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File 1 - Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic ...

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Petermann: Räumlicher Kontext, migrationsbezogene Vielfalt / MMG WP 11-06 9<br />

2 Einige empirische Befunde zu Kontakten zwischen<br />

Einheimischen und Zuw<strong>and</strong>erern<br />

Zuerst sollen empirische Befunde zu sozialen Kontakten zwischen Einheimischen<br />

und Zuw<strong>and</strong>erern für Deutschl<strong>and</strong> beschrieben werden. Will man diese Kontakte<br />

beschreiben, ist auf die Einteilung und Bezeichnung der Gruppen zu achten. In<br />

Bevöl kerungsumfragen wird zumeist zwischen Deutschen und Ausländern und nicht<br />

zwischen Einheimischen und Zuw<strong>and</strong>erern oder zwischen Personen ohne und mit<br />

Migrationshintergrund unterschieden wird. Diese gebräuchliche Unterscheidung<br />

nach Staatsangehörigkeit hat Nachteile. Erstens werden relevante Zuw<strong>and</strong>erungsgruppen<br />

wie Eingebürgerte und Spätaussiedler nicht berücksichtigt. Zweitens werden<br />

in Deutschl<strong>and</strong> geborene Kinder von Migranten, die so genannte 2. Generation,<br />

mit dem Ausländerbegriff nicht erfasst. Diese methodischen Hinweise müssen bei<br />

der Interpretation des empirischen Materials beachtet werden.<br />

Ein erster Befund zum Kontaktverhalten unter der deutschen Bevölkerung steht<br />

aus dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) zur Verfügung. Mit dieser deutschl<strong>and</strong>weiten<br />

Repräsentativbefragung sind 2006 Daten zum persönlichen Netzwerk der drei<br />

engsten Freunde außerhalb des Haushalts erhoben worden. 2 Diese Netzwerke sind<br />

hochgradig auf die Eigengruppe bezogen. So haben weniger als 5% der Deutschen<br />

ohne Migrationshintergrund 3 mindestens eine enge Sozialbeziehung zu einem Ausländer<br />

(Abbildung 1). Zwar steigt der Anteil stark an, wenn die befragte deutsche<br />

Person einen Migrationshintergrund hat, aber insgesamt lässt dieser Befund auf<br />

einen geringen Kontakt und Austausch schließen, weil der Anteil der Deutschen mit<br />

Migrationshintergrund relativ gering ist. Zumindest zeigt es einen geringen Grad<br />

der Integrationsbereitschaft in der einheimischen Bevölkerung für das persönliche<br />

Kernnetzwerk an. In Studien aus dem nordamerikanischen Raum sind ebenfalls<br />

nur wenige Intergruppen-Beziehungen im Kernnetzwerk der besten Freunde belegt<br />

(McPherson u.a. 2001).<br />

2 Die Netzwerkfrage lautet: Nun eine Frage zu Ihrem Bekannten- und Freundeskreis:<br />

Denken Sie bitte an drei Personen außerhalb Ihres Haushalts, die für Sie persönlich wichtig<br />

sind. Es kann sich dabei sowohl um Verw<strong>and</strong>te als auch um Nicht-Verw<strong>and</strong>te h<strong>and</strong>eln.<br />

3 Einen Migrationshintergrund hat, wer im Ausl<strong>and</strong> geboren und selbst nach Deutschl<strong>and</strong><br />

eingew<strong>and</strong>ert ist (1. Generation) oder wer in Deutschl<strong>and</strong> geboren ist und mindestens<br />

einen Elternteil mit einer nicht-deutschen Staatsbürgerschaft hat (2. Generation).

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