Bernhard Hauser: Spielen und Lernen der 4
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ist aufzubauen für die Fähigkeiten im Basteln, Konstruieren <strong>und</strong> Bauen. Diese Inventare sind<br />
in Form von expliziten (<strong>und</strong> notwendigerweise zu erreichenden) Lernzielen in einem Curriculum<br />
festzuschreiben <strong>und</strong> zu definieren.<br />
4.3 Eltern-Standard (1)<br />
12. Elternaufklärungs-Standard<br />
Schule, Kin<strong>der</strong>garten <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Basisstufe haben die Aufgabe, das aktuelle Wissen zum optimalen<br />
<strong>Lernen</strong> bzw. <strong>Spielen</strong> laufend zu vermitteln, sie anzuregen, dies selber bei ihren Kin<strong>der</strong>n<br />
umzusetzen. Dabei sind beson<strong>der</strong>e Anstrengungen bei eher bildungsfernen Familien zu<br />
unternehmen, weil sich dort <strong>der</strong> Erfolg des Bildungssystems akzentuiert.<br />
5. Hinweise zur Umsetzung/Rahmenbedingungen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Hinweise<br />
zu Handlungs- <strong>und</strong> Entwicklungsfel<strong>der</strong><br />
Eine Verbesserung des <strong>Lernen</strong>s im Spiel kann im klassischen Kin<strong>der</strong>garten genauso gut erfolgen<br />
wie in <strong>der</strong> Basisstufe. Auch die breitere Altersdurchmischung, wie sie die Basisstufe<br />
aufweist, erscheint aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Bef<strong>und</strong>e we<strong>der</strong> als notwendig noch als hin<strong>der</strong>lich.<br />
Bei gleichzeitigem Stattfinden von instruktional-zielorientiertem <strong>Lernen</strong> ist darauf zu<br />
achten, dass dieses das Spiel – bei Erwachsenen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n – nicht heimlich o<strong>der</strong> gar offen<br />
entwertet. Gegen das Spiel abwertende Tendenzen ist entschieden <strong>und</strong> normativ vorzugehen.<br />
Dabei ist die Haltung des pädagogischen Personals von grösster Bedeutung. Das Selbstverständnis,<br />
mit welchem dieses das <strong>Lernen</strong> im Spiel hoch achtet, ist auch gegenüber Eltern e-<br />
norm wichtig.<br />
Gutes Spiel erfor<strong>der</strong>t Material. Dafür reicht das gegenwärtig in <strong>der</strong> Schweiz übliche Inventar.<br />
Gemäss den Forschungsergebnissen (vgl. z.B. Einsiedler, 1999) erscheinen hier keine Verän<strong>der</strong>ungen<br />
notwendig.<br />
Die zentralen Maßnahmen zur Verbesserung von <strong>Lernen</strong> im Spiel liegen in <strong>der</strong> Intensivierung<br />
<strong>der</strong> Forschung, in <strong>der</strong> Ausbildung <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Didaktik vor Ort.<br />
5.1 Maßnahmen auf Lehrplan- <strong>und</strong> Schulorganisationsebene (national, kantonal)<br />
Alle Lehrplanvorhaben für 4-8-jährige Kin<strong>der</strong>, welche gegenwärtig das Spiel zu Gunsten des<br />
instruktional-lernzielorientieren <strong>Lernen</strong>s verdrängen, sind zu sistieren. Im Rahmen einer intensiven<br />
Diskurskultur ist dafür zu sorgen, dass das <strong>Lernen</strong> im Spiel zusammen mit dem intrinsisch<br />
motivierten <strong>Lernen</strong> bis auf weiteres immer noch den Kern des <strong>Lernen</strong>s von Kin<strong>der</strong>n<br />
bis zum vollendeten 6. Altersjahr darstellt. Dafür ist eine Schonfrist von mindestens 10 Jahren<br />
(eine Art Moratorium) einzurichten, für welche die Lernzeit <strong>der</strong> 4-8-jährigen Kin<strong>der</strong>n<br />
nicht verschult wird, <strong>und</strong> für welche die öffentliche Hand sich bemüht, die Lernwirksamkeit<br />
des Spiels im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Lernformen (vor allem zum intrinsisch <strong>und</strong> zum traditio-<br />
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