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Stoffwechsel- Basics

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Toxoplasma<br />

Wenig wirtspezifischen Toxplasmen wie Toxoplasma gondii haben etwa 1/3 der<br />

Weltbevölkerung infiziert. (Schweiz: >50%). Verschieden Linien der Erreger zeigen<br />

unterschiedliche Virulenz. T. gondii vermehrt sich im Darm (oder als Variante im<br />

Gewebe) von Hauskatzen, die sich durch Genuss von rohem Fleisch infizieren,<br />

enteroepithelial zunächst ungeschlechtlich. Später kommt es zu einem<br />

geschlechtlichen Zyklus, der in der Bildung von Oozysten resultiert, die eine Zygote<br />

enthalten und nach etwa 3-9 Tagen in grossen Mengen mit dem Kot ausgeschieden<br />

werden. Die ausgeschiedenen Oozysten entwickeln sich bei Zimmertemperatur in 2-<br />

4 Tagen zu 2 infektiösen, bis zu 5 Jahren persistenten Sporozysten mit je 4<br />

Sporozoiten. Sporulierte Oozysten sind werden durch die üblichen<br />

Desinfektionsmittel nicht, wohl aber durch Temperaturen von 60° in wenigen<br />

Minuten abgetötet. Menschen können sich durch die Aufnahme von zystenhaltigem<br />

Fleisch oder durch Kontakt mit Katzenkot infizieren. Die Toxplasmen gelangen<br />

rasch ins Gewebe, wo sie dem Angriff des Immunsystems entzogen sind. Sie<br />

vermehren sie sich durch wiederholte Endodyogonie (in einer Mutterzelle entstehen<br />

zwei Tochterzellen), bis schliesslich die Wirtszelle platzt und die Nachbarzellen<br />

befallen werden. So entstehen Nekrosen und entzündliche Reaktionen. Im Rahmen<br />

einer Generalisation kann es bei einer Erstindektion einer Schangeren zum Befall der<br />

Plazenta und etwa 3-4 Wochen später zur Infektion eines Fetus kommen, was in 10%<br />

der Fälle zu schweren Hirnschädigungen oder dem Tod führt, aber auch die bei der<br />

Geburt unauffälligen Säuglinge können später Anzeichen von Hirn- und<br />

Augenschädigung sowie andere Symptome zeigen. Bei erwachsenen<br />

immunkompetenten Personen zeigen sich kaum klinische Manifestationen – ausser<br />

bei einem Versagen des Immunsystems wie z.B. bei AIDS-Kranken.<br />

Plasmodium<br />

Malaria tertiana: P. vivax, P. ovale<br />

Malaria quartana: P. malariae<br />

Malaria tropica: P. falciparum (gefährlichste Form)<br />

Die einzelnen Plasmodiumarten lassen sich in ihrem Entwicklungszyklus<br />

voneinander abgrenzen, was von diagnostischer Bedeutung ist. Die Ansteckung<br />

erfolgt durch den Stich weiblicher Anopheles-Mücken, die sich zuvor an einem<br />

Plasmodium-Träger ernährt und mit Plasmodium infiziert haben. Die<br />

eingedrungenen Sporozoiten gelangen innert weniger Minuten zur Leber, in deren<br />

Zellen sie eindringen und wo sie sich asexuell vermehren. Innert weniger Wochen<br />

(6-15 Tage) entwickeln sich vielkernige, recht grosse (bis 70 m) Schizonten =<br />

Meronten, aus denen nach cytoplasmatischer Teilung zahlreiche Merozoiten<br />

hervorgehen (je nach Plasmodium-Art 2000-30'000).<br />

Bei der Malaria tertiana bilden sich zusätzlich kleine, einkernige Gebilde (Hypnozoiten), die längere<br />

Zeit in den Leberzellen persistieren. Sie können sich zeitlich versetzt jederzeit zu Schizonten<br />

entwickeln. Die aus diesen hervorgehenden Merozoiten sind für Malariarückfälle verantwortlich.<br />

Die Merozoiten befallen Erythrocyten des Wirts, in welchen sie sich asexuell durch<br />

Schizogonie vermehren. Je nach Erreger entstehen 6-36 Merozoiten, die beim<br />

synchronen massenhaften Platzen von (auch nicht infizierter) Erythrocyten<br />

freigesetzt werden, was einen Fieberschub auslöst ("Wechselfieber"). Die<br />

Schizogoniezyklen dauern 48 oder 72 Stunden (P.falciparum). Nach einer oder<br />

mehreren Schizogoniegenerationen entwickeln sich jeweils einige Plasmodien zu<br />

Geschlechtsformen (Mikrogamonten und Makrogamonten), die eine Zeitlang (1-22<br />

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