17.11.2013 Aufrufe

September 2010 - Portal Militärgeschichte

September 2010 - Portal Militärgeschichte

September 2010 - Portal Militärgeschichte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Editorial / Essays<br />

4<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Mit dem Militärhistorischen Museum der<br />

Bundeswehr (MHM) entsteht derzeit das<br />

größte militärgeschichtliche Museum<br />

Deutschlands – eine beachtliche Kombination<br />

alter und neuer Architektur, mit der<br />

Dresden wieder ein neues Prestigeprojekt<br />

vorzuweisen hat. Dabei war der heute als<br />

virtuos gefeierte Entwurf von Daniel Libeskind<br />

zunächst alles andere als unumstritten.<br />

Mit seinem Neubau des Imperial War<br />

Museum in Manchester hatte der Architekt<br />

zwar schon eindrucksvoll bewiesen, dass er<br />

dem heiklen Thema Kriegsgeschichte gewachsen<br />

ist. Dennoch gipfelten Vorwürfe<br />

nach Bekanntwerden seines MHM-Entwurfs<br />

– mit dem er sich gegen internationale Konkurrenz,<br />

wie Ludwig Thürmer und KSP Engel<br />

und Zimmermann, durchgesetzt hatte –<br />

schon bald in „architektonische Vergewaltigung“<br />

und „Blitzkrieg“ (FAZ).<br />

Eine Ansicht des neuen Arsenalgebäudes<br />

(© Architekt Daniel Libeskind AG) findet sich<br />

auf unserem Cover.<br />

Die anfänglichen Aufschreie wegen des<br />

radikalen Einschnitts in den Altbau, einer<br />

angeblichen Zerstörung des denkmalgeschützten<br />

Arsenals, wichen alsbald der Begeisterung.<br />

Allein die eine (ständig wiederkehrende)<br />

Frage blieb: Hat ein Militärmuseum,<br />

wie modern es auch sei, in der mitunter<br />

fast „aggressiv pazifistischen Bundesrepublik<br />

von heute“ (WELT) überhaupt eine reelle<br />

Chance? Immerhin war man Jahrzehnte<br />

ohne eine so große, zentrale Einrichtung<br />

ausgekommen. Dr. Gorch PIEKEN, Wissenschaftlicher<br />

Leiter des MHM, stellt in seinem<br />

Beitrag „<strong>Militärgeschichte</strong> ausstellen“ die<br />

Neukonzeption des Museums vor – und<br />

geht damit (auch) dieser Frage auf den<br />

Grund.<br />

John ZIMMERMANN beleuchtet in seinem<br />

Beitrag „Pflicht zum Untergang“ ein bis in<br />

die aktuelle Forschung hinein nur selten genauer<br />

beachtetes Themenfeld: Die deutsche<br />

Kriegführung und das militärische Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges im Westen des Reiches.<br />

Mit seinem Essay „Die Junkerschulgeneration<br />

– eine militärische Elite des ‚Führers‘?“<br />

präsentiert Jens WESTEMEIER Ergebnisse einer<br />

Untersuchung der Absolventen von SS-<br />

Führerschulen und berichtigt das vielfach<br />

(noch immer) von irrigen Annahmen bestimmte<br />

Bild der Waffen-SS.<br />

Neben einem ausführlichem Bericht von<br />

Takuma MELBER zum „Kolloquium zur <strong>Militärgeschichte</strong><br />

für Nachwuchswissenschaftler“,<br />

welches vom 17.-19. Mai an der Univ.<br />

Mainz stattfand, finden sich im vorliegenden<br />

Newsletter auch wieder sieben Vorstellungen<br />

aktueller wissenschaftlicher Projekte. Darüber<br />

hinaus berichtet Ingo EIBERG von der<br />

Abschiedsexkursion zu Ehren Prof. Dr. Gerd<br />

Krumeichs, seit 1997 Lehrstuhlinhaber für<br />

Neuere Geschichte an der Heinrich-Heine-<br />

Universität Düsseldorf und zudem Ehrenvorsitzender<br />

unseres Arbeitskreises, welche<br />

vom 20.-25. März durch Frankreich und<br />

Süddeutschland führte.<br />

Letztlich sei auf die Ankündigung zur 51.<br />

Internationalen Tagung für <strong>Militärgeschichte</strong><br />

des MGFA in Potsdam vom 22.-24. <strong>September</strong><br />

verwiesen, welche sich der Frage<br />

widmen wird, welche Rolle Veränderungen<br />

der Sicherheits- und Militärpolitik für die<br />

Ereignisse von 1989 und 1990 gespielt haben.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre!<br />

Für die Redaktion: Daniel Karch<br />

ESSAYS<br />

Pflicht zum Untergang – Die deutsche Kriegführung im Westen des Reiches 1944/45.<br />

Von John Zimmermann<br />

Das militärische Ende des Zweiten Weltkrieges,<br />

zumal gegenüber den westlichen<br />

Alliierten, blieb jahrzehntelang ein vernachlässigtes<br />

Objekt der historischen Forschung.<br />

Herausragende Vertreter der Kriegsgenerationen<br />

dominieren bis heute die veröffent-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!