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<strong>GdP</strong>-Chef Witthaut im Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung:<br />

"Online-Durchsuchungen sind unverzichtbar"<br />

Neue Fahrzeuge<br />

Berlin. Angesichts der Diskussion<br />

um den Einsatz des sogenannten<br />

Bundestrojaners fordert der Bundesvorsitzende<br />

der Gewerkschaft<br />

der Polizei (<strong>GdP</strong>), Bernhard Witthaut,<br />

bei Staatsanwaltschaften und<br />

zur Unterstützung der Richter die<br />

Schaffung von IT-Fachdezernaten.<br />

Im Gespräch mit dem Hauptstadtkorrespondenten<br />

der Leipziger<br />

Volkszeitung (LVZ), Dieter Wonka,<br />

sagte Witthaut: "Bevor wir als Polizei<br />

derartige Untersuchungen anlaufen<br />

lassen, müssen wir sicher wissen,<br />

dass Staatsanwaltschaften und<br />

Richter befähigt sind, die Zulässigkeit<br />

der eingesetzten Methoden zu<br />

beurteilen.<br />

LVZ: Gewerkschaft der Polizei<br />

verteidigt rechtsstaatlich saubere<br />

Internet-Ausspähungen und Datenspeicherungen.<br />

Frage: Was wäre, wenn deutsche<br />

Behörden illegale Online-<br />

Durchsuchungssoftware benutzt<br />

hätten?<br />

Bernhard Witthaut: Das wäre<br />

überhaupt nicht tolerabel. Der Bürger<br />

muss sich darauf verlassen können,<br />

dass alle staatlichen Behörden<br />

sich an die Regeln halten, die das<br />

Verfassungsgericht gesetzt hat. Alles,<br />

was andernfalls an Informationen<br />

gewonnen worden wäre, unterläge<br />

dem absoluten Verwertungsverbot.<br />

Hinzu käme die strafrechtliche<br />

Verfolgung.<br />

Sind Online-Durchsuchungen<br />

akzeptabel, so lange nicht einwandfrei<br />

geklärt ist, dass nichts<br />

Illegales damit verbunden ist?<br />

Die Ermittlungsbehörden brauchen<br />

auf jeden Fall die Möglichkeit<br />

zur Online-Durchsuchung. Das muss<br />

aber glasklar rechtsstaatlich verlaufen,<br />

also vom Richter genehmigt<br />

sein. Diese rechtsstaatliche Hürde<br />

ist sehr hoch. Zu Recht. Aber an<br />

sich sind Instrumente zur Durchführung<br />

der Online-Durchsuchungen<br />

unverzichtbar.<br />

Sind die Genehmigungsstellen<br />

für Online-Durchsuchungen qualifiziert<br />

genug, um Legales von<br />

Illegalem zu trennen?<br />

Angesichts der rasanten technischen<br />

Entwicklung ist es dringend<br />

erforderlich, dass bei allen Staatsanwaltschaften<br />

und zur Unterstützung<br />

der Richter entsprechende<br />

Fachdezernate gebildet werden. Bevor<br />

wir als Polizei derartige Untersuchungen<br />

anlaufen lassen, müssen<br />

wir sicher wissen, dass Staatsanwaltschaften<br />

und Richter befähigt<br />

sind, die Zulässigkeit der eingesetzten<br />

Methoden zu beurteilen.<br />

Im Internet lässt sich die Späh-<br />

Software für jedermann leicht<br />

besorgen. Sind Einschränkungen<br />

notwendig?<br />

Wir müssen die Welt so akzeptieren,<br />

wie sie ist.<br />

Welches Vertrauenssignal erwarten<br />

Sie nach den Enthüllungen<br />

über illegale Staatstrojaner<br />

von der Politik?<br />

Den eindeutigen Nachweis, dass<br />

alle staatlichen Institutionen sich<br />

auf rechtsstaatlichem Boden bewegen.<br />

Aber ich habe sowieso den Eindruck,<br />

dass der Staat manchmal<br />

Gesetzgebung nach dem Motto betreibt:<br />

Lasst uns mal nach unseren<br />

Regeln arbeiten, -solange, bis Karlsruhe<br />

eingreift. Da wird gern schnell<br />

gehandelt und dann eben notfalls<br />

nach einem Einspruch aus Karlsruhe<br />

nachgebessert.<br />

Online-Durchsuchungen sind<br />

weiterhin notwendig, weil...<br />

... weil wir wissen, dass durch die<br />

moderne Technik Daten so weit verschlüsselt<br />

werden können, dass sie<br />

für die Sicherheitsbehörden auf normalem<br />

Weg im Bedarfsfall nicht<br />

mehr überprüfbar sind. Online-<br />

Durchsuchung wie auch die Vorratsdatenspeicherung<br />

sind Instrumente,<br />

die wir benötigen, um Gefahren von<br />

unserer Bevölkerung abzuwehren,<br />

um Straf-taten zu verhindern und<br />

um schwere kriminelle Machenschaften<br />

aufzuklären.<br />

Nach einer europaweiten Ausschreibung<br />

für 500 silber-blaue<br />

und neutrale Streifenfahrzeuge<br />

hat das Innenministerium die<br />

Zuschläge für das jeweils wirtschaftlichste<br />

Angebot an Daimler<br />

und Volkswagen erteilt.<br />

Wie Innenminister Reinhold<br />

Gall am Montag, <strong>10</strong>. Oktober<br />

<strong>2011</strong>, in Stuttgart mitteilte,<br />

wurden bei der Daimler AG 319<br />

Mercedes-Benz E-220 CDI -Tund<br />

30 Transporter vom Typ MB<br />

Vito 116 CDI als Streifenfahrzeuge<br />

in silber-blau, sowie 81<br />

Mercedes-Benz C 220 CDI in<br />

neutraler Farbe bestellt. Die VW<br />

Leasing GmbH wird 27 Fahrzeuge<br />

des Typs VW Golf Variant in<br />

neutraler Ausführung und die<br />

VW AG 49 VW Passat Variant<br />

„4Motion“ als allradgetriebene<br />

silber-blaue Streifenfahrzeuge<br />

für die Polizei liefern. Die Fahrzeuge<br />

sind für die Einsatzaufgaben<br />

in den Streifen- und Ermittlungsdiensten<br />

der Schutz- und<br />

Kriminalpolizei vorgesehen. Die<br />

allradgetriebenen Fahrzeuge<br />

werden in besonders bergigen<br />

Dienstbezirken wie z.B. dem<br />

Südschwarzwald benötigt, damit<br />

dort auch bei schwierigen Witterungsbedingungen<br />

die Polizei<br />

jederzeit mobil und präsent ist.<br />

Die Auslieferung dieser Neufahrzeuge<br />

erfolgt im Verlauf des<br />

Jahres 2012 und löst die auf 36<br />

Monate geleasten „alten“ Fahrzeuge<br />

ab. Auch die Leasing-<br />

Laufzeit der „Neuen“ geht wiederum<br />

über 36 Monate.<br />

Innenminister Reinhold Gall:<br />

„Streifenfahrzeuge sind Arbeitsplätze<br />

im Außendienst. Die Polizei<br />

muss für diesen schwierigen<br />

Dienst mit modernen und ergonomisch<br />

gestalteten Fahrzeugen<br />

ausgestattet sein. Die Entscheidung<br />

für die neuen Fahrzeuge ist<br />

uns leicht gefallen, da sie sich<br />

neben höchsten Sicherheitsstandards<br />

vor allem durch verbrauchsarme<br />

und umweltschonende<br />

Motorentechnik auszeichnen“.<br />

Die Ausstattung der Fahrzeuge<br />

umfasst modernste Fahrerassistenzsysteme<br />

sowie LED-<br />

Sondersignalanlagentechnik der<br />

neuesten Generation.<br />

<strong>GdP</strong> <strong>aktiv</strong> Ausgabe 41 vom 12.<strong>10</strong>.<strong>2011</strong>

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