Vortrag 1_Biber_Saettele | PDF 11,4 MB
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Die Rückkehr R<br />
des <strong>Biber</strong>s …Situation in<br />
Deutschland, Biologie, Lebensweise..
Vom Gejagten zum Geschützten<br />
gejagt- geschützt<br />
tzt- konfliktträchtig
Jagen des <strong>Biber</strong>s<br />
Um 1830 wurde der letzte <strong>Biber</strong> am Rhein<br />
erlegt<br />
1. Nutzung von Fell: : Hüte H<br />
(heute in Kanada), vor<br />
allem in England verarbeitet, florierender<br />
Handel in Übersee, Wappentier der Hutmacher<br />
2. <strong>Biber</strong>geil: : wurde pharmazeutisch verwendet<br />
(Aspirin, Viagra des Mittelalters)<br />
3. Fastenspeise: : Verzehren von Fleisch,<br />
Delikatesse die „<strong>Biber</strong>kelle“
<strong>Biber</strong>schwanz auf sächsisch s<br />
zubereitet:<br />
( Kochbuch von Kurth, 1864)<br />
<br />
<br />
Er wird in Stücke geschnitten, gut gesalzen, in<br />
Fleischbrühe he gesotten bis er mürbe m<br />
ist, dann<br />
werden 2 Teile soviel Wein als Fleischbrühe he ist,<br />
darauf gegossen, geriebene Semmel, Kapern,<br />
kleine Rosinen, die Kerne einer Zitrone, Ingwer,<br />
Pfeffer, Muskatblumen und nach Belieben auch<br />
Zucker dazu geben und zusammen aufgekocht<br />
Die <strong>Biber</strong>stücke gibt man sodann in diese Sauce,<br />
erhitzt sie und serviert sie alsbald.
Jagdemethoden und wer durfte jagen?<br />
<br />
<br />
<br />
Die <strong>Biber</strong>jagd war eine blutige Angelegenheit,<br />
bei der man Hunde, Netze, Speere und<br />
Dreizacks einsetzte (eine Art „<strong>Biber</strong>stechen“<br />
ähnlich wie beim Fischotter)<br />
Neben dem direkten Abstechen wurden Fallen<br />
eingesetzt: Fangeisen, Schlingen<br />
Die <strong>Biber</strong>jagd war eher eine „Nutzjagd“ als<br />
Jagdkunst, die allgemein zugänglich war, daher<br />
ergeht der <strong>Biber</strong> der Jagdliteratur
<strong>Biber</strong>bestände vor der Ausrottung<br />
In Eurasien: 100 Millionen<br />
In Nordamerika: 60 Millionen<br />
Zum Vergleich: In Europa heute: : 800.000<br />
In Deutschland :20.000:<br />
In Bayern heute: : ca. 12.000-14.000<br />
14.000<br />
In Baden-Württemberg<br />
rttemberg: : ca. 1500
Bundesländer<br />
nder…<br />
Bestand in Deutschland heute: 20.000<br />
Bestand in Europa: 800.000<br />
Bayern: Donau, Inn, Einwanderung aus<br />
Hessen<br />
Brandenburg/Berlin: 1934 Schorfheide,<br />
Wiederansiedlung..es folgten weitere..Ziel<br />
Sicherung des Genpools der<br />
Elbepopulation…auch auch natürliche<br />
Ausbreitung an Elbe und Havel….
Bundesländer<br />
nder…<br />
Hessen: Forstamt Sinntal setzt 18<br />
Elbebiber aus…ca. 150 – 200 Stück<br />
ck….auch<br />
an der Fulda<br />
Mecklenburg-Vorpommern:<br />
Wiederansiedlung Peene und Warnow,<br />
Zuwanderung von außen<br />
über 800 Tiere<br />
Niedersachsen/Bremen: heute über 150<br />
Tiere, Zuwanderung über Elbe/Weser..nur<br />
8 ausgesetzt<br />
NRW: Aussetzung polnischer <strong>Biber</strong> in der<br />
Eifel, Aussetzung am Niederrhein
Bundesländer<br />
nder<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Rheinland-Pfalz: nur Einwanderung von außen,<br />
aus Belgien oder Niedersachsen<br />
Saarland: Aussetzungen an Ill,Prims, Bist heute<br />
über 300 Tiere<br />
Sachsen: autochthone Populationen aus<br />
Sachsen-Anhalt, entlang der Elbe ca. 800 Tiere<br />
Sachsen-Anhalt: 200 überlebten die Ausrottung,<br />
heute über 3000 Tiere<br />
Schleswig-Holstein: natürliche Zuwanderung via<br />
Elbe<br />
Thüringen: Einwanderung über Bayern, Saale,<br />
Unstrut, Zuwanderung nur von außen
Heutiger Bestand in Ba.-Wü.<br />
Verdankt den frühen Schutzbemühungen hungen um den <strong>Biber</strong><br />
seit 1950, wobei <strong>Biber</strong> zunächst noch zur Pelztierzucht<br />
wiedereinbegürgert rgert wurden<br />
Ba-Wü. . hat keine <strong>Biber</strong> wieder aktiv angesiedelt, die<br />
heutigen Vorkommen an der Donau und dem Hochrhein<br />
und ihren Einzugsgebieten gehen auf die Ansiedlungen in<br />
der Schweiz und in Bayern um 1960 herum zurück<br />
(überwiegend wurden skandinavische <strong>Biber</strong> wieder<br />
angesiedelt)<br />
Von dort aus sind <strong>Biber</strong> zugewandert und vermehren sich<br />
seither bei uns weiter<br />
Der <strong>Biber</strong> ist heute eine streng und besonders geschützte<br />
Tierart<br />
Der <strong>Biber</strong> ist europaweit geschützt
Schutz des <strong>Biber</strong>s<br />
In FFH-Gebieten ist der Staat<br />
verpflichtet, den <strong>Biber</strong> in einem<br />
günstigen Erhaltungszustand zu<br />
bewahren oder diese , falls nötig, n<br />
wiederherzustellen
<strong>Biber</strong> leben streng territorial, grenzen<br />
Familienreviere ab, setzen Markierungshügel,<br />
gel,<br />
vermehren sich somit nicht „wie die Ratten“ und<br />
fressen keinen Fisch
<strong>Biber</strong>management<br />
Beispiele aus der Praxis
Nutzung von Ackerfrüchten<br />
chten
Im Sommer: Nutzung von<br />
Ackerfrüchten<br />
chten
<strong>Biber</strong>angrabungen
<strong>Biber</strong>untergrabung , Problem Gewässerrandstreifen
<strong>Biber</strong>konflikte und deren Ursachen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Häufig liegen die Ursachen für f r <strong>Biber</strong>konflikte nicht bei<br />
den <strong>Biber</strong>aktivitäten ten selbst sondern bestehen bereits eh<br />
der <strong>Biber</strong> am jeweiligen Gewässer siedelt<br />
Der <strong>Biber</strong> trägt dann häufig h<br />
nur weiter zum Konflikt bei<br />
oder löst l<br />
diesen vorzeitiger aus<br />
Für r das Eintreten von Konflikten mit <strong>Biber</strong>n sind der<br />
Zustand der Gewässer bzw. der jeweilige Unterhalt an<br />
den Gewässern mit entscheidend<br />
Standortsuntyp. Gehölzbewuchs, zu grosse Gehölze auf<br />
Dämmen, fehlende Dammsanierung (Wellenschlag),<br />
fehlende Gewässerrandstreifen...
<strong>Biber</strong>management: wieso ? weshalb ?<br />
warum)<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Biber</strong>management schafft langfristige Strukturen<br />
und LösungsansL<br />
sungsansätze zum Umgang mit dem <strong>Biber</strong><br />
in der Kulturlandschaft<br />
<strong>Biber</strong>management geht über punktuelle<br />
Einzelfalllösungen hinaus und betrachtet<br />
Gewässersysteme (Ausbreitung des <strong>Biber</strong>s,<br />
Jungbiber legen bei Abwanderung 25 -100km<br />
zurück)<br />
<strong>Biber</strong>management setzt auf Prävention statt auf<br />
Schadensfälle (Bezahlbarkeit)
Wie gestalten sich LösungsansL<br />
sungsansätze<br />
<br />
<br />
1. Konfliktfälle, lle, die bestehen oder sich abzeichnen, sofort<br />
gemeinsam mit Betroffenen lösen l<br />
(möglichst präventiv,<br />
bsp.: Gehölzschutz, Ufersicherung, Schutz vor Frass an<br />
Kulturen...<br />
<br />
<br />
2. Abklären, wo <strong>Biber</strong>lebensraum langfristig zur Verfügung<br />
steht bzw.geschaffen werden kann und auf dieser Basis<br />
klären wie entlang eines Gewässers Konflikte entschärft<br />
werden könnenk<br />
bsp.: wo können k<br />
<strong>Biber</strong>dämme bestehen bleiben, wo<br />
müssen diese beseitigt werden oder Dammdrainagen<br />
eingefügt gt werden.
Schutz des <strong>Biber</strong>s
<strong>Biber</strong>unfälle
Die einzige gute und billige Lösung L<br />
zum Umgang<br />
mit dem <strong>Biber</strong> auf lange Sicht = Schaffung und<br />
Erhaltung von Lebensräumen<br />
ganz wichtig!!! Wiedervernetzung von Gewässern<br />
und ihren Auen
Aber vorher gibt‘s s noch viel zu<br />
tun!
Der <strong>Biber</strong> machte es uns vor..
Und knackt einfach Steinsätze<br />
tze…
…vielen Dank<br />
Bettina SätteleS<br />
Fachbüro <strong>Biber</strong>fragen/Management<br />
Breitenfeld 10c<br />
79761 Waldshut-Tiengen<br />
07741-684144<br />
0174-3012716<br />
saettele-biberfragen@t<br />
biberfragen@t-online.de