File 1 - Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic ...
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Petermann: Räumlicher Kontext, migrationsbezogene Vielfalt / MMG WP 11-06 29<br />
Befragten, die keine Ausländer in ihrer Wohnumgebung wahrnehmen, zu einer Kategorie<br />
zusammengefasst. Mehr als drei Viertel der deutschen Befragten gehören dieser<br />
Gruppe an (77%). Bezogen auf alle deutschen Befragten sehen etwa 18% ein gutes<br />
Auskommen zwischen Deutschen und Ausländern. 5% aller deutschen Befragten<br />
geben an, dass Reibereien zwischen Deutschen und Ausländern in der Wohnumgebung<br />
vorkommen.<br />
4.3 Operationalisierung des Wohnortes (unabhängige Kontextvariablen)<br />
Die beiden Hypo<strong>the</strong>sen H3 und H4 beziehen sich auf den siedlungsstrukturellen<br />
Kontext des Wohnortes. Für den Test der Hypo<strong>the</strong>se H3 wird die migrationsbezogene<br />
Vielfalt des Wohnortes über den Ausländeranteil operationalisiert. Der Ausländeranteil<br />
der Wohnbevölkerung auf Kreisebene wird nicht über die ALLBUS-<br />
Befragung erhoben, sondern steht als öffentliche Statistik zur Verfügung. Da über<br />
das Untersuchungsdesign bekannt war, in welchem Ort ein Befragter wohnt, können<br />
Kontextdaten des Wohnortes dem Befragungsdatensatz hinzugefügt werden. Im<br />
ALLBUS 2006 ist der Ausländeranteil auf Kreisebene nicht als Prozentwert, sondern<br />
nur gruppiert in 2%-Intervallen verfügbar. Unter der Annahme, dass innerhalb der<br />
2%-Intervalle die Wohnorte hinsichtlich ihres Ausländeranteils gleich verteilt sind,<br />
wurde der jeweilige Mittelwert eines Intervalls als Prozentwert des Ausländeranteils<br />
berechnet. Die Ausländeranteile schwanken zwischen 1% und 23% bei einem Durchschnitt<br />
von knapp 8%.<br />
Für den Test der Hypo<strong>the</strong>se H4 wird die Größe des Wohnortes über die Einwohnerzahl<br />
operationalisiert. Die Einwohnerzahl steht ebenfalls als Kontextdatum der<br />
öffentlichen Statistik zur Verfügung und wird über die Wohnortverknüpfung an den<br />
Befragungsdatensatz angefügt. Allerdings sind nicht die tatsächlichen Einwohnerzahlen,<br />
sondern nur die Gemeindegrößenklassen mit unterschiedlichen Intervallen<br />
verfügbar. Die Gemeindegrößenklassen werden im ALLBUS 2006 in sieben Kategorien<br />
von sehr kleinen Orten mit weniger als 2. 000 Einwohnern bis zu Großstädten mit<br />
500.000 und mehr Einwohnern gelistet. Um den Effekt der Einwohnerzahl schätzen<br />
zu können, wurde unter der Annahme der Gleichverteilung der Wohnorte innerhalb<br />
einer Kategorie die durchschnittliche Einwohnerzahl pro Kategorie berechnet.<br />
Basierend auf Daten der amtlichen Statistik (Statistisches Bundesamt 2007: 40)<br />
wurde die Einwohnerzahl aller Wohnorte einer Kategorie durch die Anzahl der Orte<br />
einer Kategorie dividiert. So haben die kleinsten Orte im Schnitt 775 Einwohner<br />
und die größten Städte 957.000 Einwohner. Der Mittelwert der 161 an den Analysen