Broschüre 38 - Bologna - LACDJ der CDU in Niedersachsen
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Übergang Bachelor/ Masterstudium<br />
Bisher haben die deutschen Universitäten erst wenig Bachelor<br />
produziert. Es gibt deshalb kaum Erfahrung mit dem Übergang <strong>in</strong>s<br />
Masterstudium. Unsere – zugegeben nur beispielhaften - Erfahrungen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Informatik, wo es das Bachelor/Master-System bereits seit zehn<br />
Jahren gibt, zeigen allerd<strong>in</strong>gs, dass e<strong>in</strong>e deutliche Mehrheit <strong>der</strong><br />
Bachelor-Absolventen unmittelbar e<strong>in</strong> Masterstudium anschließen<br />
möchte. Ob das so bleibt o<strong>der</strong> ob es wegen <strong>der</strong> beschränkten Zahl von<br />
Studienplätzen hier zu e<strong>in</strong>em Konflikt kommt, ist heute nicht abzusehen.<br />
Klar ist <strong>der</strong> politische Wille, dass die Mehrzahl <strong>der</strong> Bachelor die<br />
Hochschule verlassen soll und (zum<strong>in</strong>dest zunächst) ke<strong>in</strong> Masterstudium<br />
aufnimmt. Hier besteht e<strong>in</strong> Konflikt mit <strong>der</strong> Überzeugung <strong>der</strong><br />
Universitäten, dass <strong>in</strong> vielen Fächern <strong>der</strong> Master <strong>der</strong> universitäre<br />
Regelabschluss se<strong>in</strong> muss. Sie haben deshalb Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verzahnt, um damit die<br />
Studierenden an <strong>der</strong> Universität und möglichst auch am Ort zu halten.<br />
Dies beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t die Mobilität <strong>der</strong> Studierenden erheblich. Mit <strong>der</strong> Mobilität<br />
ist es aber auch deshalb nicht weit her, weil e<strong>in</strong> Bachelor natürlich<br />
ke<strong>in</strong>eswegs standardisiert ist, nicht e<strong>in</strong>mal was die Studiendauer betrifft.<br />
In Vietnam gibt es zweijährige Bachelor, wir produzieren meistens<br />
dreijährige, <strong>in</strong> den USA s<strong>in</strong>d vier Jahre die Regel.<br />
Wie soll es weiter gehen?<br />
Lassen Sie mich dazu zunächst Herrn Prof. Ra<strong>in</strong>er Künzel,<br />
wissenschaftlicher Leiter <strong>der</strong> zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur<br />
Hannover (ZEvA), zitieren. Er schreibt:<br />
„Die Studienstrukturreform im Rahmen des europäischen <strong>Bologna</strong>-<br />
Prozesses ist zweifellos die umfassendste Reform <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte des<br />
deutschen Hochschulwesens. Dass sie <strong>in</strong> 10 Jahren nicht<br />
abgeschlossen werden konnte, ist deshalb nicht verwun<strong>der</strong>lich. Partielle<br />
Fehlentwicklungen und noch bestehende Umsetzungsdefizite nähren<br />
allerd<strong>in</strong>gs Wi<strong>der</strong>stände und können die Reform gefährden, wenn ihnen<br />
nicht auf geeignete Weise begegnet wird. Denn <strong>der</strong> Reformprozess ist<br />
auch jetzt noch ke<strong>in</strong> Selbstläufer, weil er von den Hochschulen nicht<br />
selbst generiert wurde. Vielmehr ist er ihnen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit z. T. drastischen<br />
Haushaltskürzungen statt dr<strong>in</strong>gend erfor<strong>der</strong>licher f<strong>in</strong>anzieller<br />
Unterstützung übergestülpt worden. Vor allem <strong>der</strong> mit dem Bachelor als<br />
Regelabschluss <strong>in</strong>tendierte Entlastungseffekt als Folge e<strong>in</strong>er deutlichen<br />
Verkürzung <strong>der</strong> durchschnittlichen Studienzeit ist nicht e<strong>in</strong>getreten, so<br />
dass die Reform als massive Mehrbelastung des Hochschulpersonals<br />
erfahren wurde. An den Universitäten hat sich diese Entwicklung vor<br />
allem als Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>der</strong> Forschung durch Zunahme <strong>der</strong><br />
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