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File 1 - Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic ...

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Petermann: Räumlicher Kontext, migrationsbezogene Vielfalt / MMG WP 11-06 39<br />

der Stadtteile. Andererseits müssen den Befragten die Grenzen ihrer Wohnviertel<br />

genannt werden, so dass die Befragten ihre Antworten daran ausrichten können. Für<br />

die untersuchten Kontextebenen (Wohnumgebungen und Wohnorte) ist anzumerken,<br />

dass diese sich weiter zu größeren Kontexten, wie zum Beispiel Regionen, zusammenfassen<br />

lassen. In diesem Zusammenhang könnten Wohnortdifferenzen etwa<br />

durch einen ausgeprägten Ost-West-Unterschied im Ausländeranteil überlagert sein.<br />

Wünschenswert wären auch objektive Daten für diese nahräumlichen Kontexteinheiten,<br />

z.B. zur Einwohnerzahl, zum Ausländeranteil und zu den Kontaktgelegenheiten.<br />

Allerdings liegen solche kleinräumigen Daten weder einheitlich und<br />

vergleichbar vor, noch wäre der er<strong>for</strong>derliche zeitliche und ökonomische Aufw<strong>and</strong><br />

zur Beschaffung und Aufbereitung solcher Daten vertretbar. Der Ausländeranteil<br />

als bipolarer Indikator für migrationsbezogene Vielfalt könnte zukünftig durch<br />

geeignetere Indikatoren ersetzt werden, die stärker die Anteile von Migrantengruppen<br />

oder die tatsächliche ethnische Heterogenität berücksichtigen. Dies kann<br />

bei entsprechender Datenlage über einen Diversitätsindex erfolgen, der die Anteile in<br />

einem Maß aggregiert.<br />

Aber auch die abhängige Variable der Kontakte zu Ausländern in der Nachbarschaft<br />

kann verbessert oder differenzierter gemessen werden. So sollte die eben<br />

besprochene Kongruenz der objektiven und subjektiven Kontexte auch für unabhängige<br />

und abhängige Variablen angestrebt werden. Die Wohnumgebungen der<br />

unabhängigen Kontextvariablen und die Nachbarschaften der abhängigen Kontaktvariablen<br />

können durchaus auf unterschiedliche Räume rekurrieren, wodurch die<br />

Zusammenhänge schwieriger zu interpretieren sind. Indem für beide Variablentypen<br />

der gleiche Kontext zugrundegelegt wird, lässt sich diese Schwierigkeit vermeiden.<br />

Ein <strong>and</strong>erer Aspekt ist eine differenziertere Analyse der Intergruppenkontakte.<br />

Zwar lässt sich mit dem ALLBUS-Instrument eine Zeitreihe der vier unterschiedlichen<br />

Intergruppenkontaktfragen aufstellen, die eine nachhaltige Zunahme dieser Kontakte<br />

belegt. Gleichwohl trägt die Kontaktfrage einer umfassenden Unter suchung des<br />

wechselseitigen Kontakt- und Sozialbeziehungsverhaltens zwischen verschiedenen<br />

Migrantengruppen oder ethnischen Gruppen kaum Rechnung. Zunächst kann unter<br />

Kontakt eine ganze B<strong>and</strong>breite von einmaligen, flüchtigen Begegnungen bis hin zu<br />

langfristigen, stabilen, engen Sozialbeziehungen mit häufigen Kontakten verst<strong>and</strong>en<br />

werden. Eine Abstufung hinsichtlich der Quantität, Qualität und des Charakters des<br />

Kontaktverhaltens wäre wünschenswert (Reub<strong>and</strong> 1989).<br />

Es wäre auch zu überlegen, nicht den Intergruppenkontakt zwischen Deutschen<br />

und Ausländern sondern zwischen Einheimischen und Zuw<strong>and</strong>erer oder zwischen

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