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File 1 - Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic ...

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Petermann: Räumlicher Kontext, migrationsbezogene Vielfalt / MMG WP 11-06 35<br />

Nachbarschaftskontakten zu Ausländern. Der Effekt der nahräumlichen Ausländerzahl<br />

ist der stärkste im Kontextmodell. Steigt die Ausländerzahl-Variable um eine<br />

St<strong>and</strong>ardabweichung, erhöht sich die Kontaktwahrscheinlichkeit stark auf 60,6%.<br />

Dieser deutliche Zusammenhang ist in Abbildung 4 (rechts) dargestellt. Im direkten<br />

Vergleich der beiden Wohnumgebungseffekte in Abbildung 4 wird der herausragende<br />

Effekt klar erkennbar.<br />

Ebenfalls relevant für die Kontaktwahrscheinlichkeit ist das wahrgenommene<br />

Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern in der Wohnumgebung. Wenn die<br />

befragten Personen dieses Verhältnis als gut einschätzen, steigt ihre Kontaktwahrscheinlichkeit<br />

deutlich auf 53,2% an. Wird dagegen eingeschätzt, dass es zu Reibereien<br />

zwischen Deutschen und Ausländern in der Wohnumgebung kommt, sinkt die<br />

Kontaktwahrscheinlichkeit auf 28,3%. Beide Indikatoren der Wahrnehmung migrationsbezogener<br />

Vielfalt in der Wohnumgebung bestätigen eindrucksvoll die Hypo<strong>the</strong>se<br />

H2.<br />

Die Hypo<strong>the</strong>se H3 zur Wirkung der migrationsbezogenen Vielfalt im Wohnort<br />

wird durch den Ausländeranteil auf Kreisebene geprüft. Auch hier ergibt sich ein signifikant<br />

proportionaler Zusammenhang. Nimmt die Variable des Ausländeranteils<br />

um eine St<strong>and</strong>ardabweichung zu, steigt die Kontaktwahrscheinlichkeit auf 50,0%.<br />

Der substanzielle Effekt auf die Kontakte zu Ausländern in der Nachbarschaft ist in<br />

Abbildung 5 (links) dargestellt. Der Bereich innerhalb der beiden vertikalen Linien ist<br />

durch die empirischen Daten des ALLBUS 2006 abgedeckt, d.h. der Kurvenverlauf<br />

außerhalb dieser Linien ergibt sich rein aufgrund vorhergesagter Werte des geschätzten<br />

Modells. Mit diesem Kurvenverlauf wird die Hypo<strong>the</strong>se H3 klar bestätigt.<br />

Schließlich wird die Hypo<strong>the</strong>se H4 mit der Einwohnerzahl im Kontextmodell<br />

geprüft. Es ergibt sich ein disproportionaler signifikanter Zusammenhang zwischen<br />

der Einwohnerzahl und dem Kontakt zu Ausländern in der Nachbarschaft. Je größer<br />

der Wohnort ist, desto geringer ist die Kontaktwahrscheinlichkeit. Im Kontextmodell<br />

sinkt dieser Kontexteffekt auf 34,6%, wenn die Einwohnerzahl um eine<br />

St<strong>and</strong>ard abweichung zunimmt. Der abnehmende Effekt ist in Abbildung 5 (rechts)<br />

dargestellt. Regressionskoeffizient, Kontaktwahrscheinlichkeit und Kurvenverlauf<br />

weisen darauf hin, dass die Effektstärke der Einwohnerzahl im Vergleich mit den<br />

<strong>and</strong>eren Kontexteffekten eher moderat ausfällt. Dennoch wird die Hypo<strong>the</strong>se H4<br />

ebenfalls bestätigt.

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