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EKG – Interpretation

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<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

<strong>EKG</strong> <strong>–</strong> <strong>Interpretation</strong><br />

Johannes Bereuther<br />

07.03.2008<br />

2. Notfallpflegekongress, Solothurn<br />

07. bis 08. März 2008<br />

Johannes Bereuther<br />

Interessensgruppe Notfallpflege<br />

Schweiz<br />

1<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

<strong>EKG</strong> - Überwachungen<br />

1 (2) Kanal<br />

Monitor<br />

12 Kanal<br />

<strong>EKG</strong><br />

07.03.2008<br />

• Herzfrequenz (Alarm)<br />

• Beurteilung des Grundrh`.<br />

(Blickdiagnose)<br />

• Erkennen von<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

• Druckfunktion erlaubt es<br />

Zeiten zu messen<br />

Johannes Bereuther<br />

• Beurteilung des Grundrh`.<br />

inkl. Rhythmusstörungen<br />

• Hinweise für Ischämien,<br />

Läsionen oder Infarkten<br />

• Differenzierung von<br />

Schenkelblöcken<br />

• Hinweise für Herzwanddicke,<br />

Herzachse etc.<br />

2<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Übersicht dieser Lerneinheit<br />

07.03.2008<br />

1 Kanal <strong>EKG</strong><br />

Blickdiagnose: Definition, wozu dient sie,<br />

was kann sie, Voraussetzungen hierfür<br />

5-Schritt-Methode: Vorgehensweise,<br />

Beispiele, mögliche <strong>Interpretation</strong>en mit<br />

dem 1-Kanal-<strong>EKG</strong><br />

12 K`- <strong>EKG</strong><br />

Johannes Bereuther<br />

Lokalisation: Welche Ableitung sagt<br />

etwas über den Ort des Geschehens aus<br />

<strong>Interpretation</strong>en: Ischämien, Läsionen,<br />

Infarkt, Schenkelblöcke, Anderes<br />

Beispiele: Vorgehen bei der<br />

<strong>Interpretation</strong> von 12-Kanal-<strong>EKG</strong><br />

3<br />

1


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Blickdiagnose<br />

07.03.2008<br />

Erkennen einer Herzrhythmusstörung auf einen Blick<br />

Erfassen des Grundrhythmus auf einen Blick<br />

• Erfahrung des Personals<br />

• Artefaktfreies, „gutes“ <strong>EKG</strong><br />

(P sichtbar, große QRS, etc.)<br />

VES (zu früh, sieht anders aus, deformiert)<br />

Sinusrhythmus (P vor jedem QRS)<br />

? ?<br />

Johannes Bereuther<br />

4<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Beispiele für Blickdiagnosen<br />

07.03.2008<br />

SES, Sinusrhythmus<br />

SR VES<br />

SR VES<br />

Ventrikulärer Bigeminus<br />

Johannes Bereuther<br />

5<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

Blickdiagnose: <strong>EKG</strong>-Erfahrung notwendig (1)<br />

4-er-Salve<br />

Vorhofflattern<br />

• Gefährlichkeit von Rhythmusstörungen erkennen (Salven,<br />

Kammertachycardien, Kammerflimmern, Asytolie)<br />

• Besondere Formen der Grundrhythmen kennen<br />

(Vorhofflattern, VH-flimmern, Ersatzrhythmen)<br />

Vorhofflimmern<br />

Johannes Bereuther<br />

6<br />

2


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

Blickdiagnose: <strong>EKG</strong>-Erfahrung notwendig (2)<br />

AV-Block (!!!), da mehr P als QRS<br />

Gefährlichkeit beurteilen (Klinik des Patienten beachten)<br />

Dokumentation mittels Papierausdruck, Zeit haben für die<br />

genauere <strong>Interpretation</strong>.<br />

Johannes Bereuther<br />

Sinusrh`. / AV-Block I°<br />

Papierausdruck<br />

(Zeiten bestimmen<br />

zur genauen<br />

<strong>Interpretation</strong>)<br />

7<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong> mit der<br />

5 <strong>–</strong> Schritt - Methode<br />

07.03.2008<br />

1. Bestimmung der Herzfrequenz<br />

2. Bestimmung des Herzrhythmus<br />

(regelmäßig / unregelmäßig)<br />

Johannes Bereuther<br />

QRS in 15 cm x 10<br />

• Sind „P“ vorhanden ?<br />

3. P-Wellen<br />

• „P“ vor jedem QRS ?<br />

• Form der „P“ -Wellen „normal“?<br />

4. Bestimmung der PQ-Zeit • An 2 Stellen messen<br />

• Norm: bis 0,2 Sek<br />

5. Bestimmung der QRS-Dauer • Norm: bis 0,12 Sek.<br />

8<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

15 cm<br />

• HF: 40<br />

• Rh.: unregelm.<br />

• P? Ja, vor jedem QRS,<br />

Form normal, 2 P vor QRS<br />

• PQ-Zeit: ... Abstand<br />

identisch<br />

• QRS-Dauer: 0,08 Sek<br />

Johannes Bereuther<br />

Blickdiagnose:<br />

AV <strong>–</strong> Block !!! ( II ° oder III ° )<br />

AV-Block II° Typ Mobitz<br />

(Wechsel Wenckebach <strong>–</strong> Mobitz)<br />

9<br />

3


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

15 cm<br />

• HF: 60<br />

• Rh.: unregelm.<br />

• P? Ja, vor jedem QRS,<br />

Form normal, 2 P vor QRS<br />

• PQ-Zeit: unterschiedlich,<br />

verlängert sich bis Ausfall<br />

• QRS-Dauer: 0,08 Sek<br />

Blickdiagnose:<br />

Pause im <strong>EKG</strong><br />

Grundrhythmus: Sinus-Rh.<br />

AV-Block II° Typ<br />

Wenckebach<br />

Johannes Bereuther<br />

10<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

15 cm<br />

• HF: 40<br />

• Rh.: regelm.<br />

• P? Ja, vor jedem QRS<br />

• PQ-Zeit: unterschiedlich<br />

• QRS-Dauer: 0,16 Sek<br />

Blickdiagnose:<br />

AV <strong>–</strong> Block (!!!)<br />

AV-Block III °<br />

mit Kammerersatzrhythmus<br />

Klinik des Patienten beachten ! Schrittmachertherapie erwägen ??<br />

Johannes Bereuther<br />

11<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Mögliche <strong>Interpretation</strong>en mit 1 - Kanal - <strong>EKG</strong><br />

Lebensbedrohliche HRS (KaFli,<br />

KaTach, Asystolie, Salven)<br />

Sinusrhythmus,<br />

Sinusarrhythmie<br />

Vorhofflimmern,<br />

Vorhofflattern<br />

Pausen im SR<br />

(Sinusstillstand, SA-Block)<br />

Extrasystolen (VES / SES),<br />

07.03.2008<br />

AV-Blockierungen (I°, II°,<br />

III°), Ersatzrhythmen<br />

Johannes Bereuther<br />

12<br />

4


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Grenzen des 1-Kanal-<strong>EKG</strong><br />

07.03.2008<br />

Infarktdiagnose<br />

/ Ischämien<br />

Schenkelblockbilder differenzieren<br />

Weitere:<br />

Johannes Bereuther<br />

• Herzachse bestimmen<br />

• Hinweise für Hypertrophien,<br />

Lungenembolie, Endocarditis etc.<br />

13<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Grundlagen zum 12-Kanal-<strong>EKG</strong><br />

07.03.2008<br />

II<br />

I<br />

III<br />

Vorderwand: aVL, I, II V2 bis V 4<br />

Hinterwand: II, aVF, III spiegelverk. V1 / V2<br />

Seitenwand: je nach Loc. V5 / V6<br />

Septum: == V1 bis V 3<br />

1 2 3 4 5<br />

Johannes Bereuther<br />

14<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

ST-Senkung Hinweis für ...<br />

Ischämie / Sauerstoffnot<br />

ST-Hebung Hinweis für ...<br />

Läsion, akuter Herzinfarkt Stadium I u. II<br />

„Q“ Hinweis für ...<br />

Infarkt (Nekrose !)<br />

mind. 1<br />

mm breit<br />

mind. 1/3<br />

tief von R<br />

Johannes Bereuther<br />

15<br />

5


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Wie entsteht das „Q“<br />

07.03.2008<br />

Erregung der<br />

Muskelschicht<br />

von innen nach<br />

außen<br />

Die <strong>EKG</strong>-Elektrode über dem<br />

„Infarktloch“ sieht auf die Hinterwand<br />

Johannes Bereuther<br />

16<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

In Ruhe<br />

<strong>EKG</strong>-Beispiel<br />

07.03.2008<br />

Unter Belastung<br />

(Velo-fahren)<br />

ST-Senkungen<br />

(Ischämie)<br />

von V3 <strong>–</strong> V5<br />

Johannes Bereuther<br />

17<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

ST-Hebungen von<br />

V1 <strong>–</strong> V3<br />

Lokalisation:<br />

• Akuter<br />

Septuminfarkt<br />

oder ...<br />

• antero-septaler<br />

Infarkt<br />

Johannes Bereuther<br />

18<br />

6


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

ST-Hebungen<br />

von V2 <strong>–</strong> V4<br />

Lokalisation:<br />

Akuter<br />

Vorderwandinfarkt<br />

Johannes Bereuther<br />

ST-Hebungen in II, III, aVF<br />

(spiegelverkehrt in V2 !!)<br />

Akuter Hinterwandinfarkt<br />

19<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Rechts- / Linksschenkelblock<br />

07.03.2008<br />

Bei einem Schenkelblock wird ein<br />

Ventrikel schnell, der andere<br />

langsam (später) erregt<br />

re<br />

li<br />

Im <strong>EKG</strong> sind in<br />

einigen Ableitungen<br />

2 R-Zacken zu sehen<br />

Für die <strong>Interpretation</strong>: V1 / V2 / V3 --- V5 / V6<br />

rechts --- links<br />

Johannes Bereuther<br />

20<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Schenkelblock <strong>–</strong> Regel<br />

07.03.2008<br />

1. Im Grundrhythmus verbreiterte QRS-Komplexe > 0,12 Sek.<br />

2. In einigen Ableitungen zeigen sich „R-R“- Komplexe<br />

3. RR in V1, V2 oder V3<br />

kein RR in V5, V6<br />

Rechtsschenkelblock<br />

3. RR inV5 oder V6<br />

kein RR in V1, V2 oder V3<br />

Linksschenkelblock<br />

V1 V2 V3 V4 V5 V6<br />

Johannes Bereuther<br />

V1 V2 V3 V4 V5 V6<br />

21<br />

7


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Schenkelblock-Regel (Beispiel)<br />

07.03.2008<br />

3) „RR“ in<br />

V1, V2<br />

oder V 3<br />

4) Kein<br />

„RR“ in<br />

V1, V2, V3<br />

Johannes Bereuther<br />

4) Kein<br />

„RR“ in<br />

V5 / V6<br />

Rechtsschenkelblock<br />

3) „RR“ in<br />

V5 / V6<br />

Linksschenkelblock<br />

22<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Johannes Bereuther<br />

Vorgehen beim der 12-Kanal-<strong>EKG</strong><br />

Akuter Vorderwandinfarkt<br />

Normocarder Sinusrhythmus<br />

07.03.2008<br />

1. „P“ in der „besten Ableitung“ suchen<br />

und den Grundrhythmus bestimmen<br />

(Normocarder Sinusrhythmus)<br />

2. PQ-Zeit an zwei Stellen messen und<br />

vergleichen (AVB I° ? / AVB II°-III° ?)<br />

(PQ in der Norm, identische Zeiten)<br />

3. Unregelmäßigkeiten ? (Pausen, VES,<br />

SES) <strong>–</strong>(nein)<br />

4. ST-Strecke: Senkung ? Hebung ?<br />

(V2 bis V5 = Vorderwandinfarkt)<br />

5. Signifikantes Q vorhanden? (nein)<br />

6. RR-Zacken suchen (Schenkelblöcke ?)<br />

23<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

07.03.2008<br />

Normocarder Sinusrhythmus<br />

mit AV-Block I°<br />

und SES<br />

1. „P“ in der „besten Ableitung“ suchen<br />

und den Grundrhythmus bestimmen<br />

2. „P-Q-Zeit“ an zwei stellen messen<br />

und vergleichen<br />

3. Unregelmäßigkeiten suchen<br />

(Pausen, VES, SES)<br />

Johannes Bereuther<br />

24<br />

8


<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Normocarder Sinusrhythmus<br />

mit AV-Block I°<br />

und SES<br />

mit Linksschenkelblock<br />

5. ST-Strecke ?<br />

„Q“ ?<br />

07.03.2008<br />

Infarktdiagnose wegen LSB<br />

nicht aussagekräftig<br />

4. Blickdiagnose „RR-Zacke“ !!<br />

Johannes Bereuther<br />

25<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Wiederholung: ... beim „12-er“<br />

07.03.2008<br />

ST-Hebung / signifikante „Q“: akuter / abgeschlossener MI<br />

Vorderwand (anteroseptal): V 2 bis V 4<br />

Seitenwand (lateral): V5 / V6<br />

Hinterwand (posterior): V7 bis V9, II, III, aVF oder<br />

spiegelverk. V1/V2/ Rechtsherz-<strong>EKG</strong><br />

ST-Senkung: Hinweis auf Ischämie<br />

Lokalisationen wie oben<br />

RR-Komplexe: (Schenkelblock)<br />

RR in V2 / V2 / V3 (Rechts-)<br />

Johannes Bereuther<br />

RR in V5 / V6 (Links-)<br />

26<br />

<strong>EKG</strong>-<strong>Interpretation</strong><br />

Rechtherz <strong>–</strong> <strong>EKG</strong> ???<br />

07.03.2008<br />

Brustwand-<strong>EKG</strong> über<br />

die rechte Thoraxhälfte<br />

• zu besseren<br />

Beurteilung der Herz-<br />

Hinterwand<br />

• Hinterwand stellt sich<br />

dann spiegelverkehrt<br />

dar<br />

Johannes Bereuther<br />

27<br />

9

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