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Königliche Kunst

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KK-<strong>Königliche</strong> <strong>Kunst</strong><br />

beschrieben Kenntnisse und Fertigkeiten, die zur Unterrichtung eines ‚freien Mannes’, der nicht<br />

auf materiellen Broterwerb angewiesen war, für wichtig angesehen wurden.<br />

Das Tätigkeitsfeld der Sklaven wurde im Gegensatz dazu als „unfreie Künste“ (artes illiberalis)<br />

bezeichnet. Die mit körperlicher Arbeit verbundenen „mechanischen“ bzw. „schmutzigen Künste“<br />

(artes mechanicae, artes sordidae) aber auch als "Handwerkskünste" (griech. technai banausoi),<br />

die auch von Unfreien ausgeübt werden durften. Im Mittelalter zählten zu den artes mechanicae<br />

auch die Bildende <strong>Kunst</strong>, die Baukunst und die Angewandte <strong>Kunst</strong>.<br />

Im Mittelalter wurden die Freien Künste in Klöstern gelehrt.<br />

Man unterschied das Grundstudium (Trivium) und das weiterführende Quadrivium.<br />

1. Zum Trivium gehörten die sprachlichen Fächer: Grammatik (mit Literatur), Dialektik oder<br />

Logik, Rhetorik (mit Recht und Ethik).<br />

2. Zum Quadrivium gehörten die mathematischen Fächer: Arithmetik, Geometrie (mit<br />

Geographie und Naturgeschichte), Astronomie (mit Astrologie), Musik, insbesondere<br />

Kirchenmusik.<br />

Nach Abschluss des Quadriviums erhielt der Schüler an den Universitäten des späteren<br />

Mittelalters den akademischen Grad eines Magisters der Künste.<br />

Alchimie und die königliche <strong>Kunst</strong><br />

Man hat die praktische Alchimie eine königliche <strong>Kunst</strong> genannt. Wobei der Versuch aus unedlem<br />

Metall Gold zu machen nur ein Symbol ist für die Vervollkommnung des eigenen Charakters.<br />

Die Arbeit der Alchimie galt der allgemeinen Umwandlung aller Dinge in eine göttliche und<br />

unvergängliche Substanz. Gemäß ihrem Urgedanken ist die Alchimie nichts weiter, als der<br />

klägliche Versuch, wieder aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine Einheit zu bilden,<br />

nämlich eine Gottheit. So symbolisiert ursprünglich Sulfur das Menstruationsblut (das Weibliche)<br />

und Mercurius die Samenflüssigkeit (das Männliche). Zurück zu Gott, zum göttlichen, was man<br />

den Menschen nahm.<br />

Aber die Erinnerung an dieses Göttliche ist geblieben. Je weiter die Jahrhunderte jedoch<br />

verstrichen und sich die Menschen immer mehr dem Gold zuwandten und dies an Gottes statt<br />

erhoben, so wandelte sich der Urgedanke, da sich das Ziel wandelte. Der Mammon verdrängte<br />

Gott.<br />

Die Alchimie ist die geistige Tochter Altägyptens, gegründet durch Hermes.<br />

Alchimie und der „Stein der Weisen“ 2 sind nur eine Allegorie.<br />

So steht es in der „Fama Fraternitatis“: Weg mit dem Gold, wenn es nicht das grenzenlose Gold ist.<br />

Denn der, für den sich die ganze Natur erschließt, freut sich ... darüber, daß er die Himmel sich öffnen<br />

sieht und die Engel Gottes emporsteigen und herabkommen und daß sein Name ins Buch des Lebens<br />

geschrieben ist.<br />

Die <strong>Königliche</strong> <strong>Kunst</strong> entspringt aus unwandelbarer Kenntnis des wahrhaft Guten, Schönen und<br />

Gerechten.<br />

Freimaurerei und die königliche <strong>Kunst</strong><br />

Lennhoff/Posner führen im Internationalen Freimaurerlexikon aus: <strong>Kunst</strong>, <strong>Königliche</strong> (engl. Royal<br />

Art, Frz. Art royal). Die Freimaurer nennen ihre <strong>Kunst</strong> die königliche.<br />

2 Der Phönix ist in der Alchimie ein Symbol für den „Stein der Weisen“<br />

© Manuel Moja manuelmoja@sokraton.at 2

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