4 Das Verbot von Insidergeschäften, § 14 WpHG 12.1 4
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<strong>12.1</strong><br />
4.1<br />
Insiderrecht<br />
Stefan Duhnkrack, Gundel Winterhoff<br />
Seite 6<br />
tionen auf börsennotierte Aktien, die typischerweise in Aktienoptionsprogrammen<br />
ausgegeben werden. 1 Nicht zu den Insiderpapieren<br />
gehören virtuelle, auf Barauszahlung gerichtete Optionen<br />
(sog. stock appreciation rights) und virtuelle Aktien, deren<br />
Inhaber an Kursgewinnen und -verlusten der zugrunde liegenden<br />
Basisaktien sowie an Dividendenzahlungen auf die Basisaktien<br />
teilnehmen (sog. phantom stocks), weil es sich hierbei um Geschäfte<br />
ohne Außenwirkung auf den Markt handelt. 2<br />
4.1.4 Erwerbs- und Veräußerungsverbot,<br />
<strong>§</strong> <strong>14</strong> Abs. 1 Nr. 1 <strong>WpHG</strong><br />
Nach <strong>§</strong> <strong>14</strong> Abs. 1 Nr. 1 <strong>WpHG</strong> ist es jedermann verboten, unter<br />
Verwendung einer Insiderinformation Insiderpapiere für eigene<br />
Rechnung, für fremde Rechnung oder für einen anderen zu erwerben<br />
oder zu veräußern. Zu den Erläuterungen der Begriffe Insiderinformation<br />
und Insiderpapier wird auf die Ziffern 4.1.2<br />
und 4.1.3 verwiesen.<br />
Ein Erwerbs- bzw. Veräußerungsvorgang ist bereits dann gegeben,<br />
wenn eine Vertragsgestaltung vorliegt, bei der sichergestellt<br />
ist, dass der Insider den erwarteten Gewinn realisieren kann. 3 Es<br />
ist nicht erforderlich, dass Verfügungsmacht übertragen wird. 4<br />
Für den Erwerbs- bzw. Veräußerungsvorgang ist es auch nicht erforderlich,<br />
dass es zu einem Eigentumswechsel kommt. 5 Deshalb<br />
werden auch Pensionsgeschäfte und die Wertpapierleihe<br />
vom <strong>Verbot</strong>statbestand umfasst. 6 Die Vererbung oder Schenkung<br />
<strong>von</strong> Wertpapieren stellen hingegen keinen Erwerbs- oder Veräußerungsvorgang<br />
dar. 7 Gleiches gilt für eine bedingte Übertra-<br />
1 Von Dryander/Schröder, WM 2007, S. 534, 536; Klasen, AG 2006, S. 24, 27.<br />
2 Von Dryander/Schröder, WM 2007, S. 534, 535; Klasen, AG 2006, S. 24, 27 f.; Hagen-<br />
Eck/Wirsch, DB 2007, S. 504.<br />
3 OLG Karlsruhe,AG 2004, S. 512, 513; BAFin, Emittentenleitfaden, S. 25; Kölner Kommentar,<br />
<strong>WpHG</strong>, 2007, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 39; Assmann/Schneider, <strong>WpHG</strong>, 4. Auflage, 2006, <strong>§</strong> <strong>14</strong><br />
Rn. 12.<br />
4 Kölner Kommentar, <strong>WpHG</strong>, 2007, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 39; Assmann/Schneider, <strong>WpHG</strong>, 4. Auflage,<br />
2006, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 12.<br />
5 OLG Karlsruhe, AG 2004, S. 512, 513; Kölner Kommentar, <strong>WpHG</strong>, 2007, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 39;<br />
Assmann/Schneider, <strong>WpHG</strong>, 4. Auflage, 2006, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 15.<br />
6 BAFin, Emittentenleitfaden, S. 25; Kölner Kommentar, <strong>WpHG</strong>, 2007, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 39; Assmann/Schneider,<br />
<strong>WpHG</strong>, 4. Auflage, 2006, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 15.<br />
7 BAFin, Emittentenleitfaden, S. 25; Kölner Kommentar, <strong>WpHG</strong>, 2007, <strong>§</strong> <strong>14</strong> Rn. 41.