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Herzgesundheit<br />

Fotos: Fotolia (2), Bernd Lammel<br />

Bis 1992 hat Klaus Jachmann gearbeitet.<br />

„Danach fingen die Probleme<br />

an“, erinnert sich der heute 74-Jährige.<br />

Der Betrieb im brandenburgischen<br />

Luckenwalde wurde abgewickelt und<br />

mit ihm die Belegschaft. Die Probleme<br />

und Sorgen, die der gelernte Maschinenschlosser<br />

dam<strong>als</strong> hatte, seien seiner<br />

Gesundheit nicht förderlich gewesen,<br />

schätzt er heute ein. Klaus Jachmann<br />

hat seinen Beruf geliebt, hat an die<br />

Ausbildung ein Studium angehängt<br />

und war dem Betrieb <strong>als</strong> leitender Ingenieur<br />

viele Jahre verbunden.<br />

Nichts gemerkt<br />

Sein Blutdruck war wohl schon längere<br />

Zeit etwas erhöht gewesen. Da<br />

das EKG allerdings immer in Ordnung<br />

war, hatte er das nicht weiter ernst<br />

genommen. Erst <strong>als</strong> er bei einem entfernten<br />

Verwandten, einem Arzt, Fliesen<br />

verlegte und ihm dabei die Puste<br />

ausging, untersuchte der seinen Helfer<br />

gründlich. Die dringende Empfehlung:<br />

Schnellstens zum Hausarzt! Belastungs-<br />

EKG veranlassen!<br />

Gesagt, getan. Doch schon auf dem<br />

Weg dorthin brach Klaus Jachmann<br />

zusammen und man musste ihn mit<br />

dem Rettungswagen ins Krankenhaus<br />

bringen lassen.<br />

Die Untersuchungen ergaben, dass er<br />

bereits einmal einen verdeckten Herzinfarkt<br />

gehabt hatte. Sein Hausarzt<br />

überwies ihn an einen Kardiologen<br />

nach Potsdam. „Hier muss was gemacht<br />

werden!“, zitiert Klaus Jachmann<br />

den Kardiologen. Es folgte eine<br />

Herzkatheteruntersuchung, bei der zunächst<br />

mit Hilfe eines winzig kleinen<br />

Ballons das verstopfte Blutgefäß aufgedehnt<br />

wurde. Ein kleines Drahtgestell<br />

(Stent) sollte verhindern, dass<br />

sich schnell wieder Ablagerungen dort<br />

festsetzten. Aber es passierte doch<br />

immer wieder. Eine Bypassoperation<br />

schien unausweichlich. Jachmanns behandelnder<br />

Kardiologe wusste um die<br />

große Angst, die sein Patient vor einer<br />

solchen Operation hatte, und wollte<br />

sie ihm möglichst ersparen. Fünf Jahre<br />

lang folgten weitere Katheteruntersuchungen,<br />

andere Stents wurden<br />

ge setzt, bis sich der gesundheitliche<br />

Zustand stabilisierte.<br />

Wie entsteht der Blutdruck?<br />

Das Herz pumpt das Blut durch das<br />

Gefäßsystem des Körpers und versorgt<br />

die Organe und das Gewebe<br />

mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der<br />

Pumpdruck des Herzens wechselt<br />

zwischen einem Höchstwert (systolischer<br />

Druck = erster Wert der<br />

Messung), wenn das Herz sich zusammenzieht,<br />

um Blut in die Adern<br />

zu pressen – und einem Minimalwert<br />

(diastolischer Druck = zweiter<br />

Wert der Messung), wenn der<br />

Herzmuskel sich wieder entspannt.<br />

Bei körperlicher Anstrengung arbeitet<br />

das Pumporgan schneller, der<br />

Blutdruck steigt, in körperlichen<br />

Ruhephasen sinkt er wieder ab.<br />

Der Wert 120/80 mmHg (Millimeter<br />

Quecksilbersäule) gilt <strong>als</strong> normaler<br />

Blutdruck.<br />

Rund ums Herz<br />

Erst 2008 gab es wieder Probleme mit<br />

dem Herzen. Klaus Jachmanns behandelnder<br />

Kardiologe in Potsdam war inzwischen<br />

mit seinen Partnern aus der<br />

Gemeinschaftspraxis zum St.-Josefs-<br />

Krankenhaus an den Park Sanssouci gezogen.<br />

Dort konnten die Ärzte auf dem<br />

Klinikgelände Praxisräume und Räume<br />

für ein Katheterlabor anmieten und<br />

dies auch mit einigen Betten für kurzstationäre<br />

Behandlungen ausstatten.<br />

Beste Voraussetzungen, „Pro Cardio<br />

plus Potsdam“, den mit der BARMER<br />

GEK entwickelten Vertrag zur integrierten<br />

Versorgung (s. S. 16), optimal umzusetzen.<br />

Pro Cardio-Verträge kommen<br />

wie Klaus Jachmann Versicherten mit<br />

einer Herzerkrankung entgegen, die<br />

eine Herzkatheteruntersuchung, eine<br />

Ballonaufdehnung, eine Stent-Implantation,<br />

eine elektrophysiologische Untersuchung,<br />

einen Herzschrittmacher<br />

oder eine Defibrillator-Implantation<br />

benötigen.<br />

Lob vom Patienten<br />

Sieben Tage in der Woche, 24 Stunden<br />

lang, ist die Praxis für die Patienten da.<br />

Klaus Jachmann wusste es zu schätzen,<br />

dass er für aufwändigere Behandlungen<br />

nicht von Arzt zu Arzt geschickt und<br />

in ein Krankenhaus überwiesen wurde,<br />

wo er nicht bekannt war, sondern<br />

„seinen“ Kardiologen immer an seiner<br />

Seite hatte. Unnötige Doppel-Untersuchungen<br />

blieben dem Patienten erspart,<br />

lange Krankenhausaufenthalte<br />

wurden vermieden, und auch der Hausarzt<br />

war stets in die Behandlung eingebunden.<br />

Und für den Fall, dass sich zwischen<br />

zwei Behandlungsterminen die<br />

stressige lange Heimfahrt nicht lohnte,<br />

stand über Nacht ein Bett zur Verfügung.<br />

Außerdem schätzte der umtriebige<br />

Ingenieur die absolute Termintreue<br />

der Praxis: „Man fühlte sich dort einfach<br />

rundum gut aufgehoben“, lobt er.<br />

Bewegtes Leben<br />

Klaus Jachmanns Zustand ist inzwischen<br />

stabil. Doch er weiß, dass sein Herz<br />

nicht mehr das jüngste ist. Er kontrolliert<br />

regelmäßig seinen Blutdruck und<br />

nimmt die verordneten Medika mente.<br />

Und er hält sein Herz in Schwung. Jeden<br />

Morgen steigt er aufs Rad und<br />

genießt die frische Luft in den umliegenden<br />

Wäldern, stets begleitet von<br />

Hündin Paula. Nach dem Mittagessen<br />

schließt sich seine Frau der Runde an.<br />

Diese Zeit nimmt der sich agile Senior<br />

täglich ganz bewusst, obwohl er eigentlich<br />

immer ganz viel anderes vorhat.<br />

Rasten und rosten ist seine Sache<br />

nicht, davon zeugt die gut ausgestattete<br />

Werkstatt. Seine ehemaligen Kollegen<br />

wissen zu schätzen, dass man<br />

beim „Werkeln“ und Bauen stets auf<br />

Klaus Jachmann zählen kann – weil er<br />

nicht nur Ideen hat, sondern sie auch<br />

verwirklichen kann.<br />

BARMER GEK I GESUNDHEIT konkret 4 I 2011<br />

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