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Standards - Mabuse Verlag

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gefördert, bei 'sicherer Pflege' ist der Pflegebedürftige das willenlose Objekt der Pflegenden.<br />

Die Begriffe selbst legen einen Missbrauch nahe, denn nur hinsichtlich zu erreichender und<br />

natürlich auch offen gelegter Ziele kann die Qualität beurteilt werden.<br />

Expertenstandards<br />

Ein ganz anderer Weg wurde mit den seit 2000 kontinuierlich erarbeiteten<br />

Expertenstandards des DNQP beschritten (gefördert durch das BMGS). Das DNQP wurde<br />

1992 im Rahmen europäischer Bemühungen um die Qualitätsentwicklung in der Pflege als<br />

Koordinationsstelle an der Fachhochschule in Osnabrück errichtet. Es entwickelte in<br />

Anlehnung an das Vorgehen des Royal College of Nursing (RCN) eine Methode zur<br />

Erarbeitung wissensbasierter (evidence based) Expertenstandards (DNQP 2004b). Ziel ist<br />

hierbei die Erarbeitung gut begründeter <strong>Standards</strong> anhand des veröffentlichten und haltbaren<br />

Wissens zum Thema in Abstimmung mit einem Gremium an Experten, wobei in einer ersten<br />

Phase die internationale Forschungsliteratur ausgewertet wird, mit Experten in Treffen und<br />

Delphirunden ein Urteil zu den Forschungsergebnissen abgestimmt und ein ausführlich<br />

begründeter Entwurf der Standardformulierung entwickelt wird. Das Ergebnis dieser<br />

Arbeitsphase wird einer Fachöffentlichkeit in einer Konsensuskonferenz zur Diskussion<br />

gestellt und evtl. modifiziert. Vorbild hierzu sind ähnlich strukturierte Konferenzen, die seit<br />

1985 in den Niederlanden stattfanden. Der Expertenstandard wird nach seiner Überarbeitung<br />

in ausgewählten Einrichtungen implementiert und auditiert. Das Ziel ist hier, die Maßstäbe<br />

des Evidence Based Nursing umzusetzen.<br />

Voraussetzungen für die Nutzung derartiger <strong>Standards</strong> sind:<br />

• Das Management muss die Umsetzung fordern und fördern, die Rahmenbedingungen<br />

ermöglichen und vor allem die Strukturkriterien gewährleisten. Letztere beziehen sich zu<br />

großen Teilen auf das Qualifikationsniveau der Pflegenden.<br />

• Auf allen Ebenen muss das Interesse an der Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

bestehen, da jede Standardaussage ohne ausführliche Begründung aus der<br />

Literaturanalyse kaum zu verstehen ist.<br />

• Gefüllt werden müssen die Standardaussagen mit hausinternen Regelungen. Dies betrifft<br />

vor allem die Bereiche, zu denen die Forschungslage uneinheitlich oder gar nicht<br />

vorhanden ist.<br />

Als Beispiel für notwendige Regelungen können die Assessmentinstrumente dienen, die in<br />

jedem Standard empfohlen werden (DNQP 2004a, DNQP 2004c). Beim Standard zur<br />

Dekubitusprophylaxe handelt es sich sogar um ein äußerst intensiv bearbeitetes Thema, weil<br />

es eine große Zahl an Untersuchungen zur Qualität von Risikoinstrumenten gibt (Panfil<br />

2004), allerdings kann auch trotz der Vielzahl von Ergebnissen nicht eindeutig eine Skala als<br />

Goldstandard empfohlen werden, auch wenn bessere und schlechtere Skalen identifiziert<br />

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