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GERSTEL Aktuell Nr. 44 (pdf; 5,32 MB) - Gerstel GmbH & Co.KG

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automatisieren.<br />

Probenvorbereitung.<br />

10-mL-<br />

Headspace-Vials<br />

werden mit Proben<br />

befüllt und<br />

durch mit Septen<br />

bestückte<br />

Metallkappen<br />

verschlossen.<br />

Sobald die Vials<br />

auf den Probentellern<br />

des MPS<br />

platziert und die<br />

Parameter der<br />

MAESTRO-Steuersoftware per Mausklick<br />

gesetzt sind, erfordert die Untersuchung<br />

der Proben keine weitere manuelle<br />

Tätigkeit.<br />

Randbemerkung: Wässrige Proben<br />

beziehungsweise Proben mit einem hohen<br />

Wassergehalt können sich in der HS/<br />

DHS-Analyse als problematisch erweisen<br />

und die Präzision der Analyse beeinträchtigen.<br />

Als Gegenmaßnahme wird das<br />

KAS im Lösungsmittelausblendungsmodus<br />

(Solvent-vent mode) und mit einem<br />

Statische Headspace (HS)<br />

KAS:<br />

MPS:<br />

Tenax TA, Solvent-vent mode<br />

60 °C Inkubationstemperatur<br />

(10 min)<br />

2,5 mL Injektionsvolumen<br />

Dynamische Headspace (DHS)<br />

Probenfalle: Tenax TA<br />

DHS: 30 °C Fallentemperatur<br />

60 °C Inkubationstemperatur<br />

(10 min)<br />

50 mL Spülvolumen<br />

10 mL/min Spülfluss<br />

10 mL Trockenvolumen<br />

5 mL/min Trockenfluss<br />

TDU: solvent venting<br />

20 °C (1 min);<br />

720 °C/min; 110 °C (1 min);<br />

720 °C/min; 300 °C (3 min)<br />

<strong>GERSTEL</strong>-TDU<br />

KAS: Tenax TA Liner, Solvent-vent<br />

mode (60 mL/min) bei 0 kPa<br />

Splitless (2 min)<br />

20 °C (0,2 min); 10 °C/s;<br />

300 °C (5 min)<br />

Säule: 25 m CP-SIL 5CB (Varian)<br />

di = 0,15 mm, df = 2,0 μm<br />

Pneumatik: He, konstanter Fluss =<br />

0,5 mL/min<br />

Ofen: 40 °C (10 min); 10 °C/min;<br />

300 °C (6 min)<br />

MSD: Scan, mz = 28-350<br />

Tenax-gefüllten Liner betrieben, wodurch<br />

sich die Wasserlast signifikant reduzieren<br />

lässt. Bei Einsatz des Dynamic Headspace-Systems<br />

(DHS) werden die Analyten<br />

kontinuierlich aus dem Dampfraum<br />

über der Probe zum Adsorbens transportiert.<br />

Sofern nicht alle Feuchtigkeit entfernt<br />

wurde, ermöglicht das DHS-System<br />

die automatisierte Trocknung des Adsorbensröhrchens<br />

im Gasstrom.<br />

Die Desorption der Analyten erfolgt<br />

automatisiert in der ThermalDesorption-<br />

Unit (TDU); sie werden im KAS cryofokussiert<br />

und temperaturprogrammiert auf<br />

die Trennsäule gegeben, was zu einer sehr<br />

guten Peakform führt. Durch eine zusätzliche<br />

Lösungsmittelausblendung im TDU<br />

lassen sich unter anderem Fuselalkohole<br />

aus dem System entfernen.<br />

Ergebnis und Diskussion<br />

Um den von uns gewählten Analysenansatz<br />

auf seine Wirksamkeit hin zu überprüfen,<br />

wurde fassgereifter Whiskey mittels der<br />

Kombination von HS und DHS untersucht.<br />

Die statische HS brachte Chromatogramme<br />

(Abbildung 2) zutage, die von<br />

Fusel- oder höheren Alkoholen zusammen<br />

mit Ethylacetat und den wesentlichen<br />

geradkettigen Fettsäureestern bis zu Dodecansäure<br />

dominiert wurden. Ebenfalls zu<br />

sehen sind deutliche Signale von Aldehyden,<br />

Ethylestern und Acetalen im vorderen<br />

Elutionsbereich. Als besonders wichtig<br />

erweisen sich die Ethylester kurzkettiger<br />

Fettsäuren, ihres angenehmen Aromas<br />

wegen auch Fruchtester genannt. Beißend<br />

riechende Aldehyde sowie süß schmeckende<br />

Acetale verschiedener Alkohole<br />

können das Aroma ebenfalls beeinflussen.<br />

Das Chromatogramm der dynamischen<br />

Headspace wiederum zeigt ein<br />

ganz anderes Bild. Während Alkohole bis<br />

C 5 zum Teil verloren gehen und der entsprechende<br />

Bereich des Chromatogramms<br />

nur geringe Aussagekraft besitzt, liefert<br />

der restliche Bereich im Chromatogramm<br />

umso mehr und detailreichere Daten. Im<br />

Bild zeigen sich viele geradkettige und verzweigte<br />

Ester sowie einige Säuren; Nonanal<br />

und Decanal wurden zuvor schon in Bier,<br />

Wein und <strong>Co</strong>gnac nachgewiesen, Komponenten<br />

also, die auch vermehrt in der<br />

Geschmacks- und Duftstoffindustrie eingesetzt<br />

werden.<br />

Fazit: Die Ergebnisse beider Injektionsmethoden<br />

sind sehr gut reproduzierbar;<br />

diese benötigen normalerweise nicht<br />

den Einsatz interner Standards. Die Kombination<br />

statischer und dynamischer Headspace-Techniken<br />

bietet einen nützlichen<br />

komplementären Ansatz zur Profilierung<br />

von Haupt- und Nebenbestandteilen in<br />

alkoholischen Getränken. Das gilt insbesondere<br />

für solche, die nicht unerhebliche<br />

Mengen an gelösten Feststoffen enthalten;<br />

sie verbleiben als Rückstand im Vial<br />

und belasten das GC/MS-System nicht.<br />

Die HS- beziehungsweise DHS-Analyse<br />

erfolgt voll automatisiert auf ein und<br />

demselben Autosampler; eine Offline-Probenvorbereitung<br />

ist nicht erforderlich. Für<br />

beide Techniken ist die einzig benötigte<br />

Probenvorbereitung die Verdünnung der<br />

Probe in einem Headspace-Vial. In beiden<br />

Fällen wird ein KaltAufgabeSystem (KAS)<br />

als PTV-Injektor im Solvent-vent Modus<br />

genutzt, um eine bestmögliche Chromatographie<br />

zu erreichen. Die Anwendung des<br />

hier vorgestellten kombinierten Ansatzes<br />

stellt ein effektives Routine-Analyseprotokoll<br />

für diese spezifische Produktgruppe<br />

dar, wobei eine Kontamination des GC-<br />

Liners mit schlecht verdampfbaren Komponenten<br />

verhindert wird.<br />

Autoren<br />

Kevin Mac Namara, Frank McGuigan<br />

Irish Distillers-Pernod Ricard, Midleton Distillery,<br />

Midleton, <strong>Co</strong>rk, Ireland<br />

Andreas Hoffmann<br />

<strong>GERSTEL</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>,<br />

Eberhard-<strong>Gerstel</strong>-Platz 1,<br />

45473 Mülheim an der Ruhr, Deutschland<br />

LITERATUR<br />

[1] Aroma of Beer, Wine and Distilled Beverages,<br />

L. Nykänen, H. Suomalainen, Eds.<br />

Akademie-Verlag: Berlin (1983).<br />

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Distilled Beverages; J. Piggott Ed.; Ellis<br />

Horwood: Chichester (1983) 192.<br />

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[5] J. Staniewski, J. Rijks, J. Chrom. A 623<br />

(1992) 105-113.<br />

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[7] K. Schulz, J. Dressler, E.-M. Sohnius,<br />

D. W. Lachenmeier, J. Chrom. A 1145<br />

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M. J. Téllez Valdés, R. Verhé, P.<br />

Sandra, Proceedings of the 25th ISCC,<br />

Riva del Garda, Italy (2002).<br />

[9] P. Salvadeo, R. Boggia, F. Evangelisti, P.<br />

Zunin, Food Chem. 105 (2007) 1228.<br />

[10] B. Tienpont, F. David, C. Bicchi, P. Sandra,<br />

J. Microcol. Sep. 12(11) 577-584<br />

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[11] C. Bicchi, C. <strong>Co</strong>rdero, E. Liberto, P. Rubiolo,<br />

B. Sgorbini, P. Sandra, J. Chrom. A<br />

1071 (2005) 111- 118.<br />

[12] J. R. Stuff, J. A. Whitecavage, A. Hoffmann,<br />

<strong>GERSTEL</strong> Application Note<br />

AN/2008/4.<br />

14 <strong>GERSTEL</strong> <strong>Aktuell</strong> – Dezember 2011

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