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Herzgesundheit<br />

Herz unter Druck ...<br />

... heißt das Motto der diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung vom<br />

1. bis 30. November. Im Fokus steht dieses Mal Bluthochdruck – <strong>als</strong> einer der<br />

größten Risikofaktoren für die Herzgesundheit. Das Problem dabei: Lange<br />

Zeit verursacht Bluthochdruck kaum Beschwerden und schädigt schleichend Blutgefäße,<br />

Herz, Gehirn und Nieren. Wie gefährlich unbehandelte Hypertonie werden und<br />

was man dagegen tun kann, erklärt Herzspezialist Prof. Dr. Meinertz im Interview.<br />

Welche Behandlungsstrategien die BARMER GEK entwickelt hat, um Herzpatienten<br />

optimal zu versorgen, zeigt das Beispiel von Klaus Jachmann.<br />

Dank optimaler Behandlung<br />

voller Lebensfreude und Aktivität:<br />

Klaus Jachmann mit seiner<br />

Hündin Paula.<br />

12 BARMER GEK I GESUNDHEIT konkret 4 I 2011


Herzgesundheit<br />

Fotos: Fotolia (2), Bernd Lammel<br />

Bis 1992 hat Klaus Jachmann gearbeitet.<br />

„Danach fingen die Probleme<br />

an“, erinnert sich der heute 74-Jährige.<br />

Der Betrieb im brandenburgischen<br />

Luckenwalde wurde abgewickelt und<br />

mit ihm die Belegschaft. Die Probleme<br />

und Sorgen, die der gelernte Maschinenschlosser<br />

dam<strong>als</strong> hatte, seien seiner<br />

Gesundheit nicht förderlich gewesen,<br />

schätzt er heute ein. Klaus Jachmann<br />

hat seinen Beruf geliebt, hat an die<br />

Ausbildung ein Studium angehängt<br />

und war dem Betrieb <strong>als</strong> leitender Ingenieur<br />

viele Jahre verbunden.<br />

Nichts gemerkt<br />

Sein Blutdruck war wohl schon längere<br />

Zeit etwas erhöht gewesen. Da<br />

das EKG allerdings immer in Ordnung<br />

war, hatte er das nicht weiter ernst<br />

genommen. Erst <strong>als</strong> er bei einem entfernten<br />

Verwandten, einem Arzt, Fliesen<br />

verlegte und ihm dabei die Puste<br />

ausging, untersuchte der seinen Helfer<br />

gründlich. Die dringende Empfehlung:<br />

Schnellstens zum Hausarzt! Belastungs-<br />

EKG veranlassen!<br />

Gesagt, getan. Doch schon auf dem<br />

Weg dorthin brach Klaus Jachmann<br />

zusammen und man musste ihn mit<br />

dem Rettungswagen ins Krankenhaus<br />

bringen lassen.<br />

Die Untersuchungen ergaben, dass er<br />

bereits einmal einen verdeckten Herzinfarkt<br />

gehabt hatte. Sein Hausarzt<br />

überwies ihn an einen Kardiologen<br />

nach Potsdam. „Hier muss was gemacht<br />

werden!“, zitiert Klaus Jachmann<br />

den Kardiologen. Es folgte eine<br />

Herzkatheteruntersuchung, bei der zunächst<br />

mit Hilfe eines winzig kleinen<br />

Ballons das verstopfte Blutgefäß aufgedehnt<br />

wurde. Ein kleines Drahtgestell<br />

(Stent) sollte verhindern, dass<br />

sich schnell wieder Ablagerungen dort<br />

festsetzten. Aber es passierte doch<br />

immer wieder. Eine Bypassoperation<br />

schien unausweichlich. Jachmanns behandelnder<br />

Kardiologe wusste um die<br />

große Angst, die sein Patient vor einer<br />

solchen Operation hatte, und wollte<br />

sie ihm möglichst ersparen. Fünf Jahre<br />

lang folgten weitere Katheteruntersuchungen,<br />

andere Stents wurden<br />

ge setzt, bis sich der gesundheitliche<br />

Zustand stabilisierte.<br />

Wie entsteht der Blutdruck?<br />

Das Herz pumpt das Blut durch das<br />

Gefäßsystem des Körpers und versorgt<br />

die Organe und das Gewebe<br />

mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der<br />

Pumpdruck des Herzens wechselt<br />

zwischen einem Höchstwert (systolischer<br />

Druck = erster Wert der<br />

Messung), wenn das Herz sich zusammenzieht,<br />

um Blut in die Adern<br />

zu pressen – und einem Minimalwert<br />

(diastolischer Druck = zweiter<br />

Wert der Messung), wenn der<br />

Herzmuskel sich wieder entspannt.<br />

Bei körperlicher Anstrengung arbeitet<br />

das Pumporgan schneller, der<br />

Blutdruck steigt, in körperlichen<br />

Ruhephasen sinkt er wieder ab.<br />

Der Wert 120/80 mmHg (Millimeter<br />

Quecksilbersäule) gilt <strong>als</strong> normaler<br />

Blutdruck.<br />

Rund ums Herz<br />

Erst 2008 gab es wieder Probleme mit<br />

dem Herzen. Klaus Jachmanns behandelnder<br />

Kardiologe in Potsdam war inzwischen<br />

mit seinen Partnern aus der<br />

Gemeinschaftspraxis zum St.-Josefs-<br />

Krankenhaus an den Park Sanssouci gezogen.<br />

Dort konnten die Ärzte auf dem<br />

Klinikgelände Praxisräume und Räume<br />

für ein Katheterlabor anmieten und<br />

dies auch mit einigen Betten für kurzstationäre<br />

Behandlungen ausstatten.<br />

Beste Voraussetzungen, „Pro Cardio<br />

plus Potsdam“, den mit der BARMER<br />

GEK entwickelten Vertrag zur integrierten<br />

Versorgung (s. S. 16), optimal umzusetzen.<br />

Pro Cardio-Verträge kommen<br />

wie Klaus Jachmann Versicherten mit<br />

einer Herzerkrankung entgegen, die<br />

eine Herzkatheteruntersuchung, eine<br />

Ballonaufdehnung, eine Stent-Implantation,<br />

eine elektrophysiologische Untersuchung,<br />

einen Herzschrittmacher<br />

oder eine Defibrillator-Implantation<br />

benötigen.<br />

Lob vom Patienten<br />

Sieben Tage in der Woche, 24 Stunden<br />

lang, ist die Praxis für die Patienten da.<br />

Klaus Jachmann wusste es zu schätzen,<br />

dass er für aufwändigere Behandlungen<br />

nicht von Arzt zu Arzt geschickt und<br />

in ein Krankenhaus überwiesen wurde,<br />

wo er nicht bekannt war, sondern<br />

„seinen“ Kardiologen immer an seiner<br />

Seite hatte. Unnötige Doppel-Untersuchungen<br />

blieben dem Patienten erspart,<br />

lange Krankenhausaufenthalte<br />

wurden vermieden, und auch der Hausarzt<br />

war stets in die Behandlung eingebunden.<br />

Und für den Fall, dass sich zwischen<br />

zwei Behandlungsterminen die<br />

stressige lange Heimfahrt nicht lohnte,<br />

stand über Nacht ein Bett zur Verfügung.<br />

Außerdem schätzte der umtriebige<br />

Ingenieur die absolute Termintreue<br />

der Praxis: „Man fühlte sich dort einfach<br />

rundum gut aufgehoben“, lobt er.<br />

Bewegtes Leben<br />

Klaus Jachmanns Zustand ist inzwischen<br />

stabil. Doch er weiß, dass sein Herz<br />

nicht mehr das jüngste ist. Er kontrolliert<br />

regelmäßig seinen Blutdruck und<br />

nimmt die verordneten Medika mente.<br />

Und er hält sein Herz in Schwung. Jeden<br />

Morgen steigt er aufs Rad und<br />

genießt die frische Luft in den umliegenden<br />

Wäldern, stets begleitet von<br />

Hündin Paula. Nach dem Mittagessen<br />

schließt sich seine Frau der Runde an.<br />

Diese Zeit nimmt der sich agile Senior<br />

täglich ganz bewusst, obwohl er eigentlich<br />

immer ganz viel anderes vorhat.<br />

Rasten und rosten ist seine Sache<br />

nicht, davon zeugt die gut ausgestattete<br />

Werkstatt. Seine ehemaligen Kollegen<br />

wissen zu schätzen, dass man<br />

beim „Werkeln“ und Bauen stets auf<br />

Klaus Jachmann zählen kann – weil er<br />

nicht nur Ideen hat, sondern sie auch<br />

verwirklichen kann.<br />

BARMER GEK I GESUNDHEIT konkret 4 I 2011<br />

13


Herzgesundheit<br />

Bluthochdruck rechtzeitig erkennen und konsequent bekämpfen<br />

Hypertonie – Daten und Fakten<br />

Wissen Sie, wie hoch Ihr Blutdruck<br />

ist? Und wenn ja, wissen Sie, ob Ihr<br />

Wert im grünen Bereich liegt? Wer<br />

beide Fragen mit „Nein” beantwortet,<br />

gehört womöglich zu den Millionen<br />

von Bluthochdruck-Betroffenen, die<br />

nichtsahnend einer schleichenden<br />

Erkrankung mit sehr ernsten Folgen<br />

Tür und Tor öffnen. Das Problem ist<br />

nämlich: Bleibt ein zu hoher Blutdruck<br />

über lange Zeit unentdeckt und unbehandelt,<br />

schädigt er die Blutgefäße.<br />

Verengungen entstehen, die wiederum<br />

zu organischen Schäden führen,<br />

weil keine ausreichende Sauerstoffversorgung<br />

mehr stattfindet. Zu den<br />

lebensbedrohlichen Folgen von lange<br />

bestehender Hypertonie (med. für<br />

Blut hochdruck) zählen Herzinfarkt,<br />

Schlag anfall, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen,<br />

Nierenversagen<br />

oder Verschluss der Beingefäße.<br />

Mögliche Warnzeichen<br />

Um dagegen anzugehen, muss man<br />

den unsichtbaren Feind erst einmal<br />

enttarnen. Und damit eröffnet sich<br />

ein weiteres Problem: Es ist durchaus<br />

möglich, jahrelang mit erhöhten<br />

Werten zu leben, ohne gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen zu spüren.<br />

Oder aber man hat sich im Laufe der<br />

Zeit schon an drückende Kopfschmerzen<br />

gewöhnt oder daran, bei Anstrengungen<br />

und Aufregungen einen roten<br />

Kopf zu bekommen oder manchmal<br />

gar unter Nasenbluten oder Sehstörungen<br />

zu leiden. Das können durchaus<br />

Anzeichen dafür sein, dass zu hohe<br />

Blutdruck werte schon seit geraumer<br />

Zeit bestehen und dringender Behandlung<br />

bedürfen.<br />

Erhöhter Blutdruck stellt sich oftm<strong>als</strong> erst<br />

im Alter ein. „Messen sollte man ihn ab<br />

dem 40. Lebensjahr regelmäßig”, sagt<br />

Herzspezialist Prof. Dr. Thomas Meinertz<br />

und fordert: „Ein Blutdruckmessgerät<br />

gehört in jeden Haushalt.”<br />

Mehr zu den Risiken und Chancen bei<br />

Bluthochdruck lesen Sie in unserem<br />

Interview mit Prof. Meinertz (rechts).<br />

Blutdruck und Lebensalter<br />

Die einstm<strong>als</strong> postulierte Formel für einen normalen Blutdruckwert:<br />

Lebensalter + 100 ist überholt.<br />

Blutdruckziele (BD) bei mäßiger und mittelschwerer Hypertonie<br />

Patienten<br />

Ziele<br />

Patienten 80 Jahre und älter<br />

BD unter 150 mmHg systolisch<br />

alle Patienten unter 80 Jahre<br />

ohne Komplikationen<br />

BD unter 140/90 mmHg<br />

Patienten mit Herzkranzgefäßerkrankung, BD 130–139/80–85 mmHg,<br />

Nierenschaden, Diabetes mellitus nahe bei 130/80 mmHg<br />

Nierenschaden mit krankhafter<br />

Eiweißausscheidung im Urin<br />

BD unter 130/80 mmHg<br />

Quelle: Deutsche Herzstiftung<br />

Der Mensch ist nicht zum Sitzen gemacht<br />

Der moderne Mensch leidet immer<br />

häufiger unter den Folgen sogenannter<br />

Zivilisationskrankheiten. Herz-, Kreis -<br />

laufprobleme und Diabetes treten<br />

seit einigen Jahrzehnten verstärkt in<br />

der westlichen Welt auf. Begünstigt<br />

werden diese Leiden durch den übermäßigen<br />

Verzehr von Süßigkeiten,<br />

Weißmehlprodukten, Kochsalz, fetten<br />

Fleischgerichten und Alkohol – und<br />

das in erster Linie in Verbindung mit<br />

mangelnder Bewegung. Zahlreiche<br />

wisenschaftliche Untersuchungen<br />

belegen<br />

immer wieder:<br />

Die Gesundheit lässt<br />

sich bereits durch 30<br />

Minuten körperliche Aktivität am<br />

Tag nachweislich verbessern.<br />

Gezielte Bewegung verbrennt<br />

nicht nur Fett und<br />

stärkt die Muskelmasse,<br />

sondern senkt durch eine bessere<br />

Gefäßspannung auch den Blutdruck,<br />

bremst den Alterungsprozess<br />

und erhöht die Leistungsfähigkeit<br />

der Gehirnzellen. So wird Krankheiten<br />

wie Diabetes und Herzinfarkt<br />

wirkungsvoll vorgebeugt.<br />

Und da Bewegung nicht zuletzt<br />

auch Gehirnbotenstoffe anregt,<br />

die Gefühle von Zufriedenheit<br />

und Glück vermitteln, macht<br />

die sportliche Ertüchtigung<br />

ganz nebenbei auch noch<br />

richtig Spaß!<br />

14<br />

BARMER GEK I GESUNDHEIT konkret 4 I 2011


Herzgesundheit<br />

Interview<br />

GESUNDHEIT konkret im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Meinertz,<br />

Herzspezialist und Vorstandsvorsitzender<br />

der Deutschen Herzstiftung<br />

Fotos: Fotolia (2), Univ. Herzzentrum Hamburg<br />

Herr Prof. Meinertz, Hypertonie ist<br />

ein Risikofaktor für Herzerkrankungen<br />

und Schlaganfall. Wie entsteht<br />

Bluthochdruck?<br />

Prof. Meinertz: Die Ursache liegt zu 90<br />

Prozent aller Fälle in den Genen, ist <strong>als</strong>o<br />

familiär bedingt. Nur bei zehn Prozent<br />

der Betroffenen sind Vorerkrankungen<br />

die Ursache für Bluthochdruck, etwa<br />

Nierenerkrankungen, Tumoren oder<br />

eine Verengung der Körperschlagader.<br />

Die Gefahr, schon <strong>als</strong> Jugendlicher an<br />

Bluthochdruck zu erkranken, ist relativ<br />

gering. Meistens tritt die vererbte<br />

Bluthochdruckneigung etwa zwischen<br />

dem 50. und 60. Lebensjahr auf und<br />

entwickelt sich unbehandelt zu einer<br />

sogenannten Altershypertonie, die<br />

häufig schwieriger zu behandeln ist.<br />

Ab welchem Lebensalter und wie<br />

oft sollte man seinen Blutdruck<br />

kontrollieren?<br />

Bei Kindern und Jugendlichen genügt<br />

es, dies ab und zu im Rahmen der<br />

üblichen Vorsorgeuntersuchungen zu<br />

tun. Ab 40 Jahre sollte man seinen<br />

Blutdruck einmal jährlich überprüfen<br />

lassen.<br />

Wie misst man den Blutdruck richtig,<br />

und reichen für den Hausgebrauch<br />

sogenannte Handgelenk-Geräte aus?<br />

Die jährliche Kontrollmessung lässt<br />

man am besten gelegentlich in der<br />

Apotheke durchführen, das ist meist<br />

stressfreier <strong>als</strong> beim Arzt, wo es mitunter<br />

vor lauter Aufregung zur sogenannten<br />

„Weißkittel-Hypertonie“<br />

kommt. Für den Hausgebrauch eignen<br />

sich durchaus gute Handgelenks-<br />

Messgeräte. Zur Kontrolle, ob es richtig<br />

funktioniert, sollte man die Werte<br />

hin und wieder in der Apotheke überprüfen<br />

lassen.<br />

Ab welchem Wert ist es erforderlich,<br />

sich in ärztliche Behandlung zu begeben?<br />

Wenn erhöhte Werte auftreten, ab<br />

140/90, ist es ratsam, zunächst über<br />

einige Wochen ein Blutdruck-Protokoll<br />

zu führen. Sind dann 25 Prozent der<br />

gemessenen Werte zu hoch, ist ärztliche<br />

Ursachenforschung und Kontrolle<br />

nötig. Liegen die Werte sogar 40<br />

bis 50 Prozent über der Norm, sollte<br />

der Arzt eine Langzeit-Messung und<br />

ein Belastungs-EKG veranlassen und<br />

dann gegebenenfalls Medikamente<br />

verordnen.<br />

Unbehandelt kann<br />

Bluthochdruck viele<br />

Jahre Lebenszeit<br />

kosten.<br />

Welche Möglichkeiten und Grenzen<br />

gibt es, seinen Blutdruck auf natürliche<br />

Weise zu senken?<br />

Ein gesunder Lebensstil wirkt sich positiv<br />

auf das gesamte Herz-Kreislauf-<br />

System aus und senkt die Risiken für<br />

koronare Erkrankungen, Herzinfarkt<br />

und Schlaganfall. Es sind sozusagen<br />

die „üblichen Verdächtigen”, die zusammengenommen<br />

einfach gesünder<br />

machen:<br />

Übergewicht vermeiden, salzarmes ge -<br />

sundes Essen, auf Alkohol- und Nikotin<br />

verzichten und möglichst täglich,<br />

mindestens aber dreimal die Woche<br />

30 Minuten Ausdauersport bzw.<br />

Bewegung. Bei leichter Hypertonie<br />

kann ein veränderter Lebensstil durchaus<br />

eine Verbesserung bewirken.<br />

Man muss nicht sofort ein Rezept<br />

rausziehen.<br />

Wann sind Medikamente unverzichtbar?<br />

Bei dauerhaft hohen Blutdruckwerten<br />

kommt man um eine sorgfältig abgestimmte<br />

Medikamententherapie nicht<br />

herum. Allerdings darf der Blutdruck<br />

nicht zu rasch gesenkt werden, da<br />

sonst zu starke Nebenwirkungen auftreten.<br />

Eine gute Einstellung mit Blutdruckmedikamenten<br />

erfordert Geduld<br />

und Zeit von Arzt und Patient. Ist die<br />

richtige Kombination gefunden und<br />

hält sich der Patient gewissenhaft an<br />

die Therapie, braucht es später oft<br />

nur eine ärztliche Kontrolle pro Jahr<br />

und keine täglichen Selbstmessungen<br />

mehr. Für ältere Patienten und solche<br />

mit Vorerkrankungen gelten andere<br />

Zielwerte (s. Tabelle S. 14). Die frühere<br />

Formel „Lebensalter + 100 = normaler<br />

Bludruck” ist ungültig.<br />

Wie gefährlich ist ein dauerhaft zu<br />

hoher Blutdruck?<br />

Lebensgefährlich. Unbehandelt kann<br />

Hypertonie 10 bis 20 Jahre Lebenszeit<br />

kosten, denn das Risiko für Schlaganfall<br />

und verschiedene Herzerkrankungen<br />

ist extrem erhöht.<br />

BARMER GEK I GESUNDHEIT konkret 4 I 2011 15


Herzgesundheit<br />

Besser versorgt mit Pro Cardio<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen<br />

seit Jahren an der Spitze der häufigsten<br />

chronischen Erkrankungen in<br />

Deutschland und belegen Platz eins in<br />

der Todesursachenstatistik. Jedes Jahr<br />

erleiden rund 280.000 Menschen einen<br />

Herzinfarkt, 250.000 einen Schlaganfall.<br />

Viele haben ihr Leben lang mit<br />

Folgeschäden wie Herzschwäche und<br />

verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit<br />

zu kämpfen. Oft werden weitere<br />

Behandlungen oder gar Operationen<br />

notwendig.<br />

Eine optimale Versorgung von Herzpatienten<br />

bietet das Therapiekonzept<br />

Pro Cardio im Rahmen der integrierten<br />

Versorgung. Dieses Programm der<br />

BARMER GEK stellt durch speziell abgeschlossene<br />

Verträge mit Arztpraxen<br />

und Kliniken – in nahezu allen Bundes-<br />

ländern – sicher, dass alle notwendigen<br />

Behandlungsschritte von der Diagnose<br />

bis zur Rehabilitation und Nachbehandlung<br />

perfekt aufeinander abgestimmt<br />

sind. Mit Pro Cardio profitieren<br />

Patienten im Fall einer Herzerkrankung<br />

von einer medizinisch hochwertigen<br />

und lückenlosen Behandlung.<br />

Vorteile des Versorgungsprogramms<br />

Pro Cardio:<br />

Moderne Untersuchungs- und Behandlungsmethoden,<br />

die aktuelle<br />

medizinische Erkenntnisse berücksichtigen<br />

und unter enger Verzahnung<br />

von Hausarzt, Kardiologie und<br />

Herzchirurgie erfolgen.<br />

Während des gesamten Behandlungsverlaufs<br />

stimmen alle beteiligten<br />

Ärzte sich untereinander ab.<br />

Unnötige Doppeluntersuchungen<br />

werden so vermieden.<br />

Alle Untersuchungsergebnisse und<br />

Befunde werden direkt und ohne<br />

Zeitverlust an den nächsten behandelnden<br />

Arzt weitergeleitet. Das<br />

spart Zeit und beugt einem Informationsverlust<br />

vor.<br />

Keine Wartezeiten zwischen den Behandlungsschritten.<br />

Der Patient wird deutlich entlastet.<br />

Durch eine lückenlose Behandlung<br />

wird das Risiko, dass sich der<br />

Gesundheitszustand verschlechtert,<br />

nachweislich deutlich gesenkt.<br />

Bundesweite Herzwochen im November<br />

Vom 1. bis 30. November 2011 führt<br />

die Deutsche Herzstiftung gemeinsam<br />

mit der BARMER GEK und weiteren<br />

zahlreichen Partnern eine bundesweite<br />

Informationskampagne durch. Unter<br />

dem Motto „Herz unter Druck” finden<br />

Veranstaltungen statt, klären Experten<br />

über den aktuellen Stand in der<br />

medizinischen Forschung, Diagnoseund<br />

Behandlungsmöglichkeiten von<br />

Bluthochdruck auf.<br />

Vielerorts wird es auch Blutdruckmessaktionen<br />

in Apotheken und Gesundheitseinrichtungen<br />

geben.<br />

Einen umfassenden Überblick liefert<br />

die neue Experten-Broschüre „Bluthochdruck<br />

heute – Lebensstil, Medikamente,<br />

neue Verfahren“, mit laienverständlich<br />

geschriebenen Beiträgen<br />

von renommierten Herzspezialisten<br />

und Pharmakologen. Sie kann gegen<br />

Einsendung von drei Euro in<br />

Briefmarken bestellt werden bei:<br />

Deutsche Herzstiftung e. V.,<br />

Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt<br />

INFO konkret<br />

Bundesweit gibt es 27 verschiedene<br />

Pro Cardio-Verträge im<br />

Rahmen der integrierten Versorgung.<br />

Fragen zu den Einzelheiten<br />

und zur Einschreibung<br />

beantwortet das BARMER GEK<br />

Service-Telefon, Mo. bis Fr.<br />

7 bis 20 Uhr: 0800 4540150*.<br />

Fragen zur Gesundheit beantwortet<br />

der BARMER GEK<br />

Teledoktor rund um die Uhr<br />

0800 4540250<br />

Infos auch in allen Geschäftsstellen<br />

vor Ort und unter:<br />

www.barmer-gek.de<br />

* Anrufe aus dem deutschen Fest- und<br />

Mobilfunknetz kostenfrei<br />

Die Veranstaltungstermine der<br />

Herzwochen 2011 können ab<br />

Mitte Oktober telefonisch erfragt<br />

werden unter: 069 955128333<br />

oder stehen dann im Internet unter:<br />

www.herzstiftung.de<br />

Fotos: gettyimages (2), Fotolia

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