strong>r<br />

Antigene an Synzytiotrophoblastenoberfläche<br />

HCG bin<strong>de</strong>t an LH‐Rezeptoren <strong>de</strong>s Corpus luteum<br />

• → weitere Progesteronproduktion<br />

• → keine Menstruation<br />

• HCG wan<strong>de</strong>lt Corpus luteum in Corpus luteum graviditatis<br />

HCG wird im Blut/Urin<br />

nachgewiesen → Schwangerschaftsnachweis<br />

‐ Bildung <strong>de</strong>r zweiblättrigen Keimscheibe aus Epiblast‐Epithel und Hypoblast‐ Epithel, welches<br />

(innen) auf <strong>de</strong>m Zytotrophoblasten entlangwächst und dabei die sekundäre Amnionhöhle<br />

und <strong>de</strong>n primären Dottersack bil<strong>de</strong>t<br />

o Epiblast + Amnionepithel = Amnionhöhle<br />

o Hypoblast + Heuser‐ Membran = primärer Dottersack


Klinik:<br />

‐ Placenta praevia (= Nidation im Cervix uteri; es sollte Geburt durch Sectio erfolgen)<br />

o mögl. Blutungen durch Mutter und Kind<br />

o mögl. Mangelversorgung <strong>de</strong>s Embryo<br />

o mögl. Verlegung <strong>de</strong>s Geburtswegs durch die Plazenta<br />

‐ Nidation in Tuba uterina<br />

o Tubenruptur<br />

o Abstoßung <strong>de</strong>r Frucht ins Abdomen<br />

‐ Nidation in Peritoneum/ Ovar<br />

o selten<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Planzenta<br />

7. – 9. Tag, Lakunäres Stadium<br />

‐ Synzytiotrophoblast wächst in die Dezidua hinein<br />

‐ Bildung unregelmäßig vernetzter Blutlakunen aus erodierten mütterlichen Gefäßen<br />

‐ Synzytiotrophoblaststränge sind wie Trabekel angeordnet<br />

11. – 13. Tag, Stadium <strong>de</strong>r Primärzotten<br />

‐ Primärzotten: Synzytiotrophoblast + Zytotrophoblast<br />

‐ Zytotrophoblastzellen dringen in Synzytiotrophoblasten ein<br />

→ Entstehung zottenartiger Strukturen (Villi) aus kompaktem Zytotrophoblastkern und Synzyziotrophoblast‐<br />

Überzug<br />

‐ Lakunen → intervillöser Raum<br />

14. – 18. Tag, Stadium <strong>de</strong>r Sekundärzotten<br />

‐ Sekundärzotten: Synzytiotrophoblast + Zytotrophoblast + extraembryonales Meso<strong>de</strong>rm<br />

‐ Chorionmesenchym wächst in die Primärzotten ein → Entstehung von Zottenbäumen<br />

20. – 21. Tag, Stadium <strong>de</strong>r Tertiärzotten<br />

‐ Tertiärzotten: Synzytiotrophoblast + Zytotrophoblast + extraembryonales Meso<strong>de</strong>rm + Kapillaren<br />

‐ fetale Blutgefäße wachsen in die Plazentazotten ein → Bildung eines zweischichtigen Zottenepithels<br />

(außen SZT, innen ZT)<br />

‐ Hofbauer‐Zellen (Phagozytose) im Zottenstroma nachweisbar<br />

3. – 5. Woche, frühe Plazentaentwicklung<br />

‐ Vermehrung <strong>de</strong>r Zottenverzweigungen (Chorion frondosum)<br />

‐ Abnahme <strong>de</strong>r Zottenzahl in Richtung Uteruslumen (Chorion laeve)<br />

‐ Bildung <strong>de</strong>r Eihäute<br />

‐ Septen unterglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n intervillösen Raum → Entstehung von 10 – 40 Kompartimenten<br />

(Kotyledonen)<br />

‐ Proliferationsknospen (entstehen durch Proliferationsvorgänge <strong>de</strong>s Synzytiums) als Riesenzellen<br />

im mütterlichen Blut nachweisbar (Synzytialknoten)<br />

‐ materno‐fetale Durchdringungszone: extravillöser Zytotrophoblast + Dezidua basalis<br />

4. – 5. Monat, Vollfunktionsfähige Plazenta<br />

‐ strukturelle Differenzierung vollständig abgeschlossen


5. – 7. Monat, Beginnen<strong>de</strong> Rückbildung<br />

‐ Blutgefäße wer<strong>de</strong>n weiter<br />

‐ Stroma wird dichter und <strong>de</strong>rber (Vermehrung von Kollagenfasern) → zellulare Be<strong>de</strong>ckung<br />

wird zunehmend dünner<br />

‐ ZT verschwin<strong>de</strong>t nach und nach → vereinzelte Zellen bleiben erhalten (Langhans‐Zellen)<br />

8. – 10. Monat, Stufenweiser Abbau<br />

‐ Degeneration <strong>de</strong>r peripheren Zottenverzweigungen → SZ‐Überzug <strong>de</strong>r Zotten wird sehr dünn<br />

‐ vermehrtes Auftreten von Degenerationsher<strong>de</strong>n (weiße Infarkte, Fibrinoid)<br />

‐ Entwicklung von Mikrothromben im intervillösen Raum (rote Infarkte)<br />

‐ Geburt → Ablösung <strong>de</strong>r Plazenta von <strong>de</strong>r Decidua basalis im Bereich <strong>de</strong>s unteren Fibrinoidstreifens<br />

(s.u.)<br />

Plazenta – Aufbau, Strukturen und Funktionen<br />

‐ Basalplatte<br />

‐ Zottenbäume<br />

‐ Chorionplatte<br />

‐ frühe und späte Plazentaschranke<br />

‐ Chorion<br />

‐ Dezidua<br />

‐ Fibriniod<br />

‐ Funktionen<br />

Basalplatte(mütterliche Seite) [von außen nach innen]<br />

‐ Dezidua basalis<br />

‐ Zytotrophoblastschale<br />

‐ Synzytiotrophoblast<br />

Zottenbäume<br />

‐ Stammzotten<br />

‐ Intermediärzotten<br />

‐ Terminalzotten (CAVE: durch Defekte kann die Plazentaschranke unwirksam wer<strong>de</strong>n)<br />

Chorionplatte (fetale Seite) [von innen nach außen]<br />

‐ Amnionepithel<br />

‐ Chorion‐ Bin<strong>de</strong>gewebe<br />

‐ Zytotrophoblast<br />

‐ Synzytiotrophoblast


Plazentaschranke<br />

‐ frühe Plazentaschranke – 6 Schichten<br />

o Synzytiotrophoblast<br />

o Zytotrophoblast<br />

o Basallamina <strong>de</strong>s Trophoblasten<br />

o Zottenbin<strong>de</strong>gewebe mit Hofbauer‐ Zellen (dienen <strong>de</strong>r Phygozytose)<br />

o Basallamina <strong>de</strong>s Endothels<br />

o Kapillarendothel<br />

‐ späte Plazentaschranke – 3 Schichten ( fetale Kapillaren sind weitlumiger; effektiverer Stoffaustausch<br />

durch dünnere Schrankenmembranenschicht)<br />

o Synzytiotrophoblast<br />

o verschmolzene Basalmembranen (von Trophoblast und Endothel)<br />

o Endothel <strong>de</strong>r fetalen Kapillaren<br />

Chorion<br />

‐ Entstehung En<strong>de</strong> 2. Woche/ Anfang 3. Woche<br />

‐ Glie<strong>de</strong>rung (Glie<strong>de</strong>rung bil<strong>de</strong>t sich im 3./4. Monat):<br />

o Chorion frondosum = zottentragen<strong>de</strong>s Chorion<br />

o Chorion laeve = glattes Chorion<br />

Dezidua<br />

‐ Dezidua basalis<br />

o grenzt an Chorion frondosum<br />

o an Bildung <strong>de</strong>r Basalplatte beteiligt<br />

‐ Dezidua capsularis<br />

o grenzt an Chorion laeve und ans Uteruslumen<br />

‐ Dezidua parietalis<br />

o außerhalb <strong>de</strong>r Implantationsstelle<br />

+ Amnionepithel → Eihäute<br />

Fibrinoid<br />

‐ homogenes extrazelluläres Material<br />

‐ ähnelt Fibrin <strong>de</strong>s Blutes<br />

‐ Defektbe<strong>de</strong>ckung an Stellen, wo Synzytiotrophoblast beschädigt ist<br />

‐ stabilisiert Plazenta, verankert Zotten in Dezidua<br />

‐ Rohr‐Fibrinoid: Degenrationsher<strong>de</strong> im Bereich <strong>de</strong>r Zotten<br />

‐ Langhans‐Fibrinoid: Fibrinoidablagerungen unter <strong>de</strong>r Chorionplatte<br />

‐ Nitabuch‐Fibrinoid: Degenerationszonen in <strong>de</strong>r Decidua basalis<br />

‐ oberer Fibrinoidstreifen: Fibrinoidablagerungen am Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s intervillösen Raumes (oberhalb<br />

<strong>de</strong>r Basalplatte)<br />

Funktionen <strong>de</strong>r Plazenta<br />

‐ alle wichtigen Organfunktionen <strong>de</strong>s Embryo sind hier in einem Organ vereint und wer<strong>de</strong>n<br />

nach und nach in <strong>de</strong>n Embryo verlagert<br />

‐ Transport<br />

o zwischen mütterlichem und fetalem Blut in bei<strong>de</strong> Richtungen<br />

o kontrolliert durch Plazentaschranke (z.B. große Proteine sind nicht plazentagängig)<br />

‐ Hormonproduktion<br />

o<br />

Synzytiotrophoblast bil<strong>de</strong>t:<br />

• HCG (verhin<strong>de</strong>rt Abbau vom Corpus luteum)<br />

• Progesteron und Östrogen (ab 8. Woche)


2. Woche: 2­blättrige Keimscheibe/ Frühentwicklung<br />

‐ Epiblast (hochprismatische Zellen) [ventrale Seite]<br />

→ primitives Ekto<strong>de</strong>rm → primäre und sekundäre Amnionhöhle<br />

‐ Hypoblast (flache Zellen) [dorsale Seite]<br />

→ primitives Ento<strong>de</strong>rm → Heuser‐ Membran → prim. Dottersack<br />

und<br />

→ Zellen wan<strong>de</strong>rn aus (12. Tag) → extraembryonales Meso<strong>de</strong>rm → extraembryonales Zölom<br />

(ehem. Blastozystenhöhle) mit parietalem und viszeralem Blatt<br />

‐ Trophoblast + parietales Blatt <strong>de</strong>s extraembryonalen Meso<strong>de</strong>rm → Chorion mit Chorionzotten<br />

(extraembryonales Zölom = Chorionhöhle)<br />

‐ bei Bildung <strong>de</strong>s extraembryonalen Meso<strong>de</strong>rm wan<strong>de</strong>lt sich <strong>de</strong>r primäre Dottersack durch Abschnürung<br />

in <strong>de</strong>n sekundären Dottersack; hierbei können Exozölzysten entstehen<br />

3. – 4. Woche: 3­blättrige Keimscheibe<br />

‐ kranial: Buccopharyngealmembran/ Prächordialplatte<br />

‐ kaudal: Kloakenmembran<br />

‐ Primitivstreifen entwickelt sich in <strong>de</strong>r Medianachse vom kaudalen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Keimscheibe in<br />

Richtung kraniales En<strong>de</strong> → Primitivrinne + Primitivgrube (→ erste Differenzierung von<br />

rechts/links, oben/unten und vorne/hinten möglich!)<br />

‐ Gastrulation:<br />

o Zellbewegungen und –proliferation → Invagination <strong>de</strong>s Epiblasten in die Primitivrinne<br />

und Primitivgrube<br />

o daraus Bildung <strong>de</strong>s intraembryonalen Meso<strong>de</strong>rm<br />

o Primitivgrube<br />

Chordalkanal → Chorda dorsalis<br />

(induziert Entwicklungen, bil<strong>de</strong>t sich dann<br />

zurück bis auf Reste in Nuclei pulposi)<br />

sekundäres Ento<strong>de</strong>rm (verdrängt Hypoblast<br />

unter <strong>de</strong>m Primitivknoten)


Differenzierung <strong>de</strong>s Meso<strong>de</strong>rms<br />

‐ paraxiales Meso<strong>de</strong>rm<br />

‐ intermediäres Meso<strong>de</strong>rm<br />

‐ Seitenplattenmeso<strong>de</strong>rm<br />

paraxiales Meso<strong>de</strong>rm (En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 3. Woche)<br />

‐ Bildung von 42 und 44 rundlichen Somitenpaaren zwischen <strong>de</strong>m 20. und 30. Tag<br />

o bedingen Metamerie<br />

o 4 okzipitale, 8 zervikale, 12 thorakale, 5 lumbale, 8‐10 kokzygeale<br />

‐ Somitenglie<strong>de</strong>rung:<br />

Sklerotom Dermomyotom<br />

(ventromedial) (dorsolateral)<br />

Dermatomzellen<br />

Myotom<br />

wan<strong>de</strong>rn nach<br />

medial<br />

wan<strong>de</strong>rn zum Oberflächenekto<strong>de</strong>rm<br />

Epimer<br />

(dorsal)<br />

Hypomer<br />

(ventral)<br />

Wirbelanlagen<br />

Bin<strong>de</strong>gewebe <strong>de</strong>r<br />

Haut<br />

Muskeln d<br />

vord. seitl.<br />

Rumpfwand<br />

autochtone<br />

Rückenmuskulatur<br />

Extremitätenanlagen<br />

intermediäres Meso<strong>de</strong>rm („Somitenstiel“)<br />

‐ im Hals und Brustbereich entstehen Nephrotome<br />

‐ kaudal davon entsteht <strong>de</strong>r nephrogene Strang<br />

→ Vorniere, Urniere, Nachniere<br />

Seitenplattenmeso<strong>de</strong>rm<br />

‐ unsegmentiert<br />

‐ bil<strong>de</strong>t Spalten, die zum intraembryonalen Zölom (→ Leibeshöhle) wer<strong>de</strong>n<br />

→ 2 Blätter:<br />

parietales Meso<strong>de</strong>rm<br />

(Somatopleura)<br />

viszerales Meso<strong>de</strong>rm<br />

(Splanchnopleura; am Ento<strong>de</strong>rm)<br />

‐ Bin<strong>de</strong>gewebe <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren seitlichen<br />

Rumpfwand<br />

→ parietale seröse Haut<br />

‐ Bin<strong>de</strong>gewebe + glatte Muskulatur <strong>de</strong>s<br />

Magen‐Darm‐ Traktes<br />

‐ aus lateralem Teil: Gefäßzellen und<br />

Blutzellen<br />

→ viszerale seröse Haut


Neurulation<br />

‐ ab <strong>de</strong>r 3. Woche entsteht aus <strong>de</strong>m mittleren Abschnitt <strong>de</strong>s Ekto<strong>de</strong>rms das primitive Nervensystem<br />

(induziert durch die Chorda dorsalis)<br />

Neurulation<br />

‐ Neuroekto<strong>de</strong>rmzellen (über <strong>de</strong>r Chorda dorsalis)<br />

proliferieren und bil<strong>de</strong>n die Neuralplatte<br />

‐ seitliche Erhebungen <strong>de</strong>r Neuralplatte (Neuralfalten)<br />

fusionieren (Beginn auf Höhe <strong>de</strong>s 4. Somiten)<br />

zum Neuralrohr (Canalis neuralis) (parallel zur C.<br />

dorsalis)<br />

Bildung <strong>de</strong>s Neuroekto<strong>de</strong>rm<br />

‐ intraekto<strong>de</strong>rmale Signale (BMPs)<br />

unterdrücken im Normalfall die Ekto<strong>de</strong>rm‐Differenzierung<br />

‐ C. dorsalis sezerniert Chordin und<br />

Noggin (= BMP‐ Antagonisten)<br />

‐ Ekto<strong>de</strong>rmzellen über <strong>de</strong>r C. dorsalis<br />

differenzieren sich zu Neuroekto<strong>de</strong>rm<br />

Canalis neuralis<br />

‐ hat oben und unten eine Öffnung:<br />

o Neuroporus cranialis/ anterior (Verschluss: 24./ 25. Tag)<br />

o Neuroporus caudalis/ posterior (Verschluss: 26./27. Tag)<br />

Neuralleiste<br />

‐ Zellen am äußeren Rand <strong>de</strong>r Neuralfalte verlieren bei Fusion <strong>de</strong>n Kontakt<br />

→ Neuralleiste<br />

‐ Anteile trennen sich zu bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>s Neuralrohrs und wan<strong>de</strong>rn an verschie<strong>de</strong>ne Stellen<br />

<strong>de</strong>s ganzen Körpers<br />

‐ differenzieren sich zu:<br />

o Neurone <strong>de</strong>r Spinalganglien<br />

o Neurone <strong>de</strong>r Ganglien <strong>de</strong>s vegetativen Nervensystems<br />

o Neurone <strong>de</strong>r Ganglien von Hirnnerv V, VII, IX und teilweise X<br />

o Schwann’sche Zellen<br />

o Mantelzellen (Gliazellen <strong>de</strong>r Spinalganglien)<br />

o Nebennierenmarkzellen<br />

o Melanozyten <strong>de</strong>r Haut<br />

o C‐Zellen <strong>de</strong>r Schilddrüse<br />

o Mesenchymzellen <strong>de</strong>s Kopfmesekto<strong>de</strong>rms


Klinik<br />

Teratom<br />

‐ Geschwulst mit Gewebe aus allen 3 Keimblättern<br />

Urachusfistel<br />

‐ zwischen Nabel und Harnblase<br />

‐ nässen<strong>de</strong>r Nabel<br />

‐ Diff‐Diag.: Ductus‐vitellinus‐ Fistel (s.u.)<br />

Ductus­vitellinus­ Fistel<br />

‐ zwischen Nabel und Darm<br />

‐ nässen<strong>de</strong>r Nabel<br />

‐ Diff‐Diag.: Urachusfistel (s.o.)<br />

Anencephalie<br />

‐ kein Verschluss <strong>de</strong>s Neuroporus cranialis/ anterior<br />

‐ keine o<strong>de</strong>r atypische Hirnentwicklung<br />

‐ Endhirn + Schä<strong>de</strong>ldach fehlen (Akranie)<br />

‐ Gehirn wird durch Amnionflüssigkeit zerstört<br />

Abfaltung <strong>de</strong>r Keimscheibe<br />

‐ longitudinal: kraniokaudale Abfaltung<br />

‐ transversal: laterale Abfaltung<br />

kraniokaudale Abfaltung<br />

‐ bedingt durch starkes Wachstum <strong>de</strong>s Neuralrohrs<br />

o Kopffalte (mit Rachenmembran → Stomato<strong>de</strong>um („Mundbucht“))<br />

o Schwanzfalte (mit Kloakenmembran → Prokto<strong>de</strong>um („Afterbucht“))<br />

laterale Abfaltung<br />

‐ Obeflächenekto<strong>de</strong>rm + parietales Blatt vereinigen sich ventral → bil<strong>de</strong>n seitliche und vor<strong>de</strong>re<br />

Körperwand<br />

→ Embryo ist komplett von Amnionhöhle umschlossen<br />

Nabelschnur<br />

‐ entsteht durch<br />

o Zusammenlegung von Haftstiel (mit Allantois)<br />

Dottergang + Ductus vitellinus<br />

Rest vom extraembryonalen Zölom<br />

o Umhüllung mit Amnion<br />

‐ Nabelschnur wird vom Amnion überzogen<br />

‐ Amnion‐Ekto<strong>de</strong>rm‐ Übergang: amnioekto<strong>de</strong>rmale Umschlagfalte → Nabelring<br />

‐ Vergrößerung <strong>de</strong>r Amnionhöhle<br />

→ Chorionhöhle obliteriert; Dottersack wird zum Darmrohr, Ductus vitellinus obliteriert


physiologischer Nabelbruch<br />

‐ im 3. Monat ist starkes Darmwachstum → innere Leibeshöhle ist zu klein<br />

‐ einige Darmschlingen wer<strong>de</strong>n ins extraembryonales Zölom (innerhalb <strong>de</strong>r frühen Nabelschnur)<br />

gedrängt<br />

‐ gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 3. Monats wer<strong>de</strong>n Darmschlingen zurück in Leibeshöhle gedrängt und extraembryonales<br />

Zölom obliteriert<br />

‐ wer<strong>de</strong>n Darmschlingen nicht zurückverlagert kommt es zur Omphaloenzele (Nabelschnurbruch)<br />

Aufbau <strong>de</strong>r reifen Nabelschnur<br />

‐ Bin<strong>de</strong>gewebe: prallelastische Konsistenz gegen Abknickungen<br />

‐ 2 Arteriae umbilicales: sauerstoffarmes Blut vom Fet → Plazenta<br />

‐ Vena umbilicalis: sauerstoffreiches Blut von Plazenta → Fet<br />

‐ Ductus vitellinus, Ductus omphaloentericus (Allantois)<br />

‐ Überzug aus Amnionepithel<br />

‐ ca. 50cm lang<br />

‐ normalerweise Ansatz zentral an Plazenta<br />

o 20% <strong>de</strong>r Fälle exzentrisch o<strong>de</strong>r marginal (Insertio marginalis)<br />

o Ansatz an Eihäuten (Insertio velamentosa)<br />

Amnionhöhle<br />

‐ Amnionhöhle weitet sich extrem<br />

→ Chorionhöhle obliteriert<br />

→ Dezidua capsularis wölbt sich immer weiter in das Uteruslumen<br />

→ verwächst mit Dezidua parietalis<br />

→ Uteruslumen obliteriert<br />

‐ Fet schwimmt nun frei in Amnionhöhle<br />

o freie Beweglichkeit → regelhafte Entwicklung <strong>de</strong>s Bewegungsapparates<br />

o Schutz vor Stößen und extremen Temperaturschwankungen<br />

Amnionflüssigkeit<br />

‐ von Amnionepithel gebil<strong>de</strong>t<br />

‐ Fet trinkt ab 5. Monat (ca. 400ml tgl.)<br />

‐ Volumen: 10. Woche ‐ 30ml<br />

20. Woche ‐ 400ml<br />

En<strong>de</strong> Gravidität ‐ 1000 – 2000ml<br />

‐ Fet schei<strong>de</strong>t gegen. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gravidität in die Amnionflüssigkeit hinein aus<br />

Mehrlingsbildungen<br />

‐ Häufigkeitswahrscheinlichkeit (Hellin‐ Regel):<br />

o Zwillinge: 1:80<br />

o Drillinge: 1:80 2<br />

o Vierlinge: 1:80 3<br />

o usw.


Zweieiige Zwillinge<br />

‐ ca. 75 Prozent aller Zwillingsgeburten<br />

‐ i.d.R. wer<strong>de</strong>n zwei verschie<strong>de</strong>ne Oozyten aus zwei Follikeln freigesetzt und von zwei Spermien<br />

befruchtet<br />

‐ getrennte Implantation bei<strong>de</strong>r Blastozysten → je<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>t eine eigene Plazenta, eine eigene<br />

Amnion‐ und eine eigene Chorionhöhle<br />

‐ bei dicht nebeneinan<strong>de</strong>r liegen<strong>de</strong>n Implantationsstellen ist Vereinigung <strong>de</strong>r Plazenten, ggf.<br />

auch <strong>de</strong>r Chorionhöhlen möglich<br />

‐ unterschiedliche Geschlechter möglich, keine genetische Gleichheit<br />

Eineiige Zwillinge<br />

‐ entstehen aus einer Zygote, die sich während ihrer Entwicklung atypisch teilt<br />

‐ es entstehen zwei genetisch i<strong>de</strong>ntische Individuen (→ gleiches Geschlecht)<br />

‐ Möglichkeiten <strong>de</strong>r Entstehung<br />

o dichorial‐ diamniotisch: Blastozysten trennen sich im Zwei‐Zell‐Stadium → je<strong>de</strong>r<br />

Embryo entwickelt eine eigene Plazenta und eine eigene Amnionhöhle<br />

o monochorial‐ diamniotisch: in <strong>de</strong>r Blastozyste trennen sich die Embryoblasten → die<br />

Embryonen entwickeln nur eine Plazenta, aber zwei Amnionhöhlen<br />

o monochorial‐ monoamniotisch: selten; die Trennung <strong>de</strong>s Keims erfolgt erst im Prozess<br />

<strong>de</strong>r Gastrulation, d.h., es entwickeln sich zwei Primitivstreifen und zwei C.d. →<br />

bei<strong>de</strong> Embryonen haben somit nur eine Plazenta und eine Amnionhöhle<br />

Teratologie<br />

Grundlegen<strong>de</strong> Begriffe<br />

‐ Agenesie: Organ nicht angelegt (Induktionsstörung)<br />

‐ Aplasie: Gewebe angelegt, aber kein Wachstum bzw. keine Differenzierung (o<strong>de</strong>r Rückbildung)<br />

‐ Hypoplasie: Organ angelegt und differenziert, aber zu klein → Funktionsbeeinträchtigung<br />

‐ Hyperplasie: unkontrolliertes Wachstum → meist Verlust <strong>de</strong>r Funktionstüchtigkeit<br />

‐ Dystopie: Organentstehung am falschen Ort bzw. kein planmäßiger Ortswechsel<br />

‐ Heterotopie: differenziertes Gewebe ohne unmittelbaren Organbezug im Körper verstreut<br />

‐ Dysrhaphie: Verschlussstörung einer frühen Organanlage<br />

‐ Stenose: Lumeneinengung im Hohlorgan<br />

‐ Atresie: völliger Verschluss eines Hohlorgans<br />

‐ Persistenz: in <strong>de</strong>r Entwicklung nur temporär be<strong>de</strong>utsames Organ bleibt bestehen<br />

‐ Dysplasie: Fehlbildung im Allgemeinen<br />

‐ Teratogen: Stoff, <strong>de</strong>r Fehlbildungen verursachen kann<br />

zeitliches Auftreten<br />

‐ vor <strong>de</strong>r Befruchtung: Gametopathien (Defekte im genetischen Material <strong>de</strong>r Oozyte o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Spermiums)<br />

‐ 1. – 15‐ Tag (Blastogenese): alles‐o<strong>de</strong>r‐nichts‐Prinzip (bei Störungen in dieser Phase i.d.R.<br />

[unbemerkter] Abort <strong>de</strong>s Keims)<br />

‐ 2. – 8. Woche (Embryonalperio<strong>de</strong>): Organogenese (je<strong>de</strong>s Organ hat sensible Entwicklungsphase<br />

→ hohe Mitoserate, dann beson<strong>de</strong>rs störanfällig); Fehlbildungsmöglichkeiten: gesamter<br />

Embryo, einzelne Organe, Plazenta<br />

‐ Fetalperio<strong>de</strong>: Reifung → nur noch funktionelle Beeinträchtigungen möglich da Organentwicklung<br />

abgeschlossen und nur noch Wachstum stattfin<strong>de</strong>t


Ursachen<br />

‐ bei mehr als 50 Prozent <strong>de</strong>r angeborenen Fehlbildungen: unbekannt<br />

‐ Rest:<br />

o genetische Ursachen: Chromosomen‐, DNA‐Defekte<br />

o externe Ursachen: mechanische, chemische o<strong>de</strong>r physikalische Einflüsse<br />

o häufig Vermischungen: 2/3 <strong>de</strong>r Fehlbildungen sind multifaktoriell bedingt<br />

genetische Ursachen<br />

‐ Abweichung von <strong>de</strong>r normalen Chromosomenzahl (fehlerhafte Meiose) → i.d.R. unbemerkte<br />

Abstoßung<br />

‐ Chromosomenaberrationen<br />

o Trisomie 21 (Down‐Syndrom): mentale Retardierung, Herzfehler, typisches Aussehen,<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Alter <strong>de</strong>r Mutter<br />

o Trisomie 18 (Edwards‐Syndrom), Trisomie 13 (Pältau‐Syndrom): häufig Tod kurz nach<br />

<strong>de</strong>r Geburt, v.a. Fehlbildungen am Kopf<br />

o Gonosomale Polysomien<br />

• Missbildungen <strong>de</strong>r Keimdrüsen >> Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r primären und sekundären<br />

Geschlechtsmerkmale<br />

• Bsp.: Klinefelter‐Syndrom (44+XXY o<strong>de</strong>r 44+XXXY): weiblicher Habitus bei<br />

männlichen Gona<strong>de</strong>n, keine Intelligenz<strong>de</strong>fekte (44+XXX: super‐female‐<br />

Syndrom, 44+XXYY: double‐male‐Syndrom)<br />

o Monosomien<br />

• Bsp.: (Ullrich‐)Turner‐Syndrom (44+X0): Dysplasie <strong>de</strong>r Gona<strong>de</strong>n, Min<strong>de</strong>rwuchs,<br />

keine Intelligenz<strong>de</strong>fekte, Häufigkeit steigt nicht mit <strong>de</strong>m Alter <strong>de</strong>r<br />

o<br />

Mutter; einzige lebensfähige Monosomie<br />

Chromosomale Strukturanomalien<br />

• durch z.B. Deletion o<strong>de</strong>r Inversion von Chromosomenabschnitten<br />

• Beispiele:<br />

• Katzenschreisyndrom: Fehlen eines Teils <strong>de</strong>s kurzen Arms <strong>de</strong>s Chromosoms<br />

5 (charakteristische Schreie, geistige Retardierung, kleiner<br />

Kopf, Herzfehler)<br />

• Pra<strong>de</strong>r‐Willi‐Syndrom: Defekte am väterlichen Chromosom 15<br />

(Kleinwuchs, Hypogonadismus, Adipositas, Demenz)<br />

• Angelman‐Syndrom: Fehlen eines Teils <strong>de</strong>s mütterlichen Chromosoms<br />

15 (sprachliche Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeit,<br />

Gang‐ und Gleichgewichtsprobleme, Gesichts‐ und Schä<strong>de</strong>lfehlbildungen)<br />

‐ Genombedingte Missbildungen<br />

o Bsp.: Sichelzellanämie, Marfan‐Syndrom usw.<br />

exogene Ursachen<br />

‐ chemische Teratogene:<br />

o Medikamente<br />

o Drogen<br />

o Alkohol<br />

‐ biologosche Teratogene:<br />

o Viren<br />

o Bakterien<br />

‐ physikalische Teratogene:<br />

o Strahlung<br />

o Lärm<br />

‐ ggf. psychische Störungen und Stress <strong>de</strong>r Mutter


Mehrlingsmissbildungen<br />

‐ unvollständige Trennung bei <strong>de</strong>r Bildung eineiiger Zwillinge (Pagi)<br />

‐ Formen:<br />

o Kraniopagus: Verbindung im Kopfbereich<br />

o Thorakopagus: Verbindung im Brustbereich >> siamesische Zwillinge<br />

o Pygopagus: Verbindung im Kreuz‐/Steißbeinbereich<br />

o<br />

o<br />

Dizephalus: Individuum mit zwei Köpfen<br />

Teratom: unförmiger, inkorporierter Zwilling, besteht nur aus einigen Knochenanlagen,<br />

Muskeln, Haaren, Zähnen und Epi<strong>de</strong>rmis<br />

Skelettsystem<br />

Knochenbildung<br />

‐ <strong>de</strong>smale (= direkte) Ossifikation<br />

o Vorkommen: einige Knochen <strong>de</strong>s Schä<strong>de</strong>ldachs, Teile <strong>de</strong>s Unterkiefers und <strong>de</strong>r Clavicula<br />

o Vorgang:<br />

• Umwandlung von Mesenchymzellen in Osteoblasten, die Osteoid synthetisieren<br />

(kollagene Fasern)<br />

• Osteoid verkalkt und mauert Osteoblasten (jetzt: Osteozyten) ein<br />

o Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau (appositionelles Wachstum >> Anlagerung)<br />

außen und Knochenabbau (durch Osteoklasten) innen<br />

‐ chondrale (= indirekte) Ossifikation<br />

o Vorkommen: bei <strong>de</strong>n meisten Knochen<br />

o Vorgang: 2 Stufen<br />

• perichondrale Ossifikation<br />

• zunächst: Knorpelmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s späteren Knochens (Primordialskelett)<br />

• im Perichond (Knorpelhaut <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls) entstehen Osteoklasten, die<br />

sich <strong>de</strong>smal einmauern<br />

→ Entstehung einer sich zunehmend verdicken<strong>de</strong>n Knochenmanschette<br />

• enchondrale Ossifikation (im Inneren)<br />

• Vergrößerung von Knorpelzellen<br />

→ Verkalkungsher<strong>de</strong> → Einwachsen von Blutgefäßen, Eindringen<br />

von Mesenchymzellen → differenzieren sich zu Osteoblasten und<br />

Osteoklasten (hier: Chondroklasten)<br />

• Entstehung von Diaphysenbälkchen → Längenwachstum<br />

o Verknöcherung <strong>de</strong>r Epiphysen und damit Knochenkernbildung erst postnatal<br />

o beim Neugeborenen: Knochenkerne in <strong>de</strong>r proximalen Tibia‐ und <strong>de</strong>r distalen. Femurepiphyse<br />

sind ausgebil<strong>de</strong>t<br />

o Dickenwachstum erfolgt <strong>de</strong>smal (nach Wachstumsen<strong>de</strong>: Verknöcherung <strong>de</strong>r Epiphysenfugen<br />

(für Längenwachstum zuständig))<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Wirbelsäule<br />

‐ Mesenchymzellen aus <strong>de</strong>m Sklerotom umhüllen Chorda dorsalis<br />

‐ bald kranialer (Zellen locker) und kaudaler Abschnitt (Zellen dicht) erkennbar<br />

‐ Verbindung eines kaudalen mit <strong>de</strong>m darunterliegen<strong>de</strong>n kranialen Segmentabschnitt<br />

→ Resegmentierung<br />

‐ Wirbel verschieben sich um eine Segmenthälfte gegenüber <strong>de</strong>n Muskelanlagen → Beweglichkeit<br />

<strong>de</strong>r Wirbelsäule


‐ einige Zellen aus <strong>de</strong>m kaudalen Abschnitt bil<strong>de</strong>n Zwischenwirbelscheiben → Nucleus pulposus<br />

bleibt als Rest <strong>de</strong>r Chorda dorsalis darin erhalten<br />

‐ weitere kaudale Zellen (Neuralfortsätze) umhüllen Rückenmuskelanlage und wan<strong>de</strong>rn auch<br />

nach lat. und vorn → Rippen (Costalfortsätze), Querfortsätze <strong>de</strong>r Wirbel<br />

‐ Dens axis → Material kommt vom 1. Halswirbel<br />

‐ Säuglingswirbelsäule: kaum gekrümmt<br />

‐ Fehlbildungen: Spina bifida<br />

o Spina bifida occulta: äußerlich nicht sichtbar, oft verstärkte Behaarung über Defekt<br />

o Spina bifida cystica: Meningozele, Meningomyelozele, Meningomyelozystozele<br />

o Spina bifida aperta: Spaltung <strong>de</strong>r Meningen und <strong>de</strong>s Rückenmarks<br />

Rippen/Brustbein<br />

‐ Rippen<br />

o entwickeln sich aus <strong>de</strong>n Costalfortsätzen<br />

o wachsen nach lateral und ventral aus<br />

o später löst sich Verbindung zwischen Rippen und Wirbeln → Bildung <strong>de</strong>r Rippen‐<br />

Wirbel‐Gelenke<br />

o an Hals‐, Kreuzbein‐ und Len<strong>de</strong>nwirbel (beson<strong>de</strong>rs ausgeprägt): Rippenrudimente<br />

‐ Brustbein<br />

o zunächst: 2 Leisten in <strong>de</strong>r ventralen Leibeswand (aus Mesenchym <strong>de</strong>s parietalen<br />

Blatts <strong>de</strong>s Meso<strong>de</strong>rms)<br />

o Sternalleisten nehmen Kontakt mit <strong>de</strong>n 7 oberen Rippen auf und verschmelzen von<br />

kranial nach kaudal zur Sternumanlage<br />

‐ Thorax bei Neugeborenen: sagittaler Durchmesser > transversaler Durchmesser<br />

→ Rippen annähernd horizontal<br />

‐ Fehlbildungen: zusätzliche Rippen, Sternumspalte, Hühnerbrust, Trichterbrust<br />

Extremitäten<br />

‐ ca. 25. Tag: Knospen <strong>de</strong>r oberen Extremität an seitlicher Rumpfwand<br />

‐ ca. 2 Tage später: Knospen <strong>de</strong>r unteren Extremität an seitlicher Rumpfwand<br />

‐ bald pad<strong>de</strong>lförmig (mesenchymaler Kern [aus Somatopleura] mit Ekto<strong>de</strong>rmüberzug)<br />

‐ am distalen En<strong>de</strong>: ekto<strong>de</strong>rmale Randleiste → Wechselwirkungen mit <strong>de</strong>m Mesenchym<br />

o Zellen <strong>de</strong>r Randleiste stimulieren das Mesenchym<br />

‐ ausgewan<strong>de</strong>rte Zellen (aus Wachstumszone) wer<strong>de</strong>n Knorpelblastome und später hyaline<br />

Knorpelmo<strong>de</strong>lle<br />

‐ 6. Woche: Entwicklung <strong>de</strong>r Hand‐ und <strong>de</strong>r Fußplatte<br />

‐ Finger‐/ Zehenentwicklung → strangförmige Mesenchymverdickungen → dazwischen bil<strong>de</strong>n<br />

sich Furchen → dann: Apoptose<br />

‐ Anlage <strong>de</strong>r oberen Extremität: Außendrehung um 90° (Daumen lat.)<br />

‐ Anlage <strong>de</strong>r unteren Extremität: Innendrehung um 90° (Großzehe med.)<br />

‐ Fehlbildungen: Phokomelie (Robbe), Amelie (Fehlen), Spalthand / ‐fuß, Syndaktylie (kutan,<br />

ossär), Polydaktylie, Oligodaktylie


Schä<strong>de</strong>l (Neurokranium ­ Hirnschä<strong>de</strong>l)<br />

[Viszerokranium s.u.]<br />

‐ besteht aus Schä<strong>de</strong>lbasis und <strong>de</strong>n flachen Deckknochen <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>lkapsel<br />

‐ Material aus<br />

o Mesekto<strong>de</strong>rm → flache Deckknochen<br />

o prächordales Meso<strong>de</strong>rm → großer Teil <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>lbasis<br />

o okzipitale Somiten → Teil <strong>de</strong>r hinteren Schä<strong>de</strong>lbasis<br />

‐ Deckknochen:<br />

o<br />

o<br />

o<br />

entstehen durch <strong>de</strong>smale Ossifikation<br />

• Ossa frontalia<br />

• Ossa parietalia<br />

• Squamae temporales<br />

• Squamae occipitales<br />

dazwischen bil<strong>de</strong>t Bin<strong>de</strong>gewebe die Suturen<br />

• Sutura sagittalis<br />

• Sutura coronalis → verknöchern im 40. Lebensjahr<br />

• Sutura lamboi<strong>de</strong>a<br />

• Sutura frontalis → verknöchert im 2. Lebensjahr<br />

Suturen sind an 6 Stellen zu Fontanellen verbreitert<br />

• Fonticulus anterior (4‐eckig) → Verschluss im 2. Lebensjahr<br />

• Fonticulus posterior (3‐eckig) → Verschluss im 3. Lebensmonat<br />

• 4 Seitenfontanellen<br />

• Keilbeinfontanellen → Verschluss in 6. Lebenswoche<br />

• Warzenfontanellen<br />

‐ Schä<strong>de</strong>lbasis<br />

o ensteht durch chondrale Ossifikation<br />

Mesenchymzellen am oberen<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Chorda dorsalis<br />

parachondraler Knorpel (Basalplatte)<br />

Pars basilaris <strong>de</strong>s Os occipitale<br />

+ 2.‐4. occipitale<br />

Somiten<br />

Foramen magnum<br />

seitlich:<br />

Ohrkapsel<br />

Pars petrosa d. Os temporale<br />

davor:<br />

Hypophysenknorpel<br />

Os sphenoidale<br />

davor:<br />

Trabeculae cranii<br />

Os ethmoidale<br />

Alae<br />

orbitales<br />

Ala minor<br />

<strong>de</strong>s Keilbeins<br />

Alae<br />

temporales<br />

Ala major<br />

<strong>de</strong>s Keilbeins<br />

‐ Klinik:<br />

o<br />

o<br />

Richtung <strong>de</strong>r Sagittalnaht durch Fontanellenlage bestimmbar<br />

Ultraschall durch Fontanellen hindurch möglich


‐ Fehlbildungen:<br />

o vorzeitiger Verschluss <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>lnähte → Verlängerung, Verbreiterung (häufig mit<br />

an<strong>de</strong>ren Fehlbildungen kombiniert)<br />

o subperiostales Hämatom<br />

Muskulatur<br />

‐ grober Überblick: gesamte quergestreifte Skelettmuskulatur entsteht aus <strong>de</strong>m Myotom<br />

‐ aus <strong>de</strong>m Myotom wan<strong>de</strong>rn Myoblasten in ihre Zielregion (Leibeswand / Extremitäten) und<br />

fusionieren zu Synzytien<br />

‐ En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 3. Monats: Querstreifung erkennbar<br />

Schlundbögen<br />

‐ Begrenzung:<br />

o innen: Schlundtaschen (ento<strong>de</strong>rmal)<br />

o außen: Schlundfurchen (ekto<strong>de</strong>rmal)<br />

‐ allgemein<br />

o charakteristische Muskeln<br />

o charakteristischer Nerv<br />

o charakteristische Arterie (nicht weiter relevant)<br />

o Knorpelspange → lösen sich teilweise wie<strong>de</strong>r auf o<strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n bestimmter Knorpel<br />

o<strong>de</strong>r Knochen<br />

1. Mandibularbogen<br />

‐ Muskeln<br />

o Kaumuskeln (M. masseter, M. temporalis, M. pterygoi<strong>de</strong>us med., M. pterygoi<strong>de</strong>us<br />

lat.)<br />

o ausgewan<strong>de</strong>rte Muskeln (M. mylohyoi<strong>de</strong>us + Venter ant. <strong>de</strong>s M. digastricus (suprahyale<br />

Muskeln <strong>de</strong>s Mundbo<strong>de</strong>ns), M. tensor veli palatini (Gaumenmuskel), M. tensor<br />

tympani (Mittelohrmuskel))<br />

‐ Nerv<br />

o N. mandibularis (<strong>de</strong>s N. trigeminus (Hirnnerv V))<br />

‐ Knorpelspange<br />

o Meckel‐Knorpel; Anlage für: Mandibula, Hammer (Malleus), Amboß (Incus) und Lig.<br />

sphenomandibulare<br />

‐ aus <strong>de</strong>m Mesenchym <strong>de</strong>s 1. Mandibularbogens entstehen <strong>de</strong>r Oberkiefer‐ und <strong>de</strong>r Unterkieferwulst<br />

2. Hyoidbogen<br />

‐ Muskeln<br />

o mimische Muskulatur<br />

o ausgewan<strong>de</strong>rte Muskeln (M. stylohyoi<strong>de</strong>us + Venter post. <strong>de</strong>s M. digastricus (suprahyale<br />

Muskeln), M. stapedius (Mittelohrmuskel))<br />

‐ Nerv<br />

o N. facialis<br />

‐ Knorpelspange<br />

o Reichert‐Knorpel; Anlage für: Steigbügel (Stapes), Proc. styloi<strong>de</strong>us, Cornu minus +<br />

oberer Teil <strong>de</strong>s Os hyoi<strong>de</strong>um, Lig. stylohyoi<strong>de</strong>um (verbin<strong>de</strong>t die bei<strong>de</strong>n vorherigen)


3. Schlundbogen<br />

‐ Muskeln<br />

o obere Pharynxmuskeln<br />

o Teil <strong>de</strong>r Gaumenmuskeln<br />

‐ Nerv<br />

o N. glossopharyngeus<br />

‐ Knorpelspange<br />

o unterer Teil <strong>de</strong>s Os hyoi<strong>de</strong>um und <strong>de</strong>ssen Cornu majus<br />

4. Schlundbogen<br />

‐ Muskeln<br />

o untere Pharynxmuskeln<br />

o äußere Kehlkopfmuskeln<br />

‐ Nerv<br />

o N. vagus (bzw. N. laryngeus sup.)<br />

‐ Knorpelspange<br />

o obere Hälfte <strong>de</strong>s Kehlkopfschildknorpels<br />

5./6. Schlundbogen<br />

‐ Muskeln<br />

o v.a. innere Kehlkopfmuskulatur<br />

‐ Nerv<br />

o N. vagus (bzw. N. laryngeus recurrens)<br />

‐ Knorpelspange<br />

o Kehlkopfknorpel (Ringknorpel, Stellknorpel)<br />

ZNS­Entwicklung<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Rückenmarks<br />

‐ glie<strong>de</strong>rt sich in 3 Schichten vom Zentralkanal zur Oberfläche<br />

o Neuroepithelschicht (Ventrikulärzone)<br />

• mehrschichtiger Zellverband <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Zentralkanal ausklei<strong>de</strong>t<br />

o Mantelschicht<br />

• hier entstehen Grund‐ und Flügelplatte<br />

• Grundplatte = ventrale Seitenplatten → motorische Vor<strong>de</strong>rhörner<br />

• Flügelplatte = dorsale Seitenplatte → sensible Hinterhörner<br />

• dazwischen: Sulcus limitans<br />

• es entsteht graue Substanz <strong>de</strong>s Rückenmarks<br />

o Marginalzone (Randschleier)<br />

• hier wachsen zunehmend mehr Axone ein<br />

• es entsteht weiße Substanz <strong>de</strong>s Rückenmarks<br />

‐ beachte: im Rückenmark sind Proliferation und Migration <strong>de</strong>utlich früher been<strong>de</strong>t als im übrigen<br />

ZNS<br />

‐ alle Ganglien entstehen durch Einwan<strong>de</strong>rung von Zellen aus <strong>de</strong>r Neuralleiste


Gehirn<br />

Hirnbläschen<br />

(kranial nach kaudal)<br />

‐ Prosencephalonbläschen<br />

o Telencephalon<br />

o Diencephalon<br />

‐ Mesencephalonbläschen<br />

‐ Rhombencephalonbläschen<br />

o Metencephalon → Cerebellum, Pons<br />

o Meylencephalon → Medulla oblongata<br />

primäre Hirnbläschen<br />

Hirnbeugungen<br />

‐ (parallel zur Hirnbläschen‐ Entwicklung)<br />

‐ Hirnanlage beugt sich nach ventral<br />

‐ 2 Krümmungen entstehen:<br />

o Nackenbeuge zw. Rhombencephalon und Rückenmark<br />

o Scheitelbeuge zw. Prosencephalon und Rhombencephalon<br />

‐ später kommt es im Bereich <strong>de</strong>s Rhombencephalon zu einer starken Abknickung nach ventral:<br />

Brückenbeuge (Flexura pontia)<br />

Begriffe<br />

‐ Migration: Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Neurone vom Entstehungsort entlang radiärer Gliafasern zum<br />

Zielgebiet<br />

‐ Synaptogenese: neurotrophe Faktoren entschei<strong>de</strong>nd; haben die Axone ihr Zielgebiet erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n synaptische Verbindungen aufgebaut – diese sind nicht immer endgültig, es kommt<br />

auch zu Synapseneliminierung<br />

‐ Histogenese: in Großhirnhemisphäre sind charakteristische Zonen nachweisbar; von innen<br />

nach außen:<br />

o Ventrikulärzone: beson<strong>de</strong>rs dicht gepackte Zellen; 1. Proliferationszone<br />

o Subventrikulärzone: 2. Proliferationszone<br />

o Intermediärzone: spätere Substantia alba<br />

o Subplate‐ Zone: nur während <strong>de</strong>r Entwicklung ausgebil<strong>de</strong>t, Zwischenziel für wachsen<strong>de</strong><br />

Axone<br />

o kortikale Platte: Anlage <strong>de</strong>r Schichten 2‐6 <strong>de</strong>s Isokortex (Endhirnrin<strong>de</strong>); Bildung in<br />

bestimmter Reihenfolge (Insi<strong>de</strong>‐Outsi<strong>de</strong>‐Gradient): von innen nach außen 6 → 2<br />

o Marginalzone: 1. Schicht <strong>de</strong>s Isokortex (Endhirnrin<strong>de</strong>)


Geburt<br />

Altersbestimmung <strong>de</strong>s Embryos → Carnegie­Stadien<br />

‐ 23 während <strong>de</strong>r Embryonalperio<strong>de</strong>, <strong>de</strong>finiert anhand bestimmter morphologischer Kriterien<br />

Dauer <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

‐ Menstruationsalter: ab 1. Tag nach <strong>de</strong>r letzen Regel<br />

o Dauer: 10 Lunarmonate (280 Tage) → 40 Wochen<br />

‐ Ovulationsalter: ab Tag <strong>de</strong>r Befruchtung<br />

o Entwicklungswochen → 280‐14=266 Tage = 38 Entwicklungswochen<br />

Scheitel­Steiß­Länge / Scheitel­Fersen­Länge<br />

‐ SSL<br />

o z.B.: 9‐12 Woche: ca. 5‐8 cm<br />

‐ SFL<br />

o 3.‐5. Lunarmonat: Monat²<br />

o ab 6. Lunarmonat: Monat ∙ 5<br />

Geburtsphasen<br />

‐ Eröffnung<br />

o von <strong>de</strong>r ersten cervixwirksamen Wehe (ausgelöst von Oxytoxin) bis zur vollständigen<br />

Öffnung <strong>de</strong>s Muttermun<strong>de</strong>s<br />

o kindlicher Kopf tritt in das kleine Becken ein → Beckenbo<strong>de</strong>n → Drehung (Hinterhaupt<br />

Richtung Symphyse)<br />

o Abschluss: Blasensprung<br />

‐ Austreibung<br />

• Beckeneingang queroval<br />

• Beckenausgang längsoval<br />

o von <strong>de</strong>r vollständigen Öffnung <strong>de</strong>s Muttermun<strong>de</strong>s bis zur Geburt<br />

o Einschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kopfes (walzt Weichteilkanal aus)<br />

o Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Kopfes → Kopf (größter Umfang) passiert Weichteilausgang →<br />

Extensionsbewegung → Druck gegen die Symphyse → externe Drehung um 90° →<br />

Schultern gera<strong>de</strong> → treten nacheinan<strong>de</strong>r (oben – unten) heraus<br />

‐ Nachgeburt<br />

o Ausstoßung <strong>de</strong>r Plazenta<br />

Reifezeichen <strong>de</strong>s Embryos<br />

‐ Größe: ca. 50 cm<br />

‐ Gewicht: ca. 3.500 g<br />

‐ Kopfumfang: ca. 35 cm<br />

‐ Ho<strong>de</strong>n im Skrotalsack, äußere Schamlippen be<strong>de</strong>cken innere<br />

‐ Ohrknorpel vollständig<br />

‐ Fingernägel länger als Fingerkuppen<br />

‐ Falten auf ganzer Fußsohle<br />

‐ Käseschmiere (Vernix caesosa)<br />

‐ wenig Lanugobehaarung<br />

‐ Durchmesser Brustdrüse ca. 1 cm<br />

‐ Haut blass‐rosa


Untersuchungen nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

‐ APGAR‐Schema<br />

o Aussehen, Puls, Gesichtsmimik beim Absaugen, Aktivität, Respiration<br />

‐ jeweils 0, 1 o<strong>de</strong>r 2 Punkte möglich<br />

‐ Prüfungen 1, 5 und 10 min nach Geburt<br />

Neugeborenenreflexe<br />

‐ Greifreflex<br />

‐ Fluchtreflex (→ beim Bestreichen <strong>de</strong>r Fußsohle wird diese weggezogen)<br />

‐ Schreitphänomen<br />

‐ Saugreflex<br />

Komplikationen bei Zwillingsschwangerschaften<br />

‐ Zervixinsuffizienz<br />

o Schwächung <strong>de</strong>s Gebärmutterverschlussmechanismus<br />

o Fruchtblase wölbt sch ggf. in <strong>de</strong>n Muttermund vor<br />

‐ Plazentainsuffizienz<br />

o akut = Tod<br />

o chronisch = ggf. Retardierung<br />

‐ Nabelschnurkomplikationen<br />

o kommt bei monochorial / monoamniotisch vor<br />

o Möglichkeiten: Verknotung <strong>de</strong>r Nabelschnuren, Nabelschnur liegt um <strong>de</strong>n Hals <strong>de</strong>s<br />

an<strong>de</strong>ren Zwillings<br />

‐ feto‐fetales Transfusionssyndrom<br />

o arteriovenöse Anastomose<br />

o kommt bei monochorial / monoamniotisch vor<br />

o Gefäßverbindung in <strong>de</strong>r Plazenta zwischen bei<strong>de</strong>n Feten<br />

o Zwilling 1 → Blut → Zwilling 2<br />

(Z1: blass, kleine, blutleere Organe / Z2: rot, große, blutreiche Organe)<br />

Zusatzinfo<br />

Zusammenfassung <strong>de</strong>r Gewebsentwicklungen<br />

‐ Ekto<strong>de</strong>rm → liefert Anlagen für alles, was später mit Informationsprozessen zu tun hat (Nervensystem,<br />

Sinnesorgane usw.)<br />

‐ Ento<strong>de</strong>rm → Stoffwechselorgane<br />

‐ Meso<strong>de</strong>rm → innere und äußere Bewegungsprozesse (Zirkulation, Muskulatur, Bewegungsorgane<br />

usw.)<br />

→ funktionelle Dreiglie<strong>de</strong>rung<br />

Hormone<br />

‐ Östrogen<br />

o Steroidhormon, Sexualhormon<br />

o Bildungsorte:<br />

• Ovarien<br />

• Follikel<br />

• Corpus luteum<br />

o Wirkung:<br />

• för<strong>de</strong>rt Reifung befruchtungsfähiger Eizelle<br />

• Durchblutung <strong>de</strong>r Uterusschleimhaut


‐ FSH (= Follitropin)<br />

o follikelstimulieren<strong>de</strong>s Hormon<br />

o Sexualhormon<br />

o Bildungsort:<br />

• A<strong>de</strong>nohypophyse im Hypophysenvor<strong>de</strong>rlappen<br />

o Wirkung:<br />

• Follikelwachstum im Ovar<br />

• Follikelreifung<br />

→ steigert Eisprung‐ Wahrscheinlichkeit<br />

• [beim Mann]: regt Spermatogenese an<br />

o wird eingesetzt bei Behandlung von unerfülltem Kin<strong>de</strong>rwunsch<br />

‐ LH (= Lutotropin)<br />

o luteinisiern<strong>de</strong>s Hormon<br />

o steiler Anstieg vor Ovulation<br />

o Bildungsort:<br />

• Hypophysenvor<strong>de</strong>rlappen<br />

o Wirkung:<br />

• steigert Testosteronsynthese in <strong>de</strong>n Thekazellen <strong>de</strong>s Follikels → Testosteron<br />

wird in Östradiol umgewan<strong>de</strong>lt → wird in Östrogen umgewan<strong>de</strong>lt ⇒ LH för<strong>de</strong>rt<br />

Eisprung und Gelbkörperbildung<br />

• stimuliert Progesteronausschüttung<br />

• [beim Mann]: stimuliert Testosteronbildung in Leydig‐ Zellen im Ho<strong>de</strong>n<br />

‐ Oxytocin<br />

o Bildungsort:<br />

• Hypothalamus; dann Transport zur Hypophyse, wo es gespeichert du bei Bedarf<br />

abgegeben wird<br />

o Wirkung:<br />

• Kontraktion <strong>de</strong>r Gebärmutter → löst Wehen aus<br />

• Einfluss auf die Stimmungslage („Wohlfühlhormon“, „Orgasmushormon“)<br />

‐ Progesteron<br />

o „Gelbkörperhormon“; wird aus Cholesterin synthetisiert<br />

o<br />

o<br />

o<br />

‐ HCG<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

stimuliert durch LH und HCG<br />

Bildungsorte:<br />

• Corpus luteum<br />

• Plazenta (wesentlich größere Mengen als im C. luteum)<br />

• [beim Mann]: Gona<strong>de</strong>n<br />

Wirkung:<br />

• initiiert Modifikationen <strong>de</strong>s Endometriums (Dezidualisierung)<br />

humanes Choriongonadotropin<br />

Bildungsorte:<br />

• Plazenta (unter Einfluss <strong>de</strong>s Chorions)<br />

• Synzytiotrophoblast<br />

Wirkung:<br />

• stimuliert Corpus luteum zur Progesteronausschüttung<br />

→ ermöglicht Nidation<br />

• negative Rückkopplung zur Hypophyse → keine FSH/LH‐ Bildung → keine<br />

weiteren Eisprünge<br />

Indikator für <strong>de</strong>n Schwangerschaftsnachweis

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!