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VP 1-2012.indd - IG VELO im Landkreis Lörrach

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Visionen<br />

Fahrradschnellwege & mehr<br />

Mit dem IBA-Projekt „Velo<br />

trinational“ will <strong>Lörrach</strong> rascher<br />

zur Fahrradstadt werden.<br />

Die Stadt <strong>Lörrach</strong> hat zur Internationalen<br />

Bauausstellung IBA Basel 2020<br />

auch ein Fahrradprojekt angemeldet.<br />

Es wird auf drei Beine gestellt: die Velostation<br />

Velö, grenzüberschreitender<br />

Kulturtourismus auf zwei Rädern sowie<br />

Fahrradschnellwege.<br />

„Man könnte vom Pariser E-Bike-<br />

Verleihsystem lernen!“ – „Der Strom<br />

für die Ladestationen sollte ökologisch<br />

gewonnen werden!“ Solche Anregungen<br />

hat die Stadt <strong>Lörrach</strong> während des<br />

IBA-Forums <strong>im</strong> November für ihren<br />

Projektvorschlag zur Verbesserung<br />

und Vernetzung des Fahrradverkehrs<br />

erhalten.<br />

„Insgesamt waren die Rückmeldungen<br />

ermutigend“, bilanziert Oberbürgermeisterin<br />

Gudrun Heute-Bluhm.<br />

„Unser IBA-Projektvorschlag ,VelöTrinational’<br />

nähert sich dem Thema Fahrradverkehr<br />

aus verschiedenen Richtungen<br />

und ist hinsichtlich Konzeption<br />

und Umsetzung auch unterschiedlich<br />

weit gediehen.“ Die Velostation Velö<br />

am <strong>Lörrach</strong>er Bahnhof – mit Radverleih<br />

und Reparaturangebot – ist (eingeschränkt)<br />

schon in Betrieb, und <strong>im</strong><br />

Dezember hat der Gemeinderat dem Erwerb<br />

eines Grundstücks neben Velö für<br />

eine Fahrradeinstellhalle zugest<strong>im</strong>mt.<br />

Bei Velö ist auch eine Infostation für<br />

Fahrradtourismus<br />

<strong>im</strong> Aufbau.<br />

„Spannend wird<br />

die Frage, inwieweit<br />

wir es<br />

schaffen, das Angebot von Velö mit<br />

ähnlichen Velostationen grenzüberschreitend<br />

zu verknüpfen“, sagt Gudrun<br />

Heute-Bluhm.<br />

Das Angebot von Freizeittouren ist<br />

eine Projektkomponente, von der sich<br />

die Stadt <strong>Lörrach</strong> eine Weiterentwicklung<br />

des umweltfreundlichen, grenzüberschreitenden<br />

Kulturtourismus<br />

verspricht. Das Pilotprojekt zu den<br />

Mythischen Orten am Oberrhein zeigt,<br />

wie GPS-gestützte Touren grenzüberschreitend<br />

angeboten werden können.<br />

Bei „Fahrradschnellwegen“ richtet<br />

sich das Augenmerk auf Berufspendler,<br />

die längere Strecken möglichst<br />

störungsfrei auf gut ausgebauten Radwegen<br />

zurücklegen möchten. Eine Untersuchung<br />

des Trinationalen Eurodistricts<br />

Basel (TEB) hat ergeben, dass der<br />

Grenzverkehr nach wie vor zum Großteil<br />

mit dem eigenen Auto abgewickelt<br />

wird. Ziel der Stadt <strong>Lörrach</strong> ist es, die<br />

Bedingungen für Fahrradfahrer so zu<br />

verbessern, dass<br />

mehr Berufspendler<br />

auf das<br />

Rad umsteigen.<br />

Eine große Herausforderung<br />

wird sein, mit den Nachbarländern<br />

einen gemeinsamen Standard<br />

für diese Schnellrouten zu finden<br />

und die auf allen Seiten vorhandenen<br />

Planungsaktivitäten sinnvoll zu einem<br />

regionalen Konzept zu verbinden.<br />

„In der Tat erfinden wir, wenn es<br />

um Fahrradhauptrouten geht, das Rad<br />

nicht neu, auch das Schweizer Agglo-<br />

Programm hat hier schon über die<br />

Grenzen hinweg gedacht“, erklärt die<br />

Oberbürgermeisterin. „Ich könnte mir<br />

jedoch vorstellen, dass es <strong>im</strong> Rahmen<br />

der IBA gelingt, dem Ausbau grenzüberschreitender<br />

Radwege einen deutlichen<br />

Impuls zu geben“.<br />

Der Superradweg<br />

Gäbe es schnellere Routen, könnte das Fahrrad eine noch<br />

größere Rolle <strong>im</strong> Alltagsverkehr spielen. <strong>Lörrach</strong> macht Fahrradschnellwege<br />

jetzt zum Thema und zu einem IBA Basel-Projekt<br />

(siehe oben). Vorbilder gibt es.<br />

Vier bis sechs Meter breit sollten<br />

Fahrradschnellwege sein, passend<br />

auch für Geschwindigkeiten von<br />

etwa 35 km/h, weitestgehend kreuzungsfrei,<br />

am bestens eingefärbt und<br />

jedenfalls getrennt von Fußgängern.<br />

London hat sich den Bau von gleich<br />

zwölf Cycle-Superhighways vorgenommen<br />

und einige verwirklicht. Die<br />

Nase vorn haben jedoch, wieder einmal,<br />

Holland und Dänemark.<br />

In der Region Twente (Holland)<br />

sind bereits heute 32 Prozent aller<br />

Bewohner auf Velos unterwegs. Ein<br />

Hochqualitäts-Fahrradnetz soll das<br />

Radfahrern noch attraktiver machen.<br />

Dessen Rückgrat wird der F35-Fahrradschnellweg<br />

sein, ein „roter Teppich“,<br />

der zu einem kleineren Teil<br />

inzwischen gelegt ist und für dessen<br />

Bau mehr als 80 Millionen Euro bereitgestellt<br />

werden.<br />

In Dänemark schärft Kopenhagen<br />

weiter sein Profil als Fahrradstadt.<br />

Weil die Hauptverkehrsader Norrebrogade<br />

mit 36.000 Radfahrern am<br />

Tag völlig überlastet ist, bereiten die<br />

Stadtplaner einen „grünen Boulevard“<br />

vor, auf dem Autos verbannt sind. Die<br />

ersten beiden Fahrradschnellwege ins<br />

Umland von Kopenhagen sollten bis<br />

Ende 2011 fertig sein, ein dritter wird<br />

2012 folgen. Weitere solcher „Cycelsuperstier“<br />

werden in Arhus, Odense<br />

und Aalborg angelegt.<br />

In Deutschland tatet sich die Metropolregion<br />

Hannover ans Thema<br />

heran, es liegt eine Machbarkeitsstudie<br />

für sechs Strecken vor. Auch<br />

das Ruhrgebiet hat sich ernsthaft<br />

Fahrradschnellweg in London:<br />

der Cycle-Superhighway CS3.<br />

ans Planen und Bauen gemacht: Ein<br />

„Rad-Schnellweg-Ruhr“, sechs Meter<br />

breit, soll auf 85 Kilometern Länge<br />

die Städte Duisburg, Mülhe<strong>im</strong>, Essen,<br />

Gelsenkirchen, Dortmund, Hamm und<br />

den Kreis Unna verbinden. (wg)<br />

10 VeloPost 1/2012

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