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Zum Spanischen Bürgerkrieg - Arbeiterstimme

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Herbst 2006<br />

<strong>Arbeiterstimme</strong><br />

3<br />

besonders China<br />

dabei Washington<br />

in die Quere kommen.<br />

Doch die<br />

Kontrolle der<br />

weltgrößten Energievorräte<br />

im Nahen<br />

Osten ist für<br />

die US-Kapitalisten<br />

unverzichtbar. Die Vereinigten<br />

Staaten haben ein neues Zeitalter der<br />

von ihnen angezettelten Kriege eingeläutet,<br />

gegen Jugoslawien, gegen<br />

Afghanistan, gegen den Irak. Iran<br />

und Syrien sind bereits im Visier. Die<br />

Neocons in Washington faseln vom<br />

„Dritten Weltkrieg“. Umgeben von<br />

den Ölquellen des Nahen Ostens ist<br />

Israel für das Pentagon so viel wie ein<br />

riesiger unsinkbarer Flugzeugträger.<br />

Deshalb die unhinterfragte Unterstützung<br />

Tel Avivs durch fast alle US-<br />

Präsidenten, die durch eine mächtige<br />

jüdische Lobby im eigenen Land<br />

angefeuert wird. Die Palästinenser<br />

wurden dabei völlig dem israelischen<br />

Diktat ausgeliefert, das Osloer Abkommen<br />

und selbst die Road Map<br />

sind nur noch ein Fetzen Papier.<br />

Die westlichen Medien und ihre<br />

Politiker trommeln unentwegt für<br />

das „Existenzrecht Israels“ und mit<br />

der Einschränkung „in den Grenzen<br />

von 1967“, kann man dem auch zustimmen.<br />

Aber nicht ohne gleichzeitig<br />

das Existenzrecht der Palästinenser<br />

einzufordern, was einen eigenen<br />

Staat und Lebensbedingungen einschließt,<br />

bei denen die Menschen<br />

auch wirklich existieren können. Die<br />

israelischen Regierungen machten<br />

und machen das Gegenteil: Sie verweigern<br />

den Palästinensern das<br />

menschliche und staatliche Lebensrecht,<br />

stoßen sie ins Elend, in Verzweiflung<br />

und Demütigung, schwingen<br />

sich mit ihrem vom Westen unterstützten<br />

Gewaltmonopol zum Herren<br />

der Region auf. Das ist der Kern<br />

des Nahost-Konfliktes, der weit in die<br />

arabische und islamische Welt ausstrahlt.<br />

Dort produziert er überall<br />

Wut, Haß und Verzweiflung, auch<br />

über die Gräuel und Folterlager der<br />

US-Besatzungsmacht im Irak und<br />

anderswo. Das ist der Boden, auf dem<br />

der Terrorismus wächst, vor allem<br />

unter religiösen Fundamentalisten.<br />

Doch die gibt es bekanntlich nicht nur<br />

im Islam. Der religiöse Fanatismus<br />

könnte ohne eine entsprechende politische<br />

Massenstimmung niemals<br />

eine solche Radikalität und Breite erreichen.<br />

Da kann der deutsche Innenminister<br />

noch mehr Überwachungskameras<br />

anfordern und Dateien anlegen<br />

lassen, die zum „gläsernen Menschen“<br />

führen. Letzten Endes helfen<br />

alle Polizeimaßnahmen höchstens<br />

zur besseren Täterfindung, weniger<br />

zur Tatverhinderung. Die Geschehnisse<br />

in Groß Britannien sind dafür<br />

Beispiel. Je mehr Deutschland sich<br />

aggressiv und militärisch in nahe<br />

oder ferne Länder einmischt oder gar<br />

wie jetzt im Nahen Osten Kriegspartei<br />

wird, umso mehr wird sich die<br />

Wut der Betroffenen gegen die neuen<br />

„Kreuzzügler“ richten. Terroranschläge<br />

werden dann zur ständigen<br />

Begleiterscheinung, auch in Deutschland.<br />

Der 33-Tage-Krieg – kein<br />

voller Erfolg für Israel<br />

Der Libanonkrieg Israels, der<br />

sechste Nahost-Krieg seit 1948 und<br />

bisher der längste, ist kein isolierter<br />

Vorgang. Wer die Auseinandersetzung<br />

auf die Feindschaft zwischen<br />

Israel und der Hisbollah reduziert,<br />

lenkt ab von den regionalen und weltpolitischen<br />

Hintergründen. Da haben<br />

es z.B. deutsche Politiker fertig gebracht<br />

in einer Talk-Show über den<br />

Libanonkrieg zu diskutieren, ohne<br />

auch nur einmal den dahinter stehenden<br />

Palästinakonflikt zu erwähnen!<br />

Auch dieser Krieg ist nur ein<br />

Glied in der Kette der unerbittlichen<br />

Machtpolitik einer rechtsaußen stehenden<br />

Politikerkaste in Tel Aviv, die<br />

mit Hilfe der Dominanz über die<br />

Medien etwa 80 % der jüdischen Bevölkerung<br />

hinter sich gebracht hat.<br />

Für sie gibt es keine echten Verhandlungen<br />

mit den Palästinensern,<br />

höchstens über den Grad der Unterwerfung.<br />

Auch die Varianten israelischer<br />

sozialdemokratischer Parteien<br />

stehen hinter einer Politik des brutalen<br />

Diktats, anstelle irgendwelcher<br />

„Friedenspläne“ und hinter den Vernichtungsbestrebungen<br />

aller gegnerischen<br />

Kräfte im engeren und weiteren<br />

Umkreis der Region Naher Osten.<br />

Seit der Machtergreifung der<br />

Bush-Clique haben sie dabei die völlige<br />

Unterstützung der USA und in<br />

beschränktem Maße auch die der alliierten<br />

Westmächte. Bei Bedarf bedient<br />

man sich auch der Potentaten<br />

umliegender US-höriger arabischer<br />

Staaten, die nur mit brutaler Gewalt<br />

die Volksempörung zu unterdrücken<br />

vermögen.<br />

Tod und Verderben<br />

Es war das siebte Mal in drei<br />

Jahrzehnten, daß israelische Truppen<br />

in den Libanon vorstießen. Die unter<br />

einem Vorwand erfolgte Invasion der<br />

israelischen Armee war längst geplant<br />

und vorbereitet. Die Übermacht<br />

war anfangs ganz auf Seiten Israels.<br />

10.000 ihrer Soldaten überschritten<br />

die Grenze und überzogen den Libanon<br />

mit zehntausenden Artilleriegranaten,<br />

vor allem auf angebliche Stellungen<br />

der Hisbollah. Die israelische<br />

Luftwaffe flog über 5.000 Bombenangriffe,<br />

ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung.<br />

Sie verwendete dabei<br />

auch US-Streubomben, deren Einsatz<br />

in Wohngebieten völkerrechtlich geächtet<br />

ist. 1.800 Häuser wurden zerstört,<br />

Brücken, Straßen, Wasserwerke<br />

und Schulen. Treffer in Kraftwerken<br />

hatten eine Ölpest im Mittelmeer<br />

zur Folge. Teile der Hauptstadt Beirut<br />

versanken in Schutt und Asche.<br />

Im Dorf Kana kamen viele Zivilisten<br />

um, darunter 16 Kinder. Amnesty<br />

International sprach von „Kriegsverbrechen“.<br />

Der ehemalige US-Präsident<br />

Carter warnte vor „einer verheerenden<br />

Antwort, wenn die zivile Bevölkerung<br />

weiterhin unmenschlich<br />

bestraft wird“. Ein hoher israelischer<br />

Militär hatte verlangt „die Hisbollah-<br />

Dörfer auszulöschen“. Auf Vorhaltungen<br />

europäischer Politiker antwortete<br />

Premierminister Olmert am<br />

6. August: „Wo nehmen sie das Recht

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