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Broschüre 38 - Bologna - LACDJ der CDU in Niedersachsen

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müssen, um zu e<strong>in</strong>er flexiblen abgestuften Berufsqualifizierung zu<br />

gelangen.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Vorteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Bachelor-Abschlusses<br />

würde ich dar<strong>in</strong> sehen, dass man an<strong>der</strong>e juristische Studiengänge <strong>in</strong><br />

diese Ausbildung <strong>in</strong>tegrieren könnte. Als Beispiel s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en zu<br />

erwähnen die bereits modellhaft e<strong>in</strong>geführten juristischen Bachelor- und<br />

Master-Studiengänge wie z. B. an den Universitäten Oldenburg und<br />

Lüneburg. Man sollte diese jungen Leute nicht im Regen stehen lassen,<br />

son<strong>der</strong>n ihnen auch e<strong>in</strong>e Weiterführung ihrer juristischen Ausbildung bis<br />

zum Volljuristen ermöglichen. Ich denke aber auch und vor allem an die<br />

Rechtspflegerausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Justiz. Die Län<strong>der</strong> bilden seit langem<br />

bedarfsbezogen Rechtspfleger<strong>in</strong>nen und Rechtspfleger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

dreijährigen Fachhochschulstudium aus. Hier gibt es <strong>in</strong>teressante<br />

Entwicklungen. Beson<strong>der</strong>s qualifizierte Absolventen <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

gehen <strong>in</strong>s Jurastudium über und schließen die volljuristische Ausbildung<br />

an das Rechtspflegerstudium an. An<strong>der</strong>erseits haben wir auch bereits -<br />

wenn <strong>der</strong> Personalbedarf mit <strong>der</strong> vorgeplanten Anzahl von Absolventen<br />

nicht befriedigt werden kann - Volljuristen als Rechtspfleger e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Hier hat sich e<strong>in</strong>e faktische Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Ausbildungsgänge und<br />

Berufe ergeben, die man zu e<strong>in</strong>er systematischen Durchlässigkeit führen<br />

könnte. Sicherlich müsste man im Anschluss an die Bachelor-Ausbildung<br />

noch e<strong>in</strong>e praktische Ausbildung bei den Gerichten anschließen, was ich<br />

aber nicht als problematisch ansehe. Man hätte den Vorteil für die<br />

Bachelor-Absolventen, e<strong>in</strong>en juristischen Beruf erschlossen zu haben<br />

und an<strong>der</strong>erseits für die Justiz den Vorteil, sich von <strong>der</strong><br />

bedarfsbezogenen Ausbildung lösen zu können und Jurist<strong>in</strong>nen und<br />

Juristen vom Markt für den Juristenberuf <strong>der</strong> Rechtspfleger<strong>in</strong> und des<br />

Rechtspflegers e<strong>in</strong>stellen zu können. Diese Integration <strong>der</strong><br />

Rechtspflegerausbildung ist natürlich nur e<strong>in</strong> Teilaspekt. Ich me<strong>in</strong>e, dass<br />

auch auf an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n sich Berufsmöglichkeiten für Bachelor-Juristen<br />

ebenso wie für Soziologen, Politologen o<strong>der</strong> BWL-Studenten offen<br />

stehen und sich entwickeln würden. Die Juristen sollten sich nach allem<br />

nicht e<strong>in</strong>em Reformprozess verweigern, son<strong>der</strong>n diesen aktiv als Chance<br />

für Verbesserungen nutzen. Möglicherweise ließe es sich ja e<strong>in</strong>mal<br />

ausprobieren, wie sich e<strong>in</strong>e Bachelor-Masterausbildung für Juristen<br />

gestalten ließe. Es gibt ja auch schon e<strong>in</strong>zelne Standorte. Man muss<br />

natürlich die Bed<strong>in</strong>gungen gut gestalten, damit es zum Erfolg geführt<br />

werden kann. Abschließend darf ich noch e<strong>in</strong>mal zusammenfassen, dass<br />

die <strong>Bologna</strong>-Diskussion als Chance für e<strong>in</strong>en Reformaufbruch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Juristenausbildung genutzt werden sollte.<br />

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