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Johann Baptist Schott und das neue Knabenschulhaus in Deggendorf

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haus, sondern forderte, den Neubau auf dem Platz des Schulhauses zu errichten. Für<br />

die Dauer des Neubaus sollte die Fortbildungsschule sowie die Knabenschule provisorisch<br />

anderweitig untergebracht werden. Diesbezüglich schrieb K<strong>in</strong>skofer <strong>in</strong> der folgenden<br />

Woche an die Stadt München, um sich dort nach Erfahrungen mit Schulbaracken<br />

zu erk<strong>und</strong>igen.<br />

Doch auch diesem Plan, die <strong>neue</strong> Knabenschule auf dem von der Vertretung des Gesamtschulsprengels<br />

am 16. Mai 1898 ausgewählten Bauplatz zu errichten, war ke<strong>in</strong>e lange<br />

Lebensdauer beschieden. Bereits am 23. Juni 1898 verlangte <strong>das</strong> gleiche Gremium,<br />

welches dies beschlossen hatte, daß nunmehr <strong>das</strong> alte <strong>Knabenschulhaus</strong> nicht abgebrochen<br />

werden sollte <strong>und</strong> nur die Fortbildungsschule <strong>und</strong> die Gebäude Haus Nr. 111 l li<br />

<strong>und</strong> 111 <strong>in</strong> der Rosengasse abgetragen werden sollten, um auf diesem Gr<strong>und</strong> e<strong>in</strong> <strong>neue</strong>s<br />

Schulgebäude entstehen zu lassen. Man g<strong>in</strong>g dabei von der Ansicht aus, daß dieses Vorgehen<br />

die Kosten des Bauplatzes wesentlich verbillige.<br />

E<strong>in</strong>e Ortsbesichtigung jedoch zeigte, daß, um e<strong>in</strong>en ausreichenden Bauplatz zu schaffen,<br />

auch verschiedene Wirtschaftsgebäude <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>terhöfen erworben werden müßten,<br />

was diesen Plan wiederum kostspieliger als den ursprünglichen hätte werden lassen.<br />

Deshalb beschloß die Gesamtschulsprengelkommission: „Es sei auf dem Beschluß vom<br />

16. Mai dieses Jahres zu verharren, somit der damals <strong>in</strong> Aussicht genommene Bauplatz<br />

beizubehalten . . . 31 "<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieses Vorhabens forderte Bürgermeister K<strong>in</strong>skofer den Architekten <strong>Schott</strong><br />

auf, e<strong>in</strong> Kostenangebot für die Planzeichnung zu unterbreiten. Das <strong>Knabenschulhaus</strong><br />

sollte an Stelle des bisherigen Schulhauses <strong>und</strong> der daranstoßenden Fortbildungsschule<br />

dreistöckig mit Parterre entstehen. Die vorübergehende provisorische Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

der Schüler sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schulbaracke geschehen, für die Baumeister Raith gebeten<br />

werden sollte, Kostenvoranschläge <strong>und</strong> Baupläne zu erstellen.<br />

K<strong>in</strong>skofer muß sich gegenüber der Regierung von Niederbayern wenig glaubwürdig<br />

vorgekommen se<strong>in</strong>, als er sich am 13. Juli 1898 wiederum gezwungen sah, der Regierung<br />

e<strong>in</strong>e erneute Verlegung des geplanten Bauplatzes für <strong>das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Knabenschulhaus</strong><br />

mitteilen zu müssen. Diesmal — es war bereits die fünfte Festlegung e<strong>in</strong>es Bauplatzes<br />

— weigerte sich <strong>das</strong> Kollegium der Geme<strong>in</strong>debevollmächtigten, <strong>das</strong> alte <strong>Knabenschulhaus</strong><br />

sowie <strong>das</strong> im Besitze der Stadt bef<strong>in</strong>dliche Gebäude der Fortbildungsschule als<br />

Bauplatz zur Verfügung zu stellen. Statt dessen schlugen die Geme<strong>in</strong>debevollmächtigten<br />

erneut <strong>das</strong> benachbarte Gr<strong>und</strong>stück vor, <strong>das</strong> bereits im März 1898 im Gespräch war<br />

<strong>und</strong> für <strong>das</strong> <strong>Schott</strong> bereits Skizzen gefertigt hatte. Auf Gr<strong>und</strong> der schwierigen Me<strong>in</strong>ungsumbildung<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Kollegiums der Geme<strong>in</strong>debevollmächtigten <strong>und</strong> der<br />

Dr<strong>in</strong>glichkeit e<strong>in</strong>er Lösungsf<strong>in</strong>dung beschloß die Gesamtschulsprengelvertretung e<strong>in</strong>stimmig,<br />

„als Bauplatz für <strong>das</strong> neuzuerbauende <strong>Knabenschulhaus</strong> den vom Collegium<br />

der Geme<strong>in</strong>debevollmächtigen <strong>in</strong> Anregung gebrachten . . . Platz zu bestimmen" 32 .<br />

Vorbereitungen zur Bauausführung<br />

Sogleich nach dieser Beschlußf<strong>in</strong>dung leitete Bürgermeister K<strong>in</strong>skofer die nötigen<br />

Schritte zur Bebauung e<strong>in</strong>. Er bat den <strong>Deggendorf</strong>er Stadtbaumeister Raith, e<strong>in</strong>en genauen<br />

Lageplan des Bauplatzes sowie e<strong>in</strong>en Nivellementsplan <strong>in</strong> den Richtungen N — S<br />

<strong>und</strong> O — W anzufertigen. Bezirksarzt Dr. Spät sollte e<strong>in</strong> Gutachten über e<strong>in</strong>e Eignung<br />

des Bodens vom sanitären Standpunkte aus erstellen, sowie e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Untersu-<br />

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