Hohenkirchen - GfS Bremen
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Konversion<br />
Wangerland Kaserne in <strong>Hohenkirchen</strong><br />
In der Gemeinde Wangerland am Rande des Ortes <strong>Hohenkirchen</strong><br />
befindet sich die Wangerland-Kaserne. Eine Außenstelle dieser<br />
Kaserne befindet sich in der Nachbargemeinde Mederns. Im<br />
Zuge der Entspannungs- und Abrüstungspolitik hat das<br />
Ministerium für Verteidigung die militärische Nutzung an beiden<br />
Standorten in 2003 aufgegeben.<br />
Die Gemeinde Wangerland ist der nördlichste Teil des Landkreises<br />
Friesland in Niedersachsen, sie erstreckt sich über etwa 176 km² und<br />
hat zurzeit rund 10.000 Einwohner.<br />
Der Ort <strong>Hohenkirchen</strong> mit zirka 1.800 Einwohnern liegt zwischen<br />
Jever und Wilhelmshaven. Er ist nur etwa 15 km von der<br />
ostfriesischen Nordseeküste entfernt. <strong>Hohenkirchen</strong> dient als<br />
Grundzentrum im Wangerland der Versorgung der umliegenden<br />
kleineren Dörfer.<br />
Die Entscheidung die militärischen Nutzungen an beiden Standorten<br />
aufzugeben, bedeutete für die Gemeinde Wangerland und im<br />
Besonderen für den Ort <strong>Hohenkirchen</strong><br />
eine tief greifende Umorientierung.<br />
In der Kaserne Wangerland waren bis<br />
2003 rund 500 Angehörige der<br />
Streitkräfte beschäftigt, die<br />
überwiegende Zahl in <strong>Hohenkirchen</strong>,<br />
nur wenige Soldaten waren in der<br />
Außenstelle Mederns stationiert. Der<br />
Abzug der Streitkräfte führte zu<br />
empfindlichen Einbußen in den<br />
Bereichen Gastronomie, Einzelhandel und auch auf dem örtlichen<br />
Wohnungsmarkt. Die STOV Jever hatte das Besetzungsrecht im<br />
Standort Wangerland für 52 Bundesdarlehenswohnungen.<br />
Wangerland Kaserne<br />
Größe des Kasernenareals:<br />
rund 14 Hektar<br />
Nutzfläche der Gebäude:<br />
36 Einzelgebäude mit<br />
zirka 20.000 m² Nutzfläche<br />
Bausubstanz:<br />
grundsätzlich gute Bausubstanz<br />
Baujahr: 70er Jahre<br />
Militärische Nutzung:<br />
von 1973 bis 2003<br />
Aussenstelle Mederns<br />
Größe des militärischen Areals:<br />
rund 15 Hektar<br />
Nutzfläche der Gebäude:<br />
16 Einzelgebäude mit<br />
zirka 5.000 m² Nutzfläche<br />
Bausubstanz::<br />
grundsätzlich gute Bausubstanz<br />
Baujahr: 90er Jahre<br />
Auch der Ort <strong>Hohenkirchen</strong> hat in den letzten Jahren durch leer<br />
stehende Gebäude in der Ortsmitte, von der Schließung bedrohte<br />
Gewerbebetriebe und insbesondere durch die Aufgabe der<br />
militärischen Nutzung der Wangerland-Kaserne eine<br />
Negativentwicklung durchlaufen.<br />
Des Weiteren war eine großflächige Bodenentnahme am Ortsrand<br />
zur Deicherhöhung an der Nordseeküste als Maßnahme des<br />
Oldenburgischen Deichbands angekündigt.
Konversion | Wangerland Kaserne in <strong>Hohenkirchen</strong><br />
Die reine Überplanung der frei werdenden militärischen Flächen war<br />
somit für <strong>Hohenkirchen</strong> keine Lösung. Vielmehr sollte die Chance<br />
wahrgenommen werden, die frei werdenden militärischen Flächen im<br />
Gesamtkontext der Ortsentwicklung zu betrachten.<br />
Die Gemeinde Wangerland beauftragte die ARGE, bestehend aus<br />
den Büros J. H. Boner Architekten + Stadtplaner, WES + Partner<br />
Landschaftsarchitekten sowie der Bremischen Gesellschaft für<br />
Stadtentwicklung, Stadterneuerung und Wohnungsbau mbH (aus der<br />
die Gesellschaft für Stadtentwicklung – GFS hervor ging) mit der<br />
Untersuchung der Entwicklungspotentiale des Ortes im Rahmen der<br />
Konversions- und Ortsplanung.<br />
Die Vorgehensweise gliederte sich in eine umfassende<br />
Bestandsaufnahme der Kasernenstandorte mit Aufnahme der<br />
Bausubstanz und Vorschlägen zu einer geeigneten zukünftigen<br />
Nutzung. Einer Überprüfung auf Kontamination von Gebäuden und<br />
Grundstück. Wie auch einer Aufnahme und Analyse der<br />
städtebaulich-dörflichen Mängel und Missstände.<br />
Die Formulierung von Entwicklungszielen und Rahmenplanungen,<br />
die Abstimmung mit den zuständigen Behörden, die Beteiligung der<br />
Bürger sowie die Durchführung einer Machbarkeitsstudie führten<br />
zum Konzept einer zukünftigen Nutzung der militärischen Standorte<br />
und der Entwicklung des Ortes <strong>Hohenkirchen</strong>s.<br />
Wangerland Kaserne<br />
Größe des Kasernenareals:<br />
~ 14 ha<br />
Nutzfläche der Gebäude:<br />
36 Einzelgebäude mit<br />
ca. 20.000 m² Nutzfläche<br />
Bausubstanz:<br />
i.d.R. gute Bausubstanz<br />
Baujahr: 70ger Jahre<br />
Militärische Nutzung:<br />
Von 1973 bis 2003<br />
Aussenstelle Mederns<br />
Größe des militär. Areals:<br />
~ 15 ha<br />
Nutzfläche der Gebäude:<br />
16 Einzelgebäude mit<br />
ca. 5.000 m² Nutzfläche<br />
Bausubstanz::<br />
i.d.R. gute Bausubstanz<br />
Baujahr: 90ger Jahre<br />
Dieses basiert auf drei Säulen zur Ortsentwicklung:<br />
1. Die Schaffung eines Freizeitsees, als Folge des Kleiabbaus für die<br />
Deichbaumaßnahmen, angrenzend an die ehemalige Wangerland-<br />
Kaserne und den Ort <strong>Hohenkirchen</strong><br />
2. Die Neunutzung der Wangerland-Kaserne als Hotel- und<br />
Freizeitanlage<br />
3. Die städtebauliche Erneuerung des alten Ortes <strong>Hohenkirchen</strong> mit<br />
der Revitalisierung des alten Warftendorfes, der Stärkung des<br />
örtlichen Zentrums und der Entwicklung zu einem attraktiven Ort für<br />
Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung.<br />
Zielsetzung ist zudem auch die enge Verknüpfung der neuen<br />
Freizeitanlagen und der Seenlandschaft mit dem gewachsenen Ort.