Broschüre zur Veranstaltung - Sächsischer Landeskontrollverband eV
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Zukunftsforum<br />
Veredlungsland Sachsen 2020<br />
veredlungsland@rizu.de<br />
fm-milch im Praxischeck<br />
Juliane Komnick - Agrargenossenschaft Niederseidewitz e.G.<br />
Die Agrargenossenschaft Niederseidewitz e.G. liegt und bewirtschaftet Flächen in der Sächsischen Schweiz<br />
zwischen den Städten Pirna, Berggießhübel und Bad Gottleuba.<br />
Entstanden ist das jetzige Unternehmen durch eine Umwandlung 1991 und den Zusammenschluss mit der<br />
ehemaligen Agrargenossenschaft Maxen. Auf den Feldern, Wiesen und Weiden werden Marktfrüchte und<br />
Futtermittel für die Ernährung von 2300 Rindern angebaut. Die Flächen werden nach den Standards der<br />
Umweltgerechten Landwirtschaft und des Umweltgerechten Ackerbau bewirtschaftet.<br />
Mit 1000 Milchkühen werden jährlich über 8 Millionen kg Milch produziert und vermarktet. Neben der<br />
Aufzucht von Jungrindern für den Milchviehbestand werden 50 Mutterkühe für die Nutzung des Grünlandes<br />
gehalten. Mit der Errichtung einer Biogasanlage im Jahre 2006 und den Bereichen Direktvermarktung<br />
und landwirtschaftliche Dienstleistungen stehen weitere Standbeine dem Unternehmen <strong>zur</strong><br />
Verfügung.<br />
Durch eine Anfrage des Zukunftsforums „Veredlungsland Sachsen 2020“ entschloss man sich an der<br />
Betriebszweigauswertung 2011 teilzunehmen. Die Auswertungen zeigten, dass im Vergleich mit anderen<br />
Betrieben die Erlöse geringer und die Kosten höher waren.<br />
Dieses Ergebnis des Betriebszweiges Milchproduktion galt es zu verbessern, indem eine komplexe<br />
Ursachenanalyse erfolgte. Dafür wurde das sich entwickelnde fitness monitoring fm-milch genutzt. Mittels<br />
der monatlichen Betriebszweigabrechnung und der Prognose für das laufende Wirtschaftsjahr ist eine<br />
aktuelle ökonomische Bewertung des Betriebszweiges möglich. Die Nutzung von horizontalen und vertikalen<br />
Betriebsvergleichen und das Benchmarking sind gegenüber herkömmlichen Verfahren zeitnäher und<br />
damit für den Betrieb verwertbarer.<br />
Die ökonomische Bewertung des Betriebszweiges zeigt die Auswirkung an. Es stellt sich jedoch die Frage –<br />
Was sind die Ursachen für dieses Ergebnis? Mit den Modulen Produktion und Tiergesundheit ist es möglich,<br />
den Produktionsprozess und den Gesundheitsstatus der Herde zu erfassen, zu beschreiben und zu<br />
bewerten. Neben dem Ist-Zustand werden Veränderungen durch Zeitreihen visualisiert und dokumentiert.<br />
Für den Betrieb ergab sich nachfolgende Sachlage: Die sehr hohe Differenz zwischen produzierter und verkaufter<br />
Milch schmälerte das Einkommen. Dadurch waren die vergleichsweise hohen Futterkosten<br />
teilweise bedingt. Gleichzeitig ergab die Auswertung der Naturalzahlen, dass der Futteraufwand und dabei<br />
speziell der Kraftfutteraufwand auch als Ursache zu betrachten ist. Die Arbeitserledigungskosten und der<br />
Aufwand <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung des Tiergesundheitsstatus lagen ebenfalls über dem Mittelwert der Vergleichsgruppe.<br />
Diese Erkenntnisse fordern die Erarbeitung einer betrieblichen Strategie. Dazu sind die Fachkompetenzen<br />
des Hoftierarztes und der Betriebsberater notwendig. Eine Kostensenkung durch Reduzierung von Futter,<br />
Arbeitskräften oder Maßnahmen für die Sicherung der Tiergesundheit wäre mathematisch denkbar, wird<br />
aber langfristig nicht zum Erfolg führen.<br />
Für dieses Jahr möchte der Betrieb die Menge an verkaufter Milch je Kuh durch die Nutzung von Reserven<br />
steigern. Gleichzeitig gilt es, Wege zu finden, den Energie- und Nährstoffaufwand zu verbessern. Dafür ist<br />
die Beibehaltung des Tiergesundheitsstatus unabdingbar. Mit fm-milch ist dafür ein geeignetes Instrument<br />
vorhanden.<br />
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