Stoffwechsel- Basics
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Trichomonas<br />
Die birnenförmigen Trichomonas vaginalis<br />
(20 - 40m lang, 2 - 14 m breit) weisen am<br />
Vorderende 5 Geisseln auf, 4 frei bewegliche<br />
und eine als Randfaden einer ondulierenden<br />
Membran.<br />
Am Hinterende tritt ein Achsenstab aus Mikrotubuli aus. Als besonderes Organell<br />
weisen die anaeroben Trichomonaden Hydrogenosomen auf, die als<br />
<strong>Stoffwechsel</strong>produkt H 2 bilden. Sie besiedeln die Schleimhäute des Urogentialtrakts<br />
und vermehren sich durch Längsteilung. Die Übertragung erfolgt fast nur durch GV,<br />
bis zu 17% der weiblichen Säuglinge werden bei der Geburt angesteckt. Die<br />
Infektion verläuft bei etwa einem Drittel der Frauen und bei der Mehrzahl der<br />
Männer symptomlos, sonst ist mit einem eitrigen, dünnflüssigen Ausfluss zu<br />
rechnen. Eine mögliche Folge einer Trichomonose sind Harnröhrenentzündungen.<br />
Therapien stehen zur Verfügung.<br />
Amöben<br />
Entamöba histolytica: Perorale Aufnahme einer reifen Zyste durch kontaminierte<br />
Nahrungsmittel (Salat, Obst, Gemüse), Trinkwasser oder fäkalienkontaminierte<br />
Hände; Fliegen und Schaben können als Vektor Zysten verschleppen! Die Zysten<br />
überleben wochenlang, sind aber gegen Hitze (60°) und Trockenheit empfindlich.<br />
Der übliche Chlorzusatz im Trinkwasser reicht nicht zur Abtötung der Zysten! Im<br />
dünn- oder dickdarm schlüpft die 4- oder 8-kernige Amöbe (10-60 m), die in<br />
variabler Gestalt lokale, relative breite Ausstülpungen von Zellmembran und<br />
Ektoplasma (=Lobopodien, Scheinfüsse) bildet, welche eine fliessende Bewegung<br />
ermöglichen. Charakteristisch für Entamöba ist der ringförmig erscheinende Zellkern<br />
mit Chroamtingranula. Die Amöben parasitieren auf der Darmschleimhaut, die sie<br />
teilweise aufzulösen vermögen. Dringen sie in das Gewebe ein und vermehren sich,<br />
so entstehen Nekroseherde, deren Umgebung sich entzündet. Es entstehen<br />
flaschenförmige Geschwüre, die weit in die Leibhöhle reichen können. Aus der<br />
Darmwand können aber auch andere Organe befallen werden, vor allem die Leber.<br />
Symptome treten nach wenigen Wochen, aber auch erst nach einer monate- bis<br />
jahrelangen Latenzzeit auf. Die akute Phase der Krankheit beginnt mit<br />
Bauschmerzen und Durchfallepisoden unterschiedlicher Dauer, wobei anfänglich<br />
breiiger, dann zunehmend auch schleimiger und blutig getönter Stuhl<br />
("Himbeergelee") abgesetzt wird, in welchem sich die Amöben nachweisen lassen.<br />
Wirksame Therapien sind verfügbar, sie müssen evtl. durch chirurgische Eingriffe<br />
ergänzt werden.<br />
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