Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Mme. Sarah Bernhardt PARIS schrieb mi r : Herr Leichnerl I ch bin sehr glückli cb Ihnen für [hre bewundernswerten Fab'ri kate (admirables produits) dauken zu k önnen. Ich w rd mich niemals mehr anderer Theaterparfumerien b edienen und Ihnen von Paris meine Aufträge übermitteln. Sara h Be r nharc1 t. Diese glänzende Anerkennung ist ein grosser Triumpf der Lelchner'schen Puder lind Schminken. Besonders empfehle: Leichner's Fettpuder Leichner's Hermelinpuder Leichner's Aspasiapuder. Es sind vorzü liche ·esichtspuder. Man ,ieht nicht, dass man gepudert ist vielmehr erhält das (jesicht jene int'eressante Schönheit, cl ie alle W elt b ewundert. Ueberall zu haben, aber nur in verschlossenen Dosen. Man verl ange stets : LE i CHNER. L. LeLchner, J . ieferan~ \ cl er k önig!. T heater, Berlln Schiitzen"tr. 31. Der Verein der Kaurbereehtigten des Warenhauses 1ür Deutsche Beamte Berlin NW., Bunsenstrasse 2 Geschäft sstell e '(: W. KurfUrstenstras.e 100 eschäftsstelle 1(: Charlottenburg, Lelbnlzstrasse 65 Geschäftsstell e [J [ : W. Potsdamer Straue 90 Verkauf sämtlicher Verbrauehsgegenstäude (Kolonialwaren, Wein , Zigonen 11 5w.) und GebraUChsgegenstände (l1errenbekl eidung nach Mass, Hurren- und Damen-Kleidersroffe, Wäsche, Ausstattungen und "Vo hnungseinrichtungen, Reiseartikcl, L-ux usgegenstände usw.) sehr preiswiirdig in erstklassigen Waren. Prelsermäs.ljtungen in l lotels des I n- lIUtl A uslandes, Bädern, T heatern, I(onzerten USw. Bildung eines Darlehnfonds fiir die Mitglieder. De!' Mitg li eLlsceitrag ist rür Lebenszeit 10 Mk., für ein Geschäfts jahr 3 Mk. Laut § 1 der Satzun&cn sind die Mitglieder von jeder H.rtune: fre i. Näheres über d ie Au fnahm e- Bedingungen durch das Zent ral bureau ____\__________________________________ des Vereins. Hotel für Mitglieder: Oorotheenstr. 33-34 tlltd Reichstagsufer 9. ~------_I [ n ~uf~ld ebarlott~~$tr. 19. • " " 9 mal pramliert. 'fabrik I 'frankfurtu Jllltt 47. Ges pi elt und emprohlcn ,on Li sz l, KtLllack, Schal' we nka, Wieuiawski, Paderewski. I-Iegnel'. Preis lis t e n g ratis u. franeo. Bequemste Teilza hlungen . "ORCHESTROPHON" Sprech u. lIlusikwerke, lIlax gott1urcht, BerUn S. 4Z, WER sich für eine wirklich erstklassige Platten-Sprech-Maschine interessirt, verlange gratis und franeo illustr. Catalog und Special-Offerte über "Orchestrophone" sowie Probelieferung unserer unübertroffenen "Orchestrophon"-Schalldose. Barth's Pattntltlttr mit Plattform, Brüstung lind Tischplatte bietet die g rösste Sichcrheit geg-en Absturz, geringes Gewicht, grösste Haltbarkeit, ca. 8000 Stück im Gebrauch. ~ M. Barth, fabrik Berlin 0., fruchtstr. 8. I Alexandrinen-Strasse 93, Hackescher Markt 4, (Zweig-NiedlgJ PI a tt bester Fabril
2 Wif:; in »Bajazzi « - mein st Du ? Oh nein, wozu wären denn solche Vorgä nge, wenn man nicht von ihn en lernte ! So dumm und unvorsichtig - « Sie brach pl ötzlich ab und horchte auf, da es in di esem ,Augenblick klopfte. Auch ihr Mann war überrascht und zögerte kurze Zeit, un sicher, was er. tun sollte, ' ehe er nach der Tür schritt und nachsah. Es war der Diener, der meldete, dass Besuch da wäre, und gleichzeitig ein e Karte überreichte. Herr von Hosswitz stutzte einen Moment, nachdem er ein en Blick darauf geworfen hatte. Sollte ihm der Zufall so schnell und in solch ' gün stiger Weise zu Hülfe kommen? . Baron Warberg. las er lan gsam mit halblauter Stimme, aber ' eigentümlich fragender Betonung, se in e Gattin dabei sch arf fi Jl ierend . Ihm war es so vorgekommen, als wäre sie bei der Meldung des Dieners leicht zusammengezuckt. Einige Auge nblicke stand er überlegend , nathsinne't'ld mit finster zu sammengepresstem Gesicht, dann befah l er dem Diener kurz: . Führe den Herrn ins blaue Zimmer und sage : die gnäd ige Frau würde gleich komm en.« . lch kann jetzt niemand ,empfangen ; das ist wohl selbstverständlich « sagte se in e Gattin, nachdem er die Tür geschlossen hatte. . . Du wirst Herrn von Warberg empfangen; ich wünsche es « entgegnete er entschlossen und in einem Tone, der kaum einen Widerspruch du ldete. »Und mich . fügte er ttwas leiser hinzu, »mich wirst Du unter irgend einer Ausrede entschuldigen.« . Ah so! « Sie hatte begriffen . Spöttisch, verächt-' lich , mass. sie ihn von oben 'bis unten mit den Blicken. • Unter ' dieser Bedingung werde ich es natiirlich e rst recht nicht tun, trotz Deines Befehles nicht! « »Fehlt Dir vielleicht doch' der Mut dazu ?« fragte er höhnisch. Sie fuhr auf. E;' 'liess sich indessen durch ihre Blicke nicht beirren, sondern hielt ihnen stand. Auge in Auge, wie zu einer Herausforderung auf Leben und Tod ,standen sie sich gegenüber. Plötzlich zuckte es kurz, unheim lich, fa st dämonisch in ihren Augen auf. . Gut. sagte sie, »Du wünscht es; ich werde ihn e mpfangen . Sie trat vor den Spiegel, ordnete ihr Haa r sowie ihre Toilette und ging nach dem Zimmer, in dem Baron Warberg wartete. Ihr Mann folgte, trat aber nicht mit ihr ein, sondern blieb verborgen hinter dem schweren Vorhang stehen, von wo aus er durch eine Lücke hören und beobachten konnte. Mit vollendeter Gewandtheit, liebenswürdig und als ob nicht das gerin gste geschehen wäre, begrüsste 'sie Baron Warberg, der ihr galant die Hand küsste, und setzte dann sofort hinzu: »Leider mü ssen Sie heute mit mir allein vorlieb nehmen, li eber Baron ; mein Mann ist verreist « Das letzte Wort hob sie besond ers hervor. ü Der Ausdruck in Baron Warbergs Ge ~ icht schien anzudeutrn, dass ihm diese Ankündigung nicht ge rade un angeneh m war. Ehe er jedoch etwas erwid ern oder eine Unterhaltung beginnen konnte, fuhr sie fort: »Aber kommen Sie bitte; hier ist's kalt und ungemütlich , Es war eine Torheit von dem Diener, Sie hierher zu führen.« Damit schritt sie ihm voran nach dem nächsten, ihres Mannes Zimmer, dessen Tür sie, nachdem sie eingetreten waren, fest und sorgfältig hinter sich schloss. Herr von Hosswitz knirschte vor Wut mit den Zähnen. Di eser offenkundige Hohn überstieg wirklich alle Grenzen! Doch was sollte er machen ? Wenn er ihnen jetzt in sein Zimmer fol gte, hatten sie sich wahrsch einlich längst verständigt, und dann hätte er sich doch auch durch die Au ssage seiner Gattin, dass er verreist sei, einfach lächerlich gemacht. Aber das Bewu ~ stsein, in dieser Weise von ihr dupiert worden zu sein, brachte ihn fast um den Verstand. Leise und ,'orsichtig schlich er sich bis an di e Tür seines Zimmers und horchte, vernahm jedoch nichts als ein undeutliches Gemurmel. Trotzdem lau schte er angespannt. Imm er stärker erregte und erhitzte sich seine Phantasie; seine Schläfen pochten und das Blut raste ihm durch die Adern. jeden Moment war er drauf und dran, die Tür zu öffnen, beherrschte sich aber immer noch. Da zuckte er plotzlich zusammen; ihm war es, als hätte er einen leisen, unterdrückten Aufschrei gehört. Gleichzeitig vernahm er ein Rauschen wie von Kleidern. Dies war entscheideud für ihn. Mit einem Ruck die Tür aufreissend trat er auf die Schwelle und sah seine Gattin dicht neben Baron Warberg stehen. Dies schloss für ihn jeden Zweifel aus, dass er nur für eine Sekunde zu spät gekommen war, um sie in dessen Armen zu überraschen. Ein Ausruf der Wut entrang sich seinen Lippen. Auf Baron Warberg losstiirzend schlug er ihn mit der Faust ins Gesicht. - - - - - In der Früh e des folgend en Morgens wurde Baron Warberg von Herrn von Hosswitz im Duell erschossen. Al s der letztere seiner Gattin hiervon Mitteilung machte, blieb ihr Gesicht kalt, finster, wie im Schmerz erstarrt; keine Klage, kein Laut kam über ihre Lippen . Als sie jedoch dann allein war, hellten ihre Mi enen sich auf. Ein Bild aus ihrem Busen hervorziehend kü sste sie diese's inbrünstig und betrachtete es lange mit entzückten Blicken. , , "Die Gefahr wäre vorüber« sagte sie leise, wie für sich. Ein Lächeln umspielte dabei ihre Lippen. .' Das Bild war nicht dasjenige Baron Warbergs. l u Eine anständige frau. Von Maria Holma. (Nachdruck verboteu, Es war wunderhübsch behaglich in dem kleinen Frauensalon ; ei ne wohltuende Stimmung: Berlin W, 5- 7 Uhr. - Es standen all erhand feine kleine Lackmöbel aa, ein grosse I' Divan, der mit gelbli ch weissen Fellen bedeckt war. An den Wänden hingen ein paar jugend stilbilder ge mässigter Richtung. Im Kamin brannte ein lu stiges Feuer, und auf den Etageren standen allerhand grün und lila gebund ene Lileraturen, Mari e Madelaine etc. Auf dem niedrigen Tischehen dampfte der Samowar und in ein em Lackkörbchen schlumm erten gute wohlhabende Berlin W. - Cakes. Ueberhaupt man empfand: , . Hochherrschaftliche Wohnung, 2 Dienstmädchen, 2- 3 reingewaschen e Babies mit nursery jovernen, einen wohlhabenden Hausherrn, der früh morgens das Berliner Tageblatt liest und gern gut ist. Das lag so in der Luft. . lch bin ein e sehr glücklich e Frau . , sagte die junge Hausfrau . Sie t,nig ein Peignoir aus weisser Libertyseide und sah nach guter Erziehung qnd anständiger f.amilie aus. Und sie sagte es in jenem Brustton der Uberzeugung, den man hat, wenn man lügt. . Eine Tasse Th ee, Liebste? Das schlanke emanzipierte Fräulein mit dem intelligenten hübschen Bubengesicht, knabberte Cakes und sagte dann aus ein er langen Gedankenreihe heraus: . Ist Dein L.:eben nicht leer, Teuerste? und inn erlich dachte sie: «Ein Gäns'chen - wie steh en wir da, wir modernen Frauen, wir freien Frauen - wir - wir! aber Alma sagte indigniert: . lcli finde mein Leben wunderhübsch, schon das Aufwachen. Emanuel ist schon fort, er lässt mich lange schlafen, der Gute. - Sie errötete leicht und dann kommt die Köchin, so ein Menu ist, doch keine Kleinigkeit. Ich studiere die Markthallenl?erichte sogar. . Sir sagt~ es wie vielleicht ein Gelehrter: . ich lese Pali im Urtext, »und dann die Toilette, die feine Spitzenwäsche von der Ausstattung mit rosa Schleifen und Maiglöckchenparfüm. Natiirlich nur fiir Ema11l1el - aber immerhin das Bewusstsein. - Ein so stolzes Gefühl. Und dann frisiert man sich chik mit dem grossen coquetten Bausch in die Stirn, den Chinchilahut, die Stola um und geht »chopping«. Und ab und zu läuft einem irgend ein frecher entzückender Mensch nach und sagt Dummheiten z. B. »mein Fräulein, glauben Sie, es ist nicht gut, dass der Mensch all ein sei usw. « Und wenn er es zu toll treibt, clann sagt man: • Mein Herr, was erlauben Sie sich, ich bin ein e anständige deutsche Frau! . und geht nach Hause und dann kommt Emanuel.. »jawohl, . sagte die Ema nzipierte ironisch, , dann kommt Emanuel - was weiter ? Und nachmittags ge ht man mit Meyers aus der Kurfürstenstrasse in den Znologischen oder zu Keller 8< Reiner. Wir sind sehr für Kunst und abends gehe ich mit Emanu el ins Theater, sogar in eill em Cabaret war ich schon. Ja, das Leben einer anständigen Fratt ist doch sehr reich. Das Fräulein Doktor wies mit der Hand auf die Photographie eines junge n Gardeoffiziers in si lbernem Rahm en: »Und die grosse Leidenschaft. sagte sie und es zuckte und wetterleuchtele in ihren Worten. Die junge Frau sah zu dem Bil~ herüber, sie wurde rot, oS? etwas tut man doc!.! lltcht" sagte sie indigniert mtt dem Brustton der Uberzeugung den man hat wenn man lügt. ' , . Nein . , sagte die Emanzipierte mit der trauernden Miene eines nicht gefallenen EnO'els So was tut man nich t! . und sie nahm noch ein Cak~s.
Seite 1 und 2: Nachdruck und Vervielfältigung aus
Seite 3 und 4: Das "Orche'strophon" In der' F ~ mi
Seite 5: 1 "Ein Lächeln". Novelle von Otto
Seite 9 und 10: 3 Unsere Bilder. Bei alt der Dishar
Seite 11 und 12: ' ) Königl. Schauspieler Dr. Max P
Seite 13 und 14: 7 Friedrich I-Iaa e und elne Gattin
Seite 15 und 16: Helene Ballot Guido Thielschcr Guid
Seite 17 und 18: 11 I
Seite 19 und 20: I ', , ) Parochial-Strasse P tri- '
Seite 21 und 22: 15 Nach der Jagd in Dierberg-KJoste
Seite 23 und 24: :"111111111111111111111111111111111

Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?