GERSTEL Aktuell Nr. 44 (pdf; 5,32 MB) - Gerstel GmbH & Co.KG
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Dicke Luft?<br />
Wenn Heim und Büro krank machen<br />
Produkte für den Haus- und Wohnungsbau können verantwortlich sein für die Belastung von Innenräumen<br />
durch flüchtige organische Verbindungen (VOC/SVOC). Um die Gesundheit der Bewohner und Beschäftigten<br />
beziehungsweise Gebäudenutzer zu schützen, ist gemäß geltender Vorschriften das Emissionsverhalten im<br />
Innenraum eingesetzter Werkstoffe zu untersuchen. Für die Vorgehensweise grundlegend sind hierzulande die<br />
Vorgaben des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB). Einen wesentlichen<br />
Bestandteil bildet die Prüfkammeruntersuchung, verbunden mit einer Anreicherung der Analyten auf einem<br />
geeigneten Adsorbens und anschließender Thermodesorption-GC/MS-Analyse. Abseits der zeitintensiven<br />
Prüfkammeruntersuchung liefert die thermische Extraktion in kompakten Thermoextraktoren aussagekräftige<br />
Informationen über das Emissionsverhalten von Bauprodukten u. a. für die Qualitäts- oder Produktionskontrolle.<br />
Zur Analyse von Materialemissionen<br />
eingesetztes<br />
TDS/TDS A-GC/MS-<br />
System.<br />
PVC, Linoleum, Teppich, Laminat, Parkett,<br />
Kork – die Wahl der richtigen<br />
Auslegeware, des passenden Bodens für den<br />
Wohn- oder Arbeitsbereich, kann ob der<br />
großen Bandbreite der am Markt verfügbaren<br />
Produkte durchaus Kopfzerbrechen<br />
bereiten. Ähnlich verhält es sich im ungünstigen<br />
Fall, ist die Entscheidung längst<br />
getroffen und der Bodenbelag schon fest<br />
mit dem Untergrund verklebt.<br />
Dann nämlich, wenn sich<br />
aus dem Bodenbelag<br />
beziehungsweise<br />
Bodensystem<br />
flüchtige organische<br />
Verbindungen (VOC/<br />
SVOC) verdünnisieren<br />
und die Innenraumluft verschmutzen.<br />
Hartgesottene mögen an dem Ausstoß keinen<br />
Anstoß nehmen, anderen Bewohnern<br />
oder Raumnutzern hingegen kann diese<br />
Art der Luftbelastung das Leben zur Hölle<br />
machen: Treten nach Bezug eines neuen,<br />
renovierten oder sanierten Gebäudes mit<br />
einem Mal Symptome wie Kopfschmerzen,<br />
Schleimhautreizungen, Müdigkeit, allergische<br />
Reaktionen, Abwehrschwäche, häufige<br />
Infektionskrankheiten, Verschlechterung<br />
von Asthma bronchiale, akute Atembeschwerden,<br />
depressive Zustände, allgemeines<br />
Unwohlsein oder verminderte<br />
Leistungsfähigkeit auf, zieht der versierte<br />
Mediziner bei seiner Diagnose auch das<br />
sogenannte Sick-Building-Syndrom als<br />
Ursache mit in Betracht, hervorgerufen<br />
unter anderem von<br />
VOC- und SVOC-Emissionen<br />
aus Bauprodukten.<br />
Wenn Zimmerluft<br />
krank macht<br />
Da der Mensch die meiste<br />
Zeit seines Lebens in<br />
Innenräumen verbringt,<br />
abhängig von der Jahreszeit<br />
rund 80 bis 90<br />
Prozent des Tages, übt<br />
das Klima in der Woh-<br />
4 <strong>GERSTEL</strong> <strong>Aktuell</strong> – Dezember 2011