JAHRESBERICHT [2007] - Wirtschaftskammer Österreich

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änderungen. Shell hatte im Berichtsjahr mit 295 Tankstellen
um 17 Stationen weniger, JET (Conoco-Phillips)
mit 141 um zwei mehr. Agip wies 181 Tankstellen aus
(2006: 182), Esso 179 (2006: 182).
Der Fachverband der Mineralölindustrie führte zusätzlich
eine Sonderauswertung durch. Bemerkenswert war
dabei die Zunahme der Erdgastankstellen. Ihre Anzahl
hat sich per Ende 2007 von 47 auf 86 erhöht. Besonderes
Engagement zeigte dabei die OMV, die ihr Netz
von 16 auf 34 erweiterte. Auch Agip steigerte von sechs
auf 15 Gasabgabestellen. Bei den „Sonstigen“ setzten
Avia, IQ und Turmöl mit insgesamt 15 Stationen auf Gas.
Superethanol war im Berichtsjahr am Tankstellenmarkt
noch kein Thema. Nur Avanti mit vier und Genol mit
zwei Stationen haben im Berichtsjahr E85 angeboten.
2007 waren noch viel zu wenige Fahrzeuge, die diesen
Kraftstoff verwenden können, in Betrieb.
Ein weit interessanteres Thema sind Tankstellen mit
angeschlossenem Shop bzw. Bistro-Betrieb. Die großen
Mineralölfirmen setzen auf diese Bereiche. Die Anzahl
der Tankstellen mit Shop erhöhte sich von 1.811 auf
1.834, jene mit Bistro-Bereich von 771 auf 824. Der
Bereich „Non oil“ gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Laut Expertenmeinung kommt bereits jeder zweite
Kunde nicht zum Tanken, sondern ausschließlich zum
Einkaufen oder Essen an entsprechend ausgestattete
Tankstellen.
Die offizielle FVMI-Tankstellenstatistik 2007 wies bei
den Fachverbandsmitgliedern Agip, BP, Conoco-Phillips,
Esso, OMV (mit Avanti und Stroh) und Shell 1.844
Tankstellen aus, was ein Minus von 77 Stationen gegenüber
dem Vorjahr bedeutete. Die Anzahl der „Sonstigen
Marken“ wie Genol, Avia, IQ, Roth, AWI und OIL! erhöhte
sich hingegen von 479 auf 537, die Vielzahl der
„Sonstigen Tankstellen“ wurde mit plus 17 auf 429 Einheiten
berechnet. Insgesamt gab es zum Jahresende
2007 somit 2.810 öffentlich zugängliche Tankstellen.
Der durchschnittliche Kraftstoffdurchsatz (Ottokraftstoffe
und Diesel) pro Tankstelle lag im Jahresmittel
bei knapp 2,5 Mio l Kraftstoff. Zu den 2.810 Tankstellen
kamen 2007 noch 300 Dieselabgabestellen für die
Landwirtschaft (Lagerhäuser) dazu.
Die OMV betrieb Ende 2007 in 13 Ländern 2.538 Tankstellen,
davon waren 1.979 im Ausland. Die Tankstellen
verteilten sich auf Österreich (560), Rumänien (549),
Deutschland (404), Tschechien (218), Ungarn (171),
Moldawien (112), Italien (109), Slowenien (103), Slowakei
(92), Bulgarien (90), Serbien (55), Kroatien (54) und
Bosnien-Herzegowina (21).
PREISENTWICKLUNG
ROHÖLMARKT
2007 stieg der Brent-Rohölpreis im Jahresverlauf um
63 % auf 96,02 USD/bbl. Im Durchschnitt lag Brent-Öl
bei 72,39 USD/bbl, um 11% über dem Vorjahreswert
von 65,14 USD/bbl. Unter Berücksichtigung der Inflation
war dies aber noch immer weniger als zu Beginn
des Iran/Irak-Konfliktes 1980, als ein Barrel inflationsbereinigt
bis zu 101,7 USD kostete. Wesentliche Gründe
für den starken Preisanstieg im Berichtsjahr waren
die geopolitische Lage und Unsicherheiten in einigen
Förderländern, aber auch die anhaltende Nachfragedynamik.
Spekulative Handelsaktivitäten verstärkten
den Preisanstieg. In Europa wurden diese Preisanstiege
durch den gegenüber dem Euro zunehmend schwächer
gewordenen US-Dollar jedoch gemildert. Im Jahresschnitt
lag 1 EUR bei 1,371 USD, um 9 % über dem Vorjahr
(2006: EUR/USD 1,256).
Am 2. Jänner 2008 erreichte ein Barrel (159 l) der US-
Sorte West Texas Intermediate (WTI) exakt 100 USD.
Der Rekordpreis währte vorerst nur kurz und gab im
weiteren Handelsverlauf wieder nach. Die Rohölpreise
stiegen aber im ersten Halbjahr 2008 vor allem gegen
Jahresmitte hin, weiter stark an. WTI erreichte am
11. Juli den Rekordwert von 147,27 USD/bbl. Danach
kam es wieder zu einer gewissen Entspannung.