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Einsatz der Bisphosphonate in der Orthopädie und Unfallchirurgie

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CME<br />

Abb. 18 8 Multiples Myelom. a Nodulärer Befall <strong>der</strong> Wirbelsäule. E<strong>in</strong>e frühzeitige Bisphosphonatgabe <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Bestrahlung<br />

im Bereich <strong>der</strong> größeren Noduli tragen zu e<strong>in</strong>er Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Skelettdestruktion <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

bei. b Endostaler Myelombefall des Knochenmarks mit Aktivierung <strong>der</strong> Osteoklasten, e<strong>in</strong> Beleg für die gegenseitige<br />

Stimulierung von Myelomzellen <strong>und</strong> Osteoklasten. <strong>Bisphosphonate</strong> hemmen die Osteoklastenaktivität <strong>und</strong> damit<br />

auch die Proliferation benachbarter Myelomzellen (Plastike<strong>in</strong>bettung, Giemsa)<br />

F Zoledronat (Zometa ® ): 4 mg i. v. alle 3–4 Wochen,<br />

F Ibandronat (Bondronat ® ): 2–6 mg i. v. alle 3–4 Wochen.<br />

E<strong>in</strong>e hochdosierte BP-Therapie des MM sollte nicht länger als 2 Jahre erfolgen, um die Gefahr e<strong>in</strong>er<br />

Kieferosteonekrose (<strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> 6–10% <strong>der</strong> Myelompatienten berichtet) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Nieren<strong>in</strong>suffizienz<br />

zu m<strong>in</strong>imieren. Ibandronat hat gegenüber Zoledronat den Vorteil, seltener Kiefernekrosen bzw. e<strong>in</strong>e<br />

akute Nieren<strong>in</strong>suffizienz zu verursachen.<br />

Der zukünftige Schwerpunkt <strong>der</strong> BP beim MM wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prävention <strong>der</strong> Skelettkomplikationen<br />

liegen. Der frühe <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>der</strong> BP ab Diagnosestellung ermöglicht e<strong>in</strong>e weitgehende Vermeidung o<strong>der</strong><br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> deutlich verzögertes Auftreten <strong>der</strong> gefürchteten Spätkomplikationen. Am<strong>in</strong>o-BP haben<br />

auch e<strong>in</strong>en antiproliferativen Effekt auf das Wachstum <strong>der</strong> Myelomzellen. Ob <strong>der</strong> <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> von<br />

BP bei Patienten mit „monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz“ (MGUS) den Übergang<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> MM verzögern o<strong>der</strong> gar vermeiden kann, ist Ziel künftiger Studien [6].<br />

E<strong>in</strong>e hochdosierte langfristige BP-<br />

Therapie des MM birgt die Gefahr e<strong>in</strong>er<br />

Kieferosteonekrose <strong>und</strong> Nieren<strong>in</strong>suffizienz<br />

Am<strong>in</strong>o-BP haben auch e<strong>in</strong>en antiproliferativen<br />

Effekt auf das Wachstum<br />

<strong>der</strong> Myelomzellen<br />

Hyperkalzämie<br />

E<strong>in</strong>e Hyperkalzämie wird bei Krankenhauspatienten mit e<strong>in</strong>er Häufigkeit von ungefähr 1% gef<strong>und</strong>en.<br />

Häufige Ursachen e<strong>in</strong>er Hyperkalzämie s<strong>in</strong>d:<br />

F Fehlbestimmungen,<br />

F Knochenmetastasen,<br />

F multiples Myelom,<br />

F primärer Hyperparathyreoidismus.<br />

Das Management <strong>der</strong> Hyperkalzämie richtet sich nach dem Schweregrad <strong>der</strong> Kalziumerhöhung, den<br />

Symptomen <strong>und</strong> <strong>der</strong> zugr<strong>und</strong>e liegenden Erkrankung. Hauptziel ist die Hemmung <strong>der</strong> osteoklastären<br />

Der Orthopäde 6 · 2008 |<br />

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