Stoffwechsel- Basics
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möglich. Die Larven bilden dann in verschiedenen Organen Finnen, z.B. im ZNS<br />
oder dem Auge mit entsprechend schwerwiegenden und schweirig therapierbaren<br />
Gesundheitsschädigungen.<br />
ECHINOCOCCOSE<br />
Echinococcus-Arten sind kleine (2-7 mm) Bandwürmer, die im Dünndarm eines<br />
Fleischfressers (Fuchs; seltener Hund und Katze) parasitieren. Als Zwischenwirte<br />
werden verschiedene Säugerarten benutzt, akzidentell auch Menschen. Nach<br />
peroraler Aufnahme der Eier entwickeln sich pathogene Larvalstadien.<br />
Die Finnen von E. granulosus (Hundebandwurm) verursachen nach einer<br />
Inkubationszeiot von einigen Monaten bis Jahren eine zystische Echinokokkose. Die<br />
Wasserblasen (Hyatiden) genannten 1- 15 und mehr cm grossen Finnen bilden sich<br />
meist in Leber und Lunge. Die Behandlung kann abhängig von Grösse und Anzahl der<br />
Finnen mehr oder weniger erfolgreich durch chirurgische Massnahmen oder<br />
chemotherapeutisch Behandlung erfolgen. Erprobt wird das Punktieren der Finne mit<br />
Ultraschallkontrolle und ersetzen der Blasenflüssigkeit durch 95% Ethanol für 15<br />
Minuten. Die Finnen von E. multiocularis (Fuchsbandwurm) verursachen dagegen eine<br />
alveoläre Echinococcose: Die Finnen bestehen aus einem Bläschenkonglomerat,<br />
welches Sprossen bildet, die wurzelartig das umgebende Gewebe (fast immer die Leber)<br />
durchwachsen und eine Grösse von mehr als 20 cm erreichen können. Nach einer<br />
Inkubationszeit von 5-15 Jahren manifestiert sich eine Symptomatik, die der eines<br />
Lebertumors ähnelt Der Erfolg einer Radikaloperation ist wegen des infiltrativen<br />
Wachstum ungewiss, auch nach einer Transplantation muss deswegen eine aufwendige<br />
Chemotherapie über einen langen Zeitraum erfolgen, wobei die Heilungschancen<br />
ungewiss sind. Die Übertragung erfolgt zwar selten (Inzidenzrate: 1 Erkrankung pro<br />
100'000 Einwohner pro Jahr), sie kann durch Kontamination der Hände (Streicheln<br />
freilaufender Haustiere, Gartenarbeiten mit kontaminierter Erde oder Pflanzen) sowie<br />
durch Aufnahme kontaminierter Nahrungsmittel (Wildbeeren!) erfolgen.<br />
Im feuchten Milieu sind Echinococcus-Eier monatelang lebensfähig, sie können auch<br />
überwintern; bei Austrocknung sterben sie rasch ab. Sie widerstehen den üblichen<br />
Desinfektionsmitteln, werden aber durch Hitze (80°) minutenschnell und durch<br />
tiefgefrieren (–80°) innert weniger Tage abgetötet.<br />
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