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Im Fokus: Treasury-Potenziale besser nutzen Aktuell ... - seb-bank.de

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Portfolio<br />

wissenswertes für unternehmen und Institutionen<br />

Q4<br />

09<br />

<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong>: <strong>Treasury</strong>-<strong>Potenziale</strong> <strong>besser</strong> <strong>nutzen</strong><br />

<strong>Aktuell</strong>: Comeback <strong>de</strong>s Verbriefungsmarktes<br />

Asset Management: ETF o<strong>de</strong>r aktiv verwaltete Fonds?


Inhalt<br />

Wirtschaft<br />

4 Deutschland: mo<strong>de</strong>rate Erholung nach kräftigem Einbruch<br />

Kapitalmarkt<br />

7 Verstärkte Aufschwungkräfte in <strong>de</strong>r Weltwirtschaft<br />

14<br />

<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

11 Corporate Financial Value Chain TM – <strong>Treasury</strong>-<strong>Potenziale</strong> <strong>besser</strong> <strong>nutzen</strong><br />

<strong>Im</strong>mobilien<br />

14 Wir haben ein ausgezeichnetes Gespür für die Märkte<br />

Interview mit Per Lindblad<br />

<strong>Aktuell</strong><br />

16 Comeback <strong>de</strong>s Verbriefungsmarktes<br />

Produkte<br />

18 Joint Venture – eine Partnerschaft von gegenseitigem Nutzen<br />

20 Vermögenssicherung im Rahmen steueroptimierter Strukturen<br />

18<br />

Asset Management<br />

22 ETF o<strong>de</strong>r aktiv verwaltete Fonds – was ist im Rentenbereich sinnvoll?<br />

Kurz notiert<br />

24 Ich bin dann mal fit: Fasten als gesun<strong>de</strong>r Auftakt für das neue Jahr<br />

Nachlese/Termine 2010<br />

26 Eurofinance, Expo Real, Structured Finance – Termine 2010<br />

27 Ansprechpartner / <strong>Im</strong>pressum<br />

22<br />

Titelbild<br />

Kerstin Peitsch,<br />

Cash Management Sales, Deputy Business Manager Mid Corporate<br />

24<br />

2 Portfolio Q4/09


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wir blicken auf ein bewegtes Jahr zurück, in <strong>de</strong>m das Wort „Krise“ wohl zum meist<br />

genutzten Begriff avancierte. Für 2010 erwarten Experten nun, dass sich die Weltwirtschaft<br />

von <strong>de</strong>r Finanzkrise schneller als erwartet erholt. Von <strong>de</strong>n positiven Entwicklungen auf<br />

<strong>de</strong>n globalen Märkten soll insbeson<strong>de</strong>re auch Deutschland profitieren. Kontinuität, Stabilität,<br />

eine konservative Risikopolitik und <strong>de</strong>r unbedingte <strong>Fokus</strong> auf unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

waren <strong>de</strong>r Erfolgsmotor in diesem Jahr.<br />

Kun<strong>de</strong>norientierung be<strong>de</strong>utet für uns, dass je<strong>de</strong>r unserer Mitarbeiter sein Han<strong>de</strong>ln<br />

konsequent auf eine effiziente und vertrauensvolle, aber vor allem langfristige Beratung<br />

ausrichtet. Damit haben wir die Weichen auch für das kommen<strong>de</strong> Jahr gestellt. Gemeinsam<br />

mit Ihnen wer<strong>de</strong>n wir neue I<strong>de</strong>en umsetzen, <strong>de</strong>nn nichts ist so beständig wie <strong>de</strong>r<br />

Wan<strong>de</strong>l. SEB Merchant Banking ist darauf vorbereitet! Ich hoffe, dass auch Sie konkrete<br />

Pläne für 2010 haben, wie Sie Ihren Weg erfolgreich weitergehen wer<strong>de</strong>n. Für die Umsetzung<br />

wünsche ich Ihnen viel Erfolg.<br />

I<strong>de</strong>en sind <strong>de</strong>r Motor für Verän<strong>de</strong>rung<br />

Das Titelthema <strong>de</strong>s aktuellen PORTFOLIO befasst sich mit <strong>de</strong>m SEB Analyse- und Beratungsprozess<br />

im Liquiditätsmanagement (Seite 11): Wie lassen sich <strong>Treasury</strong>-<strong>Potenziale</strong><br />

<strong>besser</strong> erkennen und <strong>nutzen</strong>? Die <strong>de</strong>rzeit vieldiskutierte Kreditklemme ist Ausgangspunkt<br />

für <strong>de</strong>n Artikel „Comeback <strong>de</strong>s Verbriefungsmarktes“, <strong>de</strong>n Sie ab Seite 16 fin<strong>de</strong>n.<br />

Wir geben Antwort darauf, wie Unternehmen mit Verbriefungen möglichen Engpässen in<br />

<strong>de</strong>r Finanzierung ausweichen können.<br />

Auf <strong>de</strong>r Agenda von Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen präsent ist<br />

das Thema „Steuern“. <strong>Im</strong> Gespräch mit Frank Klose erklärt Achim Obermann von<br />

PricewaterhouseCoopers, wie Steuerstrukturen mit Spareffekt neu gestaltet wer<strong>de</strong>n<br />

können (ab Seite 20). Ab Seite 22 lesen Sie über börsennotierte In<strong>de</strong>xfonds, kurz ETF, die<br />

als großer Krisengewinner gelten. Zu guter Letzt bieten wir Ihnen wie<strong>de</strong>r eine gute I<strong>de</strong>e<br />

für das Leben außerhalb <strong>de</strong>s Büros. Diesmal für alle, die nach <strong>de</strong>n Festtagen und zum<br />

Jahreswechsel nicht nur <strong>de</strong>r Hosenbund kneift, son<strong>de</strong>rn auch das schlechte Gewissen<br />

plagt (ab Seite 24).<br />

Ich wünsche Ihnen eine geruhsame Weihnachtszeit, einen erfolgreichen Start in das<br />

neue Jahr und viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr<br />

Thomas L. Roser<br />

Senior Banker, SEB AG, Merchant Banking<br />

Portfolio Q4/09<br />

3


Wirtschaft<br />

Deutschland: mo<strong>de</strong>rate Erholung nach<br />

kräftigem Einbruch<br />

Nach <strong>de</strong>r tiefsten Rezession seit Bestehen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik befin<strong>de</strong>t sich die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft wie<strong>de</strong>r<br />

in einer konjunkturellen Erholungsphase. <strong>Im</strong>pulse kommen vor allem von einer unverän<strong>de</strong>rt expansiven<br />

Geld- und Fiskalpolitik. Zu<strong>de</strong>m ziehen die Exporte wie<strong>de</strong>r merklich an. Dagegen belastet die steigen<strong>de</strong><br />

Arbeitslosigkeit <strong>de</strong>n privaten Konsum. Die Staatsverschuldung steigt weiter kräftig an, da bisher keine Schritte<br />

zu einer Konsolidierung <strong>de</strong>r Staatsfinanzen eingeleitet wur<strong>de</strong>n. Die Inflationsrisiken sind trotz <strong>de</strong>r reichlichen<br />

Liquidität gering, da unverän<strong>de</strong>rt hohe Überkapazitäten bestehen und die Löhne nur mo<strong>de</strong>rat steigen.<br />

Die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft konnte im dritten Quartal 2009<br />

die im Frühjahr eingeleitete Stabilisierung fortsetzen.<br />

Die Wirtschaftsleistung nahm preis-, saison- und kalen<strong>de</strong>rbereinigt<br />

gegenüber <strong>de</strong>n vorangegangenen drei<br />

Monaten um 0,7 % zu und damit etwas stärker als im<br />

zweiten Quartal mit plus 0,4 %. Dennoch lag sie real<br />

noch um 4,7 % unter <strong>de</strong>m Vorjahresniveau. Dies zeigt<br />

die Tiefe <strong>de</strong>s kräftigen Einbruchs nach <strong>de</strong>r Lehman-<br />

Pleite Mitte September 2008.<br />

Stützend wirkten im Sommerquartal 2009 vor allem<br />

die Investitionen. So nahmen die Bauinvestitionen um<br />

1,5 % und die Ausrüstungen um 0,8 % zu. Noch stärker<br />

konnten die Exporte mit 4,9 % expandieren. Da <strong>de</strong>r Zuwachs<br />

bei <strong>de</strong>n <strong>Im</strong>porten mit 6,5 % noch kräftiger ausfiel,<br />

kam vom Außenbeitrag <strong>de</strong>nnoch ein negativer Wachstumsbeitrag<br />

von 0,5 Prozentpunkten. Dies wur<strong>de</strong> durch<br />

einen gleichzeitigen Aufbau bei <strong>de</strong>n zuvor merklich<br />

reduzierten Lagerbestän<strong>de</strong>n, die einen positiven Wachstumsbeitrag<br />

von 1,5 % lieferten, mehr als kompensiert.<br />

Bremsend wirkten schließlich die privaten Konsumausgaben,<br />

die gegenüber <strong>de</strong>m 2. Vierteljahr um 0,9 %<br />

schrumpften.<br />

Die konjunkturelle Erholung setzt sich im vierten<br />

Quartal 2009 fort. Die <strong>Im</strong>pulse kommen dabei erneut<br />

von <strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Exporten. Dies kann jedoch<br />

nicht verhin<strong>de</strong>rn, dass Deutschland im Gesamtjahr<br />

2009 mit einem Minus von schätzungsweise 4,8 %<br />

<strong>de</strong>n mit Abstand stärksten Rückgang <strong>de</strong>r Wirtschaftsleistung<br />

seit Bestehen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik verzeichnen<br />

muss.<br />

Wachstumsimpulse vor allem vom Export<br />

Wichtige Frühindikatoren signalisieren, dass <strong>de</strong>r Aufwärtstrend<br />

auch im kommen<strong>de</strong>n Jahr anhalten wird. So<br />

befin<strong>de</strong>n sich die ifo-Geschäftserwartungen, die sich seit<br />

Jahresbeginn 2009 kontinuierlich ver<strong>besser</strong>t haben,<br />

bereits wie<strong>de</strong>r über ihrem langfristigen Durchschnitt.<br />

Die Auftragseingänge, bei <strong>de</strong>nen es in 2008 zu einem<br />

regelrechten Nachfrageeinbruch gekommen ist, ziehen<br />

seit <strong>de</strong>m Frühjahr wie<strong>de</strong>r merklich an. Dazu trägt vor<br />

allem die Nachfrage aus <strong>de</strong>m Ausland bei. Die Welt-<br />

konjunktur hat wie<strong>de</strong>r Tritt gefasst und wird im nächsten<br />

Jahr, vor allem aufgrund <strong>de</strong>s Wachstums in <strong>de</strong>n<br />

Emerging Markets, voraussichtlich wie<strong>de</strong>r um knapp<br />

4 % expandieren, nach<strong>de</strong>m sie in 2009 um schätzungsweise<br />

1 % geschrumpft ist. Gleichzeitig nimmt <strong>de</strong>r<br />

Welthan<strong>de</strong>l von <strong>de</strong>utlich ermäßigtem Niveau wie<strong>de</strong>r<br />

spürbar zu.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r ver<strong>besser</strong>ten Rahmenbedingungen<br />

dürften die Exporte in 2010 trotz eines anhaltend starken<br />

Euro, <strong>de</strong>r die preisliche Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Wirtschaft verschlechtert, um rund 6 % zunehmen.<br />

Auch wenn <strong>de</strong>r kräftige Rückgang <strong>de</strong>r Ausfuhren<br />

um circa 15 % in 2009 damit nur zum Teil ausgeglichen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, gehen von <strong>de</strong>n Exporten die stärksten<br />

<strong>Im</strong>pulse für die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft aus. Da die <strong>Im</strong>porte<br />

mit knapp 5 % langsamer zunehmen als die Exporte,<br />

ergibt sich ein positiver Außenbeitrag.<br />

ifo in <strong>de</strong>r Aufschwungzone<br />

Deutschland, verarbeiten<strong>de</strong>s Gewerbe<br />

Zeitraum Januar 2005 bis November 2009<br />

ifo Erwartungen<br />

Aufschwung<br />

November 2009<br />

Rezession<br />

25<br />

15<br />

5<br />

–55<br />

ifo aktuelle Lage<br />

Boom<br />

–55 –35 –15 5 25 45<br />

–5<br />

–15<br />

–25<br />

–35<br />

–45<br />

Abschwung<br />

4 Portfolio Q4/09


Wirtschaft<br />

Nur verhaltene Investitionstätigkeit<br />

Ein vergleichbares Bild, wenn auch in einer schwächeren<br />

Ausprägung, zeigt sich bei <strong>de</strong>n Ausrüstungsinvestitionen.<br />

Diese sind in 2009 voraussichtlich um rund 20 %<br />

geschrumpft, weil die Nachfrage regelrecht eingebrochen<br />

und als Folge davon die Kapazitätsauslastung auf<br />

ein Rekordtief gesunken ist.<br />

Das große Ausmaß <strong>de</strong>r leerstehen<strong>de</strong>n Kapazitäten<br />

wird die Unternehmen trotz <strong>de</strong>r sich wie<strong>de</strong>r merklich<br />

erholen<strong>de</strong>n Nachfrage und wie<strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>r Gewinne<br />

dazu veranlassen, neue Investitionen gründlich zu prüfen.<br />

Dabei dürfte es vor allem zu Rationalisierungen<br />

kommen, während eine Erweiterung <strong>de</strong>r Produktionskapazitäten<br />

eher die Ausnahme darstellen dürfte. Insgesamt<br />

wer<strong>de</strong>n die Ausrüstungsinvestitionen im kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahr voraussichtlich um rund 3 % zunehmen.<br />

Wesentlich stetiger verläuft die Entwicklung bei <strong>de</strong>n<br />

Bauinvestitionen. Dies geht vor allem auf eine spürbare<br />

Ausweitung <strong>de</strong>r öffentlichen Infrastrukturausgaben<br />

durch die staatlichen Konjunkturprogrammen zurück.<br />

Beim Wohnungsbau wirkt die Sanierung <strong>de</strong>s Wohnungsbestands<br />

stabilisierend. Dagegen dürfte <strong>de</strong>r Wirtschaftsbau<br />

weiter schrumpfen. Insgesamt sollten die<br />

Bauinvestitionen, nach <strong>de</strong>r Stagnation in diesem Jahr,<br />

in 2010 um rund 2 % leicht zunehmen.<br />

Privater Konsum von steigen<strong>de</strong> Arbeitslosigkeit<br />

belastet<br />

Die privaten Haushalte haben in 2009 trotz <strong>de</strong>r großen<br />

Unsicherheit durch die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

ihre Konsumausgaben leicht erhöht. Dazu<br />

hat die Wirtschaftspolitik wesentlich beigetragen. Sie<br />

hat die negativen Effekte merklich abgemil<strong>de</strong>rt, in<strong>de</strong>m<br />

sie die Inanspruchnahme <strong>de</strong>r Kurzarbeit im Laufe <strong>de</strong>s<br />

Jahres spürbar erleichtert und die Dauer auf bis zu<br />

24 Monate verlängert hat. Als Folge davon arbeiteten<br />

zeitweise 1,5 Millionen Arbeitnehmer weniger als die<br />

vereinbarte Arbeitszeit. Hinzu kamen steuerliche Ent -<br />

las tungen wie die Senkung <strong>de</strong>s Einkommensteuertarifs<br />

Anfang 2009 und die Reduzierung <strong>de</strong>s Beitragssatzes<br />

zur gesetzlichen Krankenversicherung zur Jahresmitte.<br />

Weiterhin stützte auch die „Abwrackprämie“ von 2.500<br />

Euro die Pkw-Nachfrage und damit auch die Konsumnachfrage<br />

<strong>de</strong>r privaten Haushalte. Zu<strong>de</strong>m profitierten<br />

sie auch von <strong>de</strong>r sehr hohen Preisstabilität, da diese die<br />

verfügbaren Einkommen nicht schmälerte.<br />

<strong>Im</strong> kommen<strong>de</strong>n Jahr dürften die privaten Konsumausgaben<br />

allenfalls stagnieren, weil sich die verfügbaren<br />

Einkommen voraussichtlich erneut nur verhalten entwickeln.<br />

Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich voraussichtlich<br />

weiter verschlechtern. Die Arbeitslosigkeit<br />

dürfte infolge <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Restrukturierungs- und<br />

Rationalisierungsdrucks im Jahresdurchschnitt von<br />

circa 3,4 Millionen in 2009 auf rund 3,8 Millionen in<br />

2010 steigen. Damit sollte <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit<br />

<strong>de</strong>utlich geringer ausfallen als vor wenigen Monaten<br />

noch erwartet. Dazu trägt auch die <strong>de</strong>mografisch<br />

bedingte Abnahme <strong>de</strong>s Arbeitskräfteangebots bei.<br />

Weiterhin wer<strong>de</strong>n die Nettolöhne und -gehälter nur<br />

leicht steigen, nach<strong>de</strong>m sie im laufen<strong>de</strong>n Jahr aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Einnahmeausfälle im Rahmen <strong>de</strong>r Kurzarbeit sogar<br />

leicht zurückgegangen sind. Dennoch dürfte diese<br />

E ntwicklung die Konsumentenstimmung belasten und<br />

vor allem die Anschaffungsneigung <strong>de</strong>r privaten Haushalte<br />

dämpfen. Positiv wirkt sich auch 2010 aus, dass die<br />

Verbraucherpreise erneut die nominal verfügbaren<br />

Einkommen nur wenig schmälern. Nachfragedämpfend<br />

wirkt schließlich, dass die privaten Haushalte im nächsten<br />

Jahr einen Teil <strong>de</strong>r Kredite, die sie zur Finanzierung<br />

<strong>de</strong>r Autos aufgenommen haben, wie<strong>de</strong>r zurückzahlen<br />

wer<strong>de</strong>n. Daher ist für 2010 – nach <strong>de</strong>m leichten Rückgang<br />

in diesem Jahr – wie<strong>de</strong>r mit einem Anstieg <strong>de</strong>r<br />

Sparquote auf rund 11,5 % <strong>de</strong>s verfügbaren Einkommens<br />

zu rechnen.<br />

Fiskalpolitik auch 2010 expansiv<br />

Die in diesem Jahr erfolgte Stabilisierung <strong>de</strong>r Konjunktur<br />

geht nicht nur auf die sehr expansive Geldpolitik,<br />

son<strong>de</strong>rn auch auf die umfangreichen Konjunkturprogramme<br />

zurück. Hinzu kommt die Wirkung <strong>de</strong>r<br />

automatischen Stabilisatoren, die sich im <strong>de</strong>utlichen<br />

Rückgang <strong>de</strong>r Steuereinnahmen und <strong>de</strong>r konjunkturell<br />

bedingten Mehrausgaben zur Finanzierung <strong>de</strong>r steigen<strong>de</strong>n<br />

Arbeitslosigkeit zeigt. Dies führte dazu, dass die<br />

Neuverschuldung in diesem Jahr, erstmals seit 2005,<br />

wie<strong>de</strong>r über die im Stabilitäts- und Wachstumspakt<br />

vorgesehene Obergrenze von 3 % <strong>de</strong>s Bruttoinlandsprodukts<br />

steigt.<br />

Autor:<br />

Dr. Klaus Schrüfer<br />

Leiter Investment<br />

Strategy<br />

SEB Bank<br />

Telefon 069 258-6396<br />

Portfolio Q4/09<br />

5


Wirtschaft<br />

<strong>Im</strong> nächsten Jahr wird die Neuverschuldung mit einem<br />

neuen Rekordwert von voraussichtlich rund 5,5 % sogar<br />

noch <strong>de</strong>utlich höher ausfallen. Die Steuereinnahmen<br />

wer<strong>de</strong>n trotz <strong>de</strong>r konjunkturellen Erholung erneut<br />

zurückgehen, da es Anfang 2010 zu weiteren Steuersenkungen<br />

kommen wird. Dazu gehört nicht nur die<br />

erweitere Absetzbarkeit von Beiträgen zur Krankenund<br />

Pflegeversicherung als Son<strong>de</strong>rausgaben, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die erneute Anhebung <strong>de</strong>s Grundfreibetrags.<br />

Weiterhin ist mit einem wachsen<strong>de</strong>n Fehlbetrag in <strong>de</strong>r<br />

gesetzlichen Krankenversicherung zu rechnen, da die<br />

Einnahmen infolge <strong>de</strong>r rückläufigen Beschäftigung nur<br />

stagnieren, während die Ausgaben weiter steigen.<br />

Zu<strong>de</strong>m beabsichtigt die neue Bun<strong>de</strong>sregierung im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s „Wachstumsbeschleunigungsgesetzes“ u. a.<br />

mit einer erneuten Erhöhung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s<br />

Kin<strong>de</strong>rfreibetrages Familien zu entlasten.<br />

Wegen <strong>de</strong>r hohen Neuverschuldung wächst für die<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung <strong>de</strong>r Druck merklich, zeitnah eine<br />

nachhaltige Konsolidierung <strong>de</strong>r Staatsfinanzen einzuleiten.<br />

Bereits in 2013 soll <strong>de</strong>r Fehlbetrag entsprechend<br />

<strong>de</strong>m Stabilitäts- und Wachstumspakt wie<strong>de</strong>r unter 3 %<br />

liegen. Zu<strong>de</strong>m greift ab 2016 die in diesem Jahr im<br />

Grundgesetz verankerte Schul<strong>de</strong>nbremse, nach <strong>de</strong>r die<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung lediglich Schul<strong>de</strong>n von 0,35 % <strong>de</strong>s BIP<br />

machen darf. Dies ist auch <strong>de</strong>shalb erfor<strong>de</strong>rlich, weil die<br />

Staatsverschuldung kräftig von 65,9 % <strong>de</strong>s BIP En<strong>de</strong><br />

2008 auf rund 77 % En<strong>de</strong> 2010 steigen wird und dies<br />

über die wachsen<strong>de</strong> Zinsbelastung die Handlungsspielräume<br />

für die Finanzpolitik immer stärker einengt.<br />

Nur mo<strong>de</strong>rater Preisanstieg<br />

Trotz <strong>de</strong>r konjunkturellen Erholung ist die gegenwärtig<br />

hohe Preisstabilität nicht gefähr<strong>de</strong>t. Zwar fallen die<br />

entlasten<strong>de</strong>n Effekte <strong>de</strong>r im 2. Halbjahr 2008 spürbar<br />

gesunkenen Energie- und Rohstoffpreise jetzt weg, da<br />

diese Preise inzwischen wie<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>m Vorjahresniveau<br />

liegen. Dennoch bleibt <strong>de</strong>r Preisdruck gering.<br />

Infolge <strong>de</strong>r hohen Unterauslastung <strong>de</strong>r Produktionskapazitäten<br />

und <strong>de</strong>s intensiven Wettbewerbsdrucks<br />

können die Unternehmen kaum höhere Preise durchsetzen.<br />

Zu<strong>de</strong>m steigen die Löhne nur mo<strong>de</strong>rat. Als<br />

Folge dieser Faktoren sinkt auf Ebene <strong>de</strong>r Verbraucherpreise<br />

die Kernrate, das heißt ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise,<br />

von aktuell knapp 1 % im Laufe <strong>de</strong>s<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahres in Richtung 0 %.<br />

Wegen <strong>de</strong>r höheren Energiepreise wird <strong>de</strong>r Anstieg<br />

<strong>de</strong>r Verbraucherpreise insgesamt mit rund 1 % etwas<br />

darüber liegen. Die Inflationsrate bleibt jedoch auch<br />

2010 <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Europäischen Zentral<strong>bank</strong><br />

angestrebten Niveau von „knapp unter 2 %“.<br />

Insgesamt wird die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft im nächsten<br />

Jahr voraussichtlich um 1,9 % wachsen. Damit wür<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r kräftige Konjunktureinbruch durch die globale<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise nur zum Teil kompensiert<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die Wirtschaftsleistung läge trotz <strong>de</strong>r<br />

konjunkturellen Erholung erst auf <strong>de</strong>m Niveau von<br />

2006. Das Niveau von 2008 dürfte voraussichtlich<br />

frühestens 2012 wie<strong>de</strong>r erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Arbeitsmarkt relativ stabil<br />

27,75<br />

Deutschland, sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (saisonbereinigt)<br />

4<br />

27,50<br />

3<br />

27,25<br />

2<br />

Personen (in Mio.)<br />

27,00<br />

26,75<br />

1<br />

In<strong>de</strong>x<br />

0<br />

26,50<br />

–1<br />

26,25<br />

–2<br />

26,00<br />

Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

–3<br />

Verän<strong>de</strong>rung gegenüber Vorjahr in % (rechte Skala)<br />

Anzahl in Millionen (linke Skala)<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

6 Portfolio Q4/09


Kapitalmarkt<br />

Verstärkte Aufschwungkräfte in <strong>de</strong>r Weltwirtschaft<br />

Die Weltwirtschaft befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>n letzten Monaten<br />

<strong>de</strong>s Jahres 2009 weiter auf Erholungskurs. Einzigartige<br />

Konjunkturprogramme stützen die Finanzmärkte.<br />

Da durch nimmt die Risikobereitschaft <strong>de</strong>r Finanzmarktakteure<br />

rasch wie<strong>de</strong>r zu, was dazu beiträgt, dass Haushalte<br />

und Unternehmen wie<strong>de</strong>r zuversichtlicher in die<br />

Zukunft blicken.<br />

So bil<strong>de</strong>t sich das Fundament für eine Erholung <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft. Die Auftragsbücher sind nach wie vor dünn,<br />

doch die Produktionskurve zeigt kontinuierlich nach<br />

oben. Solange die massiven wirtschaftspolitischen<br />

Wachstumsanreize beibehalten wer<strong>de</strong>n, geht von <strong>de</strong>n<br />

Finanzmärkten wahrscheinlich weiter eine stimulieren<strong>de</strong><br />

Wirkung auf die Realwirtschaft aus.<br />

Die Aufrechterhaltung konjunkturstützen<strong>de</strong>r Maßnahmen<br />

be<strong>de</strong>utet aber zugleich auch, dass sich die<br />

Korrektur <strong>de</strong>r finanziellen Ungleichgewichte, welche die<br />

Krise ausgelöst haben, in vielerlei Hinsicht verzögert.<br />

Wie nachhaltig <strong>de</strong>r Konjunkturaufschwung tatsächlich<br />

ist, wird sich erst zeigen, wenn die aktuellen Maßnahmen<br />

zur Wachstumsför<strong>de</strong>rung eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unsere Prognose ist, dass das BIP <strong>de</strong>r 30 Mitgliedsstaaten<br />

<strong>de</strong>r Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD) 2010 und 2011 im<br />

Schnitt um ca. 2,5 % wächst; dies entspricht in etwa <strong>de</strong>r<br />

allgemeinen Annahme. Dank <strong>de</strong>s raschen Wirtschaftswachstums<br />

in Asien wächst die Weltwirtschaft insgesamt<br />

um ca. 4 %. Die in <strong>de</strong>r Krise entstan<strong>de</strong>nen großen<br />

Produktionslücken bleiben trotz positiverer Wachstums<br />

aussichten größtenteils bestehen. Dementsprechend<br />

müssen wir uns in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren auf hohe<br />

Arbeitslosenzahlen, anhalten<strong>de</strong>n Deflationsdruck und<br />

schwache Staatsfinanzen einstellen.<br />

In <strong>de</strong>r Krise galt bislang, dass alle Mittel erlaubt sind,<br />

um eine Depression und Deflation zu verhin<strong>de</strong>rn. Doch<br />

nun zeigt sich mehr und mehr, dass die geld- und finanzpolitischen<br />

Entschei<strong>de</strong>r vor schwierigen Abwägungen<br />

stehen, <strong>de</strong>nn sie müssen <strong>de</strong>n Aufschwung absichern<br />

und zugleich das Entstehen neuer Ungleichgewichte<br />

verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Finanzpolitisch liegt das Problem im raschen Anstieg<br />

von Staats<strong>de</strong>fizit und Schul<strong>de</strong>n. Er gefähr<strong>de</strong>t das Vertrauen<br />

in die Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r öffentlichen Finanzen.<br />

Dies kann die Ausgabebereitschaft von Unternehmen<br />

und Privathaushalten dämpfen und somit die Wirkung<br />

<strong>de</strong>r wirtschaftspolitischen Maßnahmen selbst auf kurze<br />

Sicht einschränken. Einige Maßnahmen zur Bekämpfung<br />

<strong>de</strong>r Krise heben die wettbewerbspolitische Neutralität<br />

ten<strong>de</strong>nziell auf. Man wird wohl <strong>de</strong>mnächst <strong>de</strong>r<br />

Öffentlichkeit mittelfristige Konsolidierungsstrategien<br />

vorstellen, doch <strong>de</strong>ren Umsetzung könnte sich um einige<br />

Jahre verzögern.<br />

Geldpolitisch stellen die extrem niedrigen Zinsen<br />

eine Herausfor<strong>de</strong>rung dar, <strong>de</strong>nn sie führen zu einem<br />

rasanten Anstieg <strong>de</strong>r Asset-Preise. Zugleich rechtfertigt<br />

die niedrige Inflationsrate jedoch keine Zinserhöhung.<br />

Dieses Dilemma hat sich in <strong>de</strong>n letzten Monaten verschärft.<br />

Ein unerwartet effizienter Transmissionsmechanismus<br />

ließ die Risikobereitschaft wie<strong>de</strong>r steigen und<br />

bewirkt, dass die Suche nach <strong>besser</strong>en Renditen wie<strong>de</strong>r<br />

zunimmt, während zugleich die Inflationsentwicklung<br />

für Überraschungen nach unten sorgt. 2010 erwarten<br />

wir, dass die internationalen Noten<strong>bank</strong>en mit einer<br />

Normalisierung <strong>de</strong>r Geldpolitik beginnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Eurozone: Der Ausblick hellt sich auf<br />

<strong>Im</strong> dritten Quartal 2009 ver<strong>besser</strong>te sich die Wirtschaftsleis<br />

tung gegenüber <strong>de</strong>m Vorquartal um 0,4 %. Die Stimmungsaufhellung<br />

unter <strong>de</strong>n Wirtschaftsteilnehmern<br />

schlägt sich <strong>de</strong>mnach auch in <strong>de</strong>n harten Wirtschafts-<br />

10.0<br />

OECD Frühindikator – prozentuale Än<strong>de</strong>rung (6M)<br />

6<br />

Inflationsentwicklung<br />

7.5<br />

5.0<br />

2.5<br />

0.0<br />

– 2.5<br />

– 5.0<br />

– 7.5<br />

– 10.0<br />

Prozent<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

– 1<br />

– 12.5<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

– 2<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Euroland<br />

USA<br />

OECD<br />

Japan<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

EWU<br />

USA<br />

Schweiz<br />

Großbritannien<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

Portfolio Q4/09<br />

7


Kapitalmarkt<br />

daten nie<strong>de</strong>r. Die Rezession ist somit überwun<strong>de</strong>n, doch<br />

die Erholung <strong>de</strong>r Konjunktur wird immer noch durch<br />

verschie<strong>de</strong>ne Faktoren gehemmt. Der Export lei<strong>de</strong>t<br />

unter <strong>de</strong>m krisenbedingten Einbruch <strong>de</strong>s Welthan<strong>de</strong>ls<br />

und <strong>de</strong>m starken Euro. Mittlerweile erschwert zu<strong>de</strong>m<br />

die bereits hohe und weiter steigen<strong>de</strong> Arbeitslosigkeit<br />

<strong>de</strong>n Aufschwung. Außer<strong>de</strong>m ist das Bankensystem<br />

wegen <strong>de</strong>s noch vorhan<strong>de</strong>nen Abschreibungsbedarfs<br />

nach wie vor relativ schwach. Insgesamt erwarten wir,<br />

dass sich das BIP etwas <strong>besser</strong> entwickelt als in unserer<br />

September-Prognose. Wir rechnen mit einem Rückgang<br />

um 3,9 % in diesem Jahr und einem Anstieg 2010 und<br />

2011 um 1,8 % bzw. 2,1 %. Diese Prognose liegt über<br />

<strong>de</strong>n allgemeinen Annahmen und leicht oberhalb <strong>de</strong>s<br />

aktu ellen Wachstumstrends.<br />

Teilweise bedingt durch steigen<strong>de</strong> Energiepreise hat<br />

sich <strong>de</strong>r harmonisierte Verbraucherpreisin<strong>de</strong>x (HVPI)<br />

seit <strong>de</strong>m Tiefstand im Juli um 0,6 Prozentpunkte erhöht.<br />

Negative energiepreisabhängige Basiseffekte verschwin<strong>de</strong>n<br />

bald aus <strong>de</strong>n 12-Monats-Zahlen; dadurch steigt<br />

die Teuerungsrate im November und Dezember auf<br />

0,5 % bzw. 0,9 %. Dennoch ist die Gefahr einer längeren<br />

Perio<strong>de</strong> steigen<strong>de</strong>r Inflation gering. In Anbetracht <strong>de</strong>r<br />

Ressourcenauslastung auf Rekordtief ist ein Absinken<br />

<strong>de</strong>r Kerninflation (HVPI ohne Alkohol, Energie, Lebensmittel<br />

und Tabak) in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten wahrscheinlich.<br />

Sinken<strong>de</strong> Beschäftigung bewirkt, dass die<br />

Löhne und Gehälter nicht mehr um 4 %, son<strong>de</strong>rn bis<br />

En<strong>de</strong> 2010 nur noch um 1,5 % steigen. Der Rückgang <strong>de</strong>s<br />

Erzeugerpreisin<strong>de</strong>x (EPI) um 0,4 % ist ein weiteres Indiz<br />

für geringen Inflationsdruck in <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n Industrie.<br />

Dagegen steht das schwache Produktivitätswachstum,<br />

das die Kosten kurzfristig in die Höhe treibt. Der<br />

Produktivitätszuwachs beträgt dieses Jahr – 2 %, 2010<br />

ca. + 2 % und etwas weniger 2011. Die Lohnstückkosten<br />

erhöhen sich 2009 um 3,5 % und sinken 2010 um 0,5 %.<br />

Unseres Erachtens sinkt die Kerninflation schrittweise<br />

von aktuell 1,2 % auf 0,0 % im Dezember 2010.<br />

Hieraus ergibt sich eine durchschnittliche Kerninflation<br />

BIP-Wachstum<br />

Verän<strong>de</strong>rung zum Vorjahr<br />

2008 2009 2010 2011<br />

USA 0,4 –2,5 3,0 2,2<br />

Japan –0,7 –5,0 1,8 2,1<br />

China 9,0 8,5 9,0 9,0<br />

Eurozone 0,6 –3,9 1,8 2,1<br />

Großbritannien 0,7 –4,6 1,9 1,4<br />

Schwe<strong>de</strong>n –0,2 –5,0 2,8 2,8<br />

Norwegen 2,1 –1,0 2,2 2,8<br />

Baltische Staaten –1,0 –15,8 –2,6 3,6<br />

OECD 0,6 –3,5 2,3 2,4<br />

Welt, KKP* 3,1 –1,0 3,9 4,0<br />

Welt, nominal 2,0 –1,7 3,2 3,3<br />

* Kaufkraftparität Quelle: OECD, SEB Bank<br />

von 1,4 % in 2009, 0,7 % in 2010 und niedrigen 0,5 %<br />

in 2011. Die HVPI-Inflation beträgt 2010 und 2011 im<br />

Schnitt 0,8 %.<br />

Der Niedrig-Rekord bei <strong>de</strong>r Ressourcenauslastung,<br />

steigen<strong>de</strong> Arbeitslosigkeit, nachlassen<strong>de</strong>s Kredit- und<br />

Geldmengenwachstum (die Zunahme <strong>de</strong>s Geldmengenaggregats<br />

M3 ist auf Rekordtief) und <strong>de</strong>r schwache<br />

Grundinflationsdruck zeigen, dass die EZB keine Eile hat,<br />

<strong>de</strong>n Refi-Satz von aktuell 1 % in nächster Zeit zu erhöhen.<br />

Aus <strong>de</strong>r vierteljährlichen Kreditumfrage <strong>de</strong>r EZB<br />

geht hervor, dass die Kreditkonditionen <strong>de</strong>r Banken trotz<br />

beachtlicher Lockerungen in <strong>de</strong>n letzten Monaten nach<br />

wie vor relativ restriktiv sind. Wir gehen nach wie vor<br />

davon aus, dass die EZB ab Herbst 2010 <strong>de</strong>n Refi-Satz in<br />

mehreren Schritten anhebt: im September auf 1,25 % und<br />

im Dezember auf 1,50 %; En<strong>de</strong> 2011 steht er bei 2,50 %.<br />

Beson<strong>de</strong>res Fingerspitzengefühl wird die Rückführung<br />

<strong>de</strong>r nicht-standardisierten expansiven geldpolitischen<br />

Maßnahmen durch die EZB erfor<strong>de</strong>rn. Wir gehen<br />

davon aus, dass als erste Maßnahmen die Bereitstellung<br />

von Zental<strong>bank</strong>liquidität in US-Dollar und Schweizer<br />

Leitzinsen<br />

6<br />

Rendite Staatsanleihen (10J)<br />

6.0<br />

5<br />

4<br />

5.5<br />

5.0<br />

4.5<br />

Prozent<br />

3<br />

Prozent<br />

4.0<br />

3.5<br />

2<br />

3.0<br />

2.5<br />

1<br />

2.0<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

2009<br />

1.5<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Euroland<br />

USA<br />

Schweiz<br />

Großbritannien<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

Deutschland<br />

USA<br />

Schweiz<br />

Großbritannien<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

8 Portfolio Q4/09


Kapitalmarkt<br />

Franken auslaufen wird. Die Nachfrage hat sich infolge<br />

<strong>de</strong>r abnehmen<strong>de</strong>n Verspannungen an <strong>de</strong>n Finanzmärkten<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Wochen Schritt für Schritt<br />

zurückgebil<strong>de</strong>t. Zur Jahresmitte wird das EZB Kaufprogramm<br />

von besicherten Anleihen ersatzlos been<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Danach dürften die Ein-Jahresten<strong>de</strong>r auslaufen<br />

und durch kürzerfristige Refinanzierungsoperationen<br />

mit voller Zuteilung und festem Zinssatz ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir stellen uns vor, dass die EZB gegen Jahresen<strong>de</strong> 2010<br />

ihre Vorschriften über die Anfor<strong>de</strong>rungen an Wertpapiere,<br />

die als Sicherheiten für Zentral<strong>bank</strong>geld dienen<br />

sollen, wie<strong>de</strong>r verschärfen wird, die <strong>de</strong>rzeit gelten<strong>de</strong>n<br />

lockeren Bestimmungen ersetzt wer<strong>de</strong>n. Dann dürfte<br />

auch <strong>de</strong>r Zeitpunkt gekommen sein, die Volumen <strong>de</strong>r<br />

Ten<strong>de</strong>roperationen zu begrenzen. Insgesamt gehen wir<br />

davon aus, dass die Rückführung <strong>de</strong>r nichtstandardisierten<br />

Maßnahmen durch die EZB sehr vorsichtig vonstatten<br />

gehen wird.<br />

Der Euro Anleihemarkt steht <strong>de</strong>rzeit im Spannungsfeld<br />

zwischen hoher, Anlage suchen<strong>de</strong>r Liquidität und<br />

niedriger Inflation auf <strong>de</strong>r einen Seite und sich <strong>besser</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Konjunkturaussichten, hoher Emissionstätigkeit<br />

und sukzessive steigen<strong>de</strong>r Risikobereitschaft internationaler<br />

Finanzinvestoren auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite.<br />

Sich weiter aufhellen<strong>de</strong> Konjunkturaussichten sowie<br />

die absehbare Normalisierung <strong>de</strong>r Geldpolitik dürften<br />

die Anleiherenditen 2010 ten<strong>de</strong>nziell nach oben drücken.<br />

Wir erwarten, dass Anleihen bester Bonität nur leicht<br />

stei gen<strong>de</strong> Renditen verzeichnen wer<strong>de</strong>n. Sie bleiben<br />

gesucht, nicht zuletzt als Sicherheiten für EZB Liquidität.<br />

Risikoreichere Anleihen könnten durch die auslaufen<strong>de</strong>n<br />

EZB Maßnahmen stärker in Mitlei<strong>de</strong>nschaft<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n. Investoren machen inzwischen auch<br />

sichtbare Unterschie<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Risikoeinschätzung von<br />

Staatsanleihen innerhalb <strong>de</strong>r Eurozone. Euro-Mitgliedsstaaten<br />

mit wenig soli<strong>de</strong>r Haushaltspolitik müssen<br />

bereits wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utliche Risikoaufschläge gegenüber<br />

Bun<strong>de</strong>sanleihen hinnehmen. Dieser Trend dürfte vorerst<br />

anhalten.<br />

Massive Kapitalzuflüsse in die Eurozone haben <strong>de</strong>n<br />

Euro wie<strong>de</strong>r über die Marke von 1,50 gegenüber <strong>de</strong>m<br />

US-Dollar getrieben und eine von uns bisher erwartete<br />

leichte Abschwächung <strong>de</strong>r Gemeinschaftswährung verhin<strong>de</strong>rt.<br />

Der Aufwärtstrend <strong>de</strong>s Euro ist ungebrochen,<br />

so dass wir nun bis zur Jahresmitte 2010 einen Wechselkurs<br />

von 1,55 erwarten. Auf längere Sicht ist eine Festigung<br />

<strong>de</strong>s US-Dollar gegenüber <strong>de</strong>m Euro möglich. Das<br />

Leistungsbilanz<strong>de</strong>fizit <strong>de</strong>r USA schrumpft weiter. Angesichts<br />

<strong>de</strong>r zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Schwächen in Europa<br />

scheint eine weitere Aufwertung <strong>de</strong>s Euro auf Rekordwerte<br />

schwer vorstellbar. Politische Signale bei<strong>de</strong>rseits<br />

<strong>de</strong>s Atlantiks lassen erkennen, dass eine zu <strong>de</strong>utliche<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Euro gegenüber <strong>de</strong>m US-Dollar über<br />

das zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> Gleichgewichtsniveau hinaus<br />

unerwünscht ist.<br />

USA: Konsum gibt die Richtung vor<br />

Die US-Wirtschaft hat die Talsohle durchschritten. <strong>Im</strong><br />

dritten Quartal legte das BIP im Jahresvergleich um 2,8 %<br />

zu. Finanzanreize verleihen <strong>de</strong>r Wirtschaft nach wie<br />

vor – wenn auch immer schwächer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> – <strong>Im</strong>pulse.<br />

Zusammen mit einer stark expansiven Geldpolitik, <strong>de</strong>r<br />

Erholung <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n Industrie und rasch wachsen<strong>de</strong>r<br />

Lagerbestän<strong>de</strong> sorgt dies im nächsten Halbjahr<br />

für ein soli<strong>de</strong>s Wachstum.<br />

Nach Abschluss <strong>de</strong>r Bestandserhöhungen und <strong>de</strong>m<br />

Auslaufen <strong>de</strong>r Finanzanreize schwächt sich das Wachstum<br />

wie<strong>de</strong>r ab, vor allem, weil <strong>de</strong>r Privatkonsum nach<br />

wie vor stockt. Die träge Arbeitsmarkterholung drückt<br />

auf die Gehälter; mit einer kreditbasierten Ankurbelung<br />

<strong>de</strong>s Konsums ist kaum zu rechnen. Weiterhin wer<strong>de</strong>n<br />

Sparreserven angelegt. Hohe Sparquoten sind langfristig<br />

gesehen ein gutes Zeichen und ein wichtiges<br />

Puzzlestück bei <strong>de</strong>n G20-Bemühungen um eine ausgewogenere<br />

Weltwirtschaft. Derzeit bremsen sie allerdings<br />

die Erholung <strong>de</strong>r US-Wirtschaft. 2010 steigt das<br />

BIP um 3 %, 2011 um 2,2 %. Die allgemeine Wachstumsprognose<br />

für 2010 liegt etwas darunter, sie beinhaltet<br />

EWU – Renditen von Staatsanleihen<br />

6.5<br />

EWU – Kapitalzuflüsse<br />

400<br />

Prozent<br />

6.0<br />

5.5<br />

5.0<br />

4.5<br />

4.0<br />

3.5<br />

3.0<br />

Mrd. EUR (12M)<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

–100<br />

– 200<br />

2.5<br />

2005 2006 2007 2008<br />

2009<br />

– 300<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

2008 2009<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

Spanien<br />

Griechenland<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen (netto)<br />

Leistungsbilanz<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

Portfolio Q4/09<br />

9


Kapitalmarkt<br />

EUR/US-Dollar<br />

EUR/USD<br />

1.6<br />

1.5<br />

1.4<br />

1.3<br />

1.2<br />

jedoch erhebliche Unsicherheiten. Pessimisten rechnen<br />

mit einem Wachstum von nur 1,4 %, Optimisten mit<br />

über 4 %.<br />

Die Haushalte erhöhten bei gleichzeitigem Schul<strong>de</strong>nabbau<br />

ihre bislang extrem niedrige Sparquote. Die<br />

Frage ist: Wie weit sind sie in diesem wichtigen Prozess<br />

gekommen?<br />

Wir erwarten in unserer eher verhaltenen Konsumprognose,<br />

dass die Haushalte die Sparquote weiter erhöhen<br />

und ihre Schul<strong>de</strong>n abbauen. Die Verschuldung<br />

als Anteil <strong>de</strong>s verfügbaren Einkommens verringerte sich<br />

zwar seit ihrem Höchststand von 129 % En<strong>de</strong> Juni, die<br />

Anpassung ist jedoch keineswegs abgeschlossen. So<br />

liegt die Schul<strong>de</strong>ndienstquote nach wie vor weit über<br />

<strong>de</strong>m historischen Durchschnitt, und vermutlich liegt<br />

auch etwa die Hälfte <strong>de</strong>s Anpassungsprozesses noch<br />

vor uns. Die Auswirkung auf das BIP wird aber durch<br />

die im Gegensatz zu <strong>de</strong>n sinken<strong>de</strong>n Privatschul<strong>de</strong>n<br />

stark ansteigen<strong>de</strong>n Staatsschul<strong>de</strong>n gedämpft.<br />

Die Sparquote von 4,9 % im zweiten Quartal sank im<br />

dritten Quartal auf 3,3 %. Einen solchen Rückgang gab<br />

es in <strong>de</strong>n letzten 25 Jahren nur vier Mal, aber es weist<br />

vieles darauf hin, dass sich <strong>de</strong>r Trend zu einer höheren<br />

Sparquote trotz<strong>de</strong>m fortsetzt. Die starke Korrelation<br />

zwischen Vermögen und Sparquote rechtfertigt eine<br />

Sparquote von 6 – 9,5 %. Auch unser Sparmo<strong>de</strong>ll, das<br />

neben Vermögenseffekten die Arbeitslosenprognose<br />

und das Verbrauchervertrauen berücksichtigt, geht in<br />

<strong>de</strong>n nächsten zwei Jahren von einer weiter steigen<strong>de</strong>n<br />

Sparquote aus. Danach erreicht diese 2010 7,5 %,<br />

über 4 Prozentpunkte mehr als heute. Dieser Anstieg<br />

beinhaltet für unsere Prognose ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Risiko<br />

nach unten. Der Verbrauch <strong>de</strong>r Privathaushalte in <strong>de</strong>n<br />

USA macht schließlich 70 % <strong>de</strong>s BIP aus.<br />

Der schwache Arbeitsmarkt in <strong>de</strong>n USA drückt<br />

in<strong>de</strong>ssen stark auf die Einkommen – das real verfügbare<br />

Einkommen sank im dritten Quartal im Jahresvergleich<br />

um 3,4 %. Trotz<strong>de</strong>m stieg <strong>de</strong>r Konsum im gleichen Zeitraum<br />

vor allem aufgrund <strong>de</strong>r Abwrackprämie um 3,4 %.<br />

Langfristig ist ein Trend zu sinken<strong>de</strong>n Einkommen und<br />

steigen<strong>de</strong>m Konsum natürlich nicht haltbar; wir rechnen<br />

daher in <strong>de</strong>n nächsten Quartalen mit schwachen<br />

Konsumzahlen.<br />

Die staatlichen Konjunkturpakete tragen wesentlich<br />

zum wie<strong>de</strong>r anlaufen<strong>de</strong>n Wirtschaftswachstum bei.<br />

Nach unseren Berechnungen verdankt man ihnen<br />

praktisch das gesamte Wachstum in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte<br />

2009. Dieser positive Beitrag schwin<strong>de</strong>t jedoch;<br />

gegen En<strong>de</strong> 2010 verkehrt sich <strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>s Staates<br />

auf das BIP-Wachstum ins Negative. Die Steuersenkungen<br />

von 2001 und 2003 laufen nach <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Gesetzeslage En<strong>de</strong> nächsten Jahres aus. Eine Kombination<br />

aus Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen<br />

führen nach Prognosen <strong>de</strong>s Congressional Budget<br />

Office zu einem Spareffekt, <strong>de</strong>r 2011 – 2,5 % und 2012<br />

– 1,3 % <strong>de</strong>s BIP beträgt. Ohne neue Gesetzgebung wird<br />

mithin die Finanzpolitik gegen En<strong>de</strong> unseres Prognosezeitraums<br />

erheblich restriktiver.<br />

Die Inflation hinkt in <strong>de</strong>r realen Wirtschaft meist<br />

<strong>de</strong>m Aufschwung hinterher; das ist auch diesmal <strong>de</strong>r Fall.<br />

Die hohe Arbeitslosigkeit setzt die Löhne und Gehälter<br />

weiter unter Druck; <strong>de</strong>rzeit kommen auf eine unbesetzte<br />

Stelle sechs Arbeitsuchen<strong>de</strong>. Die Lohnstückkosten sinken;<br />

nur wenige Unternehmen planen Preiserhöhungen.<br />

Generell steigt <strong>de</strong>r VPI aufgrund <strong>de</strong>r schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Basiseffekte aus früheren Energiepreisrückgängen. 2010<br />

beträgt die Inflation 1,3 %, 2011 0,6 %. Die Kerninflation<br />

weist weiter nach unten, aber es gelingt <strong>de</strong>r Fed, eine<br />

echte Deflationsspirale zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Wir erwarten, dass die Fed ihren Leitzins erst im<br />

vierten Quartal 2010 erhöht, also erheblich später als es<br />

die <strong>de</strong>rzeitige Marktpreisbildung vermuten lässt. Die<br />

Entscheidung <strong>de</strong>r Fed hängt letztendlich von <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Entwicklung ab. Wir rechnen in unserer<br />

BIP-Prognose 2010 mit einem leicht schwächeln<strong>de</strong>n<br />

Wachstum und einem Sinken <strong>de</strong>r Kerninflation; eine<br />

frühzeitige Zinserhöhung erscheint daher unwahrscheinlich.<br />

In <strong>de</strong>r etwas positiveren Prognose <strong>de</strong>r Fed<br />

liegt das BIP-Wachstum 2010 leicht über <strong>de</strong>m Trend,<br />

aber selbst wenn dies zuträfe, kommt es 2010 nicht<br />

automatisch zu Zinserhöhungen. Es sei <strong>de</strong>nn, höhere<br />

Rohstoff- und Einfuhrpreise fän<strong>de</strong>n Eingang in die<br />

Lohnbildung und die Kerninflation. Es ist jedoch durchaus<br />

vorstellbar, dass die Sprache <strong>de</strong>r Fed bald etwas<br />

restriktiver wird. Bis En<strong>de</strong> 2011 rechnen wir mit einem<br />

US-Leitzins von 2,50 %. Die Wirtschaftsentwicklung<br />

kann kaum höhere Leitzinsen verkraften.<br />

1.1<br />

1.0<br />

0.9<br />

0.8<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Autor:<br />

Thomas Köbel<br />

Finanzanalyst<br />

Trading & Capital Markets<br />

Tel. 069 258 -7775<br />

200-Tage-Linie<br />

EUR/USD<br />

Quelle: Reuters EcoWin<br />

10 Portfolio Q4/09


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

Corporate Financial Value Chain TM –<br />

<strong>Treasury</strong>-<strong>Potenziale</strong> <strong>besser</strong> <strong>nutzen</strong><br />

Manfred Fleckenstein,<br />

Leiter <strong>de</strong>s neuen Teams Cash Management Advisory<br />

Seit vielen Jahren lebt die SEB die Philosophie, Unternehmen und Institutionen als kompetenter<br />

Bankpartner langfristig zu begleiten. Das setzt in <strong>de</strong>r Praxis voraus, die Strategie, aber auch die<br />

Prozesse <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n zu verstehen, um Lösungsmöglichkeiten für <strong>de</strong>ren Optimierung abzuleiten.<br />

Für Merchant Banking (MB) von <strong>de</strong>r SEB AG ist die Beratung von Unternehmen und<br />

institu-tionellen Kun<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>ren Liquiditäts management nichts Neues. In PORTFOLIO, Ausgabe<br />

Q1/09, haben wir bereits die Corporate Financial Value Chain TM -Metho<strong>de</strong> vorgestellt – ein<br />

umfangreicher Analyse- und Beratungsprozess, <strong>de</strong>r in dieser Form auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Markt<br />

bisher einzigartig sein dürfte. Aufgrund <strong>de</strong>s steigen<strong>de</strong>n Bedarfs wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ansatz mittlerweile<br />

weiterentwickelt, um dieses Kun<strong>de</strong>nsegment bei <strong>de</strong>r Liquiditäts steuerung und Effizienzsteigerung<br />

noch <strong>besser</strong> unterstützen zu können.<br />

Portfolio Q4/09<br />

11


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

Autor:<br />

Frank Hofmann<br />

Leiter Cash Management<br />

Deutschland<br />

Tel. 069 258 - 5134<br />

Beschaffung<br />

& Vertrieb<br />

Risikomanagement<br />

Liquiditätsmanagement<br />

Liquiditätsplanung<br />

Geldaufnahme/<br />

-anlage<br />

Zahlungsverkehr<br />

<strong>Treasury</strong> zwischen wachsen<strong>de</strong>r Anerkennung und<br />

knappen Ressourcen<br />

In Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit steht <strong>de</strong>r <strong>Treasury</strong>-Bereich<br />

von Unternehmen und Institutionen unter<br />

großem Druck. Die Unternehmensleitung erwartet<br />

vollständige Transparenz über Liquiditätsstatus und<br />

-planung, eine optimale Nutzung <strong>de</strong>r internen Liquiditätsreserven<br />

sowie ein professionelles Risikomanagement.<br />

Seit Ausbruch <strong>de</strong>r Krise und vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />

<strong>de</strong>r gestiegenen Finanzierungskosten wird diesen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen noch stärkeres Gewicht beigemessen.<br />

Die Aufgaben im <strong>Treasury</strong> wer<strong>de</strong>n also immer wichtiger,<br />

gleichzeitig aber auch immer komplexer – und<br />

das bei sehr knappen Ressourcen. Dies führt dazu,<br />

dass das Tagesgeschäft bisweilen sämtliche Kapazitäten<br />

bin<strong>de</strong>t und für die Analyse und Optimierung von ineffizienten<br />

und die Liquidität schwächen<strong>de</strong>n Prozessen die<br />

Zeit fehlt. Nicht selten haben auch die eingebun<strong>de</strong>nen<br />

Banken nicht die Ressourcen für eine strukturierte Analyse.<br />

Das kann zur Folge haben, dass in <strong>de</strong>r Liquiditätsteuerung<br />

Projekte aufgesetzt und Systeme eingeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, die nur zum Teil die gewünschten Ergebnisse<br />

bringen.<br />

Der Hebel zur Effizienzsteigerung:<br />

Value Chain Advisory<br />

Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass ein Beratungsprozess<br />

die individuellen Gegebenheiten auf <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>nseite berücksichtigt. Er wird damit allerdings<br />

komplex und personalintensiv und erfor<strong>de</strong>rt viel<br />

Spezialwissen. Die SEB hat sich daher nach positiven<br />

Erfahrungen im schwedischen Markt entschie<strong>de</strong>n,<br />

auch für das Geschäft mit <strong>de</strong>utschen Unternehmen und<br />

Institutionen ein Cash Management Advisory Team zu<br />

grün<strong>de</strong>n. Dies unterstützt die Business Manager <strong>de</strong>r<br />

Bank – welche die Kun<strong>de</strong>n regelmäßig betreuen – bei<br />

Bedarf in mehreren Schritten:<br />

Gemeinsame Vorgehensweise – Schritt für Schritt<br />

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 Phase 5<br />

Vorstufe<br />

Erster<br />

Erfahrungsaustausch<br />

und<br />

Gespräche<br />

Entwickeln<br />

eines<br />

Business<br />

Case<br />

Vertrag<br />

Analyse<br />

<strong>de</strong>r<br />

Voraussetzungen<br />

Gemeinsamer<br />

Maßnahmeplan<br />

<strong>Im</strong>plementieren<br />

<strong>de</strong>r Lösung<br />

Support,<br />

Verfolgung,<br />

Auswertung<br />

Quelle: SEB-Bank<br />

12 Portfolio Q4/09


<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />

Frank Hofmann<br />

im Gespräch mit<br />

Manfred Fleckenstein<br />

Zunächst wer<strong>de</strong>n am Stammsitz <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n – auf<br />

Wunsch auch an ausgewählten in- und ausländischen<br />

Standorten – die für das Cash Management verantwortlichen<br />

Mitarbeiter befragt, um effizienzhemmen<strong>de</strong>, aber<br />

auch liquiditätsbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Prozesse aufzuspüren. Dies<br />

geschieht anhand eines für je<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n individuell<br />

zusammengestellten Fragebogens, <strong>de</strong>r wesentliche<br />

Prozesse nach <strong>de</strong>m Best-Practice-Ansatz mit an<strong>de</strong>ren<br />

Unternehmen abgleicht. Mithilfe dieser Vorgehensweise<br />

wer<strong>de</strong>n mit überschaubarem Zeitaufwand klare<br />

und wertvolle Ergebnisse erzielt. Nach Abschluss dieser<br />

ersten Phase entschei<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong> und Bank gemeinsam<br />

darüber, welche <strong>de</strong>r dadurch erkannten <strong>Potenziale</strong><br />

durch Prozess- und Produktverän<strong>de</strong>rungen wann realisiert<br />

wer<strong>de</strong>n sollen und erstellen eine „Common<br />

Agenda“.<br />

In <strong>de</strong>r zweiten Phase wer<strong>de</strong>n sowohl Lösungen als<br />

auch <strong>de</strong>r zur finalen Entscheidung erfor<strong>de</strong>rliche Business<br />

Case entwickelt. Bei positiver Entscheidung wer<strong>de</strong>n<br />

neue Prozesse und Technologien implementiert. Je<br />

nach Größe <strong>de</strong>s Unternehmens und <strong>de</strong>s Ergebnisses <strong>de</strong>r<br />

beschriebenen Analyse kann dies die Ver<strong>besser</strong>ung<br />

und/o<strong>de</strong>r die Zentralisierung einzelner Prozesse be<strong>de</strong>uten,<br />

letztendlich aber auch die Einführung eines neuen<br />

<strong>Treasury</strong>-Management-Systems.<br />

Cash Management Advisory:<br />

Vorteil für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

Der Leiter <strong>de</strong>s neuen Teams bei MB Cash Mana ge -<br />

ment Deutschland, Manfred Fleckenstein, ist seit<br />

1. September 2009 an Bord und bringt aus vorherigen<br />

Leitungs- und Betreuerfunktionen bei <strong>de</strong>r Dresdner<br />

Bank über 20 Jahre Erfahrung in <strong>de</strong>n Bereichen Cashund<br />

Working Capital-Management mit. Sein Ziel ist es,<br />

das Leistungsangebot in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Produktspezialisten <strong>de</strong>r SEB über die Grenzen<br />

<strong>de</strong>s Cash Managements hinweg auszu<strong>de</strong>hnen. Denkbar<br />

wäre es, beispielsweise typische Working Capital-intensive<br />

Problemstellungen in <strong>de</strong>n Bereichen Factoring und<br />

Tra<strong>de</strong> Finance zu analysieren und passen<strong>de</strong> Lösungsvorschläge<br />

zu erarbeiten. Darüber hinaus kooperiert<br />

das Advisory-Team eng mit <strong>de</strong>n Spezialisten von Global<br />

Financial Solutions, die dank ihrer langjährigen<br />

Expertise ausgeklügelte Vorschläge für das Zins- und<br />

Währungsmanagement entwickeln.<br />

Der Vorteil für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n liegt auf <strong>de</strong>r Hand: Die<br />

Bank stellt temporär Kapazitäten und Best Practice-<br />

Know-how für die Analyse und eine Problemlösung zur<br />

Verfügung. Die Informationen selbst müssen natürlich<br />

vom Kun<strong>de</strong>n kommen. Er ist außer<strong>de</strong>m gefor<strong>de</strong>rt, die<br />

nötigen Entscheidungen zu treffen und die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Prozessverän<strong>de</strong>rungen zu implementieren. Auch<br />

dabei kann die Bank wertvolle Unterstützung leisten.<br />

Zum Selbstverständnis <strong>de</strong>s zuständigen Teams <strong>de</strong>r SEB<br />

gehört es, <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Strukturierung <strong>de</strong>s Prozesses<br />

zu helfen, ihm mit Know-how beratend zur Seite<br />

zu stehen sowie bei Bedarf als Kontaktvermittler tätig<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Dafür nutzt das Team seine guten Kontakte<br />

zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n IT-Provi<strong>de</strong>rn.<br />

Die Erfahrungen aus <strong>de</strong>r Praxis zeigen: Wer die Corporate<br />

Financial Value Chain TM -Metho<strong>de</strong> ausprobiert,<br />

ist überzeugt. Gera<strong>de</strong> in Zeiten, in <strong>de</strong>nen Liquiditätssteuerung<br />

und Effizienzsteigerung immer wichtiger wer<strong>de</strong>n,<br />

ist sie vielen Unternehmen eine willkommene Hilfe.<br />

Bei Fragen zum erweiterten<br />

Advisory-Angebot setzen<br />

Sie sich mit Ihrem Business-<br />

Manager o<strong>de</strong>r Client Executive<br />

in Verbindung. Er vereinbart<br />

gerne für Sie ein Gespräch mit<br />

<strong>de</strong>m Advisory-Team.<br />

Portfolio Q4/09<br />

13


<strong>Im</strong>mobilien<br />

Wir haben ein ausgezeichnetes Gespür<br />

für die Märkte<br />

Das <strong>Im</strong>mobiliengeschäft in <strong>de</strong>r nordischen Region<br />

Die SEB hat sich seit ihrem Markteintritt in Deutschland im kommerziellen <strong>Im</strong>mobilien geschäft<br />

einen guten Namen gemacht. Die Aktivitäten in diesem Segment sind konzernweit im Bereich<br />

Commercial Real Estate (CRE) gebün<strong>de</strong>lt. PORTFOLIO hat in <strong>de</strong>r Vergangenheit bereits<br />

über die Tätigkeit von CRE hierzulan<strong>de</strong> berichtet. Heute schauen wir über <strong>de</strong>n Tellerrand<br />

hinaus und werfen einen Blick auf die <strong>Im</strong>mobilienmärkte in <strong>de</strong>n nordischen Län<strong>de</strong>rn. Dazu hat<br />

die PORTFOLIO-Redaktion mit Per Lindblad, Head of Client Relationships Nordics & East,<br />

gesprochen, <strong>de</strong>r für das <strong>Im</strong>mobiliengeschäft in Schwe<strong>de</strong>n, Finnland, Norwegen, Polen und<br />

Dänemark verantwortlich zeichnet.<br />

14 Portfolio Q4/09


<strong>Im</strong>mobilien<br />

Herr Lindblad, wie ist CRE in <strong>de</strong>n von Ihnen<br />

betreuten Län<strong>de</strong>rn aufgestellt?<br />

Die nordischen Län<strong>de</strong>r gehören zu <strong>de</strong>n Heimatmärkten<br />

<strong>de</strong>r SEB. Dementsprechend zählen wir dort zu <strong>de</strong>n<br />

etablierten Playern im <strong>Im</strong>mobiliengeschäft. Wir konzentrieren<br />

uns auf das obere Segment <strong>de</strong>s Marktes und<br />

ausschließlich auf <strong>Im</strong>mobilien, die Cashflows generieren<br />

und dadurch die Finanzierung stützen. Dass unsere<br />

Kun<strong>de</strong>n bei uns gut aufgehoben sind, zeigt die Tat sache,<br />

dass wir regelmäßig für unsere Arbeit aus gezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n – zuletzt wur<strong>de</strong>n wir bei <strong>de</strong>n Euromoney Real<br />

Estate Awards 2009 zur besten <strong>Im</strong>mobilien<strong>bank</strong> in<br />

Finnland, Schwe<strong>de</strong>n sowie <strong>de</strong>r Region Nor<strong>de</strong>uropa und<br />

baltische Staaten ernannt. Darauf sind wir sehr stolz.<br />

Wie sehen Sie die aktuelle Lage auf <strong>de</strong>m<br />

nordischen <strong>Im</strong>mobilienmarkt?<br />

Dank eines soli<strong>de</strong>n Wirtschaftswachstums und niedriger<br />

Arbeitslosenquoten galt Skandinavien lange Jahre<br />

als Boom-Region für das <strong>Im</strong>mobiliengeschäft. Die<br />

Finanzkrise und die globale Rezession haben sich jedoch<br />

auch dort <strong>de</strong>utlich bemerkbar gemacht. Das vergangene<br />

Jahr war von Unsicherheit geprägt. Die Transaktionsvolumina<br />

sind <strong>de</strong>utlich gefallen. <strong>Im</strong> ersten Halbjahr<br />

2009 verzeichneten Schwe<strong>de</strong>n und Dänemark ein Minus<br />

von ca. 80 %. Norwegen hat sich mit einem Minus von<br />

60 % am Besten behauptet, gefolgt von Finnland mit<br />

75 %. Zwar scheinen die schlimmsten Kreditengpässe<br />

vorüber zu sein, und die Refinanzierungsmärkte stabilisieren<br />

sich etwas, aber die Krise hat ihre Spuren hinterlassen:<br />

Seit <strong>de</strong>m Höchststand sind die <strong>Im</strong>mobilienpreise<br />

im Schnitt um etwa 20 % gefallen.<br />

Es ist jetzt noch wichtiger als zuvor, <strong>de</strong>n lokalen<br />

<strong>Im</strong>mobilienmarkt genau zu kennen und zu verstehen,<br />

um erfolgreich agieren zu können.<br />

Sie kennen <strong>de</strong>n nordischen <strong>Im</strong>mobilienmarkt wie<br />

Ihre Westentasche. Gibt es Beson<strong>de</strong>rheiten,<br />

die Investoren aus Deutschland kennen sollten?<br />

Es gibt schon <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> zum <strong>de</strong>utschen<br />

Markt. In Skandinavien wird <strong>de</strong>r <strong>Im</strong>mobilienmarkt<br />

beispielsweise von einer Reihe großer Wohnungsunternehmen<br />

dominiert, die oft auch an <strong>de</strong>r Börse notiert<br />

sind sowie von Pensionskassen, die Eigentümer <strong>de</strong>r<br />

Gebäu<strong>de</strong> sind. Insgesamt haben also relativ wenige Anbieter<br />

einen institutionalisierten Markt in <strong>de</strong>r Hand.<br />

Per Lindblad, Head of Client Relationships Nordics & East<br />

47 Jahre, verheiratet, 3 Kin<strong>de</strong>r<br />

Master of Science in Economics<br />

seit 8 Jahren bei <strong>de</strong>r SEB in<br />

unterschiedlichen Positionen<br />

<strong>de</strong>rzeit Leiter <strong>de</strong>s Bereichs<br />

Commercial Real Estate (CRE)<br />

Nordic & East<br />

Hobbies:<br />

diverse Sportarten und Jagd<br />

Eine interessante Tatsache ist auch, dass es für dortige<br />

Banken eher ungewöhnlich ist, Projektentwicklungen<br />

zu finanzieren. Diese wer<strong>de</strong>n von großen Bauunternehmen<br />

durchgeführt.<br />

Wie sieht <strong>de</strong>r Ausblick für die nordische Region aus?<br />

Die Prognosen sind noch recht durchwachsen. Wir<br />

erwarten für 2010 weiterhin Druck auf die Cashflows,<br />

allerdings nicht in dramatischem Ausmaß. Eventuell<br />

könnte sich dieser Trend auch 2011 noch fortsetzen.<br />

Dessen ungeachtet wer<strong>de</strong>n für das kommen<strong>de</strong> Jahr<br />

steigen<strong>de</strong> Transaktionsvolumen prognostiziert. Wir<br />

erwarten, dass <strong>de</strong>r Transaktionsmarkt aufgrund <strong>de</strong>r<br />

ver<strong>besser</strong>ten Stimmung wie<strong>de</strong>r in Bewegung kommt,<br />

allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau.<br />

Mit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rbelebung <strong>de</strong>s Kapital- und Schul<strong>de</strong>nmarktes,<br />

die wir in <strong>de</strong>n letzten sechs Monaten beobachten<br />

konnten, gibt es Anlass zur Hoffnung, dass die Talsohle<br />

bald durchschritten ist. Beispielsweise ist kaum<br />

ein Land so problemlos durch die Finanzkrise gekommen<br />

wie Norwegen, weil Regierung und Zentral<strong>bank</strong><br />

schnell und effektiv reagiert haben.<br />

Auch Schwe<strong>de</strong>n hat gegenüber an<strong>de</strong>ren Staaten<br />

strukturelle Vorteile. So profitiert das Land momentan<br />

davon, nicht <strong>de</strong>n Euro eingeführt zu haben. Die<br />

momentan unterbewertete Krone wirkt sich auf Exporte<br />

und Investitionen positiv aus.<br />

Herr Lindblad, wir danken Ihnen herzlich für dieses<br />

Gespräch.<br />

Sabine Fuchs,<br />

Vorstandsreferantin Commercial Real Esate,<br />

Redaktionsbeirat Portfolio<br />

Portfolio Q4/09<br />

15


<strong>Aktuell</strong><br />

Comeback <strong>de</strong>s Verbriefungsmarktes<br />

Securitisation – ein Produkt <strong>besser</strong> als sein Ruf?<br />

Eine Kreditklemme gilt <strong>de</strong>rzeit als größtes Risiko für Unternehmen,<br />

<strong>de</strong>nn sie wür<strong>de</strong> die gera<strong>de</strong> einsetzen<strong>de</strong> Erholung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Wirtschaft unliebsam abbremsen. Das Bün<strong>de</strong>ln und Weiterreichen<br />

von For<strong>de</strong>rungen bzw. Darlehen – die so genannte Securitisation –<br />

ist ein zentrales Mittel gegen diesen Kreditengpass.<br />

Für <strong>de</strong>n Mittelstand gibt es zwei Wege, wie auf <strong>de</strong>r<br />

Finanzierungsseite eine Kreditklemme vermie<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

abgeschwächt wer<strong>de</strong>n kann. Der indirekte Weg führt<br />

über die Bilanzen <strong>de</strong>r Banken: Verbriefungen mit Mit telstandskrediten<br />

stellen eine günstige Möglichkeit zur<br />

Liquiditätsbeschaffung dar. Hierdurch kann die Summe<br />

an Mittelstandskrediten ausgeweitet wer<strong>de</strong>n. Die zweite<br />

und direkte Option sind einfach strukturierte, soli<strong>de</strong><br />

und transparente Verbriefungsmo<strong>de</strong>lle, in <strong>de</strong>nen beispielsweise<br />

Han<strong>de</strong>lsfor<strong>de</strong>rungen verpackt wer<strong>de</strong>n.<br />

Verbriefungsstrukturen (Auszug)<br />

• SPV = Zweckgesellschaft, die als juristische<br />

Person For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s For<strong>de</strong>rungsverkäufers<br />

(Originator) im Sinne <strong>de</strong>r Investoren verwaltet<br />

• ABS = for<strong>de</strong>rungsbesichertes, han<strong>de</strong>lbares<br />

wertpapier<br />

• MBS = hypothekarisch besicherte Anleihe,<br />

Variante von ABS<br />

• CDO = durch ein Portfolio an festverzinslichen<br />

For<strong>de</strong>rungen besicherte Obligation<br />

(insbeson<strong>de</strong>re geratete Bonds o<strong>de</strong>r geratete<br />

Unternehmens anleihen)<br />

• Conduits = Ankaufsgesellschaft(en), die For<strong>de</strong>rungen<br />

mehrerer Verkäufer (Multi-Seller) ankauft<br />

und über die Begebung kurzfristiger Wertpapiere<br />

(ABCPs) refinanziert<br />

Was sind eigentlich Verbriefungen?<br />

Verbriefungen sind – an<strong>de</strong>rs als allgemeinhin angenommen<br />

– kein neues Finanzinstrument. Sie gehen vielmehr<br />

auf <strong>de</strong>n französischen bail à rente im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

sowie auf das 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt zurück, als über einen<br />

Hypothekenverband <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbau Kopenhagens<br />

finanziert wur<strong>de</strong>.<br />

Ein Beispiel: Ein Investor vergibt einen Hypothekenkredit<br />

an einen Hausbesitzer, wobei <strong>de</strong>ssen <strong>Im</strong>mobilie<br />

als Sicherheit dient. Dafür erhält er die ihm zustehen<strong>de</strong>n<br />

Ratenzahlungen samt Zinsen, trägt aber auch sämtliche<br />

Risiken. Was <strong>de</strong>r Makler bei <strong>de</strong>n <strong>Im</strong>mobilien ist, ist <strong>de</strong>r<br />

Finanzintermediär (Vermittler) bei <strong>de</strong>n Verbriefungen.<br />

Er könnte jetzt ein Portfolio an einzelnen Hypothekenkrediten<br />

aufkaufen und diese zu einem han<strong>de</strong>lbaren<br />

Wertpapier bün<strong>de</strong>ln – was als „Verbriefen“ bezeichnet<br />

wird. In dieses Wertpapier, einer so genannten ABS-<br />

Anleihe (asset backed securities), können Anleger nun<br />

ihr Kapital investieren.<br />

<strong>Im</strong> Klartext heißt das, dass die Kreditfor<strong>de</strong>rungen<br />

zusammen mit <strong>de</strong>n mit ihnen verbun<strong>de</strong>nen Risiken<br />

gebün<strong>de</strong>lt, mit zusätzlichen Sicherheiten versehen und<br />

dann über eine Zweckgesellschaft am Kapitalmarkt an<br />

Investoren weiterverkauft wer<strong>de</strong>n. Dies entlastet nicht<br />

nur die Bankbilanzen, son<strong>de</strong>rn schafft vor allen Dingen<br />

Platz für die Herausgabe neuer Darlehen.<br />

Die SEB ist seit Jahren ein kompetenter Partner<br />

sowohl für die Verkäuferseite mit ABS-Finanzierungen<br />

als auch für Investoren, die die verschie<strong>de</strong>nen Verbriefungsprodukte<br />

kaufen wollen.<br />

Die Qualität <strong>de</strong>r verbrieften Vermögenswerte wird<br />

von Rating-Agenturen beurteilt. Dabei stellt sich allerdings<br />

die Frage nach <strong>de</strong>r Unabhängigkeit, <strong>de</strong>r Transparenz<br />

und <strong>de</strong>r Integrität, <strong>de</strong>nn die Agenturen wer<strong>de</strong>n<br />

nicht von <strong>de</strong>n Investoren, son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n Emittenten<br />

<strong>de</strong>r Wertpapiere für ihre Arbeit bezahlt. Dennoch geben<br />

die Ratings <strong>de</strong>n interessierten Investoren einen Hinweis<br />

zur Qualität <strong>de</strong>r Papiere, können allerdings nicht die<br />

eigene Analyse und Beurteilung <strong>de</strong>r unterliegen<strong>de</strong>n<br />

Assets und For<strong>de</strong>rungsrisiken ersetzen.<br />

Verteufelung in <strong>de</strong>r Krise<br />

Verbriefungen sind in Verruf geraten, weil sie allgemeinhin<br />

als Mitauslöser <strong>de</strong>r Finanzkrise gelten. Nicht selten<br />

wur<strong>de</strong> ihnen <strong>de</strong>r Stempel „Teufelszeug“ aufgedrückt.<br />

Über Monate war <strong>de</strong>r 2.200 Milliar<strong>de</strong>n Euro große<br />

europäische Markt für öffentliche Verbriefungen faktisch<br />

tot. Transaktionen sind zwar auch in <strong>de</strong>r Krisenzeit<br />

umgesetzt wor<strong>de</strong>n – sie wur<strong>de</strong>n dann allerdings von<br />

16 Portfolio Q4/09


<strong>Aktuell</strong><br />

Autor:<br />

Christoph Plattenteich<br />

Head of Securitisation<br />

Tel. 069 258 - 5227<br />

<strong>de</strong>n Emittenten einbehalten und bei <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Zentral<strong>bank</strong> (EZB) zur Refinanzierung eingereicht. Die<br />

tatsächlichen Ausfälle, die ABS-Investoren seit Ausbruch<br />

<strong>de</strong>r Krise erlitten haben, machen einen sehr kleinen<br />

Anteil <strong>de</strong>s Gesamtmarktes aus. Der größte Teil <strong>de</strong>r<br />

Abschreibungen bezieht sich auf „Mark to Market“-<br />

Bewertungen, unter <strong>de</strong>nen nicht nur die ABS-Papiere<br />

gelitten haben.<br />

Jetzt ist es jedoch an <strong>de</strong>r Zeit, dass die „Verteufelung“<br />

ein En<strong>de</strong> nimmt und <strong>de</strong>r öffentliche Markt wie<strong>de</strong>r<br />

in Schwung kommt. Wenn eine Kreditklemme 2010<br />

ihren erwarteten Höhepunkt erreicht, wer<strong>de</strong>n diese<br />

Finanzierungsinstrumente nötig gebraucht. Die über die<br />

US Noten<strong>bank</strong> (FED) und EZB initiierten Stützungs -<br />

programme zeigen, dass diese Produkte von <strong>de</strong>n<br />

Zentral<strong>bank</strong>en gewünscht und unterstützt wer<strong>de</strong>n. Erste<br />

Investoren sind wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Suche nach attraktiveren<br />

Anlagemöglichkeiten. Daher steht das Verbriefungsgeschäft<br />

erstmals nach <strong>de</strong>r Subprime-Krise vor einer<br />

Wie<strong>de</strong>r belebung.<br />

Emittenten und Anleger fassen wie<strong>de</strong>r Mut<br />

und Vertrauen<br />

In jüngster Zeit wur<strong>de</strong> eine Transaktion <strong>de</strong>r Volkswagen<br />

Leasing GmbH „Volkswagen Car Lease 11“ mehr<br />

als erfolgreich am Markt platziert. Die Transaktion bün<strong>de</strong>lte<br />

die For<strong>de</strong>rungen aus ca. 35.000 Fahrzeug-Leasingverträgen.<br />

Das Interesse war so groß, dass die Papiere<br />

mehrfach überzeichnet waren. Diese Finanzierungstransaktion<br />

gilt daher als Türöffner für weitere Emissionen.<br />

Experten gehen davon aus, dass schon in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Wochen – spätestens jedoch Anfang 2010 – weitere<br />

Unternehmen in <strong>de</strong>n Startlöchern stehen. <strong>Im</strong> Gegensatz<br />

zu <strong>de</strong>n teilweise komplexen Produkten <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

han<strong>de</strong>lt es sich bei <strong>de</strong>n aktuellen Verbriefungstransaktionen<br />

um einfache und überschaubare Strukturen.<br />

So besteht die VW-Transaktion beispielsweise aus<br />

transparenten, unterliegen<strong>de</strong>n Assets und Risiken und<br />

verfügt nur über zwei Risikoklassen (Tranchen).<br />

All das sind Versuche, wie<strong>de</strong>r „reale“ Investoren in<br />

<strong>de</strong>n Verbriefungsmarkt zu bekommen; darunter zum<br />

Beispiel Versicherungsunternehmen sowie Investmentund<br />

Pensionsfonds. Überzeugt wer<strong>de</strong>n sollen Käufer<br />

durch wesentlich strengere Berichtspflichten und Standards<br />

zur Qualität und Transparenz von strukturierten<br />

Produkten. Damit kommen sie zukünftig auch für<br />

Kun<strong>de</strong>ngruppen in Frage, die sich bisher mit diesem<br />

Thema noch nicht intensiv auseinan<strong>de</strong>rgesetzt haben.<br />

Beispielsweise hat eine größere Anzahl an <strong>de</strong>utschen<br />

Kommunen und Stadtwerken Interesse bekun<strong>de</strong>t.<br />

Die Vorteile von Verbriefungen liegen auf <strong>de</strong>r Hand:<br />

Niedrige Kapitalkosten für die Marktteilnehmer<br />

Ver<strong>besser</strong>te Kapitalrentabilität<br />

Attraktives Tool zur Liquiditätsbeschaffung<br />

Das Ausfallrisiko wird auf mehrere Schultern verteilt<br />

Kommen <strong>de</strong>r gesamten Volkswirtschaft zugute<br />

Diskussionen auf <strong>de</strong>m EUROFI Financial Forum<br />

Kontrovers diskutiert wur<strong>de</strong> das Thema Verbriefungen<br />

auch En<strong>de</strong> September beim internationalen Finanzforum<br />

EUROFI in Göteborg, das einen informellen<br />

Austausch zwischen Banken, EU-Gesetzgebern und<br />

politischen Entscheidungsträgern bietet. In diesem Jahr<br />

stan<strong>de</strong>n regulatorische Verän<strong>de</strong>rungen wie beispielsweise<br />

ein fünfprozentiger „Selbstbehalt“ sowie Min<strong>de</strong>stinformationen<br />

für Investoren vor und während <strong>de</strong>s<br />

Investments auf <strong>de</strong>r Agenda.<br />

Auf <strong>de</strong>m Finanzforum nahm Jan E. Sinclair, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r SEB AG, an einer Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „Securitisation: how to ensure<br />

safety, resilience and innovation?“ teil und bezog Stellung<br />

zur For<strong>de</strong>rung nach mehr Regulierung. Sinclairs<br />

Kernaussage zur Zukunft <strong>de</strong>s Verbriefungsmarktes ist<br />

ein<strong>de</strong>utig: „Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um sehr wichtige<br />

Finanzierungsinstrumente für die Finanzmärkte. Sie<br />

sind Schlüsselfaktoren für <strong>de</strong>ren reibungsloses Funktionieren.“<br />

Die Finanzmarktkrise habe gezeigt, dass eine<br />

enge Kooperation zwischen <strong>de</strong>n Rating-Agenturen, <strong>de</strong>n<br />

Finanzinstituten und <strong>de</strong>n Investoren extrem wichtig ist.<br />

Sämtliche Vorschläge zu möglichen gesetzlichen Än<strong>de</strong>rungen<br />

müssen laut Sinclair koordiniert und in ihren<br />

Gesamtwirkungen betrachtet wer<strong>de</strong>n. Wichtig ist die<br />

Möglichkeit für die Finanzinstitute, <strong>de</strong>n notwendigen<br />

Regulierungsprozess aktiv mitzugestalten.<br />

EUROFI<br />

• gegrün<strong>de</strong>t im Jahr 2000<br />

• Non-Profit-Organisation<br />

• Ziel: jährliche Austauschplattform<br />

für aktuelle Finanzmarkthemen<br />

zwischen euro päischen Finanzinstituten<br />

und EU-Institutionen<br />

Portfolio Q4/09<br />

17


Produkte<br />

Joint Venture –<br />

eine Partnerschaft von gegenseitigem Nutzen<br />

Wenn ein Unternehmen ein Joint Venture eingehen möchte, sollte es beson<strong>de</strong>ren<br />

Augenmerk auf die Finanzierung legen. Ein eigenständiges und wirtschaftlich<br />

trag fähiges Finanzierungskonzept ist dabei für <strong>de</strong>n Erfolg entschei<strong>de</strong>nd. Worauf<br />

sollten beteiligte CFOs und Finanziers beson<strong>de</strong>rs achten?<br />

Entschließen sich zwei Unternehmen, ein gemeinsames<br />

Joint Venture zu grün<strong>de</strong>n und dadurch ihre Tätigkeiten<br />

in einem o<strong>de</strong>r mehreren Geschäftsfel<strong>de</strong>rn zu bün<strong>de</strong>ln,<br />

muss zunächst die Frage nach <strong>de</strong>m optimalen Finanzierungskonzept<br />

für die gemeinsame Unternehmung<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n. Erst die Aufstellung einer sicheren und<br />

ausreichend flexiblen Finanzierungslösung ermöglicht<br />

es <strong>de</strong>m Management <strong>de</strong>s Joint Ventures, sich mit <strong>de</strong>n<br />

wesentlichen strategischen und operativen Beweggrün<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r gemeinschaftlichen Unternehmung zu befassen:<br />

<strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>r im Vorfeld ermittelten Kosten- und<br />

Ertragssynergien.<br />

Effiziente Kommunikation ist entschei<strong>de</strong>nd<br />

Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Etablierung<br />

eines Joint Ventures ist eine umfangreiche, offene und<br />

vertrauensvolle Kommunikation zwischen <strong>de</strong>n Partnern<br />

und allen weiteren in- und externen Interessengruppen.<br />

Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re für ein wirtschaftlich tragfähiges<br />

und unabhängiges Finanzierungskonzept. Schon allein<br />

durch die Verhandlung mit unterschiedlichen Kapitalgebern<br />

ist <strong>de</strong>r kommunikative Aufwand vergleichsweise<br />

hoch. Sind mehrere Jurisdiktionen und unterschiedliche<br />

Kulturen involviert, so erhöht sich dieser<br />

Aufwand exponentiell. Deshalb empfiehlt es sich, frühzeitig<br />

einen o<strong>de</strong>r mehrere Kreditgeber bzw. Banken mit<br />

<strong>de</strong>r Arrangierung <strong>de</strong>r Joint-Venture-Finanzierung zu<br />

beauftragen, die dann die weitere Kommunikation mit<br />

potenziellen Investoren steuern und kanalisieren.<br />

Einen beson<strong>de</strong>ren Vorteil besitzt <strong>de</strong>r syndizierte<br />

Kredit als Finanzierungsvehikel für das Joint Venture,<br />

da dieser auch dann noch ressourcenentlastend wirkt,<br />

wenn die Planungs- und Anlaufphase abgeschlossen<br />

ist. Bei einem syndizierten Kredit wird unter Führung<br />

einer o<strong>de</strong>r mehrerer Banken <strong>de</strong>r Fremdkapitalanteil <strong>de</strong>r<br />

Finanzierung auf mehrere Banken und/o<strong>de</strong>r alternative<br />

Fremdkapitalgeber wie Versicherungen und/o<strong>de</strong>r institutionelle<br />

Investoren aufgeteilt. <strong>Im</strong> Regelfall stammen<br />

die Kreditgeber <strong>de</strong>s Joint Ventures aus <strong>de</strong>m Kreis <strong>de</strong>r<br />

Haus<strong>bank</strong>en <strong>de</strong>r Gesellschafter. Ein Agent steuert während<br />

<strong>de</strong>r gesamten Laufzeit <strong>de</strong>s syndizierten Kredits die<br />

Kommunikation zwischen Joint Venture und Kreditgebern.<br />

Die Agentenfunktion stellt üblicherweise die<br />

arrangieren<strong>de</strong> Bank. <strong>Im</strong> Gegensatz zu bilateralen Kreditvereinbarungen<br />

gibt es zu<strong>de</strong>m lediglich einen Kreditvertrag,<br />

<strong>de</strong>r zunächst zwischen <strong>de</strong>r arrangieren<strong>de</strong>n<br />

Bank und <strong>de</strong>n Joint-Venture-Partnern und anschließend<br />

erst mit <strong>de</strong>n partizipieren<strong>de</strong>n Kreditgebern verhan<strong>de</strong>lt<br />

wird.<br />

Ausreichend Eigenkapital ist ein Muss<br />

Es empfiehlt sich, zu Beginn <strong>de</strong>s Planungsprozesses die<br />

strategischen Finanzierungsziele genau zu <strong>de</strong>finieren<br />

und schriftlich zu fixieren. In <strong>de</strong>r Regel sind dies:<br />

a) Langfristige Finanzierungssicherheit<br />

b) Kurzfristige Liquiditätssicherung<br />

c) Optimaler Einsatz von Eigen- und Fremdkapital<br />

d) Eigenständige Finanzierung<br />

Eine optimale Finanzierung sollte sowohl <strong>de</strong>n<br />

kurzfristige Liquiditäts- und Working-Capital-Bedarf<br />

berücksichtigen als auch für ausreichend langfristige<br />

Finanzierungssicherheit sorgen. Über eine solche Finanzierung<br />

müssen nicht nur die bestehen<strong>de</strong>n Finanzverbindlichkeiten<br />

und gegebenenfalls Inter-Company-<br />

Loans gegenüber <strong>de</strong>n Partnerunternehmen refinanziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus sollten auch etwaige Investitionsspielräume<br />

und unterjährige Liquiditätsbedarfsschwankungen<br />

mit einkalkuliert wer<strong>de</strong>n. Unter gewissen<br />

Umstän<strong>de</strong>n sind auch Pensionsverpflichtungen, die<br />

von <strong>de</strong>n Partnerunternehmen auf das Joint Venture<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n, zu berücksichtigen.<br />

Für einen erfolgreichen Start muss das Joint Venture<br />

mit ausreichend Eigenkapital ausgestattet sein. Zum<br />

einen stärkt dies die Verhandlungsposition gegenüber<br />

Fremdkapitalgebern, die insbeson<strong>de</strong>re im momentanen<br />

Marktumfeld eine ausreichen<strong>de</strong> Haftungsbasis erwarten,<br />

zum an<strong>de</strong>ren erhöht es die finanzielle Flexibilität<br />

und <strong>de</strong>n Handlungsspielraum <strong>de</strong>s Joint Venture<br />

Managements.<br />

„Stand-alone-Finanzierung“<br />

Joint-Venture-Finanzierungen sind, bezogen auf <strong>de</strong>n<br />

Fremdkapitalanteil, in <strong>de</strong>r Regel sogenannte „Standalone-Finanzierungen“.<br />

Das heißt, die Partnergesellschaften<br />

übernehmen keine bzw. nur eine eingeschränkte<br />

Haftung für das Joint Venture. Kreditgeber können<br />

somit im Zweifelsfall nicht auf die Partner zurückgreifen.<br />

Deshalb legen Banken beson<strong>de</strong>ren Wert auf<br />

eine langfristige, kommentierte und nachvollziehbare<br />

Planung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen und finanziellen Verhält-<br />

18 Portfolio Q4/09


Produkte<br />

nisse. Die fehlen<strong>de</strong> gemeinsame Historie <strong>de</strong>s Joint<br />

Ventures erschwert Kreditgebern dabei die Risikobeurteilung.<br />

Deshalb fertigen in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />

externe Prüfungsgesellschaften Due Diligences an.<br />

Diese Prüfungsberichte sind für Kreditgeber und Joint-<br />

Venture-Partner gleichermaßen wertvoll, da sie das neu<br />

ent stan<strong>de</strong>ne Gemeinschaftsunternehmen unabhängig<br />

beurteilen und für die Joint-Venture-Partner <strong>de</strong>n bis<br />

dato jeweils „frem<strong>de</strong>n“ Geschäftsbereich bewerten.<br />

Je nach rechtlicher und wirtschaftlicher Komplexität<br />

<strong>de</strong>r Transaktion sind vom Erstkontakt zwischen <strong>de</strong>n<br />

Partnern und <strong>de</strong>r arrangierten Bank bis hin zur Unterschrift<br />

<strong>de</strong>s Kreditvertrags drei bis sechs Monate einzukalkulieren.<br />

Generell gilt: Je eher Prüfungsgesellschaften<br />

ihre Arbeit aufnehmen und die arrangieren<strong>de</strong>(n)<br />

Bank(en) mit in die Gespräche einbezogen wird/wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>sto zügiger kann <strong>de</strong>r Prozess vorangetrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

So funktioniert‘s bei <strong>de</strong>r SEB – Ein Beispiel<br />

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Joint-Venture-Finanzierung<br />

ist die im September 2008 von <strong>de</strong>r SEB gemeinsam<br />

mit Nor<strong>de</strong>a arrangierte syndizierte Kreditfazilität über<br />

280 Millionen Euro für ein Joint Venture zwischen <strong>de</strong>n<br />

Chemiekonzernen Rockwood Holding Inc. (61 %) und<br />

Kemira Oyj (39 %).<br />

Bei<strong>de</strong> Unternehmen planten, ab März 2008 ihre bis<br />

dato unter <strong>de</strong>m Mantel <strong>de</strong>s jeweiligen Konzerns eigenständig<br />

geführten Aktivitäten im Bereich Titandioxid<br />

unter <strong>de</strong>m Dach eines Joint Ventures zusammenzuführen.<br />

Rockwoods 100 %ige Tochtergesellschaft, die<br />

Duisburger Sachtleben Chemie GmbH, und Kemiras<br />

100 %ige Tochter, die finnische Kemira Pigments Oy,<br />

schlossen sich zu einem <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Nischenmarktanbieter<br />

für hochwertige Produkte aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Titandioxid und Funktionsadditive zusammen. Das<br />

Joint Venture mit einem Umsatz von rund 550 Millionen<br />

Euro und 1.700 Beschäftigten produziert an <strong>de</strong>n<br />

Standorten in Duisburg und Pori, Finnland und ist über<br />

Vertriebsgesellschaften in <strong>de</strong>r ganzen Welt aktiv.<br />

Die am Markt erfolgreich platzierte Kreditfazilität<br />

teilte sich auf in ein Tilgungsdarlehen mit einem Volumen<br />

von 250 Millionen Euro und eine Betriebsmittellinie<br />

in Höhe von 30 Millionen Euro bei einer Laufzeit<br />

von jeweils fünf Jahren. Es han<strong>de</strong>lte sich um eine typische<br />

Stand-alone-Finanzierung, abgestellt auf die wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse <strong>de</strong>s Joint Ventures ohne Rückgriff<br />

auf die Joint-Venture-Partner. In einem schwierigen<br />

Marktumfeld ist es <strong>de</strong>r SEB gelungen, <strong>de</strong>m Joint Venture<br />

einen erfolgreichen Start in eine neue gemeinsame<br />

Zukunft zu ermöglichen und langfristig Finanzierungssicherheit<br />

zu gewährleisten.<br />

Seifi Ghasemi, Chairman und CEO von Rockwood,<br />

zur Gründung <strong>de</strong>s Joint Ventures: „Dieses Joint Venture<br />

stellt einen strategisch wichtigen Schritt dar, mit <strong>de</strong>m<br />

zwei <strong>de</strong>r erfolgreichsten europäischen TiO2-Hersteller<br />

zusammengeführt wur<strong>de</strong>n. Dadurch können wir unsere<br />

Angebotspalette bei TiO2-Spezialchemikalien weiter<br />

ausbauen, um <strong>de</strong>n Wünschen unserer Kun<strong>de</strong>n noch<br />

<strong>besser</strong> gerecht zu wer<strong>de</strong>n.“<br />

Autor:<br />

Johannes Eckardt<br />

Loan Originator,<br />

Structured Finance, SEB AG<br />

Tel. 069 258 - 5213<br />

Portfolio Q4/09<br />

19


Produkte<br />

Vermögenssicherung<br />

im Rahmen steueroptimierter<br />

Strukturen<br />

Die Steuergesetzgebung in Deutschland ist<br />

komplex und für viele Menschen ein Buch mit<br />

sieben Siegeln. Gera<strong>de</strong> für gut situierte Menschen<br />

ist es jedoch unerlässlich, sich in diesem Gesetzesdschungel<br />

zurechtzufin<strong>de</strong>n, da hohe Abgabelasten<br />

<strong>de</strong>n Ver mögenserhalt gefähr<strong>de</strong>n können. Eine<br />

optimale Steuergestaltung erfor<strong>de</strong>rt eine sorgfältige<br />

Analyse <strong>de</strong>r eigenen Situation und eine<br />

sachkundige Überprüfung <strong>de</strong>r Möglichkeiten.<br />

<strong>Im</strong>mer häufiger vertrauen Vermögen<strong>de</strong> dafür auf<br />

<strong>de</strong>n Rat von Experten und beauftragen Fachleute<br />

mit <strong>de</strong>r Durchführung einer Gestaltungsberatung.<br />

Frank Klose, Head of Financial Planning <strong>de</strong>r<br />

SEB Private Banking S.A., hat mit Achim Obermann,<br />

Partner bei <strong>de</strong>r PricewaterhouseCoopers AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, darüber gesprochen,<br />

wie man durch steueroptimierte Strukturen<br />

sein Vermögen sichern kann.<br />

Herr Obermann, was verstehen Sie unter steueroptimierten<br />

Strukturen?<br />

Damit sind steuerliche Gestaltungen gemeint, die es<br />

<strong>de</strong>m Steuerpflichtigen – ausgehend von <strong>de</strong>n nationalen<br />

und internationalen Gesetzen – erlauben, <strong>de</strong>n Zeitpunkt<br />

<strong>de</strong>s Abflusses von Ertrag- und Substanzsteuern nach<br />

seinen Bedürfnissen auszurichten.<br />

Wie könnte das in <strong>de</strong>r Praxis zum Beispiel aussehen?<br />

Ein einfaches Beispiel: Ein Steuerpflichtiger hält in seinem<br />

Privatvermögen Anleihen. Die Zinserträge sind<br />

jährlich zu versteuern. Die abgeführten Steuern min<strong>de</strong>rn<br />

das Vermögen und damit die Basis für weitere<br />

Einnahmen. Der Fachmann schlägt <strong>de</strong>m Anleger vor,<br />

die Anleihen in Null-Kupon-Anleihen, so genannte<br />

Zerobonds, umzutauschen. Das führt dazu, dass das<br />

Vermögen zunächst ohne Abzug wächst. Erst bei Fälligkeit<br />

dieser Anleihen wird <strong>de</strong>r Vermögenszuwachs dann<br />

besteuert. Bei längeren Zeiträumen führt dieser Stundungseffekt<br />

zu einem nicht unerheblichen Vorteil.<br />

Weil <strong>de</strong>r Staat quasi einen kostenlosen Kredit vergibt?<br />

Genau. Und mit diesem Geld kann man wie<strong>de</strong>r arbeiten.<br />

Achim Obermann,<br />

Partner bei <strong>de</strong>r<br />

PricewaterhouseCoopers AG,<br />

Wirtschaftsprüfungsgeselleschaft<br />

Einkünfte aus Kapitalvermögen fallen seit <strong>de</strong>m<br />

1. Januar 2009 unter die Abgeltungsteuer. Mit dieser<br />

sind viele Gestaltungsmöglichkeiten abgeschafft<br />

wor<strong>de</strong>n. Sind außer <strong>de</strong>n Zerobonds noch weitere<br />

Möglich keiten verblieben?<br />

In <strong>de</strong>r Tat hat <strong>de</strong>r Gesetzgeber versucht, alle Ausnahmen<br />

abzuschaffen. Das Fondsprivileg besteht allerdings<br />

weiterhin.<br />

Was ist darunter zu verstehen?<br />

Bei Investmentfonds sind ausschütten<strong>de</strong> und thesaurieren<strong>de</strong><br />

Fonds zu unterschei<strong>de</strong>n. Wer<strong>de</strong>n zum Beispiel bei<br />

Aktienfonds durch Verkäufe einzelner Aktien innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Fonds Gewinne erzielt, bleiben diese so lange steuerfrei,<br />

wie sie nicht ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n. Auch hier<br />

gilt: Die Steuern wer<strong>de</strong>n aufgeschoben.<br />

Nun gibt es nicht nur Kapitalvermögen. Ein Großteil<br />

<strong>de</strong>s Vermögens <strong>de</strong>r Deutschen besteht aus <strong>Im</strong>mobilien<br />

und Unternehmensanteilen. Gibt es für diese<br />

Vermögenswerte auch Gestaltungsmöglichkeiten?<br />

Ja, das Steuerrecht ist zwar sehr komplex, bietet im<br />

Ausgleich dafür aber auch vielfältige Möglichkeiten. So<br />

können grundsätzlich alle Arten von Vermögen in eine<br />

20 Portfolio Q4/09


Produkte<br />

Das Interview führte<br />

Frank Klose<br />

Head of Financial Planning,<br />

SEB S. A. Wealth Management,<br />

Private Banking<br />

Tel. 00352 26232863<br />

an<strong>de</strong>re rechtliche Struktur transformiert wer<strong>de</strong>n. Diese<br />

Strukturen können zum Beispiel auch Kapitalgesellschaften<br />

sein.<br />

Welche Vorteile bietet die Kapitalgesellschaft in<br />

diesem Fall?<br />

Erstens kann die Besteuerung <strong>de</strong>r Kapitalgesellschaft<br />

günstiger sein. Zweitens tritt auch hier <strong>de</strong>r Vorteil <strong>de</strong>r<br />

Steuerverschiebung ein. Drittens können tatsächlich<br />

gezahlte Werbungskosten abziehbar sein.<br />

Aber ist das nicht kompliziert und teuer?<br />

<strong>Im</strong> Prinzip nein. Natürlich muss die Vorteilhaftigkeit im<br />

Einzelfall geprüft wer<strong>de</strong>n. Als Faustregel gilt: Je höher<br />

das Vermögen, <strong>de</strong>sto interessanter wer<strong>de</strong>n Gestaltungen.<br />

Häufig befin<strong>de</strong>n sich auch Vermögenswerte im<br />

Ausland, zum Beispiel Ferienimmobilien. Gibt es<br />

für diese auch Gestaltungsmöglichkeiten?<br />

Selbstverständlich, wobei hier zusätzlich das ausländische<br />

Steuerrecht mit zu berücksichtigen ist. Auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite kann dies aber auch Vorteile bringen.<br />

Inwiefern?<br />

Ob inländische o<strong>de</strong>r ausländische Vermögenswerte, es<br />

können bei <strong>de</strong>n Gestaltungen immer auch ausländische<br />

Lösungen einbezogen wer<strong>de</strong>n. So bieten an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r<br />

häufig leichteren Zugang zu bestimmten Lösungen.<br />

Wer<strong>de</strong>n diese internationalen Lösungen <strong>de</strong>nn in<br />

Deutschland anerkannt?<br />

<strong>Im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r internationalen Gesetze müssen sie<br />

sogar anerkannt wer<strong>de</strong>n, solange die notwendigen<br />

Regeln eingehalten wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>n wichtigsten Län<strong>de</strong>rn<br />

hat Deutschland Doppelbesteuerungsabkommen<br />

Achim Obermann<br />

Jahrgang 1961<br />

Studium <strong>de</strong>r Betriebswirtschaftslehre an <strong>de</strong>r<br />

Universität Göttingen<br />

ab Juni 1986 Berater in einer mittelständischen<br />

steuerberatungskanzlei<br />

seit Juni 1991 Berater bei PricewaterhouseCoopers<br />

Schwerpunkte:<br />

Beratung von Finanzdienstleistern<br />

Beratung von vermögen<strong>de</strong>n Privatpersonen,<br />

um die Produktportfoli steuerlich zu optimieren<br />

geschlossen. In <strong>de</strong>nen ist geregelt, welchem Land die<br />

Besteuerung zusteht, damit doppelte Abgaben vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie bieten diese Gestaltungsberatung aktiv an. In<br />

welchen Situationen sind solche Strukturen beson<strong>de</strong>rs<br />

sinnvoll?<br />

Neben <strong>de</strong>m Motiv, die Besteuerung von Erträgen in die<br />

Zukunft zu verschieben, um <strong>de</strong>n Stundungseffekt zu<br />

erhalten, geht es häufig auch darum, die Liquidität zu<br />

schonen. Ein Beispiel hierfür wäre die Auflösung von<br />

stillen Reserven im Betriebsvermögen. Um die Liquidität<br />

<strong>de</strong>s Betriebes nicht zu gefähr<strong>de</strong>n, können mit steuerlichen<br />

Gestaltungen die Rücklagen übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Welche weiteren Motive treffen Sie in Ihrer Beratung<br />

häufig an?<br />

Neben <strong>de</strong>r Einkommensteuer besteht gera<strong>de</strong> auch bei<br />

<strong>de</strong>r Erbschaft- und Schenkungsteuer großes Optimierungspotenzial.<br />

In vielen Fällen ist die Vermögens- und<br />

Unternehmensnachfolge noch nicht geregelt.<br />

Hier spielt doch auch noch ein weiterer Aspekt eine<br />

wichtige Rolle – die Frage, wer später welche Vermögenswerte<br />

erhalten soll.<br />

Dies ist häufig die größere Herausfor<strong>de</strong>rung. Geld- und<br />

Wertpapiervermögen kann aufgeteilt wer<strong>de</strong>n. Unternehmen<br />

und <strong>Im</strong>mobilien in verschie<strong>de</strong>nen Hän<strong>de</strong>n<br />

können problematisch sein. Daher bietet sich auch hier<br />

in bestimmten Fällen an, die Vermögenswerte in Gesellschaften<br />

zu bün<strong>de</strong>ln und dann Gesellschaftsanteile zu<br />

verschenken o<strong>de</strong>r zu vererben.<br />

Bei <strong>de</strong>n vielen unterschiedlichen Konstellationen<br />

müsste <strong>de</strong>r Bedarf nach Beratung sehr hoch sein.<br />

Wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nn Ihrer Erfahrung nach die Möglichkeiten,<br />

welche die von Ihnen skizzierten Gestaltungen<br />

bieten, immer genutzt?<br />

Sie wer<strong>de</strong>n relativ oft genutzt. Es kommt aber immer<br />

noch vor, dass die Chancen zwar erkannt, dann aber<br />

aus unterschiedlichen Grün<strong>de</strong>n nicht angegangen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei hat je<strong>de</strong>r Mensch nicht nur die Pflicht, seine<br />

Steuern zu zahlen, son<strong>de</strong>rn auch das Recht, die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Steuergesetze zu seinen Gunsten zu <strong>nutzen</strong>.<br />

Auch das ist unternehmerisches Han<strong>de</strong>ln.<br />

Herr Obermann, vielen Dank für das interessante<br />

Gespräch.<br />

Portfolio Q4/09<br />

21


Asset Management<br />

ETF o<strong>de</strong>r aktiv verwaltete Fonds –<br />

was ist im Rentenbereich sinnvoll?<br />

Banken und Investmentgesellschaften arbeiten sich gera<strong>de</strong> mühsam aus <strong>de</strong>m Jammertal <strong>de</strong>r letzten bei<strong>de</strong>n<br />

Jahre heraus. Gekennzeichnet war diese Zeit von sinken<strong>de</strong>n Börsenwerten, austrocknen<strong>de</strong>r Liquidität<br />

und massiven Mittelabflüssen. Doch ähnlich <strong>de</strong>m berühmten kleinen gallischen Dorf gibt es ein Segment,<br />

das sich in diesem widrigem Umfeld behauptet hat und als großer Krisengewinner gilt: börsennotierte<br />

In<strong>de</strong>xfonds (Exchange Tra<strong>de</strong>d Funds, kurz ETF).<br />

Auslöser für <strong>de</strong>n neuen Trend war die allgemeine Enttäuschung<br />

über die Wertentwicklung aktiv verwalteter<br />

Produkte. Die starken Verluste – insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>n<br />

Aktienmärkten – trieben institutionelle, aber auch private<br />

Anleger in die ETF. Momentan schwappt diese<br />

Welle, die im Aktienbereich begonnen hat, auch auf<br />

<strong>de</strong>n Rentenbereich über. Zahlreiche Lobesre<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Presse haben jedoch dazu geführt, dass eine kritische<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m Thema ETF fast nicht<br />

stattfin<strong>de</strong>t. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt.<br />

Kostenfrage: Alles relativ?<br />

Für die meisten Investoren ist das wichtigste Argument<br />

pro ETF die geringere Gebührenbelastung: Der Ausgabeaufschlag<br />

entfällt, und auch die Verwaltungsvergütung<br />

ist meist niedriger als bei aktiv verwalteten Produkten.<br />

Dies fällt beson<strong>de</strong>rs ins Gewicht, weil letztere<br />

ihre selbst <strong>de</strong>finierte Benchmark oft nicht schlagen. Bei<br />

Rentenfonds gilt <strong>de</strong>r Vorteil einer geringeren Verwaltungsvergütung<br />

aber nur bedingt. Solange <strong>de</strong>r Anbieter<br />

eines Renten-ETF nicht über einen Fonds von enormer<br />

Größe verfügt, ist die Abbildung eines In<strong>de</strong>x hier<br />

wesentlich schwieriger und damit auch teurer als bei<br />

Aktienfonds. Während beispielsweise ein DAX ETF<br />

lediglich aus 30 Titeln besteht, umfassen gängige Indizes<br />

für Euro-Staatsanleihen rund 300 Einzeltitel, für Unternehmensanleihen<br />

sogar bis zu 2.000.<br />

Die große Umschlagshäufigkeit durch die monatliche<br />

In<strong>de</strong>xanpassung und <strong>de</strong>r Kauf <strong>de</strong>r Anleihen kann<br />

zu einer spürbaren Kostenbelastung führen. Verteuernd<br />

wirkt außer<strong>de</strong>m die Tatsache, dass Bewertungskurse im<br />

In<strong>de</strong>x und realisierte Han<strong>de</strong>lskurse im Rentenbereich<br />

teilweise <strong>de</strong>utlich auseinan<strong>de</strong>rklaffen. Han<strong>de</strong>lskosten<br />

wer<strong>de</strong>n jedoch nicht in <strong>de</strong>r Verwaltungsvergütung o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r so genannten Total Expense Ratio (TER) erfasst und<br />

sind daher für <strong>de</strong>n Investor zunächst nicht sichtbar.<br />

22 Portfolio Q4/09


Asset Management<br />

Meist wer<strong>de</strong>n auch nicht alle im In<strong>de</strong>x enthaltenen<br />

Anleihen gekauft, son<strong>de</strong>rn nur eine bestimmte Auswahl,<br />

von <strong>de</strong>r man hofft, dass diese sich möglichst wie<br />

<strong>de</strong>r In<strong>de</strong>x verhält. Erst im Laufe <strong>de</strong>r Zeit zeigt sich jedoch,<br />

wie gut <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>x nachgebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Außer<strong>de</strong>m<br />

macht sich die Han<strong>de</strong>lskostenkomponente umso stärker<br />

bemerkbar, je intransparenter ein Markt ist: Anleihen<br />

wer<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>rs als Aktien, nicht über die Börse gehan<strong>de</strong>lt<br />

und somit ist die Preisbildung schwerer nachvollziehbar.<br />

Der Unterschied in <strong>de</strong>r Verwaltungsvergütung<br />

zwischen ETF und aktiven Fonds im Rentenbereich<br />

relativiert sich daher stark, für institutionelle Investoren<br />

spielt er in <strong>de</strong>r Praxis gar keine Rolle.<br />

Investoren sollten ihre Erwartungen kennen<br />

Wichtiger als die Kostenfrage ist, ob ein In<strong>de</strong>x überhaupt<br />

<strong>de</strong>r Erwartungshaltung eines Investors an einen<br />

Fonds entspricht. Bei Aktien ist das oft, wenn auch nicht<br />

immer <strong>de</strong>r Fall. Wer in <strong>de</strong>utsche, europäische o<strong>de</strong>r<br />

amerikanische Aktien investieren will, wird gegen die<br />

Anbindung an einen <strong>de</strong>r gängigen Indizes wenig einzuwen<strong>de</strong>n<br />

haben. Es sollte sich nur um einen Performance-<br />

und nicht um einen Preisin<strong>de</strong>x han<strong>de</strong>ln, weil in<br />

diesem die wie<strong>de</strong>r angelegten Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n nicht enthalten<br />

sind. Eine grundsätzliche Voraussetzung ist zu<strong>de</strong>m,<br />

dass Verlustjahre von vornherein akzeptiert wer<strong>de</strong>n<br />

und das Geld in einem solchen Fall nicht abgezogen<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Während <strong>de</strong>n meisten Anlegern bei Aktien<br />

klar sein dürfte, dass Verlustphasen schmerzhaft und<br />

auch langwierig sein können, ist dies für viele im Rentenbereich<br />

noch eine recht neue Erfahrung. Ins beson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>utsche Investoren verbin<strong>de</strong>n mit Rentenfonds<br />

oft relativ stabile Ausschüttungen bei geringen Kursschwankungen.<br />

Diese Zeiten sind jedoch seit einigen<br />

Jahren vorbei. Vor allem die Phase nach <strong>de</strong>m Verlassen<br />

eines Zinstals kann verlustreich sein, wie die Jahre 2006<br />

und 2007 bewiesen haben.<br />

Drum prüfe, wer sich bin<strong>de</strong>t<br />

ETF haben sich zu Recht zu einem etablierten Marktsegment<br />

in Deutschland entwickelt.<br />

Doch wie bei je<strong>de</strong>m Produkt sollte man sich nicht<br />

blind von <strong>de</strong>r öffentlichen bzw. veröffentlichten Meinung<br />

treiben lassen. Es ist zumin<strong>de</strong>st zweifelhaft, ob <strong>de</strong>r<br />

Einstieg in Renten-ETF gera<strong>de</strong> jetzt in <strong>de</strong>r Niedrigzinsphase<br />

Sinn macht. Die Erwartungshaltung von Investoren,<br />

die unverän<strong>de</strong>rt an Stabilität interessiert sind,<br />

kann möglicherweise nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>s Unternehmen<br />

muss für sich selbst überlegen, ob das Produkt<br />

zu <strong>de</strong>n eigenen Ansprüchen passt. Denn wenn uns die<br />

Finanzkrise eines lehren sollte, dann ist es, Mo<strong>de</strong>trends<br />

nicht blind zu folgen und stets die Risiken im Auge zu<br />

behalten.<br />

Autor:<br />

Frank Laufenburg<br />

Head of Core Euro<br />

Fixed Income,<br />

SEB Asset Management,<br />

Tel. 069 27299-1460<br />

Preisentwicklung europäischer Anleihen seit 2000<br />

Preisentwicklung europäischer Anleihen seit 2000<br />

6 %<br />

4 %<br />

2 %<br />

0 %<br />

Die Grafik zeigt die um die<br />

Ausschüttung bereinigte<br />

jährliche Kursentwicklung<br />

eines typischen europäischen<br />

Staatsanleihe- und eines<br />

Unternehmensanleihein<strong>de</strong>x.<br />

–2 %<br />

–4 %<br />

–6 %<br />

–8 %<br />

–10 %<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

2009<br />

Staatsanleihen<br />

Unternehmensanleihen<br />

Quelle: Merrill Lynch Indizes<br />

Portfolio Q4/09<br />

23


Exklusiv Kurz notiert<br />

Ich bin dann mal fit:<br />

Fasten als gesun<strong>de</strong>r Auftakt für das neue Jahr<br />

Viele Menschen wird <strong>de</strong>mnächst wie<strong>de</strong>r das gleiche<br />

Schicksal treffen: Nach <strong>de</strong>n Festtagen und zum<br />

Jahreswechsel kneift nicht nur <strong>de</strong>r Hosenbund,<br />

son<strong>de</strong>rn es plagt auch das schlechte Gewissen.<br />

Auf <strong>de</strong>r Hitliste <strong>de</strong>r guten Vorsätze für das neue<br />

Jahr steht eine gesün<strong>de</strong>re Lebensweise ganz oben.<br />

Dabei erlebt Fasten <strong>de</strong>rzeit eine ungeahnte<br />

Renaissance. Schon Hippokrates empfahl: „Wer<br />

stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig,<br />

übe <strong>de</strong>n Körper, atme reine Luft und heile sein Weh<br />

eher durch Fasten als durch Medikamente.“<br />

Also ist radikale Enthaltsamkeit angesagt – eine<br />

Fastenkur muss her! Doch was ist dran am Fasten,<br />

Entgiften und Entschlacken?<br />

Reinigen<strong>de</strong> Wirkung für Körper und Seele<br />

Traditionell beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch.<br />

Aber wer will nach Silvester noch lange warten, um die<br />

gefassten Vorsätze schnellstmöglich umzusetzen? Schätzungsweise<br />

zwei Millionen Deutsche fasten jährlich,<br />

viele von ihnen sogar mehrmals im Jahr. Dabei verzichten<br />

sie für einige Zeit auf feste Nahrung, um ihren Stoffwechsel<br />

auf natürliche Weise zu entgiften und ihren<br />

Gesamtorganismus zu reinigen. Der Körper nutzt in<br />

dieser Zeit seine eigenen Reserven, wobei dadurch auch<br />

die Pfun<strong>de</strong> purzeln: ein schöner Nebeneffekt. Für viele<br />

ist die psychologische Dimension beim Fasten min<strong>de</strong>stens<br />

genauso wichtig wie die körperliche. Während<br />

<strong>de</strong>r Fastenzeit fin<strong>de</strong>n sie tiefe Ruhe und nehmen sich in<br />

<strong>de</strong>r Regel mehr Zeit, sich mit sich selbst auseinan<strong>de</strong>rzusetzen.<br />

Nicht selten bringt diese innere Einkehr auch<br />

neue <strong>Im</strong>pulse für einen gesün<strong>de</strong>ren Lebens- und Ernährungsstil<br />

mit sich. Den meisten Teilnehmen<strong>de</strong>n geht es<br />

vorrangig darum, die körperlichen Bedürfnisse mal hinten<br />

anzustellen, an<strong>de</strong>re hoffen darauf, auch ihren seelischen<br />

Ballast loszuwer<strong>de</strong>n.<br />

24 Portfolio Q4/09


Kurz notiert<br />

Von „Null-Diät“ bis Saftfasten<br />

Beim totalen Fasten, <strong>de</strong>r sogenannten „Null-Diät“,<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Körper nur energiefreie Getränke (zwei<br />

bis drei Liter pro Tag) zugeführt.<br />

Beim Saftfasten nimmt man die notwendigen<br />

Vitamine und Mineralstoffe in Form von Obst- und<br />

Gemüsesäften, Gemü<strong>seb</strong>rühen, Mineralwasser<br />

sowie ungesüßten Kräutertees zu sich.<br />

Beim modifizierten Fasten stehen täglich<br />

hochwertige Eiweißgemische, Kohlenhydrate sowie<br />

Vitamine, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren<br />

auf <strong>de</strong>m „Speiseplan“.<br />

Das Heilfasten dient primär <strong>de</strong>r Vorbeugung und<br />

Behandlung von Krankheiten.<br />

Einige Tipps zum Thema Fasten<br />

• Buchtipp: Wie neugeboren durch Fasten,<br />

Hellmut Lützner<br />

• Online-Fastenbegleitung: www.fastenfueralle.com<br />

• Urlaub in einem zertifizierten Fastenhotel:<br />

– www.heilfastenhotels.<strong>de</strong><br />

– www.kur-und-gesundheitsurlaub.<strong>de</strong>/<br />

fasten-ernaehrung<br />

– www.gesund-heilfasten.<strong>de</strong>/urlaub-ferien<br />

Energie tanken für Manager<br />

Manager gehören zu <strong>de</strong>r Berufsgruppe, die <strong>de</strong>n Belastungen<br />

<strong>de</strong>r heutigen Zeit beson<strong>de</strong>rs ausgesetzt sind. Ein<br />

Termin jagt <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren. Zwischen hektischen Tele -<br />

fonaten und zahlreichen Meetings schnell noch einen<br />

Kaffee, eine Zigarette. Es bleibt kaum Zeit für persönliche<br />

Freiräume und körperliche Bewegung. Dazu kommen<br />

unregelmäßige Mahlzeiten, die oft auch noch in<br />

großer Hast verzehrt wer<strong>de</strong>n. Nicht selten han<strong>de</strong>lt es<br />

sich dabei um vorgefertigte und beson<strong>de</strong>rs energiereiche<br />

Nahrung, die kaum gekaut hinuntergeschluckt<br />

wird. Der größte Teil <strong>de</strong>s Berufslebens spielt sich zu<strong>de</strong>m<br />

in geschlossenen Räumen ab. Das begünstigt eine flache<br />

Atmung und lässt die Muskeln erschlaffen. Auch Stoffwechsel<br />

und Kreislauf verlangsamen sich, das <strong>Im</strong>munsystem<br />

kann blockieren und die Verdauung wird träge.<br />

Stress „übersäuert“ nicht nur <strong>de</strong>n Körper, son<strong>de</strong>rn<br />

schränkt auch das Leistungspotenzial ein. Die Kreativität<br />

und die Lebensfreu<strong>de</strong> bleiben gelegentlich auf <strong>de</strong>r<br />

Strecke.<br />

Männer sind stärker als Frauen gefähr<strong>de</strong>t, da sie sich<br />

oft einseitig auf Leistung und Karriere fixieren. Der<br />

damit verbun<strong>de</strong>ne hohe Leistungsdruck hin<strong>de</strong>rt sie<br />

daran, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.<br />

Statistisch betrachtet weist das so genannte<br />

„starke“ Geschlecht ein ungünstigeres Gesundheitsverhalten<br />

auf, was sich nicht zuletzt in einer geringeren<br />

Lebenserwartung nie<strong>de</strong>rschlägt.<br />

Abhilfe bietet die Fastenbegleitung direkt im Unternehmen.<br />

Dafür sucht man sich eine ruhige Woche in <strong>de</strong>r<br />

Firma, in <strong>de</strong>r es keine Seminare, Besprechungen o<strong>de</strong>r<br />

Dienstreisen gibt. So genannte Fastenleiter kommen in<br />

die Firma und betreuen die teilnehmen<strong>de</strong>n Mitarbeiter.<br />

Sogar außerhalb dieser Präsenzzeiten sind die Leiter<br />

je<strong>de</strong>rzeit für Fragen erreichbar. Es besteht außer<strong>de</strong>m<br />

das Angebot, <strong>de</strong>n Einkauf <strong>de</strong>r Nahrungsmittel für die<br />

Fasten<strong>de</strong>n zu übernehmen. Eine bequeme Sache!<br />

Kleine Pause, großer Effekt<br />

Zahlreiche Erfahrungsberichte zeigen, dass Menschen<br />

nach Fastenkuren tatsächlich eine gesundheitsbewusstere<br />

Lebensführung pflegen und ihr Essverhalten positiv<br />

verän<strong>de</strong>rn. Wer es einmal ausprobiert hat, wird meist<br />

zum überzeugten „Wie<strong>de</strong>rholungstäter“, <strong>de</strong>nn es fühlt<br />

sich gut an, <strong>de</strong>m Körper ab und an eine Auszeit zu<br />

gönnen. Die Erfahrung beim Fasten besteht vor allem in<br />

einem Zugewinn an Gelassenheit und Körperbewusstsein.<br />

Fasten eignet sich für je<strong>de</strong>n gesun<strong>de</strong>n Menschen.<br />

Medizinpsychologen wissen aber: Durchstehen wird<br />

die Tage o<strong>de</strong>r Wochen <strong>de</strong>r Entbehrung nur, wer vom<br />

Sinn <strong>de</strong>s Fastens überzeugt ist – ob aus religiösen, körperlichen<br />

o<strong>de</strong>r emotionalen Motiven.<br />

Ingrid Schick-Kreß und Haidi-Barbara Reich,<br />

MB Sales Support, Redaktion Portfolio<br />

Portfolio Q4/09<br />

25


Nachlese / Termine 2010<br />

· Nachlese · Nachlese · Nachlese · Nachlese · Nachlese · Nachlese · Nachlese · Nachlese · Nachlese ·<br />

Nachlese<br />

Eurofinance<br />

Auch 2009 war die SEB<br />

wie<strong>de</strong>r als Aussteller auf<br />

<strong>de</strong>r internationalen Finanzmesse<br />

Eurofinance in<br />

Kopenhagen vertreten. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

internationale<br />

Großunternehmen nutzten diese Veranstaltung<br />

als Gelegenheit zum Informationsaustausch und<br />

zum Kennenlernen neuer Trends im Cash-, FXund<br />

<strong>Treasury</strong>-Management. Bei <strong>de</strong>r SEB stand in<br />

diesem Jahr die Präsentation <strong>de</strong>s „The World Bank<br />

Green Bond“ im <strong>Fokus</strong>.<br />

Trotz <strong>de</strong>r immer noch angespannten Wirtschaftslage<br />

fan<strong>de</strong>n etwa 1.600 Vertreter von Unter nehmen,<br />

Banken und IT-Dienstleistern <strong>de</strong>n Weg nach Kopenhagen,<br />

um sich von <strong>de</strong>r Leistungs fähigkeit <strong>de</strong>r heutigen<br />

und zukünftigen Partner zu überzeugen.<br />

Expo Real<br />

Die Messe Expo Real bot<br />

für die SEB wie<strong>de</strong>r einmal<br />

ausgezeichnete Möglichkeiten,<br />

sich aus erster Hand<br />

ein Bild über die Stimmung<br />

<strong>de</strong>r Akteure an <strong>de</strong>n <strong>Im</strong>mobilienmärkten<br />

zu machen. Angesichts <strong>de</strong>s immer<br />

noch schwierigen Marktumfelds suchten zahlreiche<br />

Entscheidungsträger <strong>de</strong>r <strong>Im</strong>mobilienbranche <strong>de</strong>n Austausch<br />

über die Marktaussichten und die Branchenentwicklung.<br />

Die Expo Real ist und bleibt eine wichtige<br />

Plattform für <strong>de</strong>n Dialog mit Partnern und <strong>de</strong>n Ausbau<br />

von Kun<strong>de</strong>nbeziehungen. Seit <strong>de</strong>r Krise ist es für<br />

Banken wichtiger als je zuvor, in <strong>de</strong>r Fachwelt Präsenz<br />

zu zeigen.<br />

Structured Finance<br />

Die diesjährige Structured<br />

Finance stand ganz im Zeichen<br />

<strong>de</strong>r Krise, <strong>de</strong>nn Finanzierung<br />

ist durch die Turbulenzen an<br />

<strong>de</strong>n Märkten vielerorts zum<br />

Topthema gewor<strong>de</strong>n. Die<br />

Roundtables, auch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r SEB, lockten mit aktuellen,<br />

praxisrelevanten Themen und hochkarätiger Besetzung<br />

etwa 900 Finanzentschei<strong>de</strong>r aus Unternehmen und<br />

Banken an. In <strong>de</strong>n angeregten Diskussionen wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>utlich, dass die Erwartungen für 2010 verhalten optimistisch<br />

sind. <strong>Im</strong> Vergleich zum vorangegangenen<br />

Jahr hat sich die Stimmung aber bereits wesentlich ver<strong>besser</strong>t.<br />

Der Großteil <strong>de</strong>r Teilnehmer sieht eine Stabilisierung<br />

auf niedrigem Niveau und ist <strong>de</strong>r Meinung,<br />

die Talsohle sei durchschritten. Die Krise habe außer<strong>de</strong>m<br />

zu einem Be<strong>de</strong>utungszuwachs <strong>de</strong>s Relationship<br />

Banking geführt. Auch am Stand <strong>de</strong>r SEB fan<strong>de</strong>n sich<br />

die Messe besucher zahlreich ein und führten angeregte<br />

Gespräche.<br />

· Termine 2010 · Termine 2010 · Termine 2010 · Termine 2010 · Termine 2010 · Termine 2010 · Termine 2010 ·<br />

Termine 2010<br />

22. Finanzsymposium Mannheim<br />

21. bis 23. April 2010 · Mannheim<br />

19. Internationale Cash & <strong>Treasury</strong> Management Messe (Eurofinance)<br />

6. bis 8. Oktober 2010 · Genf<br />

13. Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien (Expo Real)<br />

4. bis 6. Oktober 2010 · München<br />

6. Structured Finance Deutschland für Finanzentschei<strong>de</strong>r aus Unternehmen und Banken<br />

27. bis 28. Oktober 2010 · Karlsruhe<br />

26 Portfolio Q4/09


Ansprechpartner Stichwort<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n & Institutionen<br />

Filiale Berlin<br />

Institutionen: Andreas Fischer<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Uwe Denecke<br />

Telefon: (030) 3114-427<br />

Fax: (030) 3114-309<br />

Adresse: Uhlandstraße 7–8<br />

10623 Berlin<br />

Filiale Düsseldorf<br />

Institutionen: Thorsten Heisig<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Axel Scharfhausen<br />

Telefon: (0221) 58340-4 00<br />

Fax: (0221) 58340-440<br />

Adresse: Goltsteinstraße 28<br />

40211 Düsseldorf<br />

Filiale Frankfurt<br />

Institutionen: Andreas Fiedler<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Norbert Müller<br />

Telefon: (069) 258-7221<br />

Fax: (069) 258-6875<br />

Adresse: Ulmenstraße 30<br />

60283 Frankfurt a.M.<br />

Filiale Hamburg<br />

Institutionen: Stefan Bohn<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Uwe Denecke<br />

Telefon: (040) 3495-83 15<br />

Fax: (040) 3495-83 10<br />

Adresse: Stephansplatz 2–6<br />

20354 Hamburg<br />

Filiale Hannover<br />

Institutionen: Stefan Bohn<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Uwe Denecke<br />

Telefon: (0511) 3663-122<br />

Fax: (0511) 3663-132<br />

Adresse: An <strong>de</strong>r Börse 3<br />

30159 Hannover<br />

Filiale Leipzig<br />

Institutionen: Andreas Fischer<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Uwe Denecke<br />

Telefon: (0341) 2140-702<br />

Fax: (0341) 2140-705<br />

Adresse: Dittrichring 18–20A<br />

04109 Leipzig<br />

Filiale München<br />

Institutionen: Peter Winkler<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Norbert Müller<br />

Telefon: (089) 29099-296<br />

Fax: (089) 29099-377<br />

Adresse: Tal 15<br />

80331 München<br />

Filiale Stuttgart<br />

Institutionen: Peter Winkler<br />

Firmenkun<strong>de</strong>n: Norbert Müller<br />

Telefon: (0711) 2055-250<br />

Fax: (0711) 2055-220<br />

Adresse: Gymnasiumstraße 43<br />

70174 Stuttgart<br />

Großunternehmen,<br />

Versicherungen, Banken<br />

Stahl, Maschinenbau, Elektronik<br />

Jörg Herold<br />

Telefon: (069) 258-6150<br />

Fax: (069) 258-6163<br />

Han<strong>de</strong>l, Konsumgüter<br />

Jonas Sö<strong>de</strong>rberg<br />

Telefon: (069) 258-6197<br />

Fax: (069) 258-6163<br />

Automobilindustrie, Transport<br />

Christian Kotzan<br />

Telefon: (069) 258-5175<br />

Fax: (069) 258-6163<br />

Versorger, Pharma, Chemie<br />

Thilo L. Zimmermann<br />

Telefon: (069) 258-6173<br />

Fax: (069) 258-6163<br />

Versicherungen, Assetmanager<br />

Heinrich Bildstein<br />

Telefon: (069) 258-54 22<br />

Fax: (069) 258-6163<br />

Sascha Walz<br />

Telefon: (069) 258-5421<br />

Fax: (069) 258-6163<br />

Banken<br />

Albert Kanschik<br />

Telefon: (069) 258-6878<br />

Fax: (069) 258-6163<br />

<strong>Im</strong>mobilienkun<strong>de</strong>n<br />

Structured Finance<br />

Jürgen Helm<br />

Telefon: (069) 258-7251<br />

Fax: (069) 258-6440<br />

Filiale Berlin<br />

Boris Matuszczak<br />

Telefon: (030) 3114-213<br />

Fax: (030) 3114-328<br />

Adresse: Uhlandstraße 7–8<br />

10623 Berlin<br />

Filiale Düsseldorf<br />

Rolf Kiefer<br />

Telefon: (0211) 58340-120<br />

Fax: (0211) 58340-199<br />

Adresse: Goltsteinstraße 28<br />

40211 Düsseldorf<br />

Filiale Frankfurt<br />

Sabine Helweg<br />

Telefon: (069) 258-6100<br />

Fax: (069) 258-7378<br />

Adresse: Ulmenstraße 30<br />

60283 Frankfurt a.M.<br />

Filiale Hamburg<br />

Rüdiger Jessen<br />

Telefon: (040) 3495-8100<br />

Fax: (040) 3495-8199<br />

Adresse: Stefansplatz 6<br />

20354 Hamburg<br />

Filiale München<br />

Sabine Helweg<br />

Telefon: (089) 29099-208<br />

Fax: (089) 29099-531<br />

Adresse: Tal 15<br />

80331 München<br />

Trading & Capital Markets<br />

(Han<strong>de</strong>l)<br />

Nordic Equities Sales<br />

Florian Romacker<br />

Telefon: (069) 9727-7744<br />

Fax: (069) 258-6945<br />

Structured Equity Sales<br />

Thorsten Krug<br />

Telefon: (069) 9727-1173<br />

Fax: (069) 258-52 09<br />

Institutional Execution<br />

Angelo Gravina<br />

Telefon: (069) 9727-1134<br />

Fax: (069) 258-52 09<br />

Futures & Options<br />

Wolfgang Kuhl<br />

Telefon: (069) 9727-12 81<br />

Fax: (069) 258-6945<br />

Securities Finance & Securities Lending<br />

Steffen Jordan<br />

Telefon: (069) 9727-1133<br />

Fax: (069) 258-5209<br />

Foreign Exchange (FX)<br />

Detlef Jöhnk<br />

Telefon: (069) 9727-1252<br />

Fax: (069) 258-6785<br />

Financial Solutions<br />

Rune Christiansen<br />

Telefon: (069) 9727-77 21<br />

Fax: (069) 258-52 63<br />

Capital Markets Trading<br />

Jens Kramarczik<br />

Telefon: (069) 9727-1239<br />

Fax: (069) 258-6938<br />

Capital Markets Sales<br />

Reinhard Messerschmidt<br />

Telefon: (069) 9727-1193<br />

Fax: (069) 258-5263<br />

Credit Origination<br />

Christoph Plattenteich<br />

Telefon: (069) 258-52 27<br />

Fax: (069) 258-5253<br />

Structured Derivatives<br />

Holger Cassens<br />

Telefon: (069) 9727-1108<br />

Fax: (069) 258-6938<br />

Trading Strategy<br />

Thomas Köbel<br />

Telefon: (069) 9727-1245<br />

Fax: (069) 258-6785<br />

Retail Execution<br />

Klaus Holscher<br />

Telefon: (069) 9727-1132<br />

Fax: (069) 258-5289<br />

Global Transaction Services<br />

Cash Management<br />

Leitung: Frank Hofmann<br />

Telefon: (069) 258-5134<br />

Fax: (069) 258-5196<br />

Cash Management Advisory<br />

Leitung: Manfred Fleckenstein<br />

Telefon: (069) 258-5260<br />

Fax: (069) 258-5196<br />

Custody Services<br />

Leitung: Stefan Martyris<br />

Telefon: (069) 258-5570<br />

Fax: (069) 258-5577<br />

Tra<strong>de</strong> Finance<br />

Leitung: Hans-Ulrich Oesterreich<br />

Telefon: (069) 258-5146<br />

Fax: (069) 258-5147<br />

SEB Leasing & Factoring GmbH<br />

Leitung: Oddbjörn Aamlid<br />

Telefon: (069) 258-5165<br />

Fax: (069) 258-5158<br />

Structured Finance<br />

Project Asset & Export Finance<br />

Dr. Christoph Tomas<br />

Telefon: (069) 258-57 57<br />

Fax: (069) 258-5513<br />

Acquisition Finance<br />

Alexandre Godard<br />

Telefon: (069) 258-5434<br />

Fax: (069) 258-5454<br />

SEB Bank Gruppe Inland<br />

SEB Asset Management AG<br />

Managementteam: Matthias Bart<br />

Telefon: (069) 27299-1600<br />

Choy-Soon Chua<br />

Telefon: (069) 27299-1800<br />

Siegfried A. Cofalka<br />

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Barbara A. Knoflach<br />

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Telefon: (069) 27299-1405<br />

Axel Kraus<br />

Telefon: (069) 27299-1700<br />

Fax: (069) 27299-090<br />

Adresse: Rotfe<strong>de</strong>r-Ring 7<br />

60327 Frankfurt<br />

<strong>Im</strong>pressum<br />

Herausgeber:<br />

SEB AG, Merchant Banking, www.<strong>seb</strong>-merchant.<strong>de</strong><br />

Redaktion:<br />

Ingrid Schick-Kreß, Haidi-Barbara Reich<br />

Redaktionsbeirat: Damir Bischoff, Holger Cassens, Andreas Fiedler, Sabine Fuchs, Frank Hofmann, Thomas Köbel, Thomas L. Roser, Dr. Klaus Schrüfer<br />

Auflage: 2.900<br />

Anschrift <strong>de</strong>r Redaktion: SEB AG, Merchant Banking, MB Sales Support, – Portfolio –, Ulmenstraße 30, 60283 Frankfurt am Main, Tel.: (0 69) 2 58-61 16, Fax: (0 69) 2 58-68 53<br />

Gestaltung, Satz, Grützmacher GmbH, Produktionsagentur und Medienservice, Rudolfstraße 13–17, 60327 Frankfurt am Main. Nachdruck exklusive Fotos<br />

Litho und Druck: ist mit Quellenangabe gestattet.<br />

Bildnachweis:<br />

SEB<br />

Portfolio 4/08 27


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