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12d-adjaddr.pdf - Holocaust-Handbücher

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INGRID WECKERT:AUSWANDERUNG DER JUDEN AUS DEM DRITTEN REICH<br />

»[Ihr Einfluß] auf die Entwicklung des jüdischen Palästina<br />

fand seinen Ausdruck jedoch nicht nur in der wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Sphäre; er war auch bedeutungsvoll im<br />

kulturellen Bereich, auf wissenschaftlichem und künstlerischem<br />

Gebiet. Die moderne Ausstattung der Krankenhäuser,<br />

die der Transfer ermöglicht hatte, machten Palästina zu einem<br />

medizinischen Zentrum ersten Ranges.« (S. 106)<br />

»Der Einsatz dieser Menschen in Forschungs- und Lehrstätten,<br />

in Wirtschaft und Verwaltung, im öffentlichen Leben und<br />

in der Verteidigungsorganisation war von unermeßlicher Bedeutung<br />

für die Vorbereitung des Jischuw auf die schicksalhaften<br />

Aufgaben, die ihm bevorstanden.« (S. 108)<br />

Das Geld der „Kapitalisten“, die durch die Haavara praktisch unbeschränkt<br />

nach Palästina einwandern konnten, ermöglichte auch<br />

die Arbeitereinwanderung. Dr. Georg Landauer, Leiter der deutschen<br />

Abteilung der Jewish Agency und Mitglied des Aufsichtsrats<br />

der Haavara, erklärte in einem Gespräch mit der Jüdischen<br />

Rundschau (18.2.1936):<br />

»Palästina als Land des Aufbaus kann neue, arbeitsuchende<br />

Einwanderer in demselben Verhältnis aufnehmen, wie durch<br />

einströmendes Kapital und Unternehmungsgeist neue Arbeitsgelegenheiten<br />

geschaffen werden.«<br />

Es bestünde aber die Furcht, daß begüterte Juden mit ihrem Kapital<br />

in andere Länder abwandern und nach Palästina nur die armen<br />

Juden kommen. Landauer warnte:<br />

»Es kann keine Einwanderung von Arbeitnehmern ohne eine<br />

Einwanderung von Arbeitgebern stattfinden.«<br />

4.1. Widerstand gegen die Haavara<br />

4.1.1. …auf jüdischer Seite<br />

Trotz der für die Juden und für Palästina durchaus positiven Seite<br />

des Haavara-Abkommens war der Widerstand dagegen auf jüdischer<br />

Seite erheblich. Das Hickhack hinter den Linien beschreibt<br />

ausführlich Edwin Black in seinem Buch The Transfer Agree-<br />

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