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Mit neuem Mut Demenzkranke betreuen - Hirnliga

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Tipps für das<br />

Zusammenleben<br />

Selbstauferlegten<br />

Leistungsdruck abbauen<br />

Der Inhalt dieses Kapitels richtet<br />

sich ganz besonders an die pflegenden<br />

Angehörigen, die nach<br />

Hilfen für ihr schweres Nacht- und<br />

Tagwerk suchen. Es soll dazu beitragen,<br />

Druck und Stress abzubauen<br />

und die Rolle des Pflegenden so<br />

auszufüllen, dass sie nicht krank<br />

macht.<br />

Das ist deshalb so wichtig, weil die<br />

meisten pflegenden Angehörigen<br />

nicht Berufspfleger, sondern hochengagierte<br />

Laien sind. Zudem sind<br />

sie meist mit dem Kranken über<br />

starke Gefühle und lange gemeinsame<br />

Jahre verbunden - Angehörige<br />

sind <strong>Mit</strong>betroffene. Die Gefahr<br />

dabei ist sich zu übernehmen, zu<br />

meinen sich in die Pflege voll einbringen<br />

zu müssen. Der Pflegende<br />

lebt unter ständigem höchsten<br />

Leistungsdruck, ausgehend vom<br />

Kranken und vom eigenen<br />

Leistungsanspruch. Das nachfolgende<br />

Kapitel stellt deshalb einige<br />

der bewährten Methoden vor, wie<br />

man mit den - entnervenden -<br />

Äußerungen und Verhaltensweisen<br />

des Kranken leichter fertig wird.<br />

Der Pflegende braucht Egoismus<br />

Pflegen statt aufreiben - das bedeutet:<br />

Man muss lernen einen<br />

gesunden Egoismus als Selbstschutz<br />

aufzubringen. Man muss als<br />

Pflegender lernen seine Situation<br />

zu akzeptieren, aber auch richtig<br />

einzuschätzen. Und das bedeutet:<br />

Kein Mensch kann einen anderen<br />

24 Stunden täglich <strong>betreuen</strong>, versorgen,<br />

beobachten, kontrollieren,<br />

ohne sich selbst völlig zu überlasten.<br />

Denn wer jemals mit Demenz-Pflegebedürftigen<br />

über längere Zeit zu<br />

tun hatte weiß: Es strengt enorm<br />

an. Da ist die Geduld gefragt, eine<br />

alte Geschichte, die der Kranke<br />

gern und oft erzählt, sich immer<br />

wieder anzuhören. Da ist die Kraft<br />

gefragt, die oft völlig unbegründet<br />

wechselnden Stimmungen zu ertragen.<br />

Da ist die Stärke gefragt, mit<br />

verletzenden Fragen Außenstehender<br />

fertig zu werden. Und da ist die<br />

Kondition gefragt, die körperlichen<br />

Anforderungen der Pflege zu bewältigen.<br />

Der beste Kenner des Kranken<br />

ist der Angehörige!<br />

Die nachfolgenden Tipps sind<br />

praxiserprobt. Sie stammen ebenso<br />

von Familienangehörigen wie von<br />

professionellen Pflegern. Nicht jeder<br />

Tipp wird für jeden Kranken<br />

und jede Familie geeignet sein,<br />

meist finden Familien ihre ganz<br />

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