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<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong><br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

Verweise mit [L] beziehen sich auf „<strong>Biochemie</strong> und Pathobiochemie“ von Löffler, Petri<strong>de</strong>s, Heinrich in<br />

8. Auflage. [H] bezieht sich auf „<strong>Biochemie</strong> <strong>de</strong>s Menschen“ von Horn in Auflage3. [DR] steht für<br />

„Duale Reihe <strong>Biochemie</strong>“ von Rassow, Netzer, Hauser, Deutzmann in Auflage 2.<br />

Katecholamine: Adrenalin und Noradrenalin<br />

von Ferdi<br />

Allgemeine Informationen<br />

- Sind Aminogruppen enthalten<strong>de</strong> Derivate <strong>de</strong>s 1,2-Dihydroxybenzols<br />

- Wer<strong>de</strong>n im Nebennierenmark gebil<strong>de</strong>t ( NNM ist Abkömmling eines sympathischen<br />

Ganglions, das Axone verloren hat)<br />

- 80% Adrenalin und 20% Noradrenalin in Blut abgeben = Hormon<br />

- Noradrenalin auch im Sympathikus in synaptischen Endköpfen <strong>de</strong>r adrenergen Neuron<br />

gebil<strong>de</strong>t = Neurotransmitter<br />

- Wer<strong>de</strong>n zur Stoffwechsel/ -Durchblutungsanpassung zusätzlich zu Insulin und Glucagon bei<br />

körperlicher Belastung eingeschaltet<br />

- Essentiell für die Bewältigung von Stress-Situationen und schwerer körperlicher Arbeit<br />

Biosynthese <strong>de</strong>r Katecholamine<br />

„Ausgangspunkt für die Katecholaminbiosynthese ist die Aminosäure Tyrosin, welche aus <strong>de</strong>r<br />

Nahrung stammt o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Leber aus Phenylalanin synthetisiert wor<strong>de</strong>n ist.“<br />

- Tyrosin wird durch die Tyrosin-Hydroxylase zu 3,4-Dihydroxyphenylalanin ( Dopa)<br />

umgewan<strong>de</strong>lt<br />

o Geschwindigkeitsbestimmen<strong>de</strong>r Schritt<br />

o Molekularer Sauerstoff als Cosubstrat notwendig<br />

o 1 0 2 – Atom wird in aromatischen Ring eingeführt , das an<strong>de</strong>re zu H 2 0 reduziert<br />

o Tetrahydrobiopterin als Cofaktor benötigt<br />

o Wird zu Dihydrobiopterin oxidiert und anschließend durch Reduktion mit NAD(P)H<br />

(NADH bevorzugt) regeneriert<br />

[L], S. 828, Abb. 26.<strong>16</strong><br />

- 1 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- Bildung von Dopamin durch Dopa – Decarboxylase<br />

o Dopamin = biogenes Amin<br />

o Pyridoxalphosphat als Cofaktor benötigt<br />

o Decarboxylase hat breite Substratspezifität für aromatische AS Biosynthese von<br />

Serotonin, Histamin und Tyramin<br />

o Im ZNS ist Dopamin Endprodukt <strong>de</strong>r Synthese, in <strong>de</strong>r NNM geht´s weiter<br />

- Durch die Dopamin – β – Hydroxylase wird eine weitere OH-Gruppe eingeführt <br />

Noradrenalin<br />

o Benötigt molekularen Sauerstoff, Ascorbinsäure (Vit. C) und Kupfer<br />

o NA ist Hauptprodukt noradrenerger Neurone<br />

o Im NNM 80% weiter umgesetzt<br />

- Durch Phenylethanolamin –N – Methyltransferase entsteht aus Noradrenalin Adrenalin<br />

o S-A<strong>de</strong>nosylmethionin ist hier Methylgruppendonator<br />

o fin<strong>de</strong>t im Cytosol statt<br />

[L] Abb.26.15, S. 827<br />

Regulation <strong>de</strong>r Biosynthese<br />

- Von zwei sich gegenseitig ergänzen<strong>de</strong>n Faktoren abhängig; [L] Abb 26.17, S. 828<br />

1. Stimulierung durch Sympathikus (nervale Reize)<br />

a. Vor allem die Tyrosin – Hydroxylase und die Dopamin – β – Hydroxylase<br />

b. Durch Steigerung <strong>de</strong>r Enzymsynthese wird Katecholaminsynthese induziert<br />

2. Stimulierung durch Glucocorticoi<strong>de</strong> (Cortisol)<br />

a. Kommen aus benachbarter Nebennierenrin<strong>de</strong><br />

b. Induzieren Bildung von Phenylethanolamin – N – Methyltransferase<br />

c. Ebenfalls Transkription <strong>de</strong>r Tyrosin – Hydroxylase<br />

- zus. Verstärkersysteme über Katecholamine CRH- und ACTH-Sekretion im Hypothalamus <br />

- Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Biosynthese über neg. Rückkoppelung durch Adrenalin und Noradrenalin<br />

o Allosterische Hemmung von Tyrosin - Hydroxylase und<br />

Phenylethanolamin- N-Methyltransferase<br />

Speicherung <strong>de</strong>r Katecholamine<br />

- In NNM sowie sympathischen Nervenendigungen in spezifischen von Membran umhüllten,<br />

chromaffinen Granula gespeichert<br />

- Konzentriert durch einen noch weitgehend unebaknnten,Mg 2+ - und ATP abhängigen Vorgang<br />

- Bil<strong>de</strong>n Komplex mit ATP im Verhältnis 4:1<br />

- Sekretgranula enthalten dazu noch Dopamin – β – Hydroxylase und Chromogranine<br />

- Chromogranine sind an Sekretgranulamembran assoziiert und man hat absolut keine Ahnung<br />

was die machen!<br />

Katecholaminsekretion<br />

- Sekretgranula wan<strong>de</strong>rn auf Ca 2+ -Signal hin zur Zellmembran, verschmelzen mit ihr und geben<br />

Katecholamine und allen an<strong>de</strong>ren Inhaltstoffe nach außen ab<br />

- In sympathischen Nervenendigungen wird Freisetzung durch Erregung von präganglionären<br />

Neuronen ( Acetylcholin) getriggert<br />

- Ähnlich auch im NNM:<br />

o<br />

o<br />

Ach aus präganglionären Neuronen<br />

Löst über Depolarisation <strong>de</strong>r postsynaptischen Membran Ca 2+ -Einstrom in<br />

sekretorische Zellen aus = Signal für Hormonsekretion<br />

- 2 -


Abbau <strong>de</strong>r Katecholamine<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- Adrenalin und Noradrenalin wer<strong>de</strong>n durch Catechol -O-Methyltransferase (COMT)<br />

methyliert<br />

o Hier Methylgruppendonor: S-A<strong>de</strong>nosylmethionin<br />

- Anschließen wird durch die Monoaminoxidase (MAO) die Aminogruppe zur Al<strong>de</strong>hydgruppe<br />

oxidiert<br />

o Cu 2+ -abhängig<br />

- Kann leicht zur Carbonsäure weiteroxidieren<br />

- Als Produkt erhält man Vanillinman<strong>de</strong>lsäure (3-Methoxy-4-hydroxyman<strong>de</strong>lsäure)<br />

- In sympathischen Nervenfasern wird großer Teil <strong>de</strong>s Noradrenalins wie<strong>de</strong>r in das Axon<br />

aufgenommen (Reuptake)<br />

[DR] S.579. Abb. 20.7<br />

- 3 -


Molekulare Wirkmechanismen <strong>de</strong>r Katecholamine<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- Adrenalin und Noradrenalin bin<strong>de</strong>n an 3 verschie<strong>de</strong>ne G-Protein gekoppelte Rezeptoren<br />

- Adrenerge Rezeptoren ( Adrenozeptoren)<br />

- α 1 und α 2 - Rezeptoren wer<strong>de</strong>n von A und NA sehr gut aktiviert<br />

- es gibt 3 α 1 und 3 α 2 -Subtypen<br />

- A und NA haben gleich Affinität zu β 1<br />

- Allerdings wirkt vornehmlich A an β -Rezeptoren<br />

- β 2 – Rezeptoren durch A viel stärker innerviert als durch NA<br />

- näheres sie unten o<strong>de</strong>r auch [DR] Abb. 20.2, S. 579<br />

- ↓ [L] S. 829, Tabelle 26. 4, „Vorlesung Hormone 2, 2010, Folie 45<br />

Zelluläre Wirkmechanismen <strong>de</strong>r Katecholamine<br />

- Vorab aus <strong>de</strong>r VL:<br />

o Bei schwerer Arbeit wird vor allem Noradrenalin Freigesetzt sympathische<br />

Steuerung <strong>de</strong>r Herzleistung<br />

o Unter Stress wird Adrenalin und Noradrenalin aus <strong>de</strong>m NNM ausgeschüttet<br />

o Bei Hypoglykämie wird vor allem Adrenalin (β 2 – Rezeptoren) freigesetzt<br />

- Wirkung lässt sich in 2 Gruppen teilen:<br />

1. Wirkungen auf <strong>de</strong>n Stoffwechsel: Mobilisierung von Energiespeichern<br />

2. Wirkungen auf Organsysteme: Regulation <strong>de</strong>s Herz-Kreislaufsystems und <strong>de</strong>r Kontraktion<br />

<strong>de</strong>r glatten Muskulatur von Organen<br />

- Stoffwechsel<br />

o NA beson<strong>de</strong>rs ausgeschüttet wenn Organ stark sympathisch aktiviert (z.B.<br />

Fettgewebe)<br />

o A bereitet Körper auf Bewältigung und Belastung vor<br />

• Energiebereitstellung<br />

• dafür Abbau Glykogenspeicher und Fett<strong>de</strong>pots<br />

o Glucosestoffwechsel:<br />

• A stimuliert <strong>de</strong>n Glykogenabbau in Leber und Skelettmuskel<br />

Durch cAMP-abhängige Phosphorylierung <strong>de</strong>r<br />

Glykogenphosphorylase (Aktivierung)<br />

Hemmung <strong>de</strong>r Glykogensynthase<br />

Muskel braucht so freigesetzt Glucose nur für <strong>de</strong>n Eigenbedarf<br />

• in Leber wird Glykolyse gehemmt und Gluconeogenese stimuliert<br />

Abbau <strong>de</strong>s allosterischen Aktivators Fructose-2,6-bisphosphat (durch<br />

PFK 2/F-BP-2) Aktivität <strong>de</strong>r PFK1↓ und Aktivität Fructose-1,6-<br />

bisphosphatase ↑<br />

• Im Herzmuskel wird Glykolyse stimuliert<br />

Hier Isoform <strong>de</strong>s bifunktionellen Enzyms durch Phosphorylierung<br />

Kinasedomäne aktiviert<br />

• Im Herzmuskel hat A. keinen Effekt<br />

Hier dritte Isoform <strong>de</strong>s bifunktionellen Enzyms ohne PKA-<br />

Phosphorylierungsstellen<br />

o Fettstoffwechsel<br />

• Über β- Rezeptoren Lipolyse gesteigert<br />

Aktivierung <strong>de</strong>r hormonsensitiven Lipase<br />

• Über α 2 – Rezeptoren parallel Insulinausschüttung inhibiert ( keine<br />

Wie<strong>de</strong>rauffüllung <strong>de</strong>r Depots)<br />

• über β 1 - β 2 - β 3 – Rezeptoren wird im braunen Fettgewebe von<br />

Neugeborenen und Säuglingen die Lipolyse stimuliert<br />

- 4 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

o<br />

• dann im Fettgewebe Thermogenin ( UCP1) durch A./NA. induziert <br />

Entkoppler <strong>de</strong>r Atmungskette, Wärme anstelle ATP produziert<br />

• beim Erwachsenen dann Kältezittern und zitterfreie Wärmeproduktion (<br />

siehe Physiologie)<br />

Transkriptionsaktivierung<br />

• cAMP abhängige Aktivierung von CREB<br />

• viele Gene unter CREB-Beteiligung exprimiert nicht nur Enzyme son<strong>de</strong>rn<br />

auch Modulation physiologischer Prozesse<br />

• z.B.:<br />

Katecholamine Niere Reninexpression<br />

Katecholamine Gehirn Gene für Lernprozesse#<br />

Katecholamine Plasma verän<strong>de</strong>rte kardiale Genexpression,<br />

noch stärkere Einschränkung <strong>de</strong>r Funktion bei Herzversagen<br />

- Organsysteme<br />

o Herzmuskel<br />

• über β 1 – Rezeptoren<br />

• ↑ Herzfrequenz positiv chronotrope Wirkung<br />

• ↑ Reizleitungsgeschwindigkeit positive dromotrope Wirkung<br />

• ↑Kontraktionskraft positiv inotrope Wirkung<br />

• ↑Herzzeitvolumen<br />

• ↓ Erregungsschwelle positiv bathmotrope Wirkung<br />

• ↑ Erschchlaffungsgeschwindigkeit positive lusitrope Wirkung<br />

• ↑ Reninsekretion führt zur Blutdrucksteigerung<br />

• Auch hier siehe Physiologie<br />

- 5 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

o<br />

o<br />

Glatte Gefäßmuskulatur<br />

• je nach aktiviertem Rezeptor wird Vasokonstriktion o<strong>de</strong>r Vasodilatation<br />

ausgelöst<br />

• Herzkranzgefäße und Gefäße <strong>de</strong>r Skelettmuskulatur wer<strong>de</strong>n erweitert<br />

• Meise Gefäße wer<strong>de</strong>n verengt ( z.Bsp Haut und Darm)<br />

• Blutversorgung zugunsten <strong>de</strong>r Arbeitsmuskulatur verschoben<br />

• α 1 –Rezeptoren Vasokonstriktion<br />

PLCβ aktiviert<br />

IP3-Bildung<br />

Ca 2+ -Freisetzung aus Sarkoplasmatischem Retikulum<br />

Ca 2+ bin<strong>de</strong>t an Calmodulin<br />

Aktiviert Myosin Leichte Ketten Kinase (MLCK)<br />

MLCK phosphoryliert regulatorische UE <strong>de</strong>r leichten Myosinketten<br />

Dadurch Hemmung <strong>de</strong>r Aktin-aktivierten ATPase-Aktivität <strong>de</strong>r<br />

Myosinköpfchen aufgehoben<br />

Kontraktion<br />

• β 1 – Rezeptoren Vasodilatation<br />

siehe Bild<br />

[DR] S. 582. B-20.8<br />

Glatte Organmuskulatur<br />

• Bronchien durch β 2 – Rezeptoren erweitert bessere Sauerstoffversorgung<br />

• Verdauungsprozesse wer<strong>de</strong>n gehemmt<br />

Glatte Muskulatur von Darm und Harnblase relaxiert<br />

Schließmuskeln kontrahieren sich<br />

- 6 -


Insulin und Glukagon<br />

von Leif<br />

Pankreas-Überblick<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- exokrines Drüsengewebe<br />

o Hauptmasse <strong>de</strong>s Organs<br />

o sezerniert enzymreichen alkalischen Verdauungssaft ins Duo<strong>de</strong>num<br />

- endokrines Drüsengewebe<br />

o nur ca. 2% <strong>de</strong>r Organmasse<br />

o in ca. 1.000.000 kleinen Gruppen („LANGERHANS-Inseln“) im Gewebe verteilt<br />

o produziert u.a. Insulin und Glukagon<br />

• als Prä-Prohormon synthetisiert; posttranslational zu Prohormonen und<br />

Hormonen verkürzt<br />

• Speicherung <strong>de</strong>r Hormone in Sekretgranula; Ausschüttung auf spezifischen<br />

Reiz hin<br />

o Zelltypen:<br />

• B- (β-) Zellen (ca. 70%): Insulin; meist im Zentrum <strong>de</strong>r Insel<br />

• A- (α-) Zellen (ca. 20%): Glukagon<br />

• D- (δ-) Zellen (ca. 5%): Somatostatin<br />

• PP-Zellen (< 5%): Pankreatisches Polypeptid<br />

Insulin-Biosynthese<br />

siehe [L] S. 813 Abb. 813<br />

Synthese von Proinsulin<br />

- nach Transkription und Spleißen <strong>de</strong>s Insulin-Gens [hat 2 große Introns] entstehen<strong>de</strong> mRNA<br />

kodiert am rER für Prä-Proinsulin<br />

- synthetisiertes Prä-Proinsulin, bestehend aus A- und B-Kette und C-Peptid, wird in das ER-<br />

Lumen eingeschleust; unter Abtrennung eines Signalpeptids entsteht<br />

Proinsulin – ein einkettiger Insulinpräkursor<br />

Reifung <strong>de</strong>s Insulins<br />

- im Golgi-Apparat und in β-Granula<br />

- durch Prohormon-Convertase wird C-Peptid entfernt<br />

- Carboxypeptidase E verkürzt B-Kette und C-Peptid am C-Terminus um 2 Aminosäuren<br />

- es entstehen Insulin (A- und B-Kette, verbun<strong>de</strong>n durch Disulfidbrücken) und C-Peptid<br />

- bei Sekretion von Insulin wer<strong>de</strong>n Insulin und C-Peptid freigesetzt<br />

[C-Peptid-Konzentration lässt bei insulinpflichtigen Diabetikern Rückschlüsse auf eine<br />

Pankreas-Restfunktion zu]<br />

Regulation <strong>de</strong>s Expression<br />

- wichtigster Faktor ist Glucose: [Glc] EZ führt zu gesteigerter Prä-Proinsulinsynthese<br />

- Transkription erreicht Maximum bereits 30 Minuten nach Glucose-Reiz ermöglicht zügiges<br />

Wie<strong>de</strong>rauffüllen <strong>de</strong>s Insulinspeicher<br />

- extrazelluläres Insulin kann eigene Transkription stimulieren;<br />

längerfristig erhöhtes Insulin führt zu Hemmung <strong>de</strong>r Genexpression<br />

- 7 -


Insulin-Sekretion<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- Speicherung <strong>de</strong>s Insulins zusammen mit C-Peptid in vom Golgi-Apparat abgeschnürten<br />

Sekretgranula (β-Granula)<br />

- Sekretionsreiz bewirkt Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r β-Granula zur Zellmembran, dort erfolgt<br />

Membranfusion und Ausschüttung <strong>de</strong>s Granula-Inhalts (= klassische regulierte Exozytose)<br />

- Prozess ist abhängig von physiologischer [Ca ++ ] EZ<br />

Glucose-stimulierte Sekretion<br />

- β-Zellen haben GLUT-2, mit hoher K M für Glucose (40 mmol/l) Transport von Glucose in<br />

die Zelle nur bei relativ hoher [Glc] EZ<br />

(„Glucosesensor“)<br />

- Glucokinase in <strong>de</strong>n β-Zellen ebenfalls mit hoher K M ,<br />

also muss [Glc] IZ relativ hoch sein muss für Glucose-Phosphorylierung und Glycolyse<br />

„nicht Glucosemolekül son<strong>de</strong>rn bei Glucose-Abbau gebil<strong>de</strong>tes ATP ist Signal für Insulinsekretion“<br />

- Glucoseumsatz in <strong>de</strong>r β-Zelle erhöht ATP/ADP-Ratio<br />

Hemmung eines ATP-sensitiven K+-Kanals in <strong>de</strong>r Plasmamembran Depolarisierung<br />

Öffnung eines Ca ++ V lässt zytosolisches Ca ++ steigen = Auslöser für β-Granula-Exozytose<br />

- Insulinsekretion beginnt bei [Insulin] EZ von ca. 2-3 mmol/l und hat Maximum bei 15 mmol/l<br />

[Glc-Toleranztest: nur bei normaler Insulinsekretion ist [Glc] Blut nach 30 Minuten möglich]<br />

Modulation <strong>de</strong>r Insulinsekretion<br />

- durch Monosacchari<strong>de</strong>, Fettsäuren, Ketonkörper<br />

o Anwesenheit von Glucose ist zwingend erfor<strong>de</strong>rlich<br />

o die Verbindungen verstärken lediglich die Glucose-stimulierte Sekretion<br />

- durch insulinotrope Hormone (Inkretine)<br />

o gastroinhibitorisches Peptid (GIP); steigt nach kohlenhydratreicher Mahlzeit an und<br />

stimuliert Insulinsekretion über spezielle Rezeptoren an <strong>de</strong>r β-Zelle und resultieren<strong>de</strong><br />

Aktivierung <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>nylatcyclase<br />

o Glucagon-like-pepti<strong>de</strong>-1 (GLP-1) aus intestinalen Mukosazellen; wirkt wie GIP<br />

Hemmung <strong>de</strong>r Insulinsekretion<br />

- durch Noradrenalin und beson<strong>de</strong>rs Adrenalin, wahrscheinlich über α 2 -Rezeptoren<br />

- durch Somatostatin<br />

[aus δ-Zellen <strong>de</strong>r LANGERHANS-Insel]<br />

Insulin-Abbau<br />

- HWZ von nur 7-15 Minuten da rascher Abbau durch aktive enzymatische Systeme<br />

- spezifische Glutathion-Insulin-Transhydrogenase spaltet die A- und B-Kette verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Disulfidbrücken<br />

- isolierte Ketten wer<strong>de</strong>n proteolytisch abgebaut; Insulin-Insulinrezeptor-Komplex wird<br />

internalisiert und abgebaut<br />

- 8 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

Insulin-Rezeptor und Signalwege<br />

[L] S. 822 Abb. 26.10<br />

biologische Wirkungen <strong>de</strong>s Insulin<br />

„Insulin ist wichtigstes anaboles Hormon <strong>de</strong>s Organismus“<br />

- nicht alle Zellen <strong>de</strong>s Organismus sind Insulin-empfindlich<br />

o Erythrozyten<br />

o intestinale Mukosa<br />

o Nieren<br />

- bei Insulin-empfindlichen Geweben fallen beson<strong>de</strong>rs ins Gewicht Muskulatur, Fettgewebe<br />

und Leber aufgrund ihrer Masse und Stoffwechselwirkung<br />

Steigerung <strong>de</strong>s Glucosetransports im Fettgewebe und Muskel<br />

- zuständiger Transporter ist GLUT-4; katalysiert die erleichterte Diffusion<br />

o kommt nicht nur in <strong>de</strong>r Plasmamembran vor son<strong>de</strong>rn ist auch intrazellulär in Vesikeln<br />

gespeichert (zur schnellen Mobilisierung)<br />

- Insulinwirkung: Verlagerung Transporter aus Vesikeln in die Membran<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Maximalgeschwindigkeit V max (nicht K M !)<br />

- hierdurch Glucoseabfall im Gesamtorganismus [weil Glucose in die Zellen abwan<strong>de</strong>rt]<br />

Wirkung auf Glucosemetabolismus<br />

- in Muskelzelle:<br />

o Zunahme <strong>de</strong>r Glycogenbiosynthese und Glycolyse<br />

- in Fettzelle:<br />

o vermehrt Pentosephosphatweg<br />

o erhöhte Glycolyse; gebil<strong>de</strong>tes Pyruvat wird zu Acetyl-CoA <strong>de</strong>carboxyliert (hier<br />

wichtig: Insulin aktiviert Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex) und in<br />

Fettsäurebiosynthese verwen<strong>de</strong>t;<br />

dann Einbau <strong>de</strong>r FS in TAGs<br />

- 9 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

Senkung <strong>de</strong>s cAMP-Spiegels<br />

- in Hepatozyten:<br />

o beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utliches Gegenspiel zu Glukagon/ Katecholamin<br />

o [Insulin kann nicht Glc-Aufnahme regulieren da in Leber Insulin-unabhängig]<br />

o Insulin aktiviert Phosphodiesterase cAMP-Abbau<br />

Hemmung Glycogenabbau und Stimulation Glycogensynthese<br />

o niedrige cAMP-Konzentration vermehrte Phosphorylierung <strong>de</strong>r Frc-6-Phophat-2-<br />

Kinase gesteigerte Bildung von Frc-2,6-Bisphosphat gesteigerte Glycolyse<br />

- in Fettzellen:<br />

o antilipolytischer Effekt<br />

Stimulation <strong>de</strong>r K + -Aufnahme<br />

- ubiquitär; beson<strong>de</strong>rs in Fettgewebe und Muskel<br />

- Insulin stimuliert Translokation von Na + /K + -ATPasen aus intrazellulären Vesikeln in die<br />

Zellmembran<br />

Stimulation <strong>de</strong>r Aminosäuren-Aufnahme<br />

- stimuliert Aufnahme von Alanin, Glycin, Serin, Threonin, Prolin, Histidin und Methionin<br />

insulinabhängige Genregulation<br />

- hauptsächlich Schlüsselenzyme <strong>de</strong>s KH- o<strong>de</strong>r Fettstoffwechsels; siehe [L] S. 819 Tab. 26.3<br />

- im Fettgewebe<br />

o Transportproteine und Enzyme für Umwandlung von Glucose in Fettsäuren<br />

o Lipoproteinlipase für Aufnahme von TAGs aus VLDLs<br />

- in <strong>de</strong>r Leber<br />

o<br />

o<br />

induziert Glycolyse-spezifische Enzyme<br />

• Glucokinase<br />

• Phosphofructokinase (PFK)<br />

• Pyruvatkinase<br />

induziert Schlüsselenzyme für die Gluconeogenese<br />

• Pyruvatcarboxylase<br />

• Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase (PEP-CK)<br />

• Fructose-1,6-Bisphosphatase<br />

• Glucose-6-Phosphatase<br />

langfristige Insulinwirkung<br />

- benötigt erhebliche Latenzzeiten<br />

- Wirkung auf Wachstum und Proteinbiosynthese auf Ebene von Induktion/ Repression<br />

einzelner Enzyme o<strong>de</strong>r allgemeiner Wachstumsstimulation [nicht nur durch gesteigerten AS-<br />

Transport (s.o.) son<strong>de</strong>rn auch durch Phosphorylierung ribosomaler Proteine beschleunigte<br />

Translation]<br />

- 10 -


Glucagon-Synthese<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

Synthese <strong>de</strong>s Proglucagon<br />

- Synthese als Präkursor-Molekül Prä-Proglukagon am rER<br />

(kommt auch in intestinaler Mukosa und ZNS vor)<br />

- Einschleusung ins ER-Lumen; dort Abtrennung <strong>de</strong>r Signalsequenz und dadurch Entstehung<br />

von Proglucagon<br />

Reifung <strong>de</strong>s Glucagon<br />

- Proglucagon wird proteolytisch durch Prohormon-2-Konvertase zu Glicentin und Major-<br />

Procluagonfragment gespalten; letzteres wird abgebaut<br />

- Glicentin wird durch Prohormon-2-Konvertase weiter gespalten zu 9K-Glucagon o<strong>de</strong>r<br />

Oxyntomodulin bei<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n rasch zu fertigem Glukagon prozessiert<br />

Glucagon-like-pepti<strong>de</strong> (GLP)<br />

- in Mukosa und ZNS wird Proglucagon durch Prohormonkonvertasen 1 und 2 zu GLP-1 und -2<br />

prozessiert; diese wer<strong>de</strong>n bei Nahrungsaufnahme freigesetzt<br />

- GLP-1 ist ein Inkretin (siehe „Modulation <strong>de</strong>r Insulinsekretion“)<br />

- GLP-2 reguliert Motilität und Nährstoffresorption <strong>de</strong>s Dünndarms sowie Wachstum <strong>de</strong>s<br />

gastrointestinalen Epithels<br />

Glucagon-Sekretion<br />

- auslösen<strong>de</strong>r Stimulus ist [Glc] EZ <br />

- Sekretion auch durch Nahrungszusammensetzung beeinflusst:<br />

o nach proteinreicher Mahlzeit steigen Insulin und Glukagon<br />

o Stimulus sind hier die Aminosäuren und das Cholezystokinin-Pankreozymin<br />

[Mechanismus dient vermutlich <strong>de</strong>m Schutz vor Hypoglykämie, die durch wegen AS-<br />

Überschuss stimuliertem Insulin ausgelöst wer<strong>de</strong>n könnte]<br />

biologische Wirkungen <strong>de</strong>s Glucagon<br />

„wichtigste Funktion ist Sicherung und Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r Glucosefreisetzung aus <strong>de</strong>r Leber“<br />

- stimuliert am Hepatozyten die A<strong>de</strong>nylatcyclase<br />

cAMP <br />

o führt zu gesteigerte Glycogenolyse und Gluconeogenese<br />

o gleichzeitig gehemmte Glycogenbiosynthese und Glycolyse<br />

- also wirken Insulin und Glucagon an <strong>de</strong>r Leber antagonistisch<br />

- Glucagon ist bei kataboler Stoffwechsellage nötig<br />

langfristige Glucagonwirkung<br />

- langfristige Wirkung von cAMP auf die Genexpression<br />

- Repression von Schlüsselenzymen <strong>de</strong>r Glycolyse und Induktor von Schlüsselenzymen <strong>de</strong>r<br />

Gluconeogenese<br />

extrahepatische Glucagonwirkungen<br />

- Nebennierenrin<strong>de</strong><br />

o Stimulation <strong>de</strong>r Glucokortikoidsynthese<br />

o physiologische Relevanz nicht erforscht<br />

- Fettgewebe<br />

o Aktivierung <strong>de</strong>r AC lipolytische Wirkung (Insulin-antagonistisch)<br />

- 11 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

molekularer Wirkungsmechanismus <strong>de</strong>s Glucagon<br />

[L] S. 826 Abb. 26.14<br />

Diabetes mellitus Typ 1<br />

- tritt meist im juvenilen Alter auf<br />

Ursache:<br />

- durch Virusinfektion o<strong>de</strong>r Autoimmunreaktion Zerstörung <strong>de</strong>r β-Zellen<br />

akuter Insulinmangel<br />

Konsequenzen:<br />

- vermin<strong>de</strong>rte Glucoseaufnahme und –verwertung<br />

- Insulinantagonisten überwiegen<br />

o Lipolyse gesteigert Überangebot an Fettsäuren und Glycerin <br />

Fettsäureoxidation in Leber steigt mit überschießen<strong>de</strong>r Ketonkörperproduktion <br />

Ketonämie und Ketonurie<br />

o Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Glycogenbiosynthese, Steigerung <strong>de</strong>r Glycogenolyse <br />

Hyperglycämie<br />

o Hemmung <strong>de</strong>r Proteinbiosynthese (v.a. in Skelettmuskulatur); Stimulation <strong>de</strong>r<br />

Proteolyse Aminoacidämie<br />

o gesteigerte Gluconeogenese aus AS in <strong>de</strong>r Leber Hyperglycämie<br />

o gesteigerte Harnstoffbiosynthese<br />

Coma diabeticum (siehe [L] S. 834 Abb. 26.21)<br />

• Hyperglycämie Glucosurie Wasser- und E-lyt-Verluste<br />

• Ketonämie metabolische Azidose<br />

Therapie:<br />

- Insulinsubstitution<br />

- 12 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

[L] S. 834 Abb. 26.21<br />

Diabetes mellitus Typ 2<br />

- typisch für das höhere Lebensalter<br />

- <strong>de</strong>utliche Hyperglykämie mit normaler o<strong>de</strong>r leicht erhöhter Insulinkonzentration aber<br />

insuffizienter metabolischer Antwort <strong>de</strong>s Organismus<br />

- geht häufig mit Übergewicht, Hyperlipidämie und Hypertonie einher<br />

metabolisches Syndrom<br />

Ursache:<br />

- Insulinresistenz v.a. in <strong>de</strong>r Skelettmuskulatur; vermutlich durch Postrezeptor<strong>de</strong>fekt<br />

diabetisches Spätsyndrom<br />

- chronischer Insulinmangel und immer wie<strong>de</strong>r auftreten<strong>de</strong> Hyperglykämie verursachen<br />

Schä<strong>de</strong>n im Bereich <strong>de</strong>r kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie)<br />

- dadurch kommt es zu<br />

o diabetische Retinopathie<br />

• führt unbehan<strong>de</strong>lt zu Erblindung<br />

o diabetische Nephropathie<br />

• Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r glomerulären Basalmembran<br />

• Übergang zum Nierenversagen<br />

o diabetische Neuropathie<br />

Ursache:<br />

- vermutlich die nichtenzymatische Glykierung von Proteinen<br />

- 13 -


Calcium-Haushalt<br />

von Enno<br />

allgemeine Infos zum Calcium<br />

Funktion <strong>de</strong>s Calciums<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- Knochenmineralisierung<br />

o bil<strong>de</strong>t zusammen mit Phosphat <strong>de</strong>n anorganischen Teil <strong>de</strong>s Knochens<br />

• in Form einer Hydroxylapatit ähnlichen Struktur<br />

o Knochen dient auch als Speicherorgan für Calciumionen<br />

• bei Mangel wird ca. 1% <strong>de</strong>s Ca 2+ -Pools aus Knochen mobilisiert<br />

- Blutgerinnung<br />

o an Aktivierung <strong>de</strong>r extrinsischen und intrinsischen Blutgerinnung beteiligt<br />

• durch Komplexbildung mit Phospholipi<strong>de</strong>n und Gerinnungsfaktoren<br />

(siehe <strong>Seminar</strong> 14)<br />

- Stabilisierung <strong>de</strong>s Membranpotentials<br />

o extrazelluläre Ca 2+ -Konzentration beeinflusst neuromuskuläre Erregbarkeit<br />

- Zellaktivierung<br />

o durch Unterschied <strong>de</strong>r extra- und intrazellulären Ca 2+ -Konzentration besteht ein<br />

1000-facher zelleinwärts gerichteter Ca 2+ -Strom<br />

o 90 % <strong>de</strong>s Calcium in <strong>de</strong>r Zelle als Calciumphosphat-Komplex in Mitochondrien o<strong>de</strong>r<br />

an Proteinen im ER gespeichert<br />

• sonst wür<strong>de</strong> sich freies Ca 2+ mit Phosphat zu unlöslichen Komplexen<br />

verbin<strong>de</strong>n (wie im Knochen)<br />

o Ca 2+ wirkt als als second messenger bei Signaltransduktion durch extrazelluläre<br />

Signalmoleküle „Aktivierung“ <strong>de</strong>r Zelle<br />

• Ca 2+ -Konzentration steigt dabei um Faktor 10-100 durch<br />

Ca 2+ -Einstrom aus Extrazellulärraum<br />

Mobilisierung intrazellulärer Ca 2+ -Speicher<br />

Calciumbedarf und Verteilung<br />

- Bedarf:<br />

o Kin<strong>de</strong>r: 1 g / Tag (=25 mmol)<br />

o Jugendliche: 1,2 g / Tag (=30 mmol)<br />

o Erwachsene: 0,8 g / Tag (= 20 mmol)<br />

o Schwangerschaft und Stillzeit: 1,5 g / Tag (= 37,5 mmol)<br />

- Verteilung im Organismus<br />

o Gesamtmenge etwa 400 mmol/kg Körpergewicht (=28.000 mmol/70 kg)<br />

o 99 % <strong>de</strong>s Körpercalciums befin<strong>de</strong>n sich im Knochen<br />

o restliche Mengen im Extra- und Intrazellulärraum verteilt<br />

- Calcium im Blut<br />

o gesamtes Ca 2+ im Plasma, da Erys es ständig heraus pumpen<br />

o ionisiertes Calcium (ca. 47%)<br />

• kann durch Kapillarmembran in interstitiellen Raum diffundieren<br />

(=diffusibles Calcium)<br />

• biochemisch am wichtigstens<br />

• Bindung an Plasmaproteine ist pH-abhängig<br />

Azidose weniger Ca 2+ kann gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

Alkalose vermehrte Bindung an Plasmaproteine<br />

- 14 -


o Proteingebun<strong>de</strong>nes Calcium (ca.40%)<br />

• kann nicht durch Kapillarmembran<br />

• v.a. an Albumin , aber auch an Fetuin gebun<strong>de</strong>n<br />

o komplexiertes Calcium (ca. 13%)<br />

• nur kleine Menge<br />

• wahrscheinlich als Citrat- und Phosphatkomplex<br />

• kann in interstitiellen Raum übertreten<br />

Aufnahme und Ausscheidung<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- Resorption fin<strong>de</strong>t vor allem im Ileum statt<br />

o Vitamin D entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Regulator<br />

- etwa 25-40% <strong>de</strong>r täglich zugeführten Menge wird resorbiert<br />

- je höher Ca 2+ -Zufuhr, <strong>de</strong>sto geringer die prozentuale Resorption und umgekehrt<br />

- Ausmaß <strong>de</strong>r Resorption sinkt mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter<br />

- Ausscheidung vor allem über Niere<br />

- nicht an Protein gebun<strong>de</strong>nes Ca 2+ (60%) wird glomerulär filtriert<br />

o 90% davon im proximalen Tubulus und aufsteigen<strong>de</strong>r Henle-Schleife parazellulär und<br />

ohne Regulation resorbiert<br />

o Regulation im distalen Tubulus durch Parathormon und 1,25-(OH) 2 -Cholecalciferol<br />

• stimulieren Reabsorption und vermin<strong>de</strong>rn damit Ca 2+ -Ausscheidung<br />

o nur etwa 1% <strong>de</strong>s filtrierten Ca 2+ ausgeschie<strong>de</strong>n<br />

• max. können 1 g / 24 h (=25 mmol) ausgeschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

• bei höheren Konzentrationen fällt Ca 2+ zusammen mit an<strong>de</strong>ren Stoffen als<br />

Nierensteine aus<br />

o über Darm auch noch etwa 150-450 mg ausgeschie<strong>de</strong>n (=3,75-11,25 mmol)<br />

o weiterer Ca 2+ -Verlust durch Schweiß (0,3-15 mmol/l), plazentaren Kreislauf und<br />

Lactation<br />

Vitamin D (Calciferol)<br />

Chemische Struktur<br />

- Vitamin D gehören zur Gruppe <strong>de</strong>r Steroi<strong>de</strong><br />

- wichtigste Vertreter:<br />

o Vitamin D 2 (Ergocalciferol)<br />

o Vitamin D 3 (Cholecalciferol)<br />

entstehen aus Provitaminen Ergosterol bzw. 7-Dehydrocholesterin durch<br />

Spaltung <strong>de</strong>s B-Rings (durch UV-Strahlung <strong>de</strong>r Sonne katalysiert)<br />

Vorkommen<br />

- hohe Konzentrationen in Meeresfischen (Lebertran)<br />

- viel in Milchprodukten und Eiern (jahreszeitlich schwankend)<br />

Stoffwechsel<br />

- 7- Dehydrocholesterin (Provitamin D 3 ) kann in Leber aus Squalen synthetisier wer<strong>de</strong>n<br />

daher Son<strong>de</strong>rstellung unter Vitaminen<br />

- in Haut abgelagerte Provitamin durch Sonnenlicht (UV) in Vitamin D 3 (Cholecalciferol)<br />

umgewan<strong>de</strong>lt<br />

o erhöhter Vitaminbedarf bei Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit und bei Rachitis<br />

- Cholecalciferol noch nicht biologisch aktive Form<br />

- 15 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

- wird hydroxyliert<br />

o in Leber zu 25-Hydroxycholecaliferol<br />

o in Niere druch 1-Hydroxylase weiter zu 1, 25- Hydroxycholecaliferol (1, 25-(OH) 2 D 3 )<br />

(biologisch aktive Form)<br />

• in Niere auch 24, 25- Hydroxycholecaliferol gebil<strong>de</strong>t (Ausscheidungsform)<br />

[Institut für Klinische Chemie, Klinikum <strong>de</strong>r Universitaẗ zu Köln]<br />

- siehe [L] S. 688 Abb. 23.9<br />

- Regulation <strong>de</strong>r Biosynthese<br />

o Calciferole wichtig für Regulation <strong>de</strong>r extrazelluläre Ca 2+ -Konzentration<br />

Biosynthese von Vitmamin D sehr genau reguliert<br />

o für Transport im Blut wird Vitamin D-Bindungsprotein benötigt (DBP)<br />

bil<strong>de</strong>t mit Calciferol Komplex<br />

• Komplex wird glomerulär filtriert<br />

• Um Verlust an 25- Hydroxycholecaliferol zu verhin<strong>de</strong>rn, hat proximaler Tubulus<br />

<strong>de</strong>n Megalinrezeptor<br />

bin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Komplex Internalisierung <strong>de</strong>s Komplex und intrazelluläre<br />

Freisetzung von 25-Hydroxycholecaliferol<br />

o<br />

o<br />

1-Hydroxylase auf Genexpressionseben reguliert<br />

• cAMP stimuliert Transkription<br />

• Phosphat, Calcium, 1, 25-(OH) 2 D 3 hemmen Transkription<br />

Parathormon (PTH) wird bei niedrigem Ca 2+ -Spiegel von Nebenschilddrüse<br />

ausgeschüttet<br />

• renale Tubulusepithelzellen haben PTH-Rezeptor<br />

wichtigster Aktivator <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>nylatcyclase cAMP-Spiegel steigt<br />

verstärkte Bildung von 1, 25-(OH) 2 D 3<br />

auch in proximalen Tubulus Ca 2+ -Sensoren<br />

Aktivierung durch hohe Ca 2+ -Konzentration<br />

Hemmung von A<strong>de</strong>nylatcyclase (über G-Protein)<br />

Senkung Ca 2+ -Spiegel Hemmung 1-Hydroxylase<br />

• steigen die Serum-Ca 2+ -Spiegel kein PTH ausgeschüttet<br />

Wirkung auf Niere bleibt aus<br />

Produktion von 1, 25-(OH) 2 D 3 gebremst<br />

Wirkung von Vitamin D<br />

- Wirkungsmechanismus:<br />

o 1, 25-(OH) 2 D 3 bin<strong>de</strong>t an nukleären Rezeptor<br />

o Vitamin-D-Rezeptor bil<strong>de</strong>t mit Retinsäurerezeptor (Typ RXR) ein Heterodimer<br />

• bin<strong>de</strong>t an DNA aktiviert Transkription spezifischer Gene<br />

- Hauptfunktion ist Regulation <strong>de</strong>r Calciumhomöostase<br />

immer Erhöhung <strong>de</strong>s Plasmacalciumspiegels durch:<br />

1. vermehrte intestinale Calciumresorption<br />

2. gesteigerte renale Calciumresorption<br />

3. gesteigerte Calciummobilisation aus Skelett<br />

- <strong>16</strong> -


1. Wirkung auf intestinale Calciumresorption<br />

- transzellulärer Transport, dafür wird gebraucht:<br />

o elektrogener Calciumkanal an luminaler Seite <strong>de</strong>r Enterozyten<br />

o Calbindin (Ca 2+ -bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Protein)<br />

o Calcium-ATPase auf basolateraler Seite <strong>de</strong>r Mukosazellen<br />

- 1, 25-(OH) 2 D 3 induziert Calbindin und Calcium-ATPase<br />

- 1, 25-(OH) 2 D 3 stimuliert auch intestinale Phosphatresorption<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

2. Wirkung auf die Nieren<br />

- Steigerung <strong>de</strong>r Calciumrückresorption<br />

- Steigerung <strong>de</strong>r Phosphatrückresorption<br />

- 1, 25-(OH) 2 D 3 hemmt Transkription <strong>de</strong>s 1-Hydroxylase-Gens (feed back Regulation)<br />

o verringerte Produktion von 1, 25-(OH) 2 D 3<br />

o gleichzeitig 24-Hydroxylase stimuliert<br />

• entsteht Ausscheidungsform 24,25-(OH) 2D 3<br />

- 17 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

3. Wirkung auf Knochenstoffwechsel<br />

- in Osteoblasten durch 1, 25-(OH) 2 D 3 Proteine zum Aufbau <strong>de</strong>r Knochenmatrix und<br />

Calcifizierung induziert<br />

- in Osteoklasten (keine Vitamin D-Rezeptoren) wird bei Hypocalcämie die Demineralisierung<br />

stimuliert<br />

weitere Wirkungen von Calciferolen:<br />

- reguliert die Expression von Genen die beteiligt sind an:<br />

o Stimulierung und Differenzierung von hämatopoetischen Zellen<br />

o Stimulierung und Differenzierung epi<strong>de</strong>rmaler Zellen<br />

o Modulation <strong>de</strong>r Aktivität <strong>de</strong>s Immunsystems<br />

Pathobiochemie<br />

- Hypovitaminose<br />

o bekannteste Form ist Rachitis („Englische Krankheit“)<br />

• vor allem im Wachstumsalter, durch schwere Mineralisierungsstörungen<br />

gekennzeichnet<br />

• Ursachen sind mangeln<strong>de</strong> Zufuhr und mangeln<strong>de</strong> Sonneneinstrahlung<br />

o bei Erwachsenen Osteomalacie<br />

• als Folge einer Störung <strong>de</strong>r Vitamin D-Resorption<br />

• häufig bei chronischen Leber- und Nierenerkrankungen<br />

- Hypervitaminose<br />

o durch Ernährung unbekannt, nur durch Überdosierung von Vitamin D-Präparaten<br />

o führt zu Hypercalcämie und Osteoporose<br />

o in Extremfällen Ausfällung von Calciumphosphat im Urin Nephrocalcinose<br />

Parathormon (PTH)<br />

- Polypeptid aus 84 Aminosäuren<br />

- von Nebenschilddrüsen produziert<br />

- für Effekt <strong>de</strong>s PTH nur die ersten 27 AS notwendig<br />

Biosynthese von PTH<br />

- auf Chromosom 11 liegt Prä-Pro-PTH-Gen<br />

o codiert für 115 AS langes Prä-Pro-PTH<br />

- cotranslational wird im rER aminoterminale Signalsequenz (25 AS) abgespalten<br />

es entsteht Pro-PTH<br />

- im Golgi-Komplex proteolytische Abspaltung eines N-terminalen Hexapaptids (meist basische<br />

AS) es entsteht reifes PTH<br />

Regulation <strong>de</strong>r Sekretion<br />

- PTH wahrscheinlich kontinuierlich synthetisiert und sezerniert, da nur wenig Speichergranula<br />

in <strong>de</strong>n Zellen <strong>de</strong>r Nebenschilddrüse existieren<br />

- PTH-Sekretion durch die Konzentration an ionisiertem Ca 2+ reguliert<br />

o Anstieg Bindung von Ca 2+ an Calcium-Rezeptor<br />

Ca 2+ -Mobilisierung über IP 3 -Weg Hemmung <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>nylatcyclase<br />

Sinken <strong>de</strong>r [cAMP] i in <strong>de</strong>n Epithelkörperchen<br />

keine PTH-Sekretion<br />

o Abfall Anstieg <strong>de</strong>r [cAMP] i in <strong>de</strong>n Epithelkörperchen<br />

gesteigerte PTH-Sekretion<br />

- 18 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

[L] S. 936 Abb. 28.34<br />

Abbau von PTH<br />

- in Epithelkörperchen, Leber und möglicherweise auch in Niere<br />

- proteolytische Spaltung im ersten Drittel <strong>de</strong>s PTH<br />

o entstan<strong>de</strong>ne Spaltprodukt mit AS 1-33 hat noch volle biologische Aktivität (an<strong>de</strong>re<br />

Bruchstück mit AS 34-84 nicht mehr aktiv)<br />

o Bruchstücke weiter abgebaut<br />

- im Blut ein Gemisch aus intaktem PTH und unterschiedlich biologisch aktiven Bruchstücken<br />

Wirkmechanismus von PTH<br />

- PTH bin<strong>de</strong>t an membranständigen G-Protein-gekoppelten Rezeptor (es gibt 2 Subtypen)<br />

- je nach Subtyp <strong>de</strong>s Rezeptors Aktivierung von verschie<strong>de</strong>nen Signalkaska<strong>de</strong>wegen:<br />

o PIP 2 IP 3 [Ca 2+ ] Anstieg Aktivierung PKC<br />

DAG Aktivierung PKC<br />

o A<strong>de</strong>nylatcyclase [cAMP] Ansteig Aktivierung PKA<br />

- verschie<strong>de</strong>ne Stoffwechseleffekte ausgelöst<br />

Wirkung von PTH<br />

- Übersicht:<br />

o Steigerung <strong>de</strong>r Ca 2+ -Mobilisierung am Knochen<br />

o Senkung <strong>de</strong>r renalen Ca 2+ -Ausscheidung<br />

o Steigerung <strong>de</strong>r renalen Phosphatausscheidung<br />

o Stimulierung <strong>de</strong>r Calcitriol-Synthese<br />

<br />

Calcium-Konzentration im Blut <br />

Phosphat-Konzentration im Blut <br />

- 19 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

Knochen<br />

- PTH führt durch Aktivierung von Osteoklasten zur Freisetzung von Ca 2+<br />

o zusätzlich Aktivierung von Kollagenasen und lysosomalen Hyrdolasen in Osteoklasten<br />

Auflösung von Kollagen und Knochengrundsubstanz<br />

- erhöhte Ausscheidung dieser Verbindungen im Urin = diagnostischer Nachweis für erhöhter<br />

PTH-Aktivität<br />

Niere<br />

- Regulation <strong>de</strong>r renalen Ca 2+ -Ausscheidung im distalen Tubulus durch PTH und 1,25-(OH) 2 -<br />

Cholecalciferol<br />

o Ca 2+ -Resorption stimuliert<br />

- Regulation <strong>de</strong>r renalen Phosphat-Ausscheidung im proximalen Tubulus durch PTH und<br />

Calcitonin<br />

o Phosphat über Natriumcotransporter (NaPi) resorbiert<br />

o bis zu 20% <strong>de</strong>s filtrierten Phosphats im Urin ausgeschie<strong>de</strong>n Plasmaspiegel <br />

o Abfall Phosphat-Konzentration Anstieg Calcium-Konzentration<br />

• da Konz. von freiem Ca 2+ und Phosphat, sowie ihr Produkt Calciumphosphat<br />

im reversiblen chemischen Gleichgewicht stehen<br />

- PTH führt zur gesteigerten Expression von 1-Hydroxylase<br />

Hydroxylierung von 25-Hydroxycholecalciferol (in Leber gebil<strong>de</strong>t) zu 1,25-<br />

Dihydroxycholecalciferol<br />

o<br />

schafft damit Vorraussetzung zur intestinalen Ca 2+ -Resorption bei erniedrigten<br />

Serum- Ca 2+ -Konzentrationen<br />

Dünndarm<br />

- an Dünndarmmukosa stimuliert PTH die Resorption von Calcium und Magnesium<br />

o Effekt <strong>de</strong>s PTH nur von geringer Be<strong>de</strong>utung<br />

Abfall <strong>de</strong>r Calcium-Konzentraion<br />

<br />

Nebenschilddrüse<br />

Freisetzung von PTH<br />

<br />

Knochen<br />

vermehrte Ca 2+ -Freisetzung<br />

Niere<br />

vermin<strong>de</strong>rte Ca 2+ -Ausscheidung<br />

Dünndarm<br />

vermehrte Ca 2+ -Resorption<br />

<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Calcium-Konzentration<br />

Thyreocalcitonin (=Calcitonin)<br />

- Peptid aus 32 AS<br />

o N-terminal eine Disulfidbrücke, C-terminales En<strong>de</strong> ist ein Glycinamid<br />

- in C-Zellen <strong>de</strong>r Schilddrüse gebil<strong>de</strong>t (parafollikulär)<br />

- ist Gegenspieler zum Parathormon<br />

- beson<strong>de</strong>rs für die Feinregulation <strong>de</strong>s Ca 2+ -Spiegels im Blut verantwortlich<br />

- 20 -


<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

Erarbeitet von Leif, Ferdi, Enno<br />

Synthese<br />

- Calcitonin vom Calc-I-Gen codiert, das auch für das CGRP (Calcitonin gene related pepti<strong>de</strong>)<br />

kodiert<br />

o CGRP in neuronalen Zellen produziert<br />

o CGRP beeinflusst die Blutdruckregulation, die Schmerzempfindung und endokrine<br />

Regulationen<br />

o CGRP ist auch Chemokin für eosinophile Granulozyten<br />

- Calcitonin entsteht durch proteolytischer Spaltung aus einem Präkursor (136 AS-Reste)<br />

o die Sequenz durch basische AS-Reste flankiert (=Signal für proteolytische Abtrennung<br />

und Aminierung <strong>de</strong>s C-terminalen Glycins<br />

- je<strong>de</strong> Erhöhung <strong>de</strong>s Spiegels an ionisiertem Ca 2+ stimuliert zur Calcitonin-Abgabe aus<br />

Schilddrüse<br />

o ähnliche Wirkung bei Gastrin und Pankreozymin<br />

Wirkungsmechanismus<br />

- Calcitonin bin<strong>de</strong>t an membranständigen G-Protein-gekoppelten Rezeptor (es gibt auch hier<br />

2 Subtypen)<br />

- je nach Subtyp <strong>de</strong>s Rezeptors Aktivierung von verschie<strong>de</strong>nen Signalkaska<strong>de</strong>wegen:<br />

o PIP 2 IP 3 [Ca 2+ ] Anstieg Aktivierung PKC<br />

DAG Aktivierung PKC<br />

o A<strong>de</strong>nylatcyclase [cAMP] Ansteig Aktivierung PKA<br />

- es kommt zur Erhöhung <strong>de</strong>r Calcium-Konzentration<br />

Wirkung von Calcitonin<br />

- „Calcitonin senkt Ca 2+ -Konzentration im Blut durch Wirkung auf Knochen, Darm und Niere“<br />

- wirkt schneller als PTH ( in weniger als 30 min), aber kürzere HWZ (4-12 min)<br />

Knochen<br />

- Hemmung <strong>de</strong>r Osteoklasten-Tätigkeit<br />

- Stimulierung von Knochenaufbauprozessen<br />

- Ca 2+ -Freisetzung gehemmt<br />

Darm<br />

- verringert die intestinale Motilität<br />

o außer<strong>de</strong>m auch die Magensaft- und Pankreassekretion <br />

- dadurch Verlangsamung <strong>de</strong>r Verdauungsvorgänge und Ca 2+ -Resorption<br />

o damit vorrübergehen<strong>de</strong>r Hypercalciämie entgegen gewirkt<br />

Niere<br />

- Ca 2+ -Ausscheidung geför<strong>de</strong>rt<br />

- 21 -


hormonelle Regulation <strong>de</strong>s Calcium-Stoffwechsels<br />

<strong>Biochemie</strong>-<strong>Seminar</strong> <strong>16</strong> – Hormone2<br />

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- Konzentration <strong>de</strong>s freien Ca 2+ durch Parathormon (PTH), Thyreocalcitonin (CT) und<br />

1,25-Dihydroxycholecalciferol (biolog. Form <strong>de</strong>r D-Vitamine) konstant gehalten<br />

- Absinken <strong>de</strong>s Plasma- Ca 2+ -Spiegels<br />

o Sekretion von PTH durch Nebenschilddrüsen<br />

o Effekte auf Ca 2+ -Stoffwechsel von Knochen und Nieren;<br />

Biosynthese <strong>de</strong>s D-Hormons<br />

Normalisierung <strong>de</strong>s Plasma- Ca 2+<br />

- Anstieg <strong>de</strong>s Plasma- Ca 2+ -Spiegels<br />

o gesteigerte CT-Freisetzung<br />

o Hemmung <strong>de</strong>r Knochenresorption Absinken <strong>de</strong>s Plasma- Ca 2+<br />

- 1,25-Dihydroxycholecalciferol (1,25-/OH) 2 -D 3 ) ist wichtigster Faktor für enterale<br />

Ca 2+ -Resorption<br />

- [L] S. 934 Abb. 28.32<br />

- 22 -

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