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VP 1-2012.indd - IG VELO im Landkreis Lörrach

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Unfälle<br />

Risiko<br />

fährt mit<br />

In den letzten Jahren sank die<br />

Zahl der Verkehrsunfälle, auch<br />

bei Radfahrern. Schutzstreifen<br />

& Co. könnten gewirkt haben.<br />

Wertet Hauptkommissar Johann<br />

Albrecht Unfallberichte aus, schaut<br />

er aufmerksam auf Radfahrer – ohne<br />

Knautschzone kann jeder Zwischenfall<br />

gravierende Folgen haben. Die letzten<br />

Jahre ließen ihn aufatmen: Seine Statistiken<br />

zeigen einen Trend zu weniger<br />

Unfällen mit Radlern.<br />

Verkehrsunfälle <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Lörrach</strong><br />

sind zum ersten Mal 2003 am PC ins<br />

Feinste aufgeschlüsselt worden – so<br />

weit zurück reichen Johann Albrechts<br />

Vergleichszahlen. Die Höchstzahl der<br />

Unfälle findet sich fürs Jahr 2004: 330<br />

Mal nahm die Polizei damals Zusammenstöße<br />

und Stürze mit Radfahrern<br />

auf. Seither verringerte sich die Zahl<br />

und erreichte 2010 einen Tiefststand:<br />

Im gesamten <strong>Landkreis</strong> <strong>Lörrach</strong> registrierte<br />

die Polizei 248 Unfälle mit Beteiligung<br />

von Radfahrern<br />

– das<br />

war rund ein<br />

Viertel weniger<br />

als 2004.<br />

Man schaue<br />

sich diese 248<br />

Unfälle genauer<br />

an: Bei 62 Unfällen<br />

wurden<br />

Radler schwer,<br />

bei 161 leicht<br />

verletzt, kein<br />

Radfahrer starb.<br />

134 Unfälle hat<br />

der Radfahrer<br />

selbst verschuldet<br />

(und davon<br />

48 Mal war niemand<br />

anders beteiligt); in 35 Fällen<br />

fuhr er offenbar zu schnell, um eine<br />

gefährliche Situation zu meistern; 21<br />

Mal missachtete er Vorfahrt anderer,<br />

22 Mal nutzte er die Fahrbahn falsch<br />

(auch auf Gehwegen); in 20 Fällen waren<br />

verunglückte Radfahrer betrunken;<br />

nur 1 Mal dürfte fehlendes Licht die<br />

Unfallursache gewesen sein. Bei 114<br />

der 248 Unfälle traf nicht den Radfahrer<br />

die Schuld – so nahmen ihm Autofahrer<br />

in 37 Fällen die Vorfahrt, in<br />

13 Fällen kollidierte er mit unachtsam<br />

12 VeloPost 1/2012<br />

Johann Albrecht wertet Unfälle aus und<br />

schaut auf Risiken für Radfahrer.<br />

Bei Dunkelheit begeben sich viele Radfahrer leichtfertig selbst in Gefahr: Sie sind<br />

ohne Licht unterwegs und werden zu spät gesehen.<br />

abbiegenden Autolenkern; in sechs<br />

Fällen waren überholende Autos die<br />

Ursache.<br />

Auch wenn – was bei Redaktionsschluss<br />

<strong>im</strong> Dezember zu vermuten war<br />

– die Unfallzahlen 2011 ingesamt und<br />

auch jene mit<br />

Radfahrern<br />

etwas zugenommen<br />

haben<br />

könnten:<br />

Johann Albrecht<br />

ist überzeugt,<br />

dass<br />

Unfallverhütung<br />

Wirkung<br />

zeigt.<br />

Wichtig ist<br />

nach wie vor<br />

die Verkehrserziehung<br />

der<br />

Polizei an<br />

Grundschulen,<br />

die mit<br />

einer Fahrradprüfung<br />

endet. Immer wieder kontrolliert<br />

die Polizei Radfahrer, vor allem<br />

auf Schulwegen: Das reduziert Mängel<br />

an Bremsen und Licht. Auch zunehmende<br />

Geschwindigkeitskontrollen<br />

innerhalb der Städte und Gemeinden<br />

seien nützlich gewesen, mutmaßt Albrecht:<br />

Sie könnten das Tempo auf den<br />

Straßen tendenziell gedämpft haben.<br />

Und unübersehbar ist: Städte, Gemeinden<br />

und <strong>Landkreis</strong> haben das Radfahren<br />

sicherer gemacht mit Radwegen<br />

außerorts, mit Schutzstreifen innerorts,<br />

sorgsamer Führung an Kreuzungen<br />

und mit anderen Vorkehrungen mehr.<br />

„Wir können mit unseren Unfallstatistiken<br />

nicht zweifelsfrei nachweisen,<br />

das solche Maßnahmen etwas gebracht<br />

haben. Aber ich selbst zweifle nicht<br />

daran“, sagt Johann Albrecht.<br />

Er ist froh, dass Kommunen dem<br />

Radfahren größere Aufmerksamkeit<br />

widmen als früher; und er bestärkt die<br />

Verantwortlichen bei den Verkehrsschauen,<br />

zu denen er stets mit eingeladen<br />

wird. Der Schutzstreifen – die<br />

unterbrochene Linie am Fahrbahnrand<br />

– ist die am häufigsten beschlossene<br />

Hilfe. „Sicher eine gute Sache, er wirkt,<br />

die Autofahrer orientieren sich daran.“<br />

Und Albrecht fügt gleich hinzu: „Klar<br />

wäre mir am allerliebsten, wir hätten<br />

Platz genug, damit alle ihre je eigenen<br />

Bereiche bekommen könnten: die Autofahrer,<br />

die Fußgänger und eben auch<br />

die Radfahrer.“ (wg)<br />

Helm und Vernunft!<br />

Zwei Appelle richtet Hauptkommissar<br />

Johann Albrecht an Radfahrer.<br />

Zum Ersten: Helm anziehen!<br />

„Verhindert oder verringert Kopfverletzungen,<br />

eindeutig. Auch ich<br />

selbst habe schon vom Helm profitiert.“<br />

Zum Zweiten: „Radler müssen<br />

unbedingt vernünftig und vorausschauend<br />

fahren, sie müssen nächste<br />

Situationen vorausdenken!“

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