Globalisierung und die Regierung Lula - GIGA German Institute of ...

Brasiliens linke Außenpolitik?
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Tabelle 3: Anteil ausgewählter Entwicklungsländer und Weltregionen in weltweitem
Vergleich des erzielten Mehrwerts und der Exporte von verarbeiteten
Produkten (prozentuale Veränderungen)
Anteil an der weltweiten Wertschöpfung
der verarbeitenden Industrie
Anteil an den weltweiten Industriegüterexporten
Region/ Land 1980 1990 2000 2003 1980 1990 2000 2003
Industrieländer
64,5 74,1 74,9 73,3 74,1 77,9 67,3 65,4
Entwicklungsländer
16,6 17 22,8 23,7 18,9 18,3 28,9 29,7
Lateinamerika
und Karibik
7,1 5,6 5,4 4,4 4,3 2,4 4,7 4,1
Argentinien 0,9 0,8 0,8 0,5 0,2 0,3 0,3 0,3
Brasilien 2,9 2,2 1,1 0,9 0,8 0,8 0,8 0,8
Chile 0,2 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2
Mexiko 1,9 1,1 2,0 1,7 0,8 0,5 2,7 2,2
Südostasien 7,4 8,7 15,2 17,2 7,6 13,6 21,7 22,7
Taiwan 0,6 1,1 1,3 1,1 1,3 2,3 2,7 2,3
Südkorea 0,7 1,4 2,2 2,3 1,1 2,2 3,1 3,0
ASEAN-4 1,2 1,5 2,4 2,8 1,0 2,0 4,2 3,7
Indonesien 0,4 0,5 0,9 1,1 0,2 0,4 0,8 0,6
Malaysia 0,2 0,2 0,5 0,5 0,4 0,7 1,6 1,5
Philippinen 0,3 0,2 0,3 0,3 0,2 0,2 0,7 0,5
Thailand 0,3 0,5 0,7 0,8 0,2 0,6 1,1 1,1
China 3,3 2,6 6,6 8,5 1,0 1,7 4,3 6,5
Indien 1,1 1,1 1,2 1,4 0,3 0,5 0,7 0,9
Afrika 0,9 0,9 0,8 0,8 5,4 2,6 1,8 2,0
a Um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten folgt die Definition dieser Produktkategorie gängigen
Industriestatistiken. Daher werden neben Industrieerzeugnissen auch verarbeitete Primärgüter mit
eingrechnet.
b Um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten folgt die Definition dieser Gruppe derjenigen, die
von UNIDO vor 2006 benutzt wurde. Im Gegensatz zu gängigen UN-Definitionen sind Tschechien,
Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen und die Slowakei nicht eingeschlossen.,
Quelle: UNCTAD 2006: 181.
Auch hier muss abschließend die Frage gestellt werden, ob Obiges „links“ ist.
Außenminister Amorim sah die gescheiterten Verhandlungen jedenfalls als
Sieg des Multilateralismus an: „The Doha mandate had provided developing
countries with a platform for associating trade liberalisation with social justice.
The banner of free and fair trade was now being waved by the poor“ (Amorim
2004). Der Diskurs Lulas zur Verteidigung der Interessen von Entwicklungs-
und Schwellenländern hat nicht seine Basis verloren, ist aber heute
anders als früher. Es geht Brasilien nicht darum, die Fundamente des internationalen
Handelssystems zu verändern (also den globalen Kapitalismus abzuschaffen),
sondern seinen Interessen entsprechend kleine aber dafür nachhaltige
Veränderungen zu erreichen. Dass diese nicht von allen Entwicklungsländern
geteilt werden, liegt auf der Hand.