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Stadtmagazin 06/2010 - Altlandsberg

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Seite 2 <strong>Altlandsberg</strong>er <strong>Stadtmagazin</strong> 01. Juli <strong>2010</strong><br />

Aus der Stadtverordnetenversammlung<br />

vom 27.05.<strong>2010</strong><br />

Aus dem Bericht des Bürgermeisters<br />

Schwerpunktthemen der Verwaltungstätigkeit:<br />

– Baustelle Landesstraße in Wegendorf<br />

Die Baumaßnahmen laufen planmäßig. Ab 23.<br />

August <strong>2010</strong> soll die Baustelle wieder freigegeben<br />

werden.<br />

– Baulicher Zustand von Klassenräumen<br />

Wegen zum Teil massiver Putzschäden wurden<br />

einige Räume in der Stadtschule gesperrt.<br />

Die Vorbereitung für die Instandsetzung dieser<br />

Räume erfolgt durch die Verwaltung.<br />

– Finanzen<br />

In der Verwaltung erfolgt derzeit die jährliche<br />

Rechnungsprüfung.<br />

– LEADER-Förderung<br />

Die LAEDER-Fördermittelstelle informierte<br />

darüber, dass auf Grund zahlreicher Anträge<br />

und der Überzeichnung der LEADER-Richtlinie<br />

die Förderung weiterer Projekte bis auf weiteres<br />

gestoppt worden ist. Davon betroffen<br />

sind auch die Projekte der Stadt <strong>Altlandsberg</strong>,<br />

Hortneubau, Leichtathletikanlage u. Vereinsgebäude.<br />

Diskussion und Beschlussfassung:<br />

– Beschlussfassung zur 5. Änderung der<br />

Satzung über den Kostenersatz für Leistungen<br />

der Freiwilligen Feuerwehr<br />

– zur Mitarbeit mit den Gemeinden des Mittelbereiches<br />

Neuenhagen<br />

– zu Ablehnung einer Trafostationen auf dem<br />

Gelände der Stadtschule<br />

– zur Erstellung eines jährlichen Berichtes<br />

über Maßnahmen der Verwaltung und der<br />

Freien Träger zur Bewältigung von sozialen<br />

Problemlagen<br />

Das Protokoll kann in der Stadtverwaltung eingesehen<br />

werden. Kurt Heidemann<br />

Hochbetrieb auf der Baustelle der Schulsporthalle<br />

In der 23. KW war Hochbetrieb auf der Baustelle<br />

der Schulsporthalle. Die Firma DAWA aus Eisenhüttenstadt<br />

und der Zimmererbetrieb Krüger<br />

aus Drachenhausen bei Peitz begannen am Montag<br />

den 07.<strong>06</strong>.<strong>2010</strong> mit der Demontage des alten<br />

Daches. Am Dienstag war schon der Kran auf<br />

der Baustelle, mit seinem 45 m langen Ausleger<br />

ragte er über die ganze Schulsporthalle. Um der<br />

Staubentwicklung entgegen zu wirken, wurden<br />

die Dachlatten und die alten Binder in der Sporthalle<br />

demontiert und zur Entsorgung zerlegt.<br />

Auch die Statiker waren vor Ort, um die Stabilität<br />

Bedeutende <strong>Altlandsberg</strong>er –<br />

Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Borkowsky<br />

<strong>Altlandsberg</strong> war ihr Zuhause bis zum 14. April<br />

1942. An diesem Tag wurden Frieda Borkowsky<br />

(47 Jahre) und ihr Sohn Günter (16 Jahre)<br />

ins Warschauer Ghetto deportiert. Dort verliert<br />

sich ihre Spur.<br />

Der Ehemann und Vater Egon Borkowsky war<br />

am 29. Mai 1941 mit 47 Jahren in seinem Haus<br />

Postsr. 15 nach schwerer Krankheit verstorben.<br />

Während des Pogroms am 9. November<br />

1938 wurden die Fenster seines Geschäftes<br />

zertrümmert und der Synagogenraum im<br />

1. Stock verwüstet. Seitdem gab es keinen jüdischen<br />

Gottesdienst mehr in der Stadt. Auf<br />

dem alten jüdischen Friedhof wurden viele<br />

Grabsteine zerschlagen.<br />

Egon Borkowsky war ein angesehener Textilkaufmann<br />

und gehörte zur Repräsentanten-<br />

Versammlung der jüdischen Gemeinde. Die<br />

Familie lebte bereits seit 1834 in der Stadt, war<br />

im Gemeindevorstand der jüdischen Gemeinde<br />

aktiv, so ein Samuel Borkowsky 1858<br />

und Julius Borkowsky 1904, der auch Aktienanteile<br />

der <strong>Altlandsberg</strong>er Kleinbahn besaß.<br />

Die Familie hatte jahrzehntelang in ihrem Haus<br />

einen Raum für die Gottesdienste der jüdischen<br />

Gemeinde zur Verfügung gestellt. Sie<br />

der Anschlusspunkte und die Stützen für die Binderauflager<br />

zu kontrollieren. Die Montage der<br />

Dachbinder erfolgte am 09.<strong>06</strong>.<strong>2010</strong>. Am Freitag<br />

und Samstag konnte die Schalung aufgebracht<br />

werde. Am 16.<strong>06</strong>.<strong>2010</strong> war das Dach endlich<br />

dicht.<br />

Ein Dankeschön gilt der Rektorin der Stadtschule,<br />

Heideling Uhlig, die mit ihrem Pädagogen-Team<br />

die organisatorischen Voraussetzungen für die<br />

ganztägigen Vorarbeiten geschaffen hat.<br />

Angela Brüggemann,<br />

Sachgebietsleiterin Bauverwaltung<br />

hatten sich immer als deutsche Bürger bewährt,<br />

waren geachtet und anerkannt voll ins<br />

Leben der Stadt integriert.<br />

Im Gutshaus fand am 9. Juni eine Veranstaltung<br />

des Heimatvereins zum Leben jüdischer<br />

Familien in <strong>Altlandsberg</strong> nach 1918 statt, auf<br />

der Eva Rohmann über die Borkowskys und<br />

Prof. Niedrich über Erfahrungen und Gespräche<br />

mit Zeugen der Zeit bis 1938 berichteten.<br />

Auszug aus einem Beitrag von Eva Rohmann<br />

Dem Andenken der Familie Borkowsky zu Ehren<br />

werden am Montag, dem 5. Juli, gegen<br />

10.30 Uhr vor dem Haus Poststr. 15 (Apotheke)<br />

3 Stolpersteine eingelassen.<br />

Zuvor setzt der Kölner Künstler Gunther Demnig<br />

2 Steine in Bruchmühle zum Gedenken an<br />

die hingerichteten Widerstandskämpfer Richard<br />

Jänsch in der Fichtestraße 15 (um 9.30<br />

Uhr) und Margarete Näfe (um 10 Uhr) in Radebrück<br />

23. Die Stolpersteine werden durch<br />

Spenden finanziert.<br />

Spendenkonto: Jugend- und Kulturverein<br />

Bruchmühle e.V., Konto-Nr. 35 000 11 992<br />

BLZ 170 540 40 bei der Sparkasse MOL,<br />

Kennwort „Stolperstein“<br />

Ist die Vegetation rund um<br />

die Stadtmauer noch<br />

beherrschbar?<br />

Seit die Wanderwege an den Wällen und längs<br />

der Gräben rund um die Stadtmauer befestigt<br />

sind, erfreuen sie sich bei Bewohnern und Besuchern,<br />

bei jung und alt, zunehmender Beliebtheit.<br />

Doch der Vegetationsschub in diesem<br />

feuchten Mai macht eins deutlich: wir wachsen<br />

zu. An den Hängen rund um die Mauer, mit Ausnahme<br />

des über Firmenbeauftragung geregelten<br />

Bereichs um den ZR1-Radweg zwischen<br />

Amtswinkel und Strausberger Tor, dominiert<br />

auswuchernder Hecken-, Kreuter- und Gräser-<br />

Bewuchs, der schon jetzt durch die spärliche<br />

Steremat/MAE-Projekt-Kapazität kaum noch<br />

dauerhaft zu beherrschen ist.<br />

An den touristisch attraktiven Stellen ist der Heimatverein<br />

seit langem und auch weiterhin bemüht,<br />

die freie Sicht auf die einmalige Vielfalt unserer<br />

Stadtmauer in der sie umgebenden Wildpark-Landschaft<br />

zu bewahren.<br />

Eine Beteiligung der Anlieger bzw. Eigentümer<br />

der an die Mauer anstoßenden Flächen ist ganz<br />

selten und fehlt selbst dort, wo ihre Wohnqualität<br />

durch die immensen Investitionen der Mauersanierung<br />

erheblich erhöht wurde. Schließlich<br />

ist die Mauer ihr hinterer Gartenzaun mit Zugang<br />

zu städtisch gepflegten Wegen.<br />

Bis heute herrscht die Meinung vor, für die Pflege<br />

der dortigen Hänge und Vorgartenflächen sei<br />

ebenfalls die Stadt zuständig. Wegen der komplizierten<br />

Eigentums- und Organisations-Verhältnisse,<br />

insbesondere in der Kirschallee, war<br />

eine komplette Übernahme bestehender Anliegerpflichten<br />

durch die Kommune bisher auch immer<br />

die einfachste Lösung. Doch Zunahme von<br />

Umfang und Alter des Bewuchses, bei absehbaren<br />

Einschränkungen dafür einsetzbarer Kapazitäten<br />

und Mittel, erfordern zur Erhaltung unserer<br />

Stadtlandschaft in Zukunft Regelungen,<br />

die Klärung in das Zusammenspiel von städtischen<br />

Maßnahmen, Anliegerpflichten und Bürgerinitiativen<br />

bringen. Auch der scheinbar unbeeinflussbare<br />

Baum- und Strauchbewuchs angrenzender<br />

Wiesen zählt dazu.<br />

Die örtliche Schönheitspflege und die Koordinierung<br />

der Bürgerinitiativen ist neben der Organisation<br />

Ortsteil-spezifischer Feste Anliegen<br />

der Ortsbeiräte. In den dörflichen Ortsteilen der<br />

Stadt klappt das ganz gut. Der historische Stadtkern<br />

genießt in dieser Hinsicht jedoch zwei Zuständigkeiten.<br />

Das bedeutet jedoch nicht doppelte<br />

Initiativen, sondern manchmal auch, dass<br />

man aufeinander wartet. Und zudem liegt der<br />

Stadtkern noch denkmalgeschützt im Naturschutzgebiet.<br />

Schau´n wir mal, wer in dieser Sache<br />

etwas so anpackt, dass sie uns nicht über<br />

den Kopf wächst.<br />

H. Niedrich, Vorsitzender des Heimatvereins

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