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Vortrag 3_Wanderhindernisse_Kleef_Teil1 | PDF 1,5 MB

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Gewässernachbarschaft<br />

GN Neckar<br />

Der Biber im Einzugsgebiet des Neckars<br />

Die Datenbank <strong>Wanderhindernisse</strong> der hessischen<br />

Umweltverwaltung – eine Dienstleistung für f r die<br />

Unterhaltungspflichtigen Kommunen<br />

Einführung ins Thema<br />

Dipl. Ing. Wolfgang <strong>Kleef</strong><br />

Regierungspräsidium sidium Darmstadt<br />

Abt. Arbeitsschutz u. Umwelt Darmstadt<br />

Dezernat 41.2 Oberflächengew<br />

chengewässer


Anwenderschulung<br />

Datenbank <strong>Wanderhindernisse</strong><br />

Einführung ins Thema<br />

Dipl. Ing. Wolfgang <strong>Kleef</strong><br />

Regierungspräsidium sidium Darmstadt<br />

Abteilung Staatliches Umweltamt<br />

Darmstadt


Inhalt des <strong>Vortrag</strong>s<br />

• Wanderungen von Gewässerorganismen<br />

• <strong>Wanderhindernisse</strong> des Auf- und Abstiegs<br />

• Grenzwerte für f r Kleinfische<br />

• Allgemeine Hindernisfaktoren


Forderung Wasserrahmenrichtlinie<br />

"Guter ökologischer Zustand":<br />

• Artenbestand weicht in Zusammensetz-<br />

ung, Individuenhäufigkeit ufigkeit und Altersstruk-<br />

tur nur geringfügig gig von der gewässertyp<br />

ssertyp-<br />

spezifischen Lebensgemeinschaft ab<br />

• Durchgängigkeit der Fließgew<br />

gewässer wird<br />

soweit wiederhergestellt, dass der gute<br />

Zustand erreicht werden kann


Was ist die "Durchgängigkeit der<br />

Gewässer"<br />

• Durchwanderbarkeit des Gewässers in<br />

jeder Richtung und zu (fast) jeder Zeit<br />

(Ausnahme: Hochwasser und extreme<br />

Niedrigwassersituationen)<br />

• Erreichbarkeit von Seitengewässern,<br />

Altgewässern und Refugialräumen<br />

umen


Gründe der Wanderungen von Fischen<br />

• Laichwanderungen<br />

• Wechsel zwischen Teillebensräumen (z.B.<br />

Wanderung der Jungfische zu den Adult-<br />

Habitaten)<br />

• Nahrungssuchverhalten<br />

• Ausgleich der Besiedelungsdichte<br />

• Wiederbesiedelung nach Störungen<br />

• Aufsuchen von Winterquartieren<br />

• Aufsuchen von Ruhezonen bei hohen Abflüssen<br />

• Drift (insb. Eier und Brut), Driftkompensation


Gründe der Wanderungen von Fischen<br />

Fazit:<br />

• biologische Notwendigkeit und meist<br />

fester Bestandteil des Lebenszyklus<br />

• Ressourcen und Lebensräume optimal<br />

ausnutzen


eobachtete Wanderungsdistanzen<br />

heimischer Fischarten<br />

• Barben bis 300 km auf- und<br />

abwärts<br />

• Nasen 140 km auf- und bis zu 440<br />

km abwärts<br />

• Döbel und Aland 105 km auf- und<br />

170 km abwärts<br />

• Quappe bis > 200 km<br />

• Äsche bis 100 km<br />

• Bachforelle bis 120 km<br />

alle Abb.: Holzner


Wanderung von Wirbellosen<br />

• ähnliche Gründe wie bei Fischen<br />

(Drift, Driftkompensation,<br />

Katastrophendrift, Neu- und<br />

Wiederbesiedlung, Nahrungssuche<br />

• kleinräumigere Wanderungen als<br />

bei Fischen<br />

• Insekten: teilweise<br />

Kompensationsflug<br />

Ansammlung von Bachflohkrebsen<br />

unterhalb eines Wander-<br />

hindernisses, Fotos (<strong>Kleef</strong>)<br />

Strudelwurm (LFU BW)


<strong>Wanderhindernisse</strong> aufwärts: Wehre<br />

Behindert wird vor allem die<br />

Aufwärtswanderung<br />

Behinderung des Abstiegs :<br />

•durch zu geringe Wassertiefen<br />

•durch Kollision mit Festkörpern<br />

•durch zu starke Beschleunigung<br />

des Wassers<br />

•ab ∆h > ca. 10 m Fischschäden<br />

durch Druckdifferenzen bzw.<br />

Kollision mit Wasseroberfläche<br />

Foto: <strong>Kleef</strong>


<strong>Wanderhindernisse</strong> aufwärts:<br />

Sohlenbauwerke<br />

Foto: DVWK<br />

Abb.: ATV-DVWK


<strong>Wanderhindernisse</strong> aufwärts: Rohrdurchlass<br />

(hier zusätzlich mit Absturz)<br />

Problempunkte:<br />

(Foto: Hydrolabor Schleusingen, G. Fischer)<br />

• hohe Fließgeschwindigkeit<br />

• geringe Wassertiefe<br />

• kein Sohlsubstrat<br />

• Absturz durch Sohlerosion<br />

• Dunkelheit für f<br />

oberflächenorientierte<br />

Arten


<strong>Wanderhindernisse</strong> aufwärts:<br />

funktionsuntüchtige Aufstiegshilfen<br />

Foto: G. Schmidt<br />

Dazu gehören z.B.<br />

• sog. "Fischtreppen"<br />

• falsch dimensionierte<br />

• schlecht gewartete<br />

• schlecht auffindbare<br />

FAA<br />

• etc.<br />

Foto: <strong>Kleef</strong>


<strong>Wanderhindernisse</strong> abwärts: Rechenanlagen<br />

v N > 0,5 m/s :<br />

v N ≤ 0,5 m/s !<br />

alle Abb.: ATV-DVWK<br />

weiterhin: Abstieg mit Bypass<br />

ermöglichen !!


<strong>Wanderhindernisse</strong> abwärts: Wasserkraftanlagen<br />

Durchströmturbine<br />

Aale in Habitzheim<br />

Abb.: ATV-DVWK<br />

Fotos: <strong>Kleef</strong><br />

Abwärts: Mortalität Bau von Schutzeinrichtungen und Abstiegshilfen


<strong>Wanderhindernisse</strong>:<br />

Staubereiche<br />

Schädigung insbes.:<br />

Fotos: G. Schmidt<br />

• Makrozoobenthos<br />

• Fischlarven<br />

• große Stauräume:<br />

abwandernde Jungfische<br />

durch Prädatoren (z.B.<br />

Raubfische)


Wo im Gewässer wandern Fische ?<br />

Abb.: DVWK M 232


Kleinfische: Grenzwerte<br />

Empfehlungen für f r Migrationsraten ≥ 70 %<br />

Versuche mit Bachschmerlen , Elritzen und Mühlkoppen beim<br />

Bayr. Landesamt für Wasserwirtschaft :<br />

• Fließgeschwindigkeit<br />

≤ 0,5 m/s<br />

• Mindestwassertiefe zwischen 10 - 20 cm im gesamten Wanderkorridor<br />

(allgemein h eff =2,5 • Körperhöhe he der größ<br />

ößten Fischart)<br />

• Höhe<br />

überströmter Bodenschwellen: max. 10 - 15 cm<br />

• H bei glatten Schwellen ≤ 5cm<br />

nach Vordermeier et al., Bay. Landesamt f. Wasserwirtschaft, 1999


Faktoren von <strong>Wanderhindernisse</strong>n<br />

• Fließgeschwindigkeit (zu hoch, manchmal zu gering)<br />

• Abstürze<br />

• zu geringe Wassertiefe<br />

• mangelnde Auffindbarkeit von Fischwegen,<br />

Sackgasseneffekte<br />

• Unterbrechung des Sohlsubstrats bzw. keine raue Sohle<br />

• abrupte hell-dunkel<br />

dunkel- Übergänge<br />

• schädigende Anlagenteile (Rechen, Turbinen, Teiche)<br />

• hohe Turbulenzen<br />

• zu geringe Abmessungen von FAA (Schlitzweiten,<br />

Beckengröß<br />

ößen, Wassertiefen usw.)


Bachneunauge<br />

(Foto: Jörg J<br />

Schneider)<br />

26. August 2010<br />

| Warum müssen m<br />

Gewässer<br />

durchgängig sein? 20

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