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Technik<br />

ISPA 2008<br />

International Symposium on Precision<br />

Approach and Performance based Navigation<br />

von<br />

Jens<br />

Lehmann<br />

Schon seit vielen Jahren begleitet der Fachbereichsvorstand auch<br />

die Entwicklungen im Präzisionsnavigationsbereich. Anlass genug<br />

<strong>als</strong>o, dieses nur alle vier Jahre stattfindende Symposium zu besuchen,<br />

zu dem 80 Spezialisten aus 12 Ländern nach Bonn gereist<br />

waren. Im folgenden soll, in Auszügen, ein kleiner Überblick über<br />

die sehr interessanten Vorträge gegeben werden, die sich über zwei<br />

Tage erstreckten und den aktuellen Stand der Forschung im Navigationsbereich<br />

abdeckten.<br />

GBAS vor der Einführung<br />

Neben vielen anderen Themen, auf die aus Platzgründen<br />

nicht näher eingegangen werden kann, wurde u.<br />

a. vom „GBAS (Ground Based Augmentation System)<br />

Bremen Flight Testing“ berichtet. Noch im November<br />

dieses Jahres wird das neue Honeywell SLS-4000 (bislang<br />

SLS-3000) für CAT1 incl. einer GBAS Data Monitoring<br />

Station aufgebaut, die die GBAS Feldstärken<br />

mit einem sog. GNSS Interference Monitoring System<br />

(GIMOS) messen wird. In einer sehr erfolgreichen<br />

Flugvermessung gemäß ICAO Doc 8071 Vol. 2, konnte<br />

nachgewiesen werden (auch mit einer GBAS-ausgerüsteten<br />

TUIfly B737-800), dass die notwendigen Feldstärken<br />

im erforderlichen Rahmen lagen. Dies führte<br />

zu einer Decision ALT, DA, von +/- 440 ft bei einer RVR<br />

von 650+ Metern und konnte damit offiziell genehmigt<br />

und veröffentlicht werden. Obwohl es zur Zeit<br />

noch keine zertifizierten GBAS-Geräte auf dem Markt<br />

gibt, soll diese erste deutsche GBAS-Station noch im<br />

4. Quartal 2008 zertifiziert werden.<br />

Status of Advanced System Simulation<br />

Ein weiteres großes Thema war der „Status of Advanced<br />

System Simulation for ATC Systems“. Dabei handelt<br />

es sich um sehr umfangreiche Versuche mit Interferenzen<br />

im Flughafenbereich mit Hindernissen wie z.<br />

B. Kränen, dem TWR, Hangars oder dem enorm hohen<br />

Fin eines A380. Dabei stellte sich am Beispiel Frankfurt<br />

heraus, dass das Fin eines A380, der erst am Ende<br />

die Piste 25 verlässt, so weit in den ILS Schutzbereich<br />

ragt, dass die LLZ-Störungen so erheblich sind, dass<br />

sie außerhalb aller Toleranzen liegen! An einer Lösung<br />

dieses Problems wird derzeit gearbeitet. Dabei wurde<br />

ebenfalls entdeckt, dass es nicht ausreicht, die Störstärke<br />

mit vereinfachten, standardisierten Modellen<br />

zu untersuchen, da diese auffallend andere Werte<br />

produzierten. Somit muss an jeder potentiellen Position<br />

am Flughafen mit einem exakten Model individuell<br />

gemessen werden.<br />

WAAS<br />

So wurde das seit 2003 in Betrieb<br />

befindliche Wide Area Augmentation<br />

System, WAAS, noch einmal vorgestellt.<br />

Nachdem inzwischen rund 3,4<br />

Mrd. Messergebnisse bzw. Beobachtungen<br />

aufgezeichnet wurden, konnte<br />

eine 2m-Genauigkeit in 99% der Zeit<br />

festgestellt und bestätigt werden.<br />

Dieses System besteht z. Zt. aus 38 Referenzstationen,<br />

zu denen auch sieben Stationen in Alaska, vier<br />

in Canada und fünf in Mexico zählen. Auch hier gibt<br />

es weitere Herausforderungen für die Zukunft: u. a.<br />

die Kompatibilität mit der ATC-Phraseologie, Anforderungen<br />

an Avioniksysteme, die Integrität und Nachhaltigkeit<br />

der Systeminteroperabilität während System-<br />

Updates und kompletten System-Upgrades, noch zu<br />

schaffende Standards für die bordseitige Ausrüstung,<br />

rechtsverbindliche und belastbare Verfahren sowie<br />

an manchen Flughäfen das geeignete Layout – um nur<br />

einige zu nennen.<br />

Mit den bislang durchgeführten Flugversuchen<br />

konnte die DA auf sehr beeindruckende 200 ft über<br />

der Schwelle, bei einer Target Level Safety von 1x10-7<br />

gesenkt werden. Dieses Verfahren ist in den USA<br />

bereits so sehr bewährt, dass inzwischen ca. 1333<br />

auf WAAS basierende Anflüge veröffentlich sind – und<br />

damit mehr WAAS- <strong>als</strong> ILS-Anflüge. Zudem wurden<br />

inzwischen mehr <strong>als</strong> 4000 GPS-basierte Anflüge veröffentlicht.<br />

Ein weiterer Vorteil dieser Anflüge: bei den<br />

WAAS-Anflügen entfällt die barometrische Höhenkorrektur<br />

bei VNAV.<br />

Hier ein Beispiel:<br />

Links mit und rechts ohne EFVS, in Aspen, Colorado.<br />

Da auch mehrere Vertreter der amerikanischen FAA<br />

anwesend waren, kamen auch amerikanische Systeme<br />

nicht zu kurz:<br />

der flugleiter 2008/06<br />

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