Im Fokus: Treasury-Potenziale besser nutzen Aktuell ... - seb-bank.de
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Kapitalmarkt<br />
Franken auslaufen wird. Die Nachfrage hat sich infolge<br />
<strong>de</strong>r abnehmen<strong>de</strong>n Verspannungen an <strong>de</strong>n Finanzmärkten<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Wochen Schritt für Schritt<br />
zurückgebil<strong>de</strong>t. Zur Jahresmitte wird das EZB Kaufprogramm<br />
von besicherten Anleihen ersatzlos been<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Danach dürften die Ein-Jahresten<strong>de</strong>r auslaufen<br />
und durch kürzerfristige Refinanzierungsoperationen<br />
mit voller Zuteilung und festem Zinssatz ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir stellen uns vor, dass die EZB gegen Jahresen<strong>de</strong> 2010<br />
ihre Vorschriften über die Anfor<strong>de</strong>rungen an Wertpapiere,<br />
die als Sicherheiten für Zentral<strong>bank</strong>geld dienen<br />
sollen, wie<strong>de</strong>r verschärfen wird, die <strong>de</strong>rzeit gelten<strong>de</strong>n<br />
lockeren Bestimmungen ersetzt wer<strong>de</strong>n. Dann dürfte<br />
auch <strong>de</strong>r Zeitpunkt gekommen sein, die Volumen <strong>de</strong>r<br />
Ten<strong>de</strong>roperationen zu begrenzen. Insgesamt gehen wir<br />
davon aus, dass die Rückführung <strong>de</strong>r nichtstandardisierten<br />
Maßnahmen durch die EZB sehr vorsichtig vonstatten<br />
gehen wird.<br />
Der Euro Anleihemarkt steht <strong>de</strong>rzeit im Spannungsfeld<br />
zwischen hoher, Anlage suchen<strong>de</strong>r Liquidität und<br />
niedriger Inflation auf <strong>de</strong>r einen Seite und sich <strong>besser</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Konjunkturaussichten, hoher Emissionstätigkeit<br />
und sukzessive steigen<strong>de</strong>r Risikobereitschaft internationaler<br />
Finanzinvestoren auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite.<br />
Sich weiter aufhellen<strong>de</strong> Konjunkturaussichten sowie<br />
die absehbare Normalisierung <strong>de</strong>r Geldpolitik dürften<br />
die Anleiherenditen 2010 ten<strong>de</strong>nziell nach oben drücken.<br />
Wir erwarten, dass Anleihen bester Bonität nur leicht<br />
stei gen<strong>de</strong> Renditen verzeichnen wer<strong>de</strong>n. Sie bleiben<br />
gesucht, nicht zuletzt als Sicherheiten für EZB Liquidität.<br />
Risikoreichere Anleihen könnten durch die auslaufen<strong>de</strong>n<br />
EZB Maßnahmen stärker in Mitlei<strong>de</strong>nschaft<br />
gezogen wer<strong>de</strong>n. Investoren machen inzwischen auch<br />
sichtbare Unterschie<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Risikoeinschätzung von<br />
Staatsanleihen innerhalb <strong>de</strong>r Eurozone. Euro-Mitgliedsstaaten<br />
mit wenig soli<strong>de</strong>r Haushaltspolitik müssen<br />
bereits wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utliche Risikoaufschläge gegenüber<br />
Bun<strong>de</strong>sanleihen hinnehmen. Dieser Trend dürfte vorerst<br />
anhalten.<br />
Massive Kapitalzuflüsse in die Eurozone haben <strong>de</strong>n<br />
Euro wie<strong>de</strong>r über die Marke von 1,50 gegenüber <strong>de</strong>m<br />
US-Dollar getrieben und eine von uns bisher erwartete<br />
leichte Abschwächung <strong>de</strong>r Gemeinschaftswährung verhin<strong>de</strong>rt.<br />
Der Aufwärtstrend <strong>de</strong>s Euro ist ungebrochen,<br />
so dass wir nun bis zur Jahresmitte 2010 einen Wechselkurs<br />
von 1,55 erwarten. Auf längere Sicht ist eine Festigung<br />
<strong>de</strong>s US-Dollar gegenüber <strong>de</strong>m Euro möglich. Das<br />
Leistungsbilanz<strong>de</strong>fizit <strong>de</strong>r USA schrumpft weiter. Angesichts<br />
<strong>de</strong>r zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Schwächen in Europa<br />
scheint eine weitere Aufwertung <strong>de</strong>s Euro auf Rekordwerte<br />
schwer vorstellbar. Politische Signale bei<strong>de</strong>rseits<br />
<strong>de</strong>s Atlantiks lassen erkennen, dass eine zu <strong>de</strong>utliche<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Euro gegenüber <strong>de</strong>m US-Dollar über<br />
das zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> Gleichgewichtsniveau hinaus<br />
unerwünscht ist.<br />
USA: Konsum gibt die Richtung vor<br />
Die US-Wirtschaft hat die Talsohle durchschritten. <strong>Im</strong><br />
dritten Quartal legte das BIP im Jahresvergleich um 2,8 %<br />
zu. Finanzanreize verleihen <strong>de</strong>r Wirtschaft nach wie<br />
vor – wenn auch immer schwächer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> – <strong>Im</strong>pulse.<br />
Zusammen mit einer stark expansiven Geldpolitik, <strong>de</strong>r<br />
Erholung <strong>de</strong>r verarbeiten<strong>de</strong>n Industrie und rasch wachsen<strong>de</strong>r<br />
Lagerbestän<strong>de</strong> sorgt dies im nächsten Halbjahr<br />
für ein soli<strong>de</strong>s Wachstum.<br />
Nach Abschluss <strong>de</strong>r Bestandserhöhungen und <strong>de</strong>m<br />
Auslaufen <strong>de</strong>r Finanzanreize schwächt sich das Wachstum<br />
wie<strong>de</strong>r ab, vor allem, weil <strong>de</strong>r Privatkonsum nach<br />
wie vor stockt. Die träge Arbeitsmarkterholung drückt<br />
auf die Gehälter; mit einer kreditbasierten Ankurbelung<br />
<strong>de</strong>s Konsums ist kaum zu rechnen. Weiterhin wer<strong>de</strong>n<br />
Sparreserven angelegt. Hohe Sparquoten sind langfristig<br />
gesehen ein gutes Zeichen und ein wichtiges<br />
Puzzlestück bei <strong>de</strong>n G20-Bemühungen um eine ausgewogenere<br />
Weltwirtschaft. Derzeit bremsen sie allerdings<br />
die Erholung <strong>de</strong>r US-Wirtschaft. 2010 steigt das<br />
BIP um 3 %, 2011 um 2,2 %. Die allgemeine Wachstumsprognose<br />
für 2010 liegt etwas darunter, sie beinhaltet<br />
EWU – Renditen von Staatsanleihen<br />
6.5<br />
EWU – Kapitalzuflüsse<br />
400<br />
Prozent<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
Mrd. EUR (12M)<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
–100<br />
– 200<br />
2.5<br />
2005 2006 2007 2008<br />
2009<br />
– 300<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
2008 2009<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Spanien<br />
Griechenland<br />
Quelle: Reuters EcoWin<br />
Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen (netto)<br />
Leistungsbilanz<br />
Quelle: Reuters EcoWin<br />
Portfolio Q4/09<br />
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