14.11.2013 Aufrufe

Kurzexposé - Gesundheitsforen Leipzig GmbH

Kurzexposé - Gesundheitsforen Leipzig GmbH

Kurzexposé - Gesundheitsforen Leipzig GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Kurzexposé</strong><br />

Kundenbeziehungswertgesteuerte Bestandspolitik von<br />

gesetzlichen Krankenversicherern<br />

Konzeption: Kundenbindungsanalysen (KuBA) S. 1


1 Ausgangssituation<br />

Nach Einschränkung des Preiswettbewerbes in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

stehen nunmehr Leistungs- und Serviceelemente als zentrale Faktoren im<br />

Mitgliederwettbewerb, um eine zielgerichtete Bestandspolitik zu betreiben.<br />

Seit einigen Jahren beschäftigen sich gesetzliche Krankenversicherer zudem intensiv<br />

mit der positiven Ausweitung von Kundenbeziehungen. Dabei haben verschiedene<br />

interne und externe Testverfahren und Ratings ihren Einzug in die Gesetzliche<br />

Krankenversicherung gefunden. Problematisch erscheint es jedoch,<br />

nach Kenntnis der Auswertungsergebnisse geeignete Maßnahmen zu deren Veränderung<br />

einzuleiten bzw. konkrete Aussagen dahingehend zu treffen, welche<br />

Leistungen und Maßnahmen eine positive Kundenbeziehung in welcher Stärke<br />

verursachen.<br />

Zur Legitimation von Investitionen in eine maßnahmen- oder zielgruppenbezogene<br />

Kundenbeziehungsbeeinflussung ist es jedoch zwingend erforderlich, den<br />

Outcome benennen und messen zu können. Dieser ist sodann in Verbindung zu<br />

den erforderlichen Aufwendungen zu bringen und kundengruppen- oder einzelkundenbezogen<br />

zu bewerten.<br />

Maßnahmen mit einer besonders guten Wirkungs-Kosten-Relation sind dabei den<br />

Handlungsalternativen vorzuziehen, die mit weniger großen und nachhaltigen<br />

Erfolgen unter Berücksichtigung der einzusetzenden Ressourcen verbunden sind.<br />

2 Zielstellungen des Projektes<br />

Das Projekt wurde von den <strong>Gesundheitsforen</strong> <strong>Leipzig</strong> in Kooperation mit der<br />

Checkstone <strong>GmbH</strong> entwickelt. Ziel des Projektes ist es, eine optimale bestandspolitische<br />

Informationsgrundlage für die Krankenversicherung zu schaffen. Gesetzliche<br />

Krankenversicherer sollen so in die Lage versetzt werden, eine zielgerichtete<br />

Bestandspolitik über die Beeinflussung des versichertenbezogenen oder<br />

versichertengruppenbezogenen Kundenbeziehungswertes zu betreiben.<br />

Was ist ein geeigneter Kundenbeziehungswert? Welche konkreten Informationen<br />

beinhaltet dieser Wert? Das Wissen um die Zusammenhänge ist der erste Schritt<br />

in Richtung einer positiven Beeinflussung. Als Informationsdimensionen bieten<br />

sich neben dem Deckungsbeitrag vor allem Kundenbindungsinformationen (Kündigungen,<br />

Neukundenwahrscheinlichkeiten, Empfehlungsverhalten etc.) an. Auch<br />

die Kundenzufriedenheit oder ein Beschwerde- oder Compliancescore sind wichtige<br />

Indikatoren, um nur wenige Beispiele zu nennen.<br />

Konzeption: Kundenbindungsanalysen (KuBA) S. 2


Das zweite zentrale Projektziel besteht darin, die relevanten Bestimmungsfaktoren<br />

für die Beeinflussung der einzelnen Informationen (der einzelnen Dimensionen)<br />

zu bestimmen und für eine einzelkunden- oder gruppenbezogene Gewichtung<br />

aufzubereiten.<br />

Schlussendlich ist eine Systematisierung zu erarbeiten, die eine geeignete<br />

Kundentypologisierung ermöglicht. Je nach Zielkundeneigenschaft, Wirkungsaffinität<br />

oder auch Wirkungsrichtung von einzelnen Maßnahmen (bspw. Erhöhung<br />

des Leistungsangebotes, spezifische Werbemaßnahmen, Mitarbeiterschulungen<br />

etc.) sind soziodemografische, psychologische sowie quantitative Elemente als<br />

Klassifikationselemente zusammenzuführen. Daneben kann für jeden Kundentypen<br />

eine Aussage getroffen werden, inwieweit er zum Kreis der Zielkunden gehört<br />

und ob bzw. wie genau eine Beeinflussung zur Erhöhung des individuellen<br />

Kundenbeziehungswertes erreicht werden kann.<br />

Nachfolgende Aufstellung konsolidiert die zu erreichenden Projektziele:<br />

1<br />

Welche Informationen beinhaltet ein geeigneter<br />

einzelkundenbezogener Kundenbeziehungswert?<br />

2<br />

Welche Einflussfaktoren beeinflussen die Dimensionen<br />

des einzelkundenbezogen Kundenbeziehungswertes<br />

und in welcher Gewichtung?<br />

3<br />

Wie kann eine geeignete Kundenklassifikation im Kontext<br />

des Kundenbeziehungswertes erfolgen?<br />

3 Projektvorgehen<br />

Im Rahmen einer ersten Strukturierungsphase werden alle bisher in der jeweiligen<br />

Krankenkasse bereits erhobenen Informationen konzeptionell konsolidiert.<br />

Dies geschieht vor dem Hintergrund, eine Systematisierung und Aufbereitung der<br />

implementierten Verfahren zur zielgerichteten Verwendung vorzunehmen. Hierbei<br />

können Informationslücken bzw. –redundanzen transparent gemacht und ggf.<br />

Qualitätsdefizite der vorhandenen Informationen aufgedeckt werden.<br />

Ziel ist es, unter der Beachtung des Spannungsfeldes aus Komplexitätsreduktion<br />

und Informationsverlust sinnvoll aggregierte Werte und Größen zu bilden, die die<br />

Kundenbeziehung eines Kunden bzw. einer spezifischen Kundengruppe wiedergeben.<br />

Konzeption: Kundenbindungsanalysen (KuBA) S. 3


Deckungsbeitrag<br />

Deckungsbeitrag<br />

Strukturierungsphase – Vorhandene Analysen und Verfahren<br />

• Intransparenz als zentrales Problem<br />

• Versuch, sinnvoll aggregierte Werte und Größen zu bilden<br />

• Beachtung: Spannungsfeld aus Komplexitätsreduktion und Informationsverlust<br />

A<br />

B<br />

E<br />

I<br />

(bspw.<br />

Beschwerdescore)<br />

II<br />

(bspw. Compliancescore)<br />

C D F<br />

G<br />

H<br />

I<br />

J<br />

III<br />

(bspw.<br />

Zufriedenheitsscore)<br />

IV<br />

(…)<br />

In einem zweiten Schritt werden die Kunden geeignet klassifiziert. Die Klassifizierung<br />

kann orientiert an der Zielstellung der jeweiligen Krankenkasse individuell<br />

erfolgen. Im vorliegenden Beispiel sind Kundengruppen anhand ihres durchschnittlichen<br />

Deckungsbeitrages sowie ihrer durchschnittlichen Kündigungswahrscheinlichkeit<br />

gebildet worden.<br />

A3 A2 A1<br />

Deckungsbeitrag als<br />

Versicherter oder als Mitglied<br />

0<br />

B3 B2 B1<br />

C3 C2 C1<br />

Kündigungswahrscheinlichkeit<br />

Im Anschluss an die Klassifizierung sind den einzelnen Kunden und Kundengruppen<br />

die jeweiligen aggregierten Werte und Größen aus der Strukturierungsphase<br />

zuzuordnen. Sind innerhalb der Strukturierungsphase Informationslücken transparent<br />

geworden, sind diese Informationen durch geeignete Verfahren (Befragungen,<br />

Prozessanalysen, Prognosen etc.) zu generieren und den jeweiligen<br />

Kunden bzw. Kundengruppen hinzuzufügen.<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A2: Beschwerdescore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A2: Compliancescore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A2: Zufriedenheitsscore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A2: …score<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A1: Beschwerdescore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A1: Compliancescore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A1: Zufriedenheitsscore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe A1: …score<br />

A3<br />

A2<br />

A1<br />

B3<br />

B2<br />

B1<br />

C3<br />

C2<br />

C1<br />

Kündigungswahrscheinlichkeit<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe B1: Beschwerdescore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe B1: Compliancescore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe B1: Zufriedenheitsscore<br />

Gruppenspezifischer Wert der Kundengruppe B1: …score<br />

Im Anschluss sind kunden- bzw. kundengruppenbezogen diejenigen Maßnahmen<br />

zu identifizieren, die auf die einzelnen Werte eine besondere Wirkung erzielen.<br />

So wirkt auf den Beschwerdescore eine andere Maßnahme als auf den<br />

Konzeption: Kundenbindungsanalysen (KuBA) S. 4


Ruf<br />

Gew.: 0,6<br />

…<br />

Gew.: 0,2<br />

Erreichbarkt.<br />

Gew.: 0,2<br />

Freundlichkt.<br />

Gew.: …<br />

…<br />

Gew.: 0,11<br />

Umfang<br />

Gew.: 0,1<br />

…<br />

Gew.: …<br />

Innovation<br />

Gew.: 0,28<br />

…<br />

Gew.: 0,19<br />

Kompetenz<br />

Gew.: …<br />

…<br />

Gew.: 0,42<br />

Dauer<br />

Gew.: …<br />

Qualität<br />

Gew.: …<br />

Deckungsbeitrag<br />

Compliancescore – und diese wiederum bei unterschiedlichen Kundengruppen<br />

auch in unterschiedlicher Ausprägung.<br />

Diese eruierten Maßnahmen sind zu modellieren und hinsichtlich ihrer Wirkung<br />

auf die einzelnen Dimensionen und damit auf die Kunden bzw. Kundengruppen<br />

abzubilden. Somit entsteht ein komplexes Wirkungsgefüge, das jedoch kundenbzw.<br />

kundengruppenspezifisch eine hohe Entscheidungstransparenz zulässt.<br />

Score I: 20<br />

Score II: 30<br />

Score III: 15<br />

A3 A2 A1<br />

B3 B2 B1<br />

0<br />

Kundenbeziehungswert (Güte der Kundenbeziehung)<br />

Score I Score II Score III<br />

Gesamtkennzahl<br />

(bspw.<br />

Scoresumme)<br />

C3 C2 C1<br />

Kündigungswahrscheinlichkeit<br />

Einflussfaktoren inkl. Gewichtung<br />

Image<br />

Service<br />

Leistung<br />

…<br />

Bearbeitung<br />

Gew.: 0,13<br />

Gew.: 0,16<br />

Gew.: 0,14<br />

Gew.: …<br />

Gew.: …<br />

Damit können zukünftig an den Kundenbeziehungswerten einzelner Krankenkassenkunden<br />

ausgerichtete Maßnahen im Vorfeld ihrer Umsetzung geprüft und ggf.<br />

an die entsprechenden Anforderungen angepasst werden.<br />

4 Ansprechpartner und weitere Informationen<br />

Der Ansprechpartner der <strong>Gesundheitsforen</strong> <strong>Leipzig</strong>:<br />

Thomas Höpfner<br />

hoepfner@gesundheitsforen.net<br />

Tel: +49 (341) 12 455 40<br />

Der Ansprechpartner der Checkstone <strong>GmbH</strong>:<br />

Lars Richter<br />

Lars.richter@checkstone.com<br />

Telefon: +49 (341) 14 937 21<br />

Konzeption: Kundenbindungsanalysen (KuBA) S. 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!