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Johann Baptist Schott und das neue Knabenschulhaus in Deggendorf

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Maurer-, Zimmermanns-, Spengler-, Schre<strong>in</strong>er-, Schlosser-, Hafner-, Glaser- <strong>und</strong> Malerarbeiten<br />

sowie die E<strong>in</strong>richtung der Niederdruckdampfheizung 36 . Dennoch vergab<br />

der Gesamtschulsprengel am 5. April nicht alle ausgeschriebenen Arbeiten, da <strong>Schott</strong><br />

der Stadt riet, vorerst nur Erd-, Maurer- <strong>und</strong> Zimmermannsarbeiten zu vergeben. Für<br />

die restlichen Arbeiten mußte der Architekt Detailzeichnungen anfertigen, die erst aufgr<strong>und</strong><br />

der genauen Baupläne gemacht werden könnten. Den Zuschlag erhielt Baumeister<br />

Franz Xaver Raith, dem auch die Bauleitung oblag. Dem Protokolle nach sollte der<br />

Rohbau bis zum 1. November zum Überw<strong>in</strong>tern fertiggestellt se<strong>in</strong>. Für jeden Tag über<br />

diesen Term<strong>in</strong> h<strong>in</strong>aus sollte e<strong>in</strong> Konventionalstrafe von 50 M gezahlt werden.<br />

Die Frage der F<strong>in</strong>anzierung war ebenfalls e<strong>in</strong> Problem, über <strong>das</strong> nunmehr Klarheit geschaffen<br />

werden mußte. Da die Stadt <strong>in</strong> dem Gebäude auch die Schüler der Geme<strong>in</strong>den<br />

Deggenau, Fischerdorf <strong>und</strong> Schach<strong>in</strong>g unterbr<strong>in</strong>gen mußte, waren diese Geme<strong>in</strong>den<br />

zur Mitf<strong>in</strong>anzierung verpflichtet. Den Anteil jedes Mitbenutzers erhielt man aufgr<strong>und</strong><br />

des Gesamtsteueraufkommens der e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>den. Das Bezirksamt errechnete<br />

dieses <strong>und</strong> übermittelte es an die Stadtverwaltung, die die veranschlagten Kosten von<br />

204 000 M aufgliederte:<br />

Gesamtsteuersoll <strong>Deggendorf</strong><br />

Gesamtsteuersoll Deggenau<br />

Gesamtsteuersoll Fischerdorf<br />

Gesamtsteuersoll Schach<strong>in</strong>g<br />

Veranschlagte Gesamtkosten 37<br />

31214,40 M = 162 248,00 M<br />

1755,74 M= 9 126,10 M<br />

2080,80 M = 10 815,70 M<br />

4195,99 M = 21 810,20 M<br />

204 000,00 M<br />

Die zu bestreitenden Baukosten sollten zunächst aus Geldmitteln der Sparkasse entnommen<br />

<strong>und</strong> später durch e<strong>in</strong>e Anleihe gedeckt werden 38 .<br />

Seit Anfang Mai 1899 sandte <strong>Schott</strong> regelmäßig Pläne <strong>und</strong> Detailzeichnungen an den<br />

Stadtmagistrat. Dabei stellte er die Verwaltung bzw. den Bauausschuß immer wieder<br />

vor Alternativen. So überließ er ihnen die Auswahl zwischen Holz-(Eichen-) <strong>und</strong> Granittreppen,<br />

die Baustoffrage bei den Gr<strong>und</strong>festen u. a. Obwohl die endgültigen Baupläne<br />

nicht mehr aufgef<strong>und</strong>en werden können, ist sicher, daß diese — zum<strong>in</strong>dest die Ansicht<br />

des <strong>Knabenschulhaus</strong>es — im Mai bereits feststand. Im „<strong>Deggendorf</strong>er Donauboten"<br />

vom 26. Mai 1899 erschien e<strong>in</strong> Artikel über <strong>das</strong> <strong>neue</strong> Schulhaus, dem e<strong>in</strong>e Vorder<strong>und</strong><br />

Seitenansicht beigefügt war. Diese s<strong>in</strong>d weitgehend identisch mit der späteren tatsächlichen<br />

Ausführung. In diesem Bericht war auch e<strong>in</strong>e Turnhalle angekündigt, die<br />

mit e<strong>in</strong>er Fläche von 225 m 2 gleichzeitig 100 K<strong>in</strong>dern die Gelegenheit zum Turnunterricht<br />

geben sollte.<br />

3. Der Bau des <strong>Knabenschulhaus</strong>es<br />

Am Samstag, dem 15. Juli 1899, fand laut Ankündigung des „<strong>Deggendorf</strong>er Donauboten"<br />

die Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong>weihe zum Bau des <strong>Knabenschulhaus</strong>es statt. Diese nahm im Anschluß<br />

an den Schlußgottesdienst für die Volksschule, der <strong>in</strong> der Pfarrkirche Maria<br />

Himmelfahrt gefeiert wurde, nach feierlicher Prozession zum <strong>Knabenschulhaus</strong>bau der<br />

Stadtpfarrer Dekan Leonhard vor 39 .<br />

Die Bauarbeiten g<strong>in</strong>gen nunmehr rasch voran. Die Firma Eisenwerk München AG erhielt<br />

den Zuschlag zur Installierung der Heizung, während die Spengler-, Schre<strong>in</strong>er-,<br />

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