4 Das Verbot von Insidergeschäften, § 14 WpHG 12.1 4

12.1
4.4
Insiderrecht
Stefan Duhnkrack, Gundel Winterhoff
Seite 2
tungsverbot werden bei Insidern, die diese besonderen persönlichen
Merkmale nicht aufweisen, lediglich als Ordnungswidrigkeit
geahndet. Personen, die die genannten besonderen persönlichen
Merkmale aufweisen, werden Primärinsider genannt. Alle
Personen, bei denen diese Merkmale nicht vorliegen, sind sog.
Sekundärinsider.
4.4.2 Ordnungswidrigkeiten
Wer Sekundärinsider ist und vorsätzlich oder leichtfertig entgegen
§ 14 Abs. 1 Nr. 2 WpHG (Verstoß gegen Weitergabeverbot)
eine Insiderinformation unbefugt mitteilt oder zugänglich
macht, begeht gemäß § 39 Abs. 2 Nr. 3 WpHG eine Ordnungswidrigkeit.
Gleiches gilt gemäß § 39 Abs. 2 Nr. 4 WpHG für denjenigen,
der vorsätzlich oder leichtfertig entgegen § 14 Abs. 1 Nr.
3 WpHG (Verstoß gegen Empfehlungs- und Verleitungsverbot)
den Erwerb oder die Veräußerung eines Insiderpapiers empfiehlt
oder jemanden auf sonstige Weise dazu verleitet. Bei Primärinsidern
ist ein Verstoß gegen das Weitergabe- oder das Empfehlungs-
und Verleitungsverbot nur dann eine Ordnungswidrigkeit,
wenn sie leichtfertig gehandelt haben. Diese Ordnungswidrigkeiten
können nach § 39 Abs. 4 WpHG mit einer Geldbuße bis zu
Euro 200.000,00 geahndet werden.
4.4.3 Zivilrechtliche Haftung
§ 14 WpHG ist kein Schutzgesetz i.S.v. § 823 Abs. 1 BGB und
auch kein gesetzliches Verbot i.S.d. § 134 BGB. 1
1 Kölner Kommentar, WpHG, 2007, § 14 Rn. 7; Heidel, Aktienrecht, 2. Auflage, § 14
WpHG Rn. 11.