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Tagesaufenthalte, Tagestreffs, Tageswohnungen - GOE Bielefeld

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<strong>GOE</strong><br />

Befragung von sozialen Diensten mit niedrigschwelligem Angebote (<strong>Tagesaufenthalte</strong>) und BesucherInnenbefragung<br />

A-1 Kurze Erläuterung der wichtigsten statistischen Begriffe<br />

A-1.1<br />

Mittelwert<br />

Abbildung 1: Altersverteilung eines Haushaltes<br />

mit vier Mitgliedern<br />

Der Mittelwert ist ein Maß der zentralen Tendenz,<br />

d.h. er gibt einen Durchschnittswert einer<br />

Werteverteilung an. Er wird durch die Addition<br />

aller Einzelwerte und anschließende<br />

Division dieser Summe durch die Anzahl der<br />

Werte berechnet. In unserem Beispiel 1<br />

(Altersdurchschnitt einer vierköpfigen Familie)<br />

errechnet sich der Mittelwert zu<br />

0-5 Jahre<br />

11-15 Jahre<br />

21-25 Jahre<br />

31-35 Jahre<br />

41-45 Jahre<br />

51-55 Jahre<br />

Median: 25,5<br />

Mittelwert: 32,0<br />

61-65 Jahre<br />

27 + 24 + 2 + 75<br />

M =<br />

= 32,0<br />

4<br />

Jeder Wert geht mit gleichem Gewicht in die<br />

Berechnung ein. Dies kann dazu führen, dass<br />

der Mittelwert von dem Zentrum der Verteilung<br />

abweicht, wenn Ausreißer vorliegen: Der<br />

Mittelwert ist eine ausreißersensible Kenngröße.<br />

In unserem Beispiel liegt so der Mittelwert<br />

oberhalb des Alters von 3 der 4 Familienmitgliedern.<br />

70-75 Jahre<br />

0 1 2<br />

Anzahl<br />

Familienmitglied Alter<br />

Vater<br />

27 Jahre<br />

Mutter<br />

24 Jahre<br />

1. Kind 2 Jahre<br />

Großmutter 75 Jahre<br />

Mittelwert 32,0 Jahre<br />

Median<br />

25,5 Jahre<br />

A-1.2<br />

Median<br />

Auch der Median ist ein Maß der zentralen Tendenz. Er<br />

wird berechnet, indem man alle Messwerte in ihrer natürlichen<br />

Reihenfolge anordnet und daraufhin den mittleren<br />

Wert auszählt. In unserem Beispiel errechnet sich der<br />

Median also folgendermaßen:<br />

Stichprobe in ursprünglicher<br />

Reihenfolge:<br />

Stichprobe sortiert:<br />

Auswahl des Medians:<br />

mittlerer Wert der Reihe<br />

Vater:<br />

27 Jahre<br />

Kind:<br />

2 Jahre<br />

Mutter:<br />

24 Jahre<br />

Mutter:<br />

24 Jahre<br />

Kind:<br />

2 Jahre<br />

Vater:<br />

27 Jahre<br />

Bei gerader Anzahl von Elementen den<br />

Wert zwischen den beiden mittleren<br />

Elementen:<br />

25,5 Jahre<br />

Großmutter:<br />

75 Jahre<br />

Großmutter:<br />

75 Jahre<br />

Hier fällt auf, dass zahlenmäßig nur der mittlere Wert<br />

(bzw. die beiden mittleren Werte) verwendet werden: ob<br />

die Großmutter 75 oder 95 Jahre alt ist, hat keinen Einfluss<br />

auf den Zahlenwert des Medians. Dies erscheint zunächst<br />

als Nachteil, führt aber dazu, dass der Median<br />

nicht ausreißersensibel ist. Wie Abbildung 1 zeigt,<br />

führt bereits in unserem Beispiel mit nur vier Messwerten<br />

der Median zu einem plausibleren Ergebnis<br />

als der Mittelwert.<br />

Abbildung 2 zeigt eine größere Messreihe mit<br />

2349 Altersangaben. Die Werteverteilung ist<br />

leicht linksschief, d.h. die Verteilung steigt auf<br />

ihrer linken Seite steiler an und breitet sich nach<br />

rechts weiter aus (eine natürliche Tendenz bei<br />

Verteilungen, die einen absoluten Nullwert umfassen,<br />

wie dies bei der Variable „Alter“ der Fall<br />

ist). Auch hier ergibt der Median eine (etwas)<br />

bessere Schätzung der zentralen Tendenz als der<br />

Mittelwert.<br />

Obwohl das Konzept des Medians noch<br />

einfacher ist als das Konzept des Mittelwertes,<br />

erfordert die Bestimmung des Medians bei<br />

größeren Stichproben einen hohen Aufwand, da<br />

zunächst alle Daten in ihrer Reihenfolge sortiert<br />

werden müssen, was beim Mittelwert nicht<br />

notwendig ist. Deshalb hat sich die Verwendung<br />

des Medians in der Statistik erst in den letzten<br />

zwanzig Jahren (mit dem Einzug der Computer)<br />

durchgesetzt.<br />

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