Publisher GdP aktiv 2011-10-11.pub - GdP Mannheim
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<strong>GdP</strong>: Einkommenskürzungen bei<br />
der Polizei müssen ein Ende haben<br />
Bürgerbefragung durch Tarifpersonal:<br />
Personalrat muss zustimmen<br />
Berlin. Als längst überfällig hat die<br />
Gewerkschaft der Polizei (<strong>GdP</strong>) die<br />
von der Koalition für das Jahr 2012<br />
geplante Rücknahme der Kürzung<br />
des Weihnachtsgeldes bezeichnet.<br />
<strong>GdP</strong>-Vorsitzender Bernhard Witthaut:<br />
„Wir freuen uns, dass die<br />
Fraktionen der Regierungskoalition<br />
darüber einig sind, diese Ungerechtigkeit<br />
gegenüber den Beamten des<br />
Bundes endlich zu beseitigen. Die<br />
Kürzung des Weihnachtsgeldes war<br />
eine der zahlreichen Sparmaßnahmen,<br />
die den Beamten seit Jahren<br />
zugemutet werden.“<br />
Die <strong>GdP</strong> bleibe jedoch nach wie<br />
vor bei ihrer Forderung, das Weihnachtsgeld<br />
für Beamte wieder in<br />
der vollen Höhe eines 13. Gehaltes<br />
zu gewähren, wie es bis zum Jahr<br />
1993 gezahlt worden war. Witthaut:<br />
„Die Beamten im Bund und in den<br />
Ländern haben seit fast zwei Jahrzehnten<br />
durch mannigfaltige Einkommenseinbußen<br />
ihren Beitrag zu<br />
Konsolidierung der Haushalte geleistet.<br />
Der wirtschaftlichen Entwicklung,<br />
den allgemeinen Einkommenssteigerungen<br />
und der gestiegenen Arbeitsbelastung<br />
insbesondere der<br />
Polizeibeamtinnen und -beamten<br />
wäre es mehr als angemessen, die<br />
Kürzungen endlich zurückzunehmen.“<br />
Neue Anschläge legen Bahnverkehr lahm:<br />
Warnungen von Verfassungsschutz<br />
und Polizei endlich ernst nehmen<br />
Berlin. Eine intensivere Bekämpfung<br />
linksextremistischer Gewalttaten<br />
hat die Gewerkschaft der Polizei<br />
(<strong>GdP</strong>) nach den verübten und versuchten<br />
Brandanschlägen auf Einrichtungen<br />
der Bahn AG in Berlin<br />
und Brandenburg gefordert. <strong>GdP</strong>-<br />
Bundesvorsitzender Bernhard Witthaut:<br />
„Der Verfassungsschutz und<br />
der polizeiliche Staatsschutz müssen<br />
personell verstärkt werden.“<br />
Schon im Mai dieses Jahres, als<br />
Linksautonome nicht nur den Berufsverkehr<br />
in Berlin, sondern auch<br />
Mobilfunknetze und Internetverbindungen<br />
lahmgelegt hatten, habe die<br />
Gewerkschaft der Polizei vor einer<br />
neu-en sicherheitspolitischen Herausforderung<br />
gewarnt. Witthaut:<br />
„Auch der RAF-Terror hat mit der<br />
verharmlosenden sogenannten Gewalt<br />
gegen Sachen begonnen. Später<br />
wurden Menschen ermordet.“<br />
Die Warnungen des Verfassungsschutzes<br />
müssten endlich von der<br />
Politik ernst genommen werden, so<br />
Witthaut weiter. Nach dessen Erkenntnissen<br />
lebten in der Hauptstadt<br />
bundesweit die meisten gewaltbereiten<br />
Linksextremisten und<br />
die gewaltbereite linksextremistische<br />
Szene werde immer aggressiver.<br />
Witthaut: „Über <strong>10</strong>00 Angehörige<br />
der Szene werden als gewaltbereit<br />
eingeschätzt. Das ist ein<br />
Alarmzeichen.“<br />
Da bei uns zahlreiche Anrufe eingehen<br />
bzgl. der geplanten Bürgerbefragung<br />
wollen wir hier noch einmal darauf eingehen.<br />
Die Teilnahme der Interviewer ist<br />
freiwillig. Keiner kann dazu gezwungen<br />
werden. Da die Befragungsaktion in der<br />
Arbeitszeit gemacht werden soll, ist der<br />
Personalrat in der Mitbestimmung und<br />
die <strong>GdP</strong> Personalräte werden auf nachfolgendes<br />
genau achten<br />
Zeitzuschläge:<br />
Für Überstunden gibt es gemäß § 8<br />
Abs. 1 TV-L einen Zeitzuschlag in Höhe<br />
von 30 Prozent. Und an Samstagen in<br />
der Zeit von 13 bis 21 Uhr sind es 20<br />
Prozent. Ob Überstunden anfallen (vgl.<br />
Definition § 7 Abs. 7 TV-L), ist von der<br />
konkreten Arbeitszeitgestaltung abhängig.<br />
Gibt es Überstunden und werden diese<br />
nicht bis zum Ende der folgenden Kalenderwoche<br />
durch Freizeit ausgeglichen,<br />
ist auch der Überstundenzeitzuschlag zu<br />
zahlen.<br />
Arbeitszeitgesetz:<br />
Eine Einhaltung ist zwingend geboten.<br />
Beispiel: Morgens um 7.30 Uhr mit der<br />
Arbeit anfangen und abends um 20 Uhr<br />
die letzte Befragung führen, würde diese<br />
Grenzen eindeutig überschreiten. Mehr<br />
als <strong>10</strong> Stunden pro Tag und 48 Stunden<br />
in der Woche lässt das Arbeitszeitgesetz<br />
nicht zu. Werden täglich mehr als 9<br />
Stunden gearbeitet, ist obendrein laut §<br />
4 ArbZG eine Pause von 45 Minuten<br />
einzuhalten. Und da die Bürgerbefragung<br />
am Bildschirm gemacht wird, ist<br />
des Weiteren die Bildschirmpause<br />
(jeweils nach 50 Minuten Tätigkeit eine<br />
Arbeitsunterbrechung von <strong>10</strong> Minuten)<br />
zu beachten (vgl. § 8 Abs. 1 Tarifvertrag<br />
über die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern<br />
auf Arbeitsplätzen mit Geräten<br />
der Informations- und Kommunikationstechnik).<br />
Grundsätzlich finden wir die Idee einer<br />
Bürgerbefragung gut.<br />
Doch es wäre fatal, wenn daraus eine<br />
folgenlose Bürgerbefragung würde. Die<br />
<strong>GdP</strong> ist davon überzeugt, dass der<br />
Wunsch des Bürgers für mehr Polizei auf<br />
der Straße an erster Stelle steht. TM<br />
<strong>GdP</strong> <strong>aktiv</strong> Ausgabe 41 vom 12.<strong>10</strong>.<strong>2011</strong>