Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst
Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst
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Soeben - es war um die Mittagszeit - betrat<br />
Herr von Hosswitz das mit moderner Eleganz ausgestattete<br />
Zimmer seiner Gattin, die an ihrem Schreibtisch<br />
sass <strong>und</strong> schrieb. Infolge der weichen Teppiche<br />
hatte sie sein Kommen nicht bemerkt.<br />
»Hast Du vielleicht einen Augenbli ck Zeit <strong>für</strong> 'mich,<br />
C l ar~ ? Ich möchte etwas mit Dir besprechen. «<br />
Sie ersch rak so heftig bei seiner unerwarteten Anrede,<br />
dass sie aufsprang <strong>und</strong> vor Schrecken die Feder<br />
fallen liess.<br />
. »Wie - ? Du bist's? Schon zurück?« Ein ängsthcher,<br />
aber kaum\" merkbarer, flüchtiger Blick s1reifte<br />
den Brief auf dem Schreibtisch. Ihr Gesicht war<br />
leichenblass.<br />
»Ja, ich bin heute etwas früher ,fertig geworden.<br />
Doch warum erschrickst Du so?«<br />
»Nun - soll ich etwa nicht erschrecken, wenn Du<br />
mich so unerwartet von hinten anrufst?« entgegnete<br />
sie unwill ig, während sie sich gewaltsam bemühte,<br />
ihre Fassung wiederzuerlangen. . Ich liebe derartige<br />
Ueberraschungen nicht gerade.«<br />
»Ueberraschungen - ? Verzeihe, aber Du scheinst<br />
nicht bei Laune oder hast sonderbare Auffassungen<br />
heute. Verlangst Du etwa, dass ich mich vorher anmelden<br />
lasse?«<br />
'<br />
Sie erwiderte nichts. Daher wiederholte er seine<br />
Frage: »Also wie ist's? Kann ich mit Dir sprechen?«<br />
»Ich bitte«, antwortete sie kühl. .<br />
»W ir müssen uns endlich einmal über di e Einladungen<br />
schlüssig werden «, sagte er, "es ist wirklich<br />
höchste Zeit dazu. Hast Du vie lleicht ein Stückehen<br />
Papier ZLlr Hand?«<br />
Er wandte sich nach dem Schreibtisch hin, doch<br />
kaum merkte sie dies, als sie, kurz zusammenzuckend,<br />
nach ihrer Schre,ibmappe griff <strong>und</strong> hastig den Bogen,<br />
auf dem sie vorhin geschrieben hatte, unter dem Löschblatt<br />
ZLl verstecken &uchte. So schnell sie die Bewegung<br />
ausführte, er sah sie doch.<br />
Ein hässlicher Argwohn ergriff ihn mit ei~el~l Male<br />
Zuerst ihr heftiges Erschrecken <strong>und</strong> jetzt dieses Verha<br />
lten - ? Scharf, prüfend blickte er sie an. Der<br />
Au sdruck ihres Gesichtes war ruhig, aber kalt.<br />
. An wen schreibst Du denn da?« fragte er.<br />
»Das kann Dir doch gleichgiltig sein; ich habe<br />
mich doch auch nie um Deine Korrespondenz gekü<br />
m m ert. «<br />
»Das ist etwas anderes lll1d kommt hier nicht in<br />
Betracht. Mir scheint es jetzt eben notwendig, dass<br />
ich mich einmal um di e Deinige kümmere .•<br />
• Du bist also misstrauisch ?«<br />
»Vielleicht. Jedenfalis wi.i'nsche ' ich, ' dass Du mir<br />
den Brief zeigst. «<br />
»Ich wi ll aber nicht!«<br />
»So werde ich mir ihn selbst holen müssen.«<br />
Er trat an den Schreibtisch heran, um das Löschblatt<br />
aufzuheben. Doch ehe er es ausführen konnte,<br />
hatte sie den Brief an sich gerissen <strong>und</strong> hielt ihn zu~<br />
sammengeknittert in der fest geschlossenen Hand.<br />
»Ah! « Er fuhr zurück, als ob sie ihm eine Beleidigung<br />
ins Gesicht geschleudert hätte, <strong>und</strong> ballte<br />
unwillkürlich die Hand. Jetzt wusste er, woran er<br />
war. Eifersucht <strong>und</strong> Wut packten ihn.<br />
»Ich verlange, dass Du mir den Brief giebst«, stiess<br />
er hervor. Seine Stimme klang hart - scharf.<br />
»Nein!«<br />
»Dann zwingst Du mich, ihn Dir mit Gewalt fort<br />
, zunehmen ..«<br />
»Versuche es; freiwillig gebe ich ihn jedenfalls<br />
nicht. «<br />
Wie zum Schutz tratsie zurück bis an die Wand,<br />
während ihre Finger sich' feste.r. um das Papier pressten:<br />
Ihre schönen, grossen, leidenschaftlichen Augen blitzten<br />
ihn an.<br />
Durch ihren Widerstand nur noch mehr gereizt,<br />
begann er ohne Zögern seine Drohung auszuführen.<br />
Ein kurzes, heftiges Ringen, bei dem sich ihr schlanker<br />
Körper wie eine Gerte hin <strong>und</strong> her bog, dann hielt er<br />
plötzlich den Brief, wenn auch ze rrissen, in der Hand.<br />
Voll höchster Spannung <strong>und</strong> Erregung glättete er<br />
hastig die Stücken ein wenig, hielt sie aneinander <strong>und</strong><br />
überflog den kurzen Inhalt. Er lautete:<br />
Geliebter!<br />
Ob ich Dich heute noch sehen werde! Ich hoffe<br />
es, glaube es aber kaum. Daher ZLlr Sicherheit diese<br />
Zeilen, damit Du morgen nicht vergeblich auf mich<br />
wartest. Ich bin ganz verzweifelt, dass ich wahrschein<br />
Iicb wieder nicht kommen kann, aber mejn Mann - !<br />
Ich fange an, ihn zu hassen. da ich es nicht vertragen<br />
kann, dass er mich von Dir trennt. 0 wenn Du es<br />
doch fühlen könntest, wie ich mich nach Dir sehne .. .<br />
Hier brach das Schreiben ab. Wie betäubt Iiess<br />
er es fa llen <strong>und</strong> presste die Hand an die Stirn.<br />
Das hatte er nicht erwartet!<br />
In ihrem Gesicht zeigte sich nicht die Spur von<br />
Mitleid; mit kalter Ruhe wartete sie ab was weiter<br />
geschehen würde.<br />
'<br />
»Und das konntest Du mir antun?« sagte er nach<br />
einer Weile leise, g ross <strong>und</strong> vorwurfsvoll den Blick auf<br />
sie richtend.<br />
»Warum nicht? Habe ich Dir etwas anderes getan<br />
als Du mir auch? Oder bist Du etwa der Ansicht<br />
dass es immer nur Euch Männern allein gestattet ist:<br />
eure freuden wo anders zu suchen? Wie Du mir,<br />
so ich Dir! Ich habe mir eben auch nur mein Recht<br />
. genommen.«<br />
. Dein Recht - ?« wi ederholte er langsam, wie IIUS<br />
einem Traum aufwachend. »Dein Recht? So ' also<br />
nennst Du den Schimpf, den Du mir angetan hast?«<br />
Die weiche, schmerzliche Stimrhung des' ersten<br />
Augenblicks war plötzlich verflogen, I Wut, H.ass <strong>und</strong><br />
I<br />
~<br />
ein brennendes Verlangen, sich an dem Schänder seiner<br />
Ehre zu rächen, stiegen in ihm auf.<br />
»An wen ist der Brief gerichtet?« fragte er kurz<br />
wie im Befehlston, sich aus sein er etwas zusammengesunkenen<br />
Haltung aufrichtend <strong>und</strong> auf die auf dem<br />
Boden liegenden Stücke deutend.<br />
»Das sage ich nicht. «<br />
. Wie - «, fragte er, sich vorbeugend, indes die<br />
Zornesader auf seiner Stirne anschwoll. »Du weigerst<br />
Dich auch noch, mir den Namen dessen zu nennen,<br />
der mein Haus in dieser Weise besudelt hat?<br />
• Um ihn Deiner blinden Wut auszuliefern. Niemals!<br />
Oder versprich mir auf Dein Wort, dass Du<br />
ihm nichts antun willst, <strong>und</strong> - «<br />
Er lachte höhnisch auf.<br />
»Du meinst also«, unterbrach er sie, »ich soll mir<br />
dies einfach gefallen lassen? Denkst, ich soll mit dieser<br />
Schande beladen umhergehen <strong>und</strong> mich im stillen von<br />
jenem auch noch verhöhnen lassen?<br />
»Tue, was Du willst; ich nenne ihn unter keinen<br />
Umständen.«<br />
»Aber ich will seinen Namen wissen!«<br />
Sie schwieg. Ratlos stand er Ivor ihr. Da kam<br />
ihm plötzlich ein Gedanke. Nach dem Schreibtisch<br />
hinstürzend riss er das dort liegende Couvert an sich,<br />
Iiess es aber enttäuscht wieder fallen; es war noch<br />
unbeschrieben. Ein leises Lachen, wie Spott, schlug<br />
an sein Ohr <strong>und</strong> brachte ihn fast ausser sich. Drohend<br />
trat er dicht vor seine Gattin hin.<br />
. Sage mir, wer es ist. «<br />
»Nein!«<br />
»Du sollst mir sagen, wer es ist. wiederholte er<br />
mit unterdrückter, aber fast zischender Stimme.<br />
Sie antwortete überhaupt · nicht mehr, sondern<br />
wandte sich mit der Achsel zuckeQd, ab. Diese Nichtachtung<br />
seiner forderung raubte ihm jede Selbstbeherrschung.<br />
Beinahe sinnlos vor Wut packte er sie<br />
an den Handgelenken <strong>und</strong> drückte sie mit einem Ruck<br />
gewaltsam auf die Knie nieder.<br />
»Den Namen« stiess er, mit dem Fuss aufstampfend,<br />
hervor. »Ich will ihn wissen, <strong>und</strong> sollte ich ihn mit<br />
Gewalt von Dir erzwingen .•<br />
Sie wehrte sich nicht, obwohl der feste Griff seiner<br />
Hände ihr Schmerzen bereitete. Furchtlos, voll Verachtung<br />
blickte sie ihn an:<br />
»Du kannst mich töten, aber nicht zwingen, den<br />
Mann, den ich liebe, zu verraten.«<br />
Diese Antwort gab ihm die Herrschaft über sich<br />
zurück; er sah ein, dass er durch Zwang oder Gewalt<br />
nichts zu erreichen vermochte. Auch schien er sich<br />
plötzlich eines anderen zu besinnen. Er gab sie fre i<br />
<strong>und</strong> trat zurück, während sie sich erhob .<br />
. » Versch~ei ge nur den Namen« sagte er; »ich<br />
werde doch erfahren, wer es ist. Und dann wehe ihm!<br />
Bei irgend einer Gelegenheit, auf irgend eine Weise<br />
wird er sich schon verraten .•<br />
Sie lächelte.
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Wif:; in »Bajazzi « - mein st Du ? Oh nein, wozu<br />
wären denn solche Vorgä nge, wenn man nicht von<br />
ihn en lernte ! So dumm <strong>und</strong> unvorsichtig - «<br />
Sie brach pl ötzlich ab <strong>und</strong> horchte auf, da es in<br />
di esem ,Augenblick klopfte. Auch ihr Mann war überrascht<br />
<strong>und</strong> zögerte kurze Zeit, un sicher, was er. tun<br />
sollte, ' ehe er nach der Tür schritt <strong>und</strong> nachsah.<br />
Es war der Diener, der meldete, dass Besuch da<br />
wäre, <strong>und</strong> gleichzeitig ein e Karte überreichte.<br />
Herr von Hosswitz stutzte einen Moment, nachdem<br />
er ein en Blick darauf geworfen hatte.<br />
Sollte ihm der Zufall so schnell <strong>und</strong> in solch '<br />
gün stiger Weise zu Hülfe kommen?<br />
. Baron Warberg. las er lan gsam mit halblauter<br />
Stimme, aber ' eigentümlich fragender Betonung, se in e<br />
Gattin dabei sch arf fi Jl ierend . Ihm war es so vorgekommen,<br />
als wäre sie bei der Meldung des Dieners<br />
leicht zusammengezuckt. Einige Auge nblicke stand er<br />
überlegend , nathsinne't'ld mit finster zu sammengepresstem<br />
Gesicht, dann befah l er dem Diener kurz:<br />
. Führe den Herrn ins blaue Zimmer <strong>und</strong> sage : die<br />
gnäd ige Frau würde gleich komm en.«<br />
. lch kann jetzt niemand ,empfangen ; das ist<br />
wohl selbstverständlich « sagte se in e Gattin, nachdem<br />
er die Tür geschlossen hatte. .<br />
. Du wirst Herrn von Warberg empfangen; ich<br />
wünsche es « entgegnete er entschlossen <strong>und</strong> in einem<br />
Tone, der kaum einen Widerspruch du ldete. »Und<br />
mich . fügte er ttwas leiser hinzu, »mich wirst Du<br />
unter irgend einer Ausrede entschuldigen.«<br />
. Ah so! « Sie hatte begriffen . Spöttisch, verächt-'<br />
lich , mass. sie ihn von oben 'bis unten mit den Blicken.<br />
• Unter ' dieser Bedingung werde ich es natiirlich<br />
e rst recht nicht tun, trotz Deines Befehles nicht! «<br />
»Fehlt Dir vielleicht doch' der Mut dazu ?« fragte<br />
er höhnisch.<br />
Sie fuhr auf. E;' 'liess sich indessen durch ihre<br />
Blicke nicht beirren, sondern hielt ihnen stand. Auge<br />
in Auge, wie zu einer Herausforderung auf <strong>Leben</strong> <strong>und</strong><br />
Tod ,standen sie sich gegenüber.<br />
Plötzlich zuckte es kurz, unheim lich, fa st dämonisch<br />
in ihren Augen auf.<br />
. Gut. sagte sie, »Du wünscht es; ich werde ihn<br />
e mpfangen .<br />
Sie trat vor den Spiegel, ordnete ihr Haa r sowie<br />
ihre Toilette <strong>und</strong> ging nach dem Zimmer, in dem Baron<br />
Warberg wartete. Ihr Mann folgte, trat aber nicht mit<br />
ihr ein, sondern blieb verborgen hinter dem schweren<br />
Vorhang stehen, von wo aus er durch eine Lücke<br />
hören <strong>und</strong> beobachten konnte.<br />
Mit vollendeter Gewandtheit, liebenswürdig <strong>und</strong><br />
als ob nicht das gerin gste geschehen wäre, begrüsste<br />
'sie Baron Warberg, der ihr galant die Hand küsste,<br />
<strong>und</strong> setzte dann sofort hinzu:<br />
»Leider mü ssen Sie heute mit mir allein vorlieb<br />
nehmen, li eber Baron ; mein Mann ist verreist «<br />
Das letzte Wort hob sie besond ers hervor.<br />
ü<br />
Der Ausdruck in Baron Warbergs Ge ~ icht schien<br />
anzudeutrn, dass ihm diese Ankündigung nicht ge rade<br />
un angeneh m war. Ehe er jedoch etwas erwid ern<br />
oder eine Unterhaltung beginnen konnte, fuhr sie fort:<br />
»Aber kommen Sie bitte; hier ist's kalt <strong>und</strong> ungemütlich<br />
, Es war eine Torheit von dem Diener, Sie<br />
hierher zu führen.«<br />
Damit schritt sie ihm voran nach dem nächsten,<br />
ihres Mannes Zimmer, dessen Tür sie, nachdem sie<br />
eingetreten waren, fest <strong>und</strong> sorgfältig hinter sich<br />
schloss.<br />
Herr von Hosswitz knirschte vor Wut mit den<br />
Zähnen. Di eser offenk<strong>und</strong>ige Hohn überstieg wirklich<br />
alle Grenzen!<br />
Doch was sollte er machen ? Wenn er ihnen jetzt<br />
in sein Zimmer fol gte, hatten sie sich wahrsch einlich<br />
längst verständigt, <strong>und</strong> dann hätte er sich doch auch<br />
durch die Au ssage seiner Gattin, dass er verreist sei,<br />
einfach lächerlich gemacht. Aber das Bewu ~ stsein, in<br />
dieser Weise von ihr dupiert worden zu sein, brachte<br />
ihn fast um den Verstand.<br />
Leise <strong>und</strong> ,'orsichtig schlich er sich bis an di e Tür<br />
seines Zimmers <strong>und</strong> horchte, vernahm jedoch nichts<br />
als ein <strong>und</strong>eutliches Gemurmel. Trotzdem lau schte er<br />
angespannt. Imm er stärker erregte <strong>und</strong> erhitzte sich<br />
seine Phantasie; seine Schläfen pochten <strong>und</strong> das Blut<br />
raste ihm durch die Adern. jeden Moment war er<br />
drauf <strong>und</strong> dran, die Tür zu öffnen, beherrschte sich<br />
aber immer noch.<br />
Da zuckte er plotzlich zusammen; ihm war es, als<br />
hätte er einen leisen, unterdrückten Aufschrei gehört.<br />
Gleichzeitig vernahm er ein Rauschen wie von Kleidern.<br />
Dies war entscheideud <strong>für</strong> ihn.<br />
Mit einem Ruck die Tür aufreissend trat er auf die<br />
Schwelle <strong>und</strong> sah seine Gattin dicht neben Baron<br />
Warberg stehen. Dies schloss <strong>für</strong> ihn jeden Zweifel<br />
aus, dass er nur <strong>für</strong> eine Sek<strong>und</strong>e zu spät gekommen<br />
war, um sie in dessen Armen zu überraschen.<br />
Ein Ausruf der Wut entrang sich seinen Lippen.<br />
Auf Baron Warberg losstiirzend schlug er ihn mit der<br />
Faust ins Gesicht. - - - - -<br />
In der Früh e des folgend en Morgens wurde Baron<br />
Warberg von Herrn von Hosswitz im Duell erschossen.<br />
Al s der letztere seiner Gattin hiervon Mitteilung<br />
machte, blieb ihr Gesicht kalt, finster, wie im Schmerz<br />
erstarrt; keine Klage, kein Laut kam über ihre Lippen .<br />
Als sie jedoch dann allein war, hellten ihre Mi enen<br />
sich auf. Ein Bild aus ihrem Busen hervorziehend<br />
kü sste sie diese's inbrünstig <strong>und</strong> betrachtete es lange<br />
mit entzückten Blicken.<br />
, , "Die Gefahr wäre vorüber« sagte sie leise, wie <strong>für</strong><br />
sich. Ein Lächeln umspielte dabei ihre Lippen.<br />
.' Das Bild war nicht dasjenige Baron Warbergs.<br />
l u<br />
Eine anständige frau.<br />
Von Maria Holma.<br />
(Nachdruck verboteu,<br />
Es war w<strong>und</strong>erhübsch behaglich in dem kleinen<br />
Frauensalon ; ei ne wohltuende Stimmung: Berlin W,<br />
5- 7 Uhr. - Es standen all erhand feine kleine Lackmöbel<br />
aa, ein grosse I' Divan, der mit gelbli ch weissen<br />
Fellen bedeckt war. An den Wänden hingen ein paar<br />
jugend stilbilder ge mässigter Richtung. Im Kamin<br />
brannte ein lu stiges Feuer, <strong>und</strong> auf den Etageren<br />
standen allerhand grün <strong>und</strong> lila geb<strong>und</strong> ene Lileraturen,<br />
Mari e Madelaine etc. Auf dem niedrigen Tischehen<br />
dampfte der Samowar <strong>und</strong> in ein em Lackkörbchen<br />
schlumm erten gute wohlhabende Berlin W. - Cakes.<br />
Ueberhaupt man empfand: , . Hochherrschaftliche<br />
Wohnung, 2 Dienstmädchen, 2- 3 reingewaschen e<br />
Babies mit nursery jovernen, einen wohlhabenden Hausherrn,<br />
der früh morgens das <strong>Berliner</strong> Tageblatt liest<br />
<strong>und</strong> gern gut ist. Das lag so in der Luft.<br />
. lch bin ein e sehr glücklich e Frau . , sagte die junge<br />
Hausfrau . Sie t,nig ein Peignoir aus weisser Libertyseide<br />
<strong>und</strong> sah nach guter Erziehung qnd anständiger<br />
f.amilie aus. Und sie sagte es in jenem Brustton der<br />
Uberzeugung, den man hat, wenn man lügt. . Eine<br />
Tasse Th ee, Liebste? Das schlanke emanzipierte<br />
Fräulein mit dem intelligenten hübschen Bubengesicht,<br />
knabberte Cakes <strong>und</strong> sagte dann aus ein er langen Gedankenreihe<br />
heraus: . Ist Dein L.:eben nicht leer,<br />
Teuerste? <strong>und</strong> inn erlich dachte sie: «Ein Gäns'chen<br />
- wie steh en wir da, wir modernen Frauen, wir freien<br />
Frauen - wir - wir! aber Alma sagte indigniert:<br />
. lcli finde mein <strong>Leben</strong> w<strong>und</strong>erhübsch, schon das Aufwachen.<br />
Emanuel ist schon fort, er lässt mich lange<br />
schlafen, der Gute. - Sie errötete leicht <strong>und</strong> dann<br />
kommt die Köchin, so ein Menu ist, doch keine Kleinigkeit.<br />
Ich studiere die Markthallenl?erichte sogar. . Sir<br />
sagt~ es wie vielleicht ein Gelehrter: . ich lese Pali<br />
im Urtext, »<strong>und</strong> dann die Toilette, die feine Spitzenwäsche<br />
von der Ausstattung mit rosa Schleifen <strong>und</strong><br />
Maiglöckchenparfüm. Natiirlich nur fiir Ema11l1el -<br />
aber immerhin das Bewusstsein. - Ein so stolzes Gefühl.<br />
Und dann frisiert man sich chik mit dem grossen<br />
coquetten Bausch in die Stirn, den Chinchilahut, die<br />
Stola um <strong>und</strong> geht »chopping«. Und ab <strong>und</strong> zu läuft<br />
einem irgend ein frecher entzückender Mensch nach<br />
<strong>und</strong> sagt Dummheiten z. B. »mein Fräulein, glauben Sie,<br />
es ist nicht gut, dass der Mensch all ein sei usw. «<br />
Und wenn er es zu toll treibt, clann sagt man: • Mein<br />
Herr, was erlauben Sie sich, ich bin ein e anständige<br />
deutsche Frau! . <strong>und</strong> geht nach Hause <strong>und</strong> dann kommt<br />
Emanuel..<br />
»jawohl, . sagte die Ema nzipierte ironisch, , dann<br />
kommt Emanuel - was weiter ?<br />
Und nachmittags ge ht man mit Meyers aus der<br />
Kur<strong>für</strong>stenstrasse in den Znologischen oder zu Keller<br />
8< Reiner. Wir sind sehr <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> abends gehe<br />
ich mit Emanu el ins Theater, sogar in eill em Cabaret<br />
war ich schon. Ja, das <strong>Leben</strong> einer anständigen Fratt<br />
ist doch sehr reich.<br />
Das Fräulein Doktor wies mit der Hand auf die<br />
Photographie eines junge n Gardeoffiziers in si lbernem<br />
Rahm en: »Und die grosse Leidenschaft. sagte sie <strong>und</strong><br />
es zuckte <strong>und</strong> wetterleuchtele in ihren Worten. Die<br />
junge Frau sah zu dem Bil~ herüber, sie wurde rot,<br />
oS? etwas tut man doc!.! lltcht" sagte sie indigniert<br />
mtt dem Brustton der Uberzeugung den man hat<br />
wenn man lügt. ' ,<br />
. Nein . , sagte die Emanzipierte mit der trauernden<br />
Miene eines nicht gefallenen EnO'els So was tut man<br />
nich t! . <strong>und</strong> sie nahm noch ein Cak~s.
Meiers Preisbrunnen.<br />
Den Indiskretionen des Herrn Chefredakteurs nacherzählt.<br />
VVir sassen, unser acht bi, neuu Helden der Feder, einträcbtig im<br />
Klubzimmer des unlängst von uns begründeten .Deutschen Sectb<strong>und</strong>es"<br />
beisammen. Dieses Klubzimmer bestand in dem sebr behaglich<br />
in alldeutschem Sti le möblierten Hiot erg'emach einer berübmten<br />
Herliner Weiuhalldlung, <strong>und</strong> der .Deutsche Sectb<strong>und</strong>" verfolgte den<br />
löblichen Zweck, seine Mitglieder mit den vorzüglichen Eigenschaften<br />
der d eu tsch en, im Gegensatze zu den fra n ziisisch en chuumwcinen,<br />
vert aut zu machen. Wie nämlich der joviale Vorsitzende<br />
unsre~ Klubs. der alte Chcfrrdakteur Waldemar Krause, mit Recbt<br />
immer wieder energisch betonte, waren die französiscben Secte zwar<br />
doppelt so teuer wie die deutschen, aber diesen an Güte keineswegs<br />
etwa doppelt überlegen. 1m Gcgenteil bebauptete er auf Gr<strong>und</strong> einer<br />
reichen, lange Jahrzehntc umfassenden Erfahrung, dass manchmal die<br />
Secte der hampagne den Secten dcs Rheingaus an Würze <strong>und</strong> Wohlgeschma~k<br />
nicht annähel'JJd gleichkämen. Und Krausc, der im Secttrinken<br />
ehrenvoll ergraute Kollcge, musste es wissen: seine in cd elster<br />
Purpulfarbe erglühende ase bekräftigte deutlicher als ganze Bäude<br />
V01l. Argumenten seine vielseitige Kennerschaft.<br />
Heut schien er besonders vergnüglich gelaunt, denll cr trank<br />
seine Leibmarke .Rheingold" mit so verständnisvollem Lächelll <strong>und</strong><br />
liebäugelte so zärtlich mit der sorgsam auf Eis gebclleten Flasche, dass<br />
auch dem arglosesten Gemüt sein Treiben verdächtig erscheinen musste,<br />
Und da wir seine Art zur Genüge kannten, so beslUrmten wir ihn<br />
bald, sein Geheimnis preiszugeben <strong>und</strong>, was er auf dem Herzen habe,<br />
ehrlich Zll beichten,<br />
Er sah uns der Reihe nach ernsthaft an, .Diskretion natürlich<br />
Ehrensachei" sprach er mit einer gewissen feierlichen Schelmerei.<br />
~Wir gelobten im horus tiefste Verschwiegcnheit, worauf er<br />
befriecli~t zu erzählen begann:<br />
• Ihr kennt, K inder, unsern gemeinschaftlicben Fre<strong>und</strong>, den<br />
Bildhauer Rudi Meier, in Kün lIerkreisen au.ch SChlechtweg .Brul1nen<br />
Meier" genannt, weil er bei allen Brunnen-Aussch reiben die ersten<br />
f reise gewinnt. Eine deutsche Stadt ohne ihren Meier-nrunncn ist<br />
fast nicht mehl' denkbar. Eigentlich schade um den Mann! Er hätte<br />
das Zeug dazu, mehl' zu leisten, Aber die Sacbe lohnt sich <strong>und</strong><br />
Meier lebt gern. \I'ie ihr wisst, auf grossem Fus;, Seine Brunnen<br />
sind ihm ZU)' Gold
3<br />
Unsere Bilder.<br />
Bei alt der Disharmonie unscres politisch-wirtschaftlichen<br />
<strong>Leben</strong>s leben wir doch in einer Zeit sozialer l"oalition.<br />
Nicht nur die Vorwfu'tsstrebenden in der Arbeiterkla~se<br />
reichen sich die schwieligen Hände, auch die Jüuget'<br />
der <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> 'Wissenschaft streben mebr <strong>und</strong> meID' nach<br />
Zusammenbang, wo es gilt, die wirtscbaftliche Lage zu<br />
bcben. Von den Verbänden praktisch-idealer atur auf<br />
dem Gebiete der <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> vVisscnschaft ist sicber die<br />
»Genossenschaft deutscber Bühnen-Angcböriger" einc der<br />
segensreicbsten, <strong>und</strong> einer der tatkräftigsten Künstler,<br />
welche der Genossenschaft weit über die Fachkreise hinaus<br />
zu hohem Ansehen verholfen haben, i t der Präsident<br />
del' Genosseoschaft, I-leu Dr. Max I oh I. Di~ Verdicnste,<br />
welche sich Dr. Pohl in seiner sozialen Position erworben bat,<br />
kennt die mit der <strong>Kunst</strong> verwacbsene Welt uud b=aucht<br />
nicht erst besonders bervorgehoben zu werden, auch<br />
die künstleriscben Qualitäten des am Königl. Sc hau s pie 1-<br />
haus wirkenden harakterdarstellers sind genügend bekannt<br />
lind anerkannt, um jede auf sein Künstlertum eingehende<br />
childerung entbehrlicb zu macben, dagegen dürfte der Ehemann<br />
Dr. Pohl als solchel' vieleo seiner Verehrer noch ein<br />
homo incognitus sein. Mcbl' in der Eigeoscbaft eines hoffentlich<br />
ebenso "lustigen Ehemanns" als tragiscben Küoslers<br />
bringen wir denn aucb den Präsidenten auf dem ersteo Bilde<br />
unserer Galerie, an der Seite seiner Iicbenswürdigen Gattin,<br />
die es wobl verstebt, sich mit den uicht zu unterschätzenden<br />
Künsten einer angenebmen Hausführung zu der Kun, t ihres<br />
Mannes emporzuheben. - Auf der anderen Hälfte derselben<br />
Seile befil1det sich die photograpbische Aufnahme eines<br />
Kollegen Dl'. Pohl's ; wir sehen den König!. Scbauspi cler<br />
Rudolf C hl'istians <strong>und</strong> dessen Ga ttin. Etwa vor acbt<br />
Jahren bat dieser Künstler seine Thätigkeit in Berlin aufgenommen.<br />
bristians ist del' tolz der jungen Damen<br />
Berlins, die sich gerne von dem Tcmperamente eines<br />
lCiiustlers <strong>und</strong> einem überaus klangvollen rgan hioreissen<br />
Jassen. Auch seine anmutige Fl'au erfreut sich einer<br />
ganzen char Verehrer <strong>und</strong> Verehrerinnen, welcbe Gel g'enheit<br />
hallen, sie als ängerin kennen zu lernen.<br />
Die Abwechslung ist die <strong>Kunst</strong> des <strong>Leben</strong>s - um im<br />
<strong>Leben</strong> der <strong>Kunst</strong> nicht gegen den Geist dieser anerkannten<br />
These zu verstossen, trennen wir uns <strong>für</strong> eülen Augenblick<br />
von dcn Persönlichkeiten der WeIl, welche die Bretter be<br />
·deuten, um uns einer Gattung' von Menschen zuznwenden,<br />
<strong>für</strong> die mit ihren fortbeweglich en Instrumenten sch Jl langc<br />
nichl mehr der atz in seiner wörtlicb zu nebmenden Bedcutung<br />
gültig ist, dass die Welt da u'gendwo mit Brettern<br />
zugeschlagen sei, - ich meine die Fre<strong>und</strong>e des Automobilismus,<br />
beziehungsweise den »Arbeitsausschuss der Automobil-Ausstellung<br />
im Jahre 19051 " Allen Sportfre<strong>und</strong>cn<br />
sind die Namen der fünf Heuen bekannt, die wu' hier im<br />
Bild ohne viele "Worte bringen <strong>und</strong> man kennt deren<br />
a usserordenlliches Interesse, das sie dcm Autovehikel, der<br />
Equipage der Zukunft, entgegenbringen.<br />
Wir begeben uns zur Be1."1lndung uoserer modernen<br />
Empfindung nicbt auf den Heine'schen »Flügeln des<br />
Gesanges", sondern anf dem Schnellrad einer Benzinwalze<br />
",'om Arbeitsausschuss der Automobil-Ausstellung iu jenc<br />
Regionen, wo der profane Läl'm der Proj~kte von den<br />
stolffreieu <strong>und</strong> selbstlosen Klängen der Töne abgelöst wirdin<br />
den Bechsteiusaal oder die philharmonischen äle hinter<br />
·dem Potsdamerplatz <strong>und</strong> widmen uo s zwei IGinstlel'll, die<br />
ganz besonders von der musikalischen 'Welt Bedins gefeiert<br />
zn werden verdienen, Jan Kubelik lind Franz Scbörg.<br />
Die Virluosität ICubeliks, die äussere T ecbnik dieses ausländischen<br />
Meisters, der Vollzauber seiner Töue sind allseits<br />
von Nicht- lind von Fachleuten im Supcrlativ gelobt wOl'den,<br />
<strong>und</strong> Fl'anz ch"rg, der Pl'imgeiger des "Brüssler Quartctts"<br />
errang mit seinen drei Kollegen in drci Kammermusik·<br />
abenden, ganz ansserordeolliche Erfolg . - Zur Cbarakterisiernng<br />
der beidcn letzten auf dieser eile befindlicben<br />
Porträts bleibt uns die traurige Pflicht, zweier I'ersön]ich-<br />
L n<br />
I<br />
Ü<br />
keiten zu ged nkcn, die heide vor kurzer Zeit vom Schauplatl.<br />
des Lcben' abgetreten sind - des H ofrats A lollzo<br />
11. Sylvester <strong>und</strong> des Professors Ewald. Zwei sehr<br />
verschiedene Naturen - abel' beruflich im Gr<strong>und</strong> genommcn<br />
verwdndl. H ier ein Zahnarzt, del' es in der<br />
Techllik seiner <strong>Kunst</strong>, in seinem <strong>Kunst</strong>gewerbe bis Zll l<br />
deokbar möglicbsten H öhe gehracht hat, dort der ausserordentlich<br />
befäbigte Leiter eines ICunstgewerbemuseums.<br />
- Wir lösen uns von der Grabesstimmung los <strong>und</strong> wenden<br />
UlJS wied r einem Stimmungsbilde des <strong>Leben</strong> zu, das jede<br />
trübe rübelei verscheucht unel in unserer eele die friedlicbstfroben<br />
Emplindungen auslös t. Wer zweifelt nocb, dass ich<br />
auf das FamilielJheim Friedri ch Haases hinweisen will ~<br />
Wie der ,Künstl er, auf den mebr als auf jeden anderen das Wort<br />
des Dichters passt, er habe aU3 "der Jugend cwigem Bronnen"<br />
O'etrunken. glücklich, bedeutend, aller krankhaften Sehnsucht<br />
frei ued doch noch im Auge das alte Leuchten <strong>und</strong> Flackern<br />
seiner [dcale, neben seiner treuen Gattin aus dem Rahmen<br />
des Bildes bcrausschaut? l?ürwahr, alle grossen Gestalten,<br />
die dieser Künstler in seiner Glanzzeit geschaffen, werden<br />
in uns wach <strong>und</strong> man begreift, wie er in einem traulichen<br />
Familiendasein beschauli ch der Erinnerungen lebt<br />
der Erinneruugen an jene Zeit, in der er seine unvergänglicheu<br />
Werke, sein Lebeuswerk aufgebaut hat.<br />
10 der vOl'igeu Jummer des <strong>Berliner</strong> L ebens haben wir'<br />
gelegentlich einer Skizzierung vou der Grö 3e des verstorbenen<br />
Hellllercling auf die Bedeutung seine Sohnes<br />
Frilz J [e Imerding hinweisen könuen, beute flihren wir<br />
den . ohn cigens im Bilde vor, um ihn als "er" selbst, als<br />
eigener Künstler, nicht als der Sohe dcs Vaters gelten zu lassen.<br />
Neben ihm in demselben H,ahrucn befindet sich als <strong>für</strong>stlicbe<br />
Partnerin 1,' r1. Manci - in weiteren photographi chen Aufnahmell<br />
G lI ido - del' urkomiscbc Thielscher, der tal'<br />
des Thalia-Theaters, mit Helene Ballot <strong>und</strong> dann mit<br />
Else v\r a novi u so Und einmal sChwiogt Guido als mnibusbilleteur<br />
das Tanzbein , am Arme die " ros e Elektrische",<br />
ein andel'mal attachiert er Fr!. Wunovius in 1hrer köstlichen<br />
DlIncan-Tanzimitation. Diese Künsllerporträts ind Ausschnitte<br />
aus dem "Grossen Stern" deI' KrelJ- <strong>und</strong> cbönfeld'schen<br />
Au statlungsposse im Thaliatheater. Ueber<br />
elen 'Wert dieses Bühnenstückes als eine übermütig lustige,<br />
bilder- uod farbenreiche Posse, über die glanzvolle, abgel'llndete<br />
Darstellung dürfen um so mchr die Akten al geschlos<br />
eil gelten, als nun schon in einer ganzen Anzahl VOll<br />
Vorstellungen die grosse intensive Wirkung auf das vollbe<br />
etzte Hans erprobt worden ist <strong>und</strong> weitcr Abend fUr<br />
Abend konstatiert werden kann. - VVU· überschlagen zunächst<br />
dic kommende eile, uud wollen eincr Bühnengrösse<br />
unserc Revereoz machen, die, eine Nachtigall der<br />
Bretter, sch n eine Reibe von Jabren die aufrichtige Verehrung<br />
des <strong>Berliner</strong> Publiknms geuiesst. Es i t die Rede<br />
von Frl. E mmy Destinlt. Ln Prag , als T ocbter de o<br />
Brauereidirektol's Ki ttel geboren, hatte die I'ünsllerill schon<br />
frühzeiti g mit dem IOang illl'er timme die mgebung<br />
ihrel' Jugend bypnotisiert, um nach einer sacbgemässen<br />
Au bildung sicb beruflich der esang kunst widmen zu<br />
dürfen. Vor etwa fUnf Jahren führte sie ilu' <strong>und</strong> unser<br />
g uter tern nach Berlin an die KÖlligliche Oper.<br />
Da unsere Scele sicb in der Nähe des chaq.spielbau es odcr<br />
Opernhauses befiudet, ist es begreiflicb, dass nebell den<br />
modernen Gestalten lichte Bilder der Vergaugeoheit<br />
vor uns auftauchen <strong>und</strong> Bilder der Erinnerungen uns<br />
fesseln. 'Wir müssen der »Bühnengrössen A lt-Berlins ·<br />
gedenken. Welch' eiue Corolla von GestalteIl, welch'<br />
ein Museum herrlicher Rollentypen! Hier die Lucca -<br />
die u nvergcssliche - als "Cherubul ", als "Mignon" -<br />
al. »Margarcte" mit un creln nocb rüstig in ltnSerer<br />
Mitte lebcndcll Albel· t Jiemann dann wieder<br />
sie selbst in ungeschminkter Herrlichkeit auf einem<br />
Bilde mit dem gTössten Politiker <strong>und</strong> chan pieler unserer<br />
Zeit, mit Bismark - dort die IIenriette ontag , die<br />
J oha n na J ach ma nn \'Vag !ler al "I hädra", - die arl<br />
o t ta Gl' O s i n.S.w. u.s.w.-WirnehmenvoudenBildern<br />
Abscbied <strong>und</strong> blättcl'U ,,'eiter. Dennoch können wir uns noch<br />
einc Weilc im Geiste mit den Musenkindern beschiiftigen,<br />
dcnn wir verlieren nicbt die romamisch-historische timmuug.<br />
wenu wir uns den pbotographiscb abgebildeten lrassen "Alt<br />
Bcrlins" zuwenden. Dicse alten, meist krummen ~trassen ,<br />
in ihrer R<strong>und</strong>ung, lebhaft an die alte Festungsbauart erinnernd,<br />
die nur eine strahlenbündelartige Ausdehnung vertrug!<br />
. .. Wer möchte in einer Petristras~e daran denken,<br />
das sich kaum zwei Minuten entfernt die elektrischen Drahtnetze<br />
zwischen Himmel lind El'de ziehen <strong>und</strong> dass in die<br />
modernsten \iVarellpalästc das <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> hincin- <strong>und</strong><br />
herausrauscht? - Ja da, modernste L ebcn - an das mahnen<br />
sicher auch die acht mit pr e ussischen Orden dekorierten<br />
D am en Be~lins, deren Photographien wir' auf eite 10<br />
unseren Lesern vorfiihren. Wir sehen an der pilze<br />
Fräulein v. Gersdorff, das Bild der Frau Minister<br />
v. Thielen, deren Bru t der Luisen-Orden 1. Klasse<br />
<strong>und</strong> das Rotc Kreuz 11. <strong>und</strong> 111. JOasse schmückt; _<br />
Dieser Dame zur eite pl'angt das Bild der Frau Geheimrat<br />
v. Leyden ; - Frau Rittergutsbesitzer Franziska<br />
Oehmigke-Drehna, Frau Kommerzienrat Kahlbaum<br />
zeigen sich uns im Scbmuck ehrenvoller Dekorationen.<br />
Frau OttiJie v. Hansemann, geb. V. Kusserow i ·t mit<br />
nicht welliger als vier Ordenszeichen dckoriert, F I' a u<br />
v. d. Kilesebeck ist lnhaberin de' Lui enordens, des<br />
Roth e n Kreuzes 11. <strong>und</strong> lll. Ylasse, Frau J ohanna<br />
Abrabam schlicsst sich ill ihrem rdensschmuck würdig<br />
dem Reigen der edlen <strong>und</strong> hilfreicben Damen an.<br />
- Gew iss es giebt unendlich viel Elend in l:lerliu, aber die<br />
Tätigkeit der oben g enann t~n Damen beweist. wie auch<br />
möglichst viel zur Bekämpfung der Leiden gethan wird.<br />
Unser Bilcl . Eine Bedill er Kinder- Volksküche"<br />
zeigt, wie in cmsiger . orgfalt die Kleinen gespeist<br />
wcrden <strong>und</strong> wie Glück <strong>und</strong> Dankbarkcit aus den schmalen,<br />
bleichen Gesichtcrn leuchtet. SUIl weisen wir noch<br />
besonder auf die harmoniscbe, äusserst ge chmackvolle<br />
D ako ratioll der diversen Räume im " alon <strong>für</strong> lenendekoratioll"<br />
Friedmann & Weber hin. - Zum Schluss<br />
gcdenkell wir' dcs schönen Licdes: "Es lebe was auf<br />
Erden, stolzicrt in grliner Pra ht . . ." <strong>und</strong> bringen<br />
einc Seite <strong>Berliner</strong> Jäger. vVir sehen da links unten eine<br />
Gruppe Weidmänner, die nach erfolgreicher Plirsche im<br />
preewald, ein Scbüsseltreiben veranslalten <strong>und</strong> sind übel'<br />
ze ug t, dass bei dem gcringen Abstand der e in ~elnen Schütlen,<br />
keine Flasche aus dem Kessel kommt. Der mit dem<br />
Theatel' deI' Metropole eng liirte Jagdherr im Vordergr<strong>und</strong>e<br />
rechts, hat seincn Gästen dcn Tisch unter freiem Himmel<br />
gut gedeckt <strong>und</strong> die beiden beliebten <strong>Berliner</strong> Theater<br />
Direktoren Carl Weiss <strong>und</strong> Anton Herrenfeld im<br />
Hintergr<strong>und</strong>e, sollen unseres " "issens mehr <strong>für</strong> Stimmung<br />
Wle <strong>für</strong> die tl'ecke gesorgt haben. - Ein paar alte<br />
<strong>Berliner</strong> \ iV eidg'erechte zeigt u I1ser Bild rechts in der Ecke.<br />
Gar mancher Krumme <strong>und</strong> manches Huhn - ganx abgesehen<br />
von den Böcken - Illlissten durch sie ill die<br />
besseren Jagdgrlinde überwech ·cln. Auch sollen der linke -<br />
eill ehemals beliebtcr Qual'tettsällger <strong>und</strong> der rechte sein<br />
Freulld Georg E n gel, unser Kollege rampton, Abcnd<br />
im Dodwirtshaus manches Latein gemeinschaftlich auf dem<br />
grossen Jägergewissen haben! - ben link ieht man<br />
einen <strong>Berliner</strong> Nimrod zu Pferde <strong>und</strong> erkennen wir in demselben<br />
einen bekannten Mediziner, der mit mehreren 'Il er~en,<br />
unter Leitung des J [allenser Zoologen Spatz auf einer<br />
Jagdtour in der Gegend von Tunis be~rilTen ist. - In .der<br />
anderen Ecke sehen wir eine Gruppe Hochwildjägcl", ,die<br />
mit vereinten Kräften einen »RoteIl" auf die Decke gelegt<br />
baben. Der Jagdhen am linken Flügel, der geniale Tierpräparatol'<br />
<strong>und</strong> IIonieferant fast all~r Ilöfe Ellropas, macht<br />
zwar kein fideles Gesicht ; sollte vielleicht einer einer liebcn<br />
Gäste einen »Kapitalen" angekrazt haben? Und last not<br />
lcast zeigen wir im Bilde zwei kleille Jünger l. llubertis<br />
hinter einem guten echscrbock. ~\Venn wirklich einer von<br />
den beiden Millia!Lu'- chützen scinem gehf, rnten Jamensvcttcr<br />
clie Kugel aufs Blatt gesetzt hat, dann reiche man<br />
ihm den grüncn Brllch <strong>und</strong> wünschc ihm flir's gallze <strong>Leben</strong><br />
- ,\r eidmannsheil ! Rerllsteill " .\',,1«' 1'$".1'.
Spiritismus.<br />
VOll JI1'ius I(l1opf.<br />
(Nachdruck verboteIl).<br />
Gottfried Buller, Souffleur an einem kleinen Theater<br />
der Residenz, sonst aber ein Mensch, dem man nichts<br />
Uebles nachsagen konnte, wenn er nicht gerade<br />
soufflierte, war in tiefer seelischer Erregung. Diese<br />
seelische Erreg un g hatte ihren g uten Gr<strong>und</strong>. Auf elf<br />
Uhr war die Probe eines neuen fünfaktigen Trauerspieles<br />
mit ei nem Vorspiel <strong>und</strong> einem Nachspiel angesetzt,<br />
<strong>und</strong> um zwölf Uhr sollte ein grosses frühstück<br />
mit echtem Bier <strong>und</strong> Kognak vor sich gehen.<br />
Sein fre<strong>und</strong> Schwabe halte in der königlich preussischen<br />
Klassenlotterie achtzig Mark gewonnen. Solch' ein<br />
Kapital hatte Schwabe noch nie beisammen gesehen.<br />
Es erschien ihm als ein lasterhaftes Protzentum, diesen<br />
ungeheuren Mamlnon aufzuspeich ern <strong>und</strong> deshalb<br />
hatte er zwanzig Mark <strong>für</strong> ein solennes frühstück ausgesetzt,<br />
das er seinen fre<strong>und</strong>en geben wollte.<br />
Diese Atzung wollte sich Buller unter keinen Umständen<br />
entgehen lassen, denn Münchener Bräu hatte<br />
er seit seiner Hochzeit nicht mehr getrunken <strong>und</strong> die<br />
kompakten kulinarischen Genüsse, unter denen italienischer<br />
Salat die piece de resistance bildete, lockten mit<br />
unbeimlicher Gewalt.<br />
Sorgenvoll wanderte Buller dem Theater zu . Ur<br />
' Iaub würde ihm sein Direktor Schwarze nicht geben,<br />
das stand bombenfest, trotzdem er mit dem Gewaltigen<br />
a uf dem besten fusse stand. Sie nannten sich Brüder;<br />
. allerdings nur in den spiritistischen Sitzungen, denn<br />
Direktor Schwarze war ein überzeugungstreIleI', ja.<br />
fanatischer Spiritist. Er hielt Seancen ab in seiner<br />
Wohnung, befragte die Geister, ob ein neu es Stück<br />
erfolgreich sein würde <strong>und</strong> setzte es ab. wenn sie verneinten.<br />
Wehe dem Ung liicklichen, der sich rühmte,<br />
sei ne spiritistischen Uebungen in s l ächerli che zu<br />
ziehen! Dann konnte der Direktor <strong>für</strong>chterlich werden.<br />
Das hatte Bullers Vorgänger am eigenen Leibe erfahren.<br />
Denn als der Direktor einst vor versa mmeltem Personal<br />
erllärte, ei ne Premiere verschieben zu müssen weil er<br />
einen Warnungsbrief aus dem j enseits bek'ommen,<br />
hatte der naseweise Unglückswurm <strong>für</strong> sein en kleinen<br />
Sohn um die Briefmarke des j enseitsschreibens gebeten.<br />
Die Bri efmarke bekam er nicht, aber da<strong>für</strong> sei'ne Entlassung.<br />
Diese böse Erfahrung seines Vorgängers hatte<br />
Buller gewitzigt. Wie der Herr, so der Diener! War<br />
EIer Herr Direktor Spiritist, warum sollt' es der<br />
Souffleur nicht sein! Und Buller schwang sich zur<br />
höheren Stufe des Spiritismus auf <strong>und</strong> wurde Medium.<br />
Als solches war der armselige Souffleur eine g rosse<br />
Nummer bei seinem E rotgeber.<br />
Doch was nützte ihm . das in diesem fall e. Buller<br />
pfiff auf den ganzen Spiritismus, wenn er nicht zu<br />
seinem frühstück kam. Und da<strong>für</strong> schien ihm keine<br />
Aussicht vorhanden zu sein. fünf Akte <strong>und</strong> dazu die<br />
·vermaledeiten Vor- <strong>und</strong> Nachspiele, welche sich der<br />
Autor un ter keinen Umständen streichen lassen<br />
wollte - .das konnte mit der Probe bis um vier Uhr<br />
dauern <strong>und</strong> noch länger.<br />
"Wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verliert,<br />
der hat keinen zu verlieren!" jammerte Buller mit<br />
Lessing. "Meine Ruh' ist hin, mein Herz ist schwer!"<br />
klagte er mit Goethe. Aber was halfen ihm sämtliche<br />
klassischen Zitate - sie zauberten ihm das lukullische<br />
frühstück nicht in den Souffleurkasten.<br />
Da sass er nun in diesem Käfig <strong>und</strong> soufflierte dem<br />
Herrn Lehmann <strong>und</strong> dem fräulein Prager, die sich<br />
auf dem Theaterzettel Axel Ritardo <strong>und</strong> Sascha PiponJa<br />
nannten, ihre gros se Liebesszene, welche sie noch<br />
nicht gelernt hatten. Und der Direktor, dessen<br />
schwarzer Kammgarnrock, dritte Garnitur, glänzte wie<br />
eine bessere Speckschwarte, sass vor ihm <strong>und</strong> nörgelte<br />
<strong>und</strong> unterbrach <strong>und</strong> korrigierte. Niemand konnte es<br />
dem Alten, der just in unangenehmster Stimmung war,<br />
recht machen. Herr Lehmann-Ritardo erschien ihm<br />
ni, ht feurig genu g, fräul ein Prager-Piponja wiederum<br />
kl apperte zu sehr mit den wasserblauen Au gen.<br />
"Die Sze ne noch einmal!" donnerte der Direktor.<br />
Dem armen Gottfried Buller wurde schwarz vor den<br />
Au gen. Das kam aber nich t von dem KammgarnI'Ock<br />
des Direktors, sond ern von dem Gefühl ohnmächtiger<br />
Wut, d as sein e schwarzze rrissene Seele durchwühlte.<br />
Das schöne, herrli che, opulen te frühstück.<br />
Er zog di e Uhr. Mittagsst<strong>und</strong>e. Nun sassen di e<br />
fre<strong>und</strong>e am Stall1m1isch <strong>und</strong> schmausten <strong>und</strong> schnabuli<br />
erten. Herr des Himmels! So ein Pech konnte auch<br />
er nur haben. Vor j ahren hätte er beinahe einmal das<br />
grosse Laos gewonnen <strong>und</strong> heute beinahe einm al g ut<br />
gefrüh stückt. 0, was <strong>für</strong>' ein Pechvogel er war! Er,<br />
Gottfried Bu ll er, neun<strong>und</strong>vierzig Jahr alt, evangelisch,<br />
, i<br />
verheiratet <strong>und</strong> ungliicklicher Vater von zwei g lücklichen<br />
Kindern. Nie wieder würde ihm ei ne derartige<br />
gute Atzungsgelegenheit geboten werden, das wusste<br />
er sicher. j a, das stand fest, wie das Amen in der<br />
Kirche, in di e er seit seiner Konfirmation nicht gegangen<br />
war.<br />
Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner gequälten<br />
Männerbrust. Der Herr Direktor Schwarzer drehte<br />
sich erschrocken um.<br />
"Ist Ihnen was, lieber Buller?" fragte er' besorgt,<br />
denn er verfüg te nur über diesen ei nen Souffleur, <strong>und</strong><br />
wenn er krank wurde, konnte nicht weiter geprobt<br />
werden.<br />
Der liebe Buller antwortete nicht. Er sank zurück<br />
<strong>und</strong> seine holden Züge verzerrten sich <strong>und</strong> nahmen<br />
einen geisterhaften Ausdruck an.<br />
"Er ist in Trance," flüsterte der Direktor aufgeregt,<br />
die Probe unterbrechend.<br />
Er trat dicht vor Buller. "Erzähle uns, was Dir<br />
geschieht, li eber Bruder," bat Schwarze sanft.<br />
Da erklang's in langsamen, getragenen Tönen aus<br />
Bullers M<strong>und</strong>: "Wo bin ich ?"<br />
"Im Theater bist Du, lieber Bruder. Ich bin bei Dir,<br />
<strong>und</strong> die Schwester Piponja ist bei Dir" - auch fräulein<br />
Prager war durch den Direktor zwar nicht zur guten<br />
Schauspielerin, aber da<strong>für</strong> zur treuen Spiritistin erzogen<br />
'worden - "wir Beide sind bei Dir <strong>und</strong> lauschen dem'<br />
was Du uns mitzuteilen hast."<br />
Der Direktor machte einige Streichbewegungen mit<br />
den Händen. Eine Totenstille herrschte <strong>und</strong> man<br />
lauschte gespannt. Da ertönte wiederum Bullers Grabesstimme.<br />
"Di Geister lassen Dir sagen, lieber Brud er, dass<br />
Du das Stück nicht aufführen soll st. Grosses Unglück<br />
würde entstehen - sie warnen Dich - warnen - "<br />
Langsam erstarben die Worte in einem unverständlich<br />
en Murmeln .<br />
Hastig löste der Direktor den Bruder Bu ll er aus der<br />
Trance. Und s ich zu seiner edlen Künstlerschar<br />
wendend, dekretierte er: "Die Probe ist <strong>für</strong> heute abgesagt!"<br />
Eine Viertelst<strong>und</strong>e später sass Bruder Buller am<br />
. frühstückstisch sein es fre<strong>und</strong>es Schwabe.
' )<br />
Königl. Schauspieler Dr. Max Pohl<br />
I'rüsidenl der Genos en chan Deulscher Biihnen-Angehöriger<br />
<strong>und</strong> attin.<br />
König!. Schau pieler Rudolf Christians <strong>und</strong> (;attin.<br />
Spe::ialaujl/olr'11/.tJ/ /iirs .,<strong>Berliner</strong> Lebu,"<br />
110U. Zallder & Labisc/J.<br />
n FRLlNER LEBE~
'.<br />
Jau Kub Ji k.<br />
Franz Sch ör,;<br />
Primg'eiger des Briisseler treichqllarlell.<br />
\' on li nks nach rechts : Geh. Ral . Bllsley. rar v. Talley ra,nd - P,; rj go rd. ~ ~ Fre jh el'l' v. Bl.'auclenslei n.<br />
~e h. Kommerzienrat L. M. Goldberger. Asessol' Dl'. Levin-5loe1pin '.:<br />
Prof. E rn st Ewald 'I'<br />
Direktor tle Klll1
7<br />
Friedrich I-Iaa e <strong>und</strong> elne Gattin.<br />
~pccialaltlJlalt me <strong>für</strong>s ., Her/lI/er Lebt/s h<br />
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Else \Vanovius<br />
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BERLl~mR LEBE~
10<br />
Fräuleill Clara von Gersdortf<br />
Hofda me Ihrer Majestät dcr Kaiserin<br />
Frau taatsmiuisler von Thiclen, Exccllenz FI"au bel' t VOll dem Knesel eck Frau Geheimrat :-Iaria VO ll Leyc1en<br />
Frau 'cheimrat Ottilie von Han emal1ll<br />
lcrau Rittcrgutsbesitzer Franziska Oehmigke-Dl"chna Fr:tll Kommcrzienrat Kahlbal1lll Frau ] oballl1a Abraham<br />
Dekorierte Frauen 1.<br />
BERLINER LEOEN
11<br />
I
12<br />
al '<br />
Pauline Lucca<br />
herl1bin in ,. I· igRros H ochzeil"<br />
PauJine Lucca<br />
"Mignon"<br />
Albert Niemann<br />
"H.. ie ll zi"<br />
Albert Niemann<br />
1 alli in e Lucca uncl Bi511llrck<br />
J'aul in e Lucca uncl Albert Niem a nl1<br />
tl ~ ' r argarellle"<br />
\ larianl1e B randt<br />
.. }.[akhabä r"<br />
lIIarial1ne llrandt<br />
als Si
I ', , )<br />
Parochial-Strasse<br />
P tri- ' (rasse<br />
Alt -Berlin<br />
W aisen - trasse<br />
f " . II t rli Jl t, L ebt U<br />
':,;pe- ia 'a u ( nalt ulclI 1(1 S"<br />
.. ... , vOn J\/ax , t I I S.\ IJIUIIII.<br />
ßERLIXER LEUEN
14<br />
Iczi.'zla.It.(lJallluc (/i/·s "Berlllllr Le6tll'<br />
V Oll Zander & LabisclJ.<br />
BERLlXER LEBEN
15<br />
Nach der Jagd in Dierberg-KJosterhaid c<br />
Auf der Jagd Ül Tunis. Kl ein - aber oho!<br />
Ein Jagd -Früh tück in Biebers 10rf bei Lübben<br />
Bekannte <strong>Berliner</strong> auf der Jagd.<br />
Jägerlatein?<br />
BERLINER LEBEK
AUS DEM<br />
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BERLIN W., KÖNIGGRÄTZER-STR. 9.<br />
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.\'ti'=in/rll Inahm"" {,ir.
:"11111111111111111111111111111111191111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111'111"!.<br />
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