Im Fokus: Treasury-Potenziale besser nutzen Aktuell ... - seb-bank.de
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Asset Management<br />
ETF o<strong>de</strong>r aktiv verwaltete Fonds –<br />
was ist im Rentenbereich sinnvoll?<br />
Banken und Investmentgesellschaften arbeiten sich gera<strong>de</strong> mühsam aus <strong>de</strong>m Jammertal <strong>de</strong>r letzten bei<strong>de</strong>n<br />
Jahre heraus. Gekennzeichnet war diese Zeit von sinken<strong>de</strong>n Börsenwerten, austrocknen<strong>de</strong>r Liquidität<br />
und massiven Mittelabflüssen. Doch ähnlich <strong>de</strong>m berühmten kleinen gallischen Dorf gibt es ein Segment,<br />
das sich in diesem widrigem Umfeld behauptet hat und als großer Krisengewinner gilt: börsennotierte<br />
In<strong>de</strong>xfonds (Exchange Tra<strong>de</strong>d Funds, kurz ETF).<br />
Auslöser für <strong>de</strong>n neuen Trend war die allgemeine Enttäuschung<br />
über die Wertentwicklung aktiv verwalteter<br />
Produkte. Die starken Verluste – insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>n<br />
Aktienmärkten – trieben institutionelle, aber auch private<br />
Anleger in die ETF. Momentan schwappt diese<br />
Welle, die im Aktienbereich begonnen hat, auch auf<br />
<strong>de</strong>n Rentenbereich über. Zahlreiche Lobesre<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
Presse haben jedoch dazu geführt, dass eine kritische<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m Thema ETF fast nicht<br />
stattfin<strong>de</strong>t. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt.<br />
Kostenfrage: Alles relativ?<br />
Für die meisten Investoren ist das wichtigste Argument<br />
pro ETF die geringere Gebührenbelastung: Der Ausgabeaufschlag<br />
entfällt, und auch die Verwaltungsvergütung<br />
ist meist niedriger als bei aktiv verwalteten Produkten.<br />
Dies fällt beson<strong>de</strong>rs ins Gewicht, weil letztere<br />
ihre selbst <strong>de</strong>finierte Benchmark oft nicht schlagen. Bei<br />
Rentenfonds gilt <strong>de</strong>r Vorteil einer geringeren Verwaltungsvergütung<br />
aber nur bedingt. Solange <strong>de</strong>r Anbieter<br />
eines Renten-ETF nicht über einen Fonds von enormer<br />
Größe verfügt, ist die Abbildung eines In<strong>de</strong>x hier<br />
wesentlich schwieriger und damit auch teurer als bei<br />
Aktienfonds. Während beispielsweise ein DAX ETF<br />
lediglich aus 30 Titeln besteht, umfassen gängige Indizes<br />
für Euro-Staatsanleihen rund 300 Einzeltitel, für Unternehmensanleihen<br />
sogar bis zu 2.000.<br />
Die große Umschlagshäufigkeit durch die monatliche<br />
In<strong>de</strong>xanpassung und <strong>de</strong>r Kauf <strong>de</strong>r Anleihen kann<br />
zu einer spürbaren Kostenbelastung führen. Verteuernd<br />
wirkt außer<strong>de</strong>m die Tatsache, dass Bewertungskurse im<br />
In<strong>de</strong>x und realisierte Han<strong>de</strong>lskurse im Rentenbereich<br />
teilweise <strong>de</strong>utlich auseinan<strong>de</strong>rklaffen. Han<strong>de</strong>lskosten<br />
wer<strong>de</strong>n jedoch nicht in <strong>de</strong>r Verwaltungsvergütung o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r so genannten Total Expense Ratio (TER) erfasst und<br />
sind daher für <strong>de</strong>n Investor zunächst nicht sichtbar.<br />
22 Portfolio Q4/09