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Vorlesung Sportbiologie - Sportsclinic Austria

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<strong>Sportbiologie</strong><br />

<strong>Vorlesung</strong> im Rahmen der Fussball Instruktorenausbildung (ÖFB-B Lizenz)<br />

12.-23. 09 2011<br />

Dr. Peter Gföller


Ablauf<br />

• 12.09.<br />

• Grundlagen<br />

• Herz- Kreislauf, Atmung, Verdauung<br />

• 13.09.<br />

• Bewegungsapparat<br />

• Muskulatur, Sehnen, Knorpel<br />

• 15.09.<br />

• Anatomie<br />

• 21.09.<br />

• Häufige Sportverletzungen<br />

• 22.09.<br />

• Doping, Erste Hilfe<br />

-2-


Literatur<br />

• <strong>Sportbiologie</strong>, J. Weineck, 10. Aufl. Spitta<br />

Verlag<br />

• Sportanatomie, J. Weineck, 18. Aufl. Spitta<br />

Verlag<br />

• Leistungsphysiologie, Tomasits; Haber,<br />

3.Aufl. Springer Verlag<br />

-3-


Quellen<br />

• <strong>Sportbiologie</strong>, J. Weineck, 10. Aufl. Spitta Verlag<br />

• Sportanatomie, J. Weineck, 18. Aufl. Spitta Verlag<br />

• <strong>Sportbiologie</strong>, Skriptum, BA F. Leibeserziehung,<br />

Lehrwarteausbildung<br />

• Sportverletzungen-Sportschäden, J. Grifka, Thieme<br />

Verlag<br />

• Leistungsphysiologie, Tomasits,Haber, Springer<br />

Verlag<br />

• Leitfaden zur medizinischen Trainingsberatung, P.<br />

Haber, Springer Verlag<br />

• Sportverletzungen, M. Engelhard, Elsevier Verlag<br />

-4-


Begriffe<br />

• <strong>Sportbiologie</strong><br />

– Bau und Funktion des Körpers<br />

• Anatomie<br />

• Physiologie<br />

– Trainingsprinzipien<br />

• Trainingslehre<br />

• Biomechanik<br />

– Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

• Sportmedizin<br />

• Sporttraumatologie/-orthopädie<br />

– Gesundheitsvorsorge, Prävention<br />

-5-


Begriffe<br />

• Anpassung:<br />

– Umstellung des Organismus auf innere und äußere<br />

Anforderungen<br />

• Erfolgen gesetzmäßig<br />

• Kennzeichen des Lebens (Evolution)<br />

• Sind reversibel<br />

– Morphologisch (Muskel,<br />

Herzvolumen,Kapillarisierung...)<br />

• Hypetrophie (Zellvergrößerung: Muskel)<br />

• Hyperplasie (Zellvermehrung: Blut)<br />

– Funktionell (Kapazitätsvergrößerung: Lunge, Herz)<br />

Israel,1983<br />

-6-


Begriffe<br />

• Übung (koordinativ)<br />

– Wiederholung von Bewegungsabläufen<br />

– Leistungssteigerung durch Koordination<br />

• Training (konditionell)<br />

– Wiederholung überschwelliger Muskelspannung<br />

– Anpassung zum Zwecke der Leistungssteigerung<br />

• Wettkampf (kompetitiv)<br />

– Muskuläre Beanspruchung im Grenzbereich<br />

– Gefahr der Überforderung<br />

Hollmann/Hettinger 2000<br />

-7-


Biologische Grundlagen<br />

• Zelle<br />

– Zellmembran<br />

– Zellflüssigkeit<br />

– Zelleinschlüsse<br />

• Mitochndrien<br />

• Endoplasmatisches Reticulum<br />

• Ribosomen<br />

– Zellkern<br />

-8-


Biologische Grundlagen<br />

• Atom<br />

• Molekül<br />

• Organellen<br />

• Zellen<br />

• Gewebe<br />

• Organe<br />

• Organsysteme<br />

• Organismus<br />

(Mensch: ca.100.000.000.000.000 Zellen)<br />

-9-


Zelle<br />

• Zellmembran<br />

– Durchlässig<br />

– Aktive und passive Transportsysteme<br />

– Hoch spezialisiert<br />

• Zellplasma<br />

– Grundsubstanz der Zelle<br />

– Proteinhaltig<br />

– Energiespeicher (Glykogen, Fett)<br />

-10-


Zelle<br />

• Zellkern<br />

– Sitz der Erbinformation (Gene)<br />

– Identische Verdopplung<br />

– Steuert Stoffwechselprozesse<br />

• Mitochondrien<br />

– Kraftwerke<br />

– Energie über Zitratzyklus und Atmungskette<br />

– Ausdauertraining: Zahl erhöht sich<br />

-11-


Biologische Grundlagen<br />

• Organsysteme<br />

– Herz Kreislaufsystem<br />

– Atmungssystem<br />

– Verdauungssystem<br />

– Harn und Geschlechtsorgane<br />

– Bewegungsapparat<br />

– Nervensystem<br />

– Sinnesorgane<br />

-12-


Herz-Kreislaufsystem<br />

• Aufgaben<br />

– Transport<br />

• O2, CO2, H2O, Mineralstoffe,<br />

Nährstoffe, Hormone, Zellen,<br />

Medikamente,<br />

Stoffwechselprodukteprodukte,<br />

Abwehr<br />

– Verbindung aller Organsysteme<br />

– Regulation<br />

• Temperatur, Wasserhaushalt<br />

– Gerinnung<br />

-13-


Herz-Kreislaufsystem<br />

• Körperkreislauf<br />

– O2 Transport in alle Körperteile<br />

– Aus linkem Herzteil<br />

– Hoher Druck<br />

• Lungenkreislauf<br />

– O2 Anreicherung des Blutes<br />

– Aus rechtem Herzteil<br />

– Niedriger Druck<br />

-14-


Herz-Kreislaufsystem<br />

• Herz<br />

– Faustgroß<br />

– 250-350 g<br />

– 500-800 ml<br />

• Linke und Rechte Herzhälfte<br />

• Herzklappen ermöglichen Blutstrom in eine<br />

Richtung<br />

• Herzmuskelzellen (hohe Mitochondriendichte)<br />

• Von Herzbeutel umgeben<br />

• Systole = Auswurfphase Diastole = Auffüllphase<br />

-15-


Herz-Kreislaufsystem<br />

• Sauerstoffversorgung<br />

– Herzkranzgefäße<br />

• Direkt aus Aorta<br />

• Herz verbraucht 8% der Sauerstoffmenge<br />

• Endarterien (Herzinfarkt)<br />

• Erregungsleitung<br />

– Automatie (Erregung entsteht im Herzen<br />

selbst)<br />

– Herz-Kreislaufzentrum (Stammhirn)<br />

-16-


Herz-Kreislaufsystem<br />

• Kenngrößen<br />

– Herzfrequenz (60-80/min)<br />

• Schläge in der Minute<br />

• Bei Belastung <br />

(200/min)<br />

– Schlagvolumen (70ml)<br />

• Menge Blut die bei einer Kontraktion ausgeworfen wird<br />

• Bei Belastung <br />

– Herzminutenvolumen (5l/min)<br />

• Menge Blut die pro Zeiteinheit ausgeworfen wird<br />

• Herzfrequenz X Schlagvolumen<br />

• Leistungsentscheidend!<br />

-17-


Herz-Kreislaufsystem<br />

• Anpassung des Herzens an sportliches Training<br />

– Herzvergrößerung<br />

• Hypertrophie<br />

• Dilatation<br />

• Sportlerherz<br />

– Doppelt so groß wie normales Herz<br />

– Bildet sich wieder zurück<br />

– Durchblutungsverbesserung<br />

– Funktionelle Veränderungen<br />

• Schlagvolumen<br />

• Herzminutenvolumen<br />

• Max. O2 Aufnahme<br />

• Herzfrequenz<br />

-18-


Herz-Kreislaufsystem<br />

• EKG<br />

– Ableitung elektrischer Veränderungen<br />

während Herzmuskelaktion<br />

• Ergometrie<br />

– EKG unter definierter Belastung<br />

• + 50W alle 3min;<br />

• + Laktatmessung<br />

• + Messung der Atmung = Spiroergometrie<br />

– Grundlage für strukturiertes Training<br />

-19-


Gefäßsystem<br />

• Körperkreislsauf<br />

• Arterien<br />

– sauerstoffreiches Blut<br />

– CO2 arm<br />

• Venen<br />

– sauerstoffarmes Blut<br />

– CO2 reich<br />

• Lungenkreislauf<br />

• Arterien<br />

– sauerstoffarmes Blut<br />

– CO2 reich<br />

• Venen:<br />

– sauerstoffreiches Blut<br />

– CO2 arm<br />

-20-


Gefäßsystem<br />

• Arterien, Arteriolen<br />

– Muskulatur (Durchblutungsregulation)<br />

– Elastisch, Windbeutelfunktion (gleichmäßiger<br />

Blutfluss)<br />

• Kapillaren (100.000 km)<br />

– dünnwandig<br />

• Gasaustausch O2 CO2<br />

• Nährstoffversorgung,Elektrolytaustausch<br />

• Wasseraustausch<br />

• Venen<br />

– Klappen<br />

– Blutreservoir (50% des Blutvolumens)<br />

-21-


Gefäßsystem<br />

• Einfluss von Training<br />

– Gefäßwandelastizität<br />

– Öffnung bzw. Neubildung von Kapillaren<br />

– Bildung von Kollateralen<br />

– Verbesserte Blutverteilung im Muskel<br />

-22-


Blut<br />

• Aufgaben (5l)<br />

– Transport<br />

–Gas<br />

– Nährstoffe<br />

– Stoffwechselprodukte<br />

– Hormone, Vitamine<br />

– Wasser, Elektrolyte<br />

–Wärme<br />

– Pufferfunktion (pH-Wert)<br />

– Abwehrfunktion<br />

-23-


Blut<br />

• Zusammensetzung<br />

– Plasma (55%)<br />

• Wasser 90%<br />

• Proteine 8%<br />

» Regelung des Wasserhaushaltes<br />

» Vehikelfunktion für Hormone und Enzyme<br />

» Eiweißspender<br />

» Gerinnung (Fibrinogen)<br />

» Abwehrfunktion (Immunglobuline)<br />

• Mineralstoffe, Nährstoffe....<br />

– Feste Bestandteile (45%)<br />

-24-


Blut<br />

• Blutzellen<br />

– Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)<br />

– Transportieren Sauerstoff (Hämoglobin, Eisen)<br />

– Tranportieren Kohlensäure<br />

– Weiße Blutkörperchen<br />

– Abwehrfunktion<br />

– Blutplättchen<br />

– Gerinnung<br />

-25-


Blut<br />

• Anpassung an sportliches Training<br />

– Blutvolumen<br />

– Erythrozytenzahl (Sauerstofftransportkapazität)<br />

• Höhentraining<br />

– Weniger pO2<br />

– Mehr Erythrozyten werden gebildet<br />

– Transportkapazität<br />

– Enzymaktivitäten<br />

– Leistung<br />

-26-


Biologische Grundlagen<br />

• Organsysteme<br />

– Herz Kreislaufsystem<br />

– Atmungssystem<br />

– Verdauungssystem<br />

– Harn und Geschlechtsorgane<br />

– Bewegungsapparat<br />

– Nervensystem<br />

– Sinnesorgane<br />

-27-


Atmungssystem<br />

• Aufgaben<br />

– Gasaustausch<br />

• Ventilationsleistung 10.000-30.000 l Luft<br />

• Zum Abbau der Nährstoffe in verwertbare Energie (ATP)<br />

benötigt der Mensch Sauerstoff<br />

• Äußere Atmung<br />

– Aufnahme von O2 und Abgabe von CO2 in der Lunge<br />

• Innere Atmung<br />

– Aufnahme des Sauerstoffs ins Gewebe und Abgabe<br />

Von Kohlensäure ans Blut<br />

-28-


Atmungssystem<br />

• Aufbau<br />

– Obere Atemwege<br />

• Nase, Rachen, Mund<br />

– Anfeuchtung, Erwärmung, Reinigung der Luft<br />

• Kehlkopf<br />

– Stimmbildung, schlucken<br />

– Untere Atemwege<br />

• Luftröhre<br />

CO2<br />

• Bronchien (Verzweigungen)<br />

• Lungenbläschen<br />

– Gasaustausch,<br />

» Passiver physikalischer Vorgang<br />

– In Ruhe nur zu 10% genutzt<br />

-29-<br />

O2


Atmungssystem<br />

• Atemmechanik<br />

– Atmung erfolgt durch Volumenänderung des<br />

Brustraumes<br />

• Einatmung<br />

–aktiv<br />

– Senkung des Zwerchfelles<br />

– Anheben der Rippen<br />

• Ausatmung<br />

– passiv<br />

– Elastizität der Lunge<br />

-30-


Atmungssystem<br />

• Atemmuskulatur<br />

– Brustatmung<br />

• Zwischenrippenmuskeln<br />

• Brustkorbdurchmesser<br />

– Bauchatmung<br />

• Zwerchfell<br />

• Brustkorbhöhe<br />

– Hilfsmuskulatur<br />

• Einatmung<br />

– Brustmuskeln, Kopfwendemuskulatur<br />

• Ausatmung<br />

– Bauchmuskulatur (Bauchpresse)<br />

-31-


Lungenfunktion<br />

• Residualvolumen (RV) 1,2l<br />

• Luftvolumen, das auch bei tiefer Ausatmung noch in der<br />

Lunge verbleibt<br />

• Vitalkapazität (VK) 4l<br />

• Luftvolumen, das nach maximaler Einatmung ausgeatmet<br />

werden kann (AZV+IRV+ERV)<br />

• Totalkapazität (TK) 5,2l<br />

• Größtmöglicher Luftgehalt der Lunge (VK+RV)<br />

• Totraum 150ml<br />

• Luftwegvolumen, das nicht am Gasaustausch teilnimmt<br />

-33-


Lungenfunktion<br />

-34-


Atmungssystem<br />

• Anpassung an sportliches Training<br />

– Kurzfristig<br />

• Durchblutung (Perfusion) <br />

• Diffusion <br />

• Ventilation <br />

– Atenfrequenz <br />

– Atemzugvolumen (günstig)<br />

– Langfristig<br />

• Lungenvolumen<br />

• Vitalkapazität<br />

• Atemmuskulatur <br />

Atmungssystem nicht limitierend für Ausdauerleistung<br />

-35-


Biologische Grundlagen<br />

• Organsysteme<br />

– Herz Kreislaufsystem<br />

– Atmungssystem<br />

– Verdauungssystem<br />

– Harn und Geschlechtsorgane<br />

– Bewegungsapparat<br />

– Nervensystem<br />

– Sinnesorgane<br />

-36-


Harnsystem<br />

• Nieren<br />

– Gut durchblutet<br />

– Wichtigstes Ausscheideorgan<br />

• Wasser (abhängig von Trinkmenge)<br />

• Stoffwechselprodukte<br />

• Medikamente (Dopingsubstanzen)<br />

• Gifte<br />

– Regulation des<br />

• Wasserhaushaltes<br />

• Mineralhaushaltes<br />

• Säure - Basenhaushaltes<br />

-37-


Harnsystem<br />

• Wasser<br />

– Mensch 60% Wasser<br />

– Täglich ca. 2,5l Verlust (Harn, Atmung, Haut...)<br />

– Ab 2l Wasserverlust Leistung<br />

– Fußballer verliert bis 1,5l/h<br />

– Elektrolytgetränke bei sehr hohem Verlust (Mg, K)<br />

– Achtung: Hyponatriämie (Todesfälle)<br />

– Körper kann nur ca. 500 ml/h verarbeiten<br />

– Gewichtskontrollen<br />

-38-


Biologische Grundlagen<br />

• Organsysteme<br />

– Herz Kreislaufsystem<br />

– Atmungssystem<br />

– Verdauungssystem<br />

– Harn und Geschlechtsorgane<br />

– Bewegungsapparat<br />

– Nervensystem<br />

– Sinnesorgane<br />

-39-


Verdauungssystem<br />

• Aufgabe:<br />

– Aufnahme, Verarbeitung, Ausscheidung<br />

• Magen-Darmtrakt:<br />

– Aufschlüsselung und Aufnahme der<br />

Nahrungsbestandteile<br />

– Ausscheidung (Ballaststoffe, Gifte, etc.)<br />

• Leber<br />

• Erhält das Blut aus Darmtrakt (Pfortader)<br />

• Verteilung der Nährstoffe im Körper<br />

• Speicherung (Glykogen)<br />

• Ausscheidung von Stoffwechselprodukten etc.<br />

-40-


Verdauungssystem<br />

• Nährstoffe<br />

– Kohlehydrate<br />

– Fette<br />

–Eiweiße<br />

– Vitamine<br />

– Mineralstoffe<br />

-41-


Verdauungssystem<br />

• Nährstoffe<br />

– Kohlehydrate 60%<br />

• Bestehen aus Ketten von Zuckern<br />

• Glykogen als Speicherform (300g Muskel, 100g Leber)<br />

• Je höher die Belastung, desto eher KHverbrennung<br />

– Fette 25%<br />

• Speicherform der Nahrung<br />

• Müssen erst aufwendig gespalten werden<br />

• Bei niedriger Belastung Fettverbrennung (Ausdauersport)<br />

• Unentbehrlich (essentielle Fettsäuren), Vitamine<br />

-42-


Verdauungssystem<br />

– Eiweiße 15% (= Protein)<br />

• Aufbau von Zell-und Gewebsubstanz<br />

• Bestehen aus Aminosäuren<br />

• Lebenswichtige (essentielle) Aminosäuren<br />

• 1g/kg/Tag<br />

– Vitamine<br />

• Organische Verbindungen die der Körper nicht selbst<br />

herstellen kann<br />

• Verlust durch Abbau muss ständig ersetzt werden<br />

– Mineralstoffe, Spurenelemente<br />

• Anorganische, lebensnotwendige Substanzen<br />

• Na, Ca, K, Mg....; Fe, Cu, J, Se.....<br />

-43-


Energiegewinnung<br />

• Pflanzen:<br />

– Photosynthese<br />

• Speichern Strahlungsenergie der Sonne als ATP (Adenosin-<br />

Tri-Phosphat)<br />

• Synthese von Kohlehydraten aus CO2 und H2O<br />

• Stärke ist Speicherform<br />

• Auch Aminosäuren und Fette werden gebildet<br />

– Nährstoffe enthalten Bindungsenergie<br />

• Umkehr der Photosynthese<br />

– Kohlehydrate+O2 > CO2+H2O+Energie<br />

– = Oxidation, Verbrennung<br />

-44-


Energiebereitstellung<br />

• ATP (Adenosintriphosphat) ist chemischer<br />

Energiespeicher (vgl. gespannte Feder)<br />

• Durch Abspaltung von Phosphorsäure wird Energie<br />

frei (Bindungsenergie aus Atombindung)<br />

(ATP=ADP+P+E)<br />

• ATP muss ständig neu gebildet werden<br />

• Energiespeicher: Kreatinphosphat<br />

(KP+ADP=Kreatin+ATP)<br />

• Oxidation (Verbrennung) von Kohlenstoffketten zu<br />

CO2 und H2O liefert Energie dazu (Mitochondrien)<br />

-45-


Energiegewinnung<br />

• Anaerob (ohne Sauerstoff)<br />

– Alaktazid (ATP und K)<br />

• Spaltung von ATP in ADP und P<br />

• Resynthese des ATP aus Kreatinphosphat und ADP<br />

• Für die ersten 5-7 Sekunden<br />

– Laktazid<br />

• Anaerobe Glykolyse<br />

• Glukose > 2ATP + Milchsäure (Laktat)<br />

• Mit steigendem Laktatwert sinkt Glykolyse (Enzymhemmung)<br />

• Aerob (unter Sauerstoffverbrauch)<br />

• Oxidative Verbrennung (Glukose, Fette, Eiweiße)<br />

• Glukose >ATP+CO2+H2O<br />

• Ab 1 Minute Belastung<br />

-46-


Energiegewinnung<br />

100<br />

%-Anteil an<br />

Energiebereitstellung<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

ATP<br />

KP<br />

anaerob<br />

aerob<br />

0<br />

0 1 2 3 6 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100110120<br />

Belastungsdauer (s<br />

-47-


Energiegewinnung<br />

-48-


Energiegewinnung<br />

• Laktat (Milchsäure)<br />

• Fällt bei der Glukosespaltung ohne Sauerstoff an<br />

• Enthält noch Bindungsenergie (nur von Herzmuskel nutzbar)<br />

• Laktatanstieg > Übersäuerung > Soffwechselstop<br />

• Abbau unter Sauerstoffverbrauch (Sauerstoffschuld)<br />

• Leichte Bewegung (Auslaufen) fördert Abbau<br />

• Aerobe Schwelle 2mmol/l<br />

• Wichtig für Grundlagenausdauer<br />

• Übergang zwischen Fett- und KH-Verbrennung<br />

• Anaerobe Schwelle 4mmol/l<br />

• Maximale aerobe Ausdauer (ohne Sauerstoffschuld)<br />

• Übergang aerober- anaerober KH- Abbau<br />

-49-


Energiegewinnung<br />

• Fettsäurenoxidation<br />

– Bei „niedriger“ Belastung (40% VO2max.) und<br />

zunehmender Dauer<br />

– Anstieg von 30-40% auf 60-70% an<br />

Energiebereitstellung<br />

– Belastungsintensität kann lange gehalten werden<br />

(Marathon, Triathlon, Ultrawettkämpfe)<br />

– Bei höherer Belastungsintensität wieder mehr<br />

Glukoseabbau<br />

– Durch Training kann Anteil der Fettverbrennung<br />

erhöht werden (Belastung kann länger durchgehalten<br />

werden<br />

-50-


Energiegewinnung<br />

• Durch Training Rechtsverschiebung der Laktat Leistungskurve<br />

30<br />

25<br />

20<br />

Laktat<br />

15<br />

untrainiert<br />

trainiert<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Leistung<br />

-51-


Biologische Grundlagen<br />

• Organsysteme<br />

– Herz Kreislaufsystem<br />

– Atmungssystem<br />

– Verdauungssystem<br />

– Harn und Geschlechtsorgane<br />

– Bewegungsapparat<br />

– Nervensystem<br />

– Sinnesorgane<br />

-52-


Bewegungsapparat<br />

• Aktiver<br />

– Muskeln<br />

– Sehnen<br />

– Sehnenscheiden<br />

– Schleimbeutel<br />

• Passiver<br />

– Knochen<br />

– Knorpel<br />

– Gelenke<br />

– Bänder<br />

-53-


Muskulatur<br />

• Aufgaben<br />

– Körperhaltung (statisch)<br />

– Bewegung (dynamisch)<br />

– Muskelpumpe (Bein)<br />

– Wärmehaushalt (Zittern)<br />

– Aussehen (40% des Körpers)<br />

– Schutz<br />

• Bauchdecke<br />

• Stabilisierung (Gelenke)<br />

-54-


Muskulatur<br />

• Muskel<br />

• Muskelfaserbündel + Faszien + Sehnen<br />

• Immer mehrere Muskeln an Bewegung beteiligt<br />

• Agonisten (Hauptbewegungsmuskel)<br />

• Antagonisten (gegensätzliche Bewegung)<br />

• Synergisten (Mitwirkung bei Bewegung)<br />

• Max. 40% der Muskelfasern kontrahiert<br />

– Bei Stromunfall 100% (Zerreißung möglich)<br />

• Muskel besitzt Grundspannung (Tonus)<br />

-55-


Muskelfaser<br />

•bis 18 cm lang und 50 -100 Mikrometer dick<br />

•besteht aus 100 bis mehreren 1000 parallelen Myofibrillen<br />

•Fibrillen bestehen aus Filamenten (Eiweißketten)<br />

–Aktin: dünn<br />

–Myosin: dick, besitzen Köpfchen<br />

–ein Myosinfilament wird von 6 Aktinfilamenten umgeben<br />

–liegen streng parallel -> Querstreifung<br />

•Filamente ermöglichen KONTRAKTION<br />

•Z-Scheiben verbinden mehrere Myofibrillen zu Sarkomeren<br />

-56-


Muskulatur<br />

-57-


Muskulatur<br />

• Glatte Muskulatur<br />

• Darmwand, Gefäßwand<br />

• langanhaltende Kontraktion, unwillkürlich<br />

• Quergestreifte Muskulatur<br />

– Skelettmuskulatur<br />

– Herzmuskulatur<br />

-58-


Muskulatur<br />

• Kontraktionsarten<br />

– isometrisch: Haltearbeit<br />

– konzentrisch: Verkürzung<br />

– exzentrisch: Dehnung<br />

• Funktion<br />

– Agonisten<br />

– Antagonisten<br />

– Synergisten<br />

-59-


Muskulatur<br />

• Nervenfaser leitet Impuls zu Muskel<br />

• Motorische Endplatte überträgt Reiz<br />

(Azetylcholin)<br />

-60-


Muskulatur<br />

• Kalzium Strömt zwischen die Fibrillen<br />

• Bindungsstelle für Myosinköpfe wird freigegeben<br />

• aktiviert ATPase (Enzym) -> Energie<br />

• aktiviert Muskelphosphorylase (Enzym) -><br />

Glukosefreisetzung<br />

• Entfernung von Kalzium (aktiv) führt zu Blockade<br />

der Bindungsstelle am Aktin -> ENTSPANNUNG<br />

• Reiz stark genug -> Kontraktion (alles oder nichts)<br />

der gesamten Faser<br />

• je mehr Muskelfasern gereizt werden desto kräftiger<br />

die Kontraktion (Rekrutierung)<br />

-61-


Muskelkontraktion<br />

• Myosinköpfe binden an Aktinfilament<br />

• Kippbewegung des Halsbereiches<br />

– bis zu 50x in der Sekunde<br />

– Verkürzung des Sarkomers um 50 Micrometer<br />

• Lösung des Kopfes und Streckung des Halses<br />

• Gesamtkontraktion ist Folge der Verkürzung<br />

unzähliger hintereinandergeschalteter Sarkomere<br />

durch Ineinandergleiten der Aktin- und<br />

Myosinfilamente<br />

-62-


Muskulatur<br />

-63-


Muskelfasertypen<br />

• ST-Faser (Typ I)<br />

• Slow twitch - langsam zuckend<br />

• Rote Fasern<br />

• Ausdauernd<br />

• Besser durchblutet<br />

• FT-Faser (Typ II)<br />

• Fast twich - schnell zuckend<br />

• Weiße Fasern<br />

• Ermüden schnell, kräftig<br />

• Verteilung genetisch festgelegt<br />

• Normalerweise 50:50 (Carl Lewis 90:10)<br />

• Übergang FT in ST möglich (nicht umgekehrt)<br />

-64-


Muskulatur<br />

• Mitochondrien:<br />

– Ausdauertraining<br />

• Anzahl erhöht sich<br />

• Größenzunahme<br />

• Innere Struktur verändert sich<br />

• 8-10% Mitochondriengehalt<br />

– Krafttraining<br />

• Abnahme des Mitochondriengehaltes<br />

• Zahl und Durchmesser der Myofibrillen nimmt zu<br />

• 2% Mitochondriengehalt<br />

-65-


Muskulatur<br />

• Ursprung<br />

– Körpernahe<br />

• Ansatz<br />

– Körperfern<br />

• Fixpunkt<br />

– Unbewegter Skelettteil (meist Ursprung)<br />

• Mobiler Punkt<br />

– Bewegter Skelettteil<br />

-66-


Muskulatur<br />

• Muskeltypen<br />

– Faserverlauf<br />

• Parallelfasrig<br />

• Gefiedert<br />

–Einfach<br />

– Doppelt<br />

– Mehrfach<br />

–Form<br />

• Platt<br />

• Spindelförmig<br />

• Mehrköpfig<br />

• Mehrbäuchig<br />

• Ringförmig<br />

-67-


Muskulatur<br />

• Muskelkater<br />

– Mikroverletzungen im Bereich der Z-Streifen der<br />

Muskulatur<br />

– V.a. exzentrische Belastung (bergabgehen)<br />

– Entzündungsreaktion<br />

– Heilungsphase (Ruhe!)<br />

• Wärmebehandlung<br />

– Vorbeugung<br />

• Aufwärmen<br />

• Dehnen<br />

• Massage<br />

-68-


Muskulatur<br />

• Muskelkrampf<br />

– Vielfältige Ursachen<br />

• Elektrolytstörung (Wasser und Salzverlust)<br />

• Medikamente (Pille, Kreatin, Steroide)<br />

• Nervenerkrankungen<br />

• Orthopädische Gründe (Beinlängendifferenz...)<br />

– Therapie<br />

• Sanfte Dehnung<br />

• Ursachenbekämpfung<br />

-69-


Bewegungsapparat<br />

• Aktiver<br />

– Muskeln<br />

– Sehnen<br />

– Sehnenscheiden<br />

– Schleimbeutel<br />

• Passiver<br />

– Knochen<br />

– Knorpel<br />

– Gelenke<br />

– Bänder<br />

-70-


Sehnen<br />

• Übertragung der Muskelkräfte auf Knochen<br />

• Aus Kollagenfasern<br />

– In Bündeln zusammengefasst<br />

– Kaum Zellen<br />

• Schlechte Durchblutung<br />

– Langsame Heilung<br />

• Befestigung am Muskel<br />

– Tiefe Einstülpungen in Muskel<br />

• Befestigung am Knochen<br />

– Tiefe Verzahnung der Kolagenbündel im Knochen<br />

-71-


Sehnen<br />

• Anpassung an Belastung<br />

– Querschnittserhöhung<br />

• Zug und Rißfestigkeit erhöht<br />

– Vermehrung der Kollagenfasern<br />

– Durch Sehnendehnung Ausschüttung von<br />

Wachstumsfaktoren<br />

– Bei Überlastung Verknöcherung<br />

• Anabole Steroide<br />

– Zu schnelles Muskelwachstum<br />

• Kortison<br />

– Abbauende (katabole) Wirkung an Sehnen<br />

-72-


Bewegungsapparat<br />

• Aktiver<br />

– Muskeln<br />

– Sehnen<br />

– Sehnenscheiden<br />

– Schleimbeutel<br />

• Passiver<br />

– Knochen<br />

– Knorpel<br />

– Gelenke<br />

– Bänder<br />

-73-


Sehnenscheiden<br />

– Ermöglichen reibungsloses Gleiten<br />

– Fixieren die Sehne am Knochen<br />

• Verhindern Abheben<br />

– Außen kräftige Fasern<br />

– Innen zarte Haut<br />

– Bei Überlastung Entzündung<br />

• Bewegung schmerzt<br />

• Reiben spürbar<br />

-74-


Schleimbeutel<br />

• Flüssigkeitsgefüllte Säcke<br />

• Ermöglichen reibungsfreies<br />

Gleiten von Muskeln, sehnen<br />

oder Haut über<br />

Knochenvorsprüngen<br />

• Bei Überlastung Entzündung<br />

– Schmerzen, Rötung, Schwellung<br />

• Bei Trauma Einblutung<br />

– Punktion<br />

-75-


Bewegungsapparat<br />

• Aktiver<br />

– Muskeln<br />

– Sehnen<br />

– Sehnenscheiden<br />

– Schleimbeutel<br />

• Passiver<br />

– Knochen<br />

– Knorpel<br />

– Gelenke<br />

– Bänder<br />

-76-


Knochen<br />

• Gerüst<br />

• Schutzfunktion<br />

• Besteht aus<br />

– Osteozyten (Knochenzellen)<br />

• Osteoblasten (Aufbau)<br />

• Osteoklasten (Abbau)<br />

• Bis ca 30a Aufbau (Spitzenknochenmasse), ab 50 Abbau<br />

– Extrazellulärmatrix<br />

• Calciumphosphat 70%<br />

• Kollagenfasern 30%<br />

• Knochen lebt!!! Anpassungsfähig!!!!<br />

-77-


Knochen<br />

• Aufbau<br />

– Epiphyse<br />

• Gelenkenden<br />

• Tragen Knorpelüberzug<br />

• Innen Knochenbälkchen<br />

– Diaphyse<br />

• Schaft<br />

• Rohr aus Dicker Knochensubstanz (Compacta)<br />

• Innen Knochenmark<br />

– Epiphysenfuge<br />

• Knorpelschicht ermöglicht Längenwachstum<br />

• Empfindlich bei Verletzungen, Fehlwachstum<br />

-78-


Knochen<br />

• Entwicklung<br />

– Direkte Knochenbildung<br />

• Osteoblasten bilden Grundsubstanz und Kollagen<br />

• Einlagerung von Kalksalzen<br />

– Indirekte Knochenbildung<br />

• Zuerst knorpeliges Modell<br />

• Dieses verkalkt ringförmig<br />

• Längenwachstum in den Wachstumsfugen<br />

• Dickenwachstum durch Beinhaut ermöglicht<br />

• Häufigere Form<br />

-79-


Knochen<br />

• Wirbelsäule 26<br />

• Schädel 8<br />

• Gesicht 14<br />

• Gehörknöchelchen 6<br />

• Rippen, Brustbein 26<br />

• Obere Extremität 64<br />

• Untere Extremität 62<br />

• Gesamt 206<br />

Nigg 1998<br />

-80-


Knochen<br />

• Röhrenknochen<br />

– Oberarm, Oberschenkel....<br />

– Hebelsystem zur Übertragung der Muskelkräfte<br />

• Kurze Knochen<br />

– Mittelhand, Mittelfuß<br />

– Stützfunktion<br />

• Flache Knochen<br />

– Brustbein, Schädel, Rippen<br />

– Schutzfunktion<br />

• Unregelmäßige Knochen<br />

– Sitzbein, Unterkiefer<br />

-81-


Knochenhaut<br />

• Periost<br />

• Aus Kollagenfasern<br />

• Gefäß und Nervenreich<br />

• Ernährung<br />

• Schmerzempfindung<br />

• Dickenwachstum<br />

• Bruchheilung<br />

-82-


Knochenbruch<br />

• Fehlstellung, Krepitation, abnorme Beweglichkeit<br />

• Ruhigstellung<br />

–Gips<br />

• Natürliche Bruchheilung<br />

• Hämatom>Bindegewebe>Knorpelgewebe>Verknöcherung<br />

(Callus)>Umbau in Lamellenknochen<br />

– Operation<br />

• Platten, Schrauben, Marknägel<br />

• Direkte Heilung durch Gefäßeinsprossung<br />

-83-


Knochen<br />

• Anpassung an Belastung<br />

– Verdickung<br />

– Umbau entlang Belastungszonen<br />

– Bei Entlastung Knochenschwund<br />

• Schnelle Wiederherstellung der<br />

Belastungsfähigkeit<br />

-84-


Bewegungsapparat<br />

• Aktiver<br />

– Muskeln<br />

– Sehnen<br />

– Sehnenscheiden<br />

– Schleimbeutel<br />

• Passiver<br />

– Knochen<br />

– Knorpel<br />

– Gelenke<br />

– Bänder<br />

-85-


Knorpel<br />

• Hohe Druck- und Zugfestigkeit<br />

• Elastisch verformbar<br />

• Resistent gegen Scherkräfte<br />

• Besteht aus<br />

– Knorpelzellen (Chondrozyten)<br />

– Grundsubstanz (Interzellularsubstanz)<br />

• Keine Nerven oder Gefäße<br />

– Ernährung über Gelenkflüssigkeit<br />

– Geringe Regenerationsfähigkeit<br />

• Bei Belastung Vermehrung des<br />

Kollagenfaseranteiles / Grundsubstanz<br />

-86-


Knorpel<br />

• Faserknorpel<br />

– Dichtes kollagenes Bindegewebe<br />

– Bandscheiben, Menisken<br />

• Gelenksknorpel<br />

– Viel Grundsubstanz, Spezieller Aufbau<br />

– Gelenksknorpel, Luftröhre<br />

– Verteilt Kräfte, verringert Belastung<br />

– Chronische Überlastung führt zu Arthrose<br />

• Elastischer Knorpel<br />

– Zusätzlich elastische Fasern<br />

– Ohrmuschel, Nase<br />

-87-


Bewegungsapparat<br />

• Aktiver<br />

– Muskeln<br />

– Sehnen<br />

– Sehnenscheiden<br />

– Schleimbeutel<br />

• Passiver<br />

– Knochen<br />

– Knorpel<br />

– Gelenke<br />

– Bänder<br />

-88-


Gelenke<br />

• Gelenkspalt<br />

– Gelenksflüssigkeit<br />

• Gelenksflächen<br />

– Gelenksknorpel<br />

• Gelenkspfanne<br />

• Gelenkskopf<br />

• Gelenkskapsel<br />

– Gelenksinnenhaut (Synovia)<br />

• Knorpelernährung<br />

• Schmierung, Stoßdämpfung<br />

• Bandapparat<br />

-89-


Gelenke<br />

• Einachsige<br />

– Scharniergelenk (Finger)<br />

– Drehgelenk (prox. Radioulnargelenk)<br />

• Zweiachsige<br />

– Eigelenk (Handgelenk)<br />

– Sattelgelenk (Daumensattelgelenk)<br />

• Dreiachsige<br />

– Kugelgelenk (Schultergelenk)<br />

– Nussgelenk (Hüftgelenk)<br />

-90-


Gelenke<br />

• Bewegungen<br />

– Drehbewegung (Rotation)<br />

• Außenrotation<br />

• Innenrotation<br />

– Beugen (Flexion) - Strecken (Extension)<br />

• Vorführen (Anteversion) - Rückführen<br />

(Retroversion)<br />

– Abspreizen (Abduktion) - Heranführen<br />

(Adduktion)<br />

-91-


Gelenke<br />

• Beweglichkeit<br />

– Knochenhemmung<br />

• Nicht beeinflussbar<br />

– Bandhemmung<br />

• Gering beeinflussbar<br />

– Muskelhemmung<br />

• Durch Dehnung Verbesserbar<br />

• Belastbarkeit<br />

– Nicht verbesserbar<br />

– Stabilisation und Schutz durch Muskulatur<br />

– Systematisches Aufbautraining (Jahre!)<br />

– Gelenke im Hochleistungssport am Rande ihrer<br />

Belastbarkeit<br />

-92-


Gelenke<br />

• Meniskus<br />

–Knie<br />

– Verbessert Druckverteilung<br />

• Diskus Artikularis<br />

– Handgelenk, Kiefergelenk<br />

– Gleicht Inkongruenz der Gelenkflächen aus<br />

• Labrum (Gelenkslippe)<br />

– Hüfte und Schulter<br />

– Vergrößern Gelenkfläche<br />

– Stabilität<br />

-93-


Bandapparat<br />

• Ähnlicher Aufbau wie Sehnen<br />

– Straffes Bindegewebe<br />

– Mehr elastische Fasern<br />

• Verstärken Gelenkskapsel<br />

• Statische Verstrebungen übernehmen Haltearbeit<br />

• Sichern und hemmen Gelenke<br />

• Schlechte Durchblutung<br />

• Sehr hohe funktionelle Beanspruchung<br />

• Regelmäßiges Training erhöht Festigkeit<br />

• Muskuläre Stabilisierung entlastet Bandapparat<br />

-94-


Biologische Grundlagen<br />

• Organsysteme<br />

– Herz Kreislaufsystem<br />

– Atmungssystem<br />

– Verdauungssystem<br />

– Harn und Geschlechtsorgane<br />

– Bewegungsapparat<br />

– Nervensystem<br />

– Sinnesorgane<br />

-95-


Nervensystem<br />

• Verarbeitung und Beantwortung von Reizen<br />

– Animalisches Nervensystem<br />

• Bewusst, Umweltkontakt<br />

• Sinnesorgane melden Reiz (sensibles NS), afferente Bahn<br />

• muskuläre Antwort (motorisches NS), efferente Bahn<br />

• Steuerung der Organsysteme<br />

– Vegetatives Nervensystem<br />

• Unbewusst<br />

• Regelt Stoffwechsel,Verdauung, Kreislauf....<br />

• Sympathikus (Antreiber, Leistung)<br />

– Blutdruck, Herzfrequenz, Verdauung<br />

• Parasympathikus (Ruhe, Regeneration)<br />

-96-


Nervensystem<br />

• Nervenzelle<br />

Nicht mehr teilungsfähig!<br />

– Zellkörper (graue Substanz)<br />

– Dendriten<br />

• Kontakt zu anderen Nervenzellen<br />

– Neurit (Axon, Zellfortsatz)<br />

• Weiterleitung eines Reizes über lange Strecke<br />

• Am Ende Synapse<br />

– Überträgerstoff wird freigegeben<br />

– Erregung am Erfolgsorgan (Muskel)<br />

• Von Isolierschicht (Schwannschen Zellen) umgeben<br />

– Je dicker, desto schneller Reizleitung<br />

• Nerv ist Bündel von Neuriten<br />

-97-


Nervensystem<br />

• Gehirn<br />

– Schaltzentrale<br />

• Rückenmark<br />

– Aufsteigende Nervenbahnen<br />

• Druck, Berührung, Schmerz, Temperatur<br />

• Bewusste Tiefensensibilität (Gelenkstellung...)<br />

• Unbewusste Tiefensensibilität (Propriozeption)<br />

– Absteigende Nervenbahnen<br />

• Pyramidenbahn<br />

– Willkür- und Feinmotorik<br />

• Extrapyramidale Bahn<br />

– Unwillkürliche Motorik (Haltung, Automatismen)<br />

-98-


Nervensystem<br />

• Reflexbogen<br />

– Reizbeantwortung im Rückenmark<br />

– Umgehung des Gehirns >>> Schnell<br />

• Eigenreflex (monosynaptisch)<br />

– Reiz und Antwort im gleichen Organ<br />

» Sehnenreflexe<br />

• Fremdreflex (polysynaptisch)<br />

– Reiz und Antwort in verschiedenen Organen<br />

» Heiße Herdplatte<br />

– Propriozeptive Reflexe<br />

• Bewegungskoordination<br />

• Feinabstimmung<br />

-99-


Nervensystem<br />

• Zentrales Nervensystem (ZNS)<br />

– Zellkörper<br />

• Gehirn<br />

• Rückenmark<br />

• Peripheres Nervensystem (PNS)<br />

– Nervenfortsätze (bis 1m)<br />

• Innere Organe<br />

• Muskulatur<br />

- 100 -


Nervensystem<br />

• Rückenmark<br />

- 101 -


Skelett<br />

• Über 200 Knochen<br />

- 102 -


Skelett<br />

• Rumpf<br />

– Wirbelsäule<br />

– Brustkorb<br />

– Schutz der Organe<br />

– Dreh- und Angelpunkt für Extremitäten<br />

- 103 -


Rumpf<br />

– Wirbelsäule<br />

• 7 Hals<br />

• 12 Brust<br />

• 5 Lenden<br />

• 5 Kreuzbein<br />

• 4-5 Steissbeinwirbel<br />

- 104 -


Rumpf<br />

• Wirbelkörper<br />

– Grundsätzlich gleich aufgebaut<br />

• Körper<br />

• Dorn- und Querfortsatz<br />

• Wirbelbogen<br />

• Gelenkflächen<br />

– Sonderformen<br />

• Atlas, 1. Halswirbel<br />

• Axis, 2. Halswirbel<br />

- 105 -


Rumpf<br />

• Bandapparat Wirbelsäule<br />

– Stabilisieren<br />

– Bestimmen Beweglichkeit<br />

• Bandscheiben<br />

– Faserring<br />

– Gallertkern<br />

• Vorfall (Prolaps)<br />

– Gallertkern drückt auf Nervenstrang<br />

- 106 -


Rumpf<br />

• Erkrankungen der Wirbelsäule<br />

– Skoliose<br />

– Wirbelgleiten (Spondylose, -listhese)<br />

– Morbus Scheuermann<br />

– Rundrücken<br />

- 107 -


LWS<br />

• Spondylolyse<br />

6% der Bevölkerung<br />

50% der Rückenbeschwerden bei<br />

Sportlern<br />

Traumatische Genese<br />

Ermüdungsfraktur?<br />

- 108 -<br />

14.11.2011 www.sportsclinicaustria.com 108


Rumpf<br />

• Brustkorb<br />

– 12 Brustwirbel<br />

– 12 Rippenpaare<br />

• Knochen<br />

• knorpel<br />

– Brustbein<br />

- 109 -


Rumpf<br />

RÜCKENSTRECKERMUSKELN<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Funktionen:<br />

ganze Wirbelsäule<br />

nächsthöhere(r) Wirbel/Rippe<br />

beidseitig Streckung der WS<br />

einseitig Rumpfdrehung, Seitwärtsbeugung<br />

aufrechte Körperhaltung<br />

Bewegungen der WS / des Rumpfes<br />

Bootsmastmodell der Wirblsäule<br />

- 110 -


Rumpf<br />

Kurze Nackemuskeln<br />

Kopfhaltung<br />

Kopfbewegung<br />

Von Atlas/Axis zu Hinterkopf<br />

Halsmuskulatur<br />

Kopfwender<br />

Treppenmuskel<br />

von Schädelbasis zu Brustkorb oder Wirbelsäule<br />

- 111 -


Rumpf<br />

• Bauchmuskulatur<br />

3 paarige Schichten<br />

muskulös – sehniges Muskelkorsett<br />

Schutz der Bauchorgane<br />

Bauchpresse (Husten, Niesen, Stuhlgang)<br />

Rumpfbewegungen<br />

1. Schicht: gerader und äußerer, schräger<br />

Bauchmuskel (reliefbildend)<br />

2. Schicht: innere, schräge und quere Bauchmuskeln<br />

- 112 -


Rumpf<br />

GERADER BAUCHMUSKEL<br />

Ursprung:Brustbein und Rippen<br />

Ansatz: Schambein<br />

3 sehnige Unterbrechungen („Waschbrett“)<br />

ÄUSSERER, SCHRÄGER BAUCHMUSKEL<br />

Ursprung:untere Rippen („zick – zack Linie“ mit vorderem<br />

Sägemuskel)<br />

Ansatz:<br />

Darmbein, gerader Bauchmuskel<br />

- 113 -


Rumpf<br />

• Zwischenrippenmuskulatur<br />

• Atemhilfsmuskulatur<br />

- 114 -


Rumpf<br />

• Funktionelle Einheit mit Extremitäten<br />

- 115 -


Obere Extremität<br />

• Knochen<br />

• Schlüsselbein<br />

• Schulterblatt<br />

• Oberarm<br />

• Elle<br />

• Speiche<br />

• Handwurzel<br />

• Mittelhand<br />

• Finger<br />

• Gelenke<br />

• Schulter<br />

• Ellbogen<br />

• Handgelenk<br />

• Fingergelenke<br />

- 116 -


Obere Extremität<br />

GROSSER BRUSTMUSKEL<br />

M. pectoralis mayor<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Schlüsselbein, Brustbein<br />

Oberarm<br />

Funktionen: hochgehaltener Arm Arm senken<br />

abgespreizter Arm Arm heranführen<br />

fixierter Arm Rumpf hochziehen<br />

fixierter Schultergürtel Atemhilfsmuskel<br />

Wurf- und Schlagbewegungen<br />

Hochdrücken in den Stütz<br />

Klimmzug<br />

- 117 -


Obere Extremität<br />

VORDERER SÄGEMUSKEL<br />

Ursprung: Rippen („zick – zack Linie“ mit<br />

äußerem, schrägem Bauchmuskel)<br />

Ansatz: Schulterblatt<br />

Funktionen: Schulterblattfixation<br />

dreht Schulterblatt n. vorne, kippt<br />

Schulterhöhe nach oben<br />

fixierter Schultergürtel Atemhilfsmuskel<br />

Fixation des Armes am Rumpf<br />

Armheben über Horizontale<br />

- 118 -


Obere Extremität<br />

DELTAMUSKEL<br />

M. deltoideus<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Funktionen:<br />

Schlüsselbein, Schulterhöhe, Schulterblatt<br />

Oberarm (außen)<br />

hebt Arm n. vorne (Vorführung)<br />

hebt Arm zur Seite (Abspreizung)<br />

führt Arm n. hinten (Rückführung)<br />

wichtigster Schultergelenksmuskel<br />

alle Bewegungen (b.s. Schwimmen)<br />

einziger Muskel f. Vorführung + Abspreizung über<br />

Horizontale<br />

- 119 -


Obere Extremitäten<br />

UNTER – u. OBERGRÄTENMUSKEL<br />

M. Supra- und infraspinatus<br />

Ursprung: Schulterblattrückfläche<br />

Ansatz: Oberarm<br />

Funktionen: Armaußendreher (stärkster !)<br />

- 120 -


Obere Extremität<br />

UNTERSCHULTERBLATTMUSKEL<br />

M.subscapularis<br />

Ursprung: Schulterblattvorderfläche<br />

Ansatz: Oberarm<br />

Funktionen: Arminnendreher (stärkster !)<br />

Innendreher doppelt so stark wie Außendreher !<br />

- 121 -


Obere Extremität<br />

BREITER RÜCKENMUSKEL<br />

M. latissimus dorsi<br />

Ursprung Wirbelsäule<br />

Darmbein<br />

Rippen<br />

Schulterblatt<br />

Ansatz Oberarm<br />

Funktion Heranführen<br />

Innendrehung<br />

Atemhilfsmuskel<br />

Fracktaschengriff<br />

- 122 -


Obere Extremität<br />

Kapuzenmuskel<br />

M. trapezius<br />

Absteigender Teil<br />

Querer Teil<br />

Absteigender Teil<br />

Ursprung<br />

Ansatz<br />

Funktion<br />

Schädel, HWS, BWS<br />

Schlüsselbein, Schulterblatt<br />

Bewegung und Fixation<br />

Schulterblatt<br />

- 123 -


Obere Extremität<br />

ZWEIKÖPFIGER ARMBEUGER (=BICEPS)<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Funktionen:<br />

Schulterblatt<br />

Schultergelenk<br />

Speiche<br />

Unterstützung im Schultergelenk<br />

Ellenbogenbeuger<br />

Auswärtsdreher (Handwendebewegung)<br />

zweigelenkiger Muskel<br />

Armbeuger 1,5 mal stärker als Strecker<br />

Trage-, Zug- und Kletterbewegungen<br />

- 124 -


Obere Extremität<br />

DREIKÖPFIGER ARMSTRECKER (TRICEPS)<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Funktionen:<br />

Schultergürtel (Schulterblatt),<br />

Oberarmknochenrückseite<br />

Ellenhaken<br />

Unterstützung im Schultergelenk<br />

(Heranführung)<br />

Ellenbogenstrecker (einziger !)<br />

kräftige Armstreckung (Kugelstoßen, Boxen,<br />

Schwimmen)<br />

Fixierung der Armstellung (Turnen)<br />

- 125 -


Obere Extremität<br />

Fingerbeuger<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Funktionen:<br />

innerer Oberarmknorren, Unterarm<br />

Mittelhandknochen, Finger<br />

Beugung im Handgelenk und Fingergelenke<br />

Hand kleinfingerwärts / daumenwärts<br />

abspreizen Einwärtsdreher<br />

(Handwendebewegung)<br />

Muskelbäuche oberes Drittel, lange Sehnen unteres Drittel<br />

kräftiger Fingerabdruck (Turnen,Kugelstoßen,Speerwerfen)<br />

„Speerwerferellenbogen“, „Golferellbogen“<br />

- 126 -


Obere Extremität<br />

Fingerstrecker<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

äußerer Oberarmknorren, Unterarm<br />

Mittelhandknochen, Finger<br />

Funktionen: Streckung im Handgelenk und Fingergelenke<br />

Hand kleinfingerwärts / daumenwärts abspreizen<br />

Auswärstdreher (Handwendebewegung)<br />

Strecker schwächer als Beuger<br />

kräftige Handgelenksstreckung (Tennis, Fechten)<br />

„Tennisellenbogen“<br />

- 127 -


Untere Extremität<br />

• Knochen<br />

• Becken<br />

– Kreuzbein<br />

– Beckenknochen<br />

• Oberschenkel<br />

• Schienbein<br />

• Wadenbein<br />

• Fußwurzel<br />

– Sprungbein<br />

– Fersenbein<br />

• Mittelfuß<br />

• Zehen<br />

- 128 -


Untere Extremität<br />

• Gelenke<br />

– Hüftgelenk<br />

– Kniegelenk<br />

– Sprunggelenk<br />

• Oberes<br />

• Unteres<br />

– Zehengelenke<br />

- 129 -


Untere Extremität<br />

• Hüftgelenk<br />

– Hüftkopf (Oberschenkel)<br />

– Hüftpfanne (Becken)<br />

– Kapsel<br />

• Sehr dick und kräftig<br />

– Gelenkslippe<br />

- 130 -


Untere Extremität<br />

Knie<br />

Seitenbänder<br />

Kreuzbänder<br />

Menisken<br />

Kniescheibe<br />

verhindern seitliches Aufklappen<br />

sichern das gestreckte Kniegelenk<br />

verhindern vor- und nach hinten Gleiten<br />

des Oberschenkels am<br />

Unterschenkel<br />

sichern das gebeugte Kniegelenk<br />

2 Stück pro Gelenk<br />

ermöglichen großflächigen Kontakt der<br />

Gelenksflächen<br />

leitet Zugkräfte des Unterschenkelstreckers<br />

über das Kniegelenk zum<br />

Schienbein<br />

- 131 -


Untere Extremität<br />

• Knie<br />

- 132 -


Untere Extremität<br />

• Sprunggelenk<br />

– Oberes<br />

– Unteres<br />

- 133 -


Untere Extremität<br />

• Fuß<br />

elastisches Gebilde<br />

gesichert durch Bänder und Muskeln<br />

Bei Muskelschwäche Abflachung<br />

Fußgewölbe fangen Druckbelastungen auf<br />

Längs und Quergewölbe<br />

Schäden an Fußgewölben Schmerzen<br />

- 134 -


Untere Extremität<br />

• GROSSER GESÄSSMUSKEL<br />

• M. gluteus maximus<br />

• Ursprung: Hüftbein, Kreuzbein<br />

• Ansatz: Oberschenkelknochen<br />

• Funktionen: Streckung im Hüftgelenk<br />

Außendrehung des Oberschenkels<br />

Abspreizung des Oberschenkels<br />

dynamisch: Springen, Laufen, Stiegensteigen<br />

statisch: verhindert Kippen d. Oberkörpers nach vorne<br />

Antagonist des Lendendarmbeinmuskels<br />

Beinaußendrehung (Eislaufen, Ballsportarten)<br />

- 135 -


Untere Extremität<br />

• MITTLERER GESÄSSMUSKEL<br />

• M. gluteus medius<br />

– Ursprung<br />

• Hüftbein (Becken)<br />

– Ansatz<br />

• großer Rollhügel (Oberschenkel)<br />

– Funktionen<br />

• Abspreizung des Oberschenkels<br />

• Einbeinstand<br />

• Beckenstabilisierung<br />

- 136 -


Untere Extremität<br />

LENDENDARMBEINMUSKEL<br />

M. iliopsoas<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

LWS, Darmbein<br />

kleiner Rollhügel (Oberschenkel)<br />

Funktionen:Beuger im Hüftgelenk<br />

fixiertes Becken u. Oberschenkel:<br />

Beugung der LWS<br />

liegt im Bauchraum<br />

Ristschuss beim Fußball<br />

Antagonist des Großen Gesäßmuskels<br />

unterstützt Rumpfbeugen nach vorne<br />

- 137 -


Untere Extremität<br />

• Iliopsoas<br />

- 138 -


Untere Extremität<br />

SCHENKELANZIEHER (ADDUKTOREN)<br />

M Adductor<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Schambein<br />

Oberschenkelschaft, Schienbein (Innenseite)<br />

Funktionen:abgespreiztes Bein heranführen<br />

Innendrehung des Oberschenkels<br />

Unterstützung im Kniegelenk<br />

Laufen, Reiten, Schifahren<br />

Richtungswechselbeschleunigung<br />

Balancieren Becken a. Standbein<br />

Dehnungsübungen Verletzungen <br />

2 x so stark wie Abspreizer<br />

- 139 -


Untere Extremität<br />

• Adduktoren<br />

- 140 -


Untere Extremität<br />

VIERKÖPFIGER SCHENKELSTRECKER<br />

M. QUADRICEPS<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Beckenknochen, Oberschenkelvorderseite<br />

Schienbein (via Kniescheibe und Patellasehne)<br />

Funktionen:Streckung im Kniegelenk<br />

hält Rumpflast bei gebeugtem Knie<br />

verhindert Einknicken bei gestrecktem Knie<br />

Unterstützung im Hüftgelenk<br />

kräftigster Muskel des Menschen<br />

Stabilisierung der Kniescheibe<br />

- 141 -


Untere Extremität<br />

• Quadriceps<br />

- 142 -


Untere Extremität<br />

ZWEIKÖPFIGER SCHENKELBEUGER<br />

M. biceps<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Funktionen:<br />

Sitzbein, Oberschenkelknochen<br />

Wadenbeinköpfchen<br />

beugt im Kniegelenk<br />

Unterschenkelaußendreher<br />

unterstützt Streckung im Hüftgelenk<br />

oft Verkürzung<br />

- 143 -


Untere Extremität<br />

PLATTSEHNENMUSKEL, HALBSEHNENMUSKEL<br />

M. semitendinosus, semimembranosus<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Sitzbein<br />

Schienbein (Innenseite)<br />

Funktionen:Beugt im Kniegelenk<br />

Unterschenkelinnendreher<br />

unterstützt Streckung im Hüftgelenk<br />

Kniegelenksbeuger 1/3 Kraft der Strecker<br />

zweigelenkige Muskeln<br />

Sehne für Kreuzbandplastik<br />

- 144 -


Untere Extremität<br />

• Beugemuskulatur<br />

- 145 -


Untere Extremität<br />

VORDERE STRECKERGRUPPE<br />

Extensoren<br />

Ursprung:<br />

Ansatz:<br />

Schien- und Wadenbeinvorderfläche<br />

Mittelfußknochen, Zehenendglieder<br />

Funktionen:Streckung oberes Sprunggelenk (= Vorfuß heben)<br />

unteres Sprunggelenk: heben innerer / äußerer Fußrand<br />

Zehengelenksstreckung<br />

verhindern beim Gehen Streifen d. Spielbeines am Boden<br />

Standbein: zieht Unterschenkel nach vorne<br />

- 146 -


Untere Extremität<br />

SEITLICHE WADENMUSKELN<br />

M. peronei<br />

Ursprung: Wadenbein<br />

Ansatz: Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen<br />

Funktionen:oberes Sprunggelenk: Unterstützung bei der Beugung<br />

unteres Sprunggelenk: hebt äußeren Fußrand<br />

Sicherung des Fußgewölbes<br />

exakte Fußhaltung<br />

- 147 -


Untere Extremität<br />

HINTERE WADENMUSKELN<br />

Ursprung:Oberschenkel, Schienbein,<br />

Wadenbeinrückfläche<br />

Ansatz: Fersenbein (Achillessehne),<br />

Fußwurzelknochen, Zehenendglieder<br />

Funktionen: oberes Sprunggelenk: beugen<br />

unteres Sprunggelenk: heben d. inneren<br />

Fußrandes Beugung in den Zehenendgliedern<br />

unterstützen Beugung im Kniegelenk<br />

Fußabdruck / Fußabrollen<br />

4 x so stark wie Strecker<br />

- 148 -


Untere Extremität<br />

• Wadenmuskulatur<br />

- 149 -


Sportverletzungen<br />

• Fußball<br />

– Verletzungsfaktor gering<br />

• (Verletzte/Sportler)<br />

– 2/3 akute Verletzungen<br />

– 1/3 Überlastungen<br />

– Fußballerinnen andere Verletzungshäufigkeit<br />

und Verletzungsmuster<br />

– Position hat keinen Einfluss<br />

- 150 -


SPORTVERLETZUNGEN/SCHÄDEN<br />

AKUTE Überlastungs -<br />

Verletzungen syndrome<br />

- 151 -


Funktion des Bewegungsapparates<br />

Belastung zu entwickeln, zu<br />

absorbieren, zu übertragen<br />

und zu verteilen,<br />

die Physiologie des Gewebes<br />

aufrecht zu erhalten<br />

Gleichgewicht<br />

Homöostase<br />

- 152 -


Funktionelle Hüllkurve<br />

• definiert den sicheren Belastungsbereich<br />

• Physiologie des Gewebes aufrecht erhalten<br />

• biologische Prozesse funktionieren im<br />

Gleichgewicht<br />

• Abhängig von Alter, Trainingszustand, Struktur<br />

• gut trainierbare (Muskel)<br />

• nicht (schlecht) trainierbare (z.B. Meniskus)<br />

Strukturen<br />

- 153 -


Funktionelle Kapazität von Gewebe<br />

Zone makroskopischer Schädigung (z.B. Bänderriß,Knochenbruch)<br />

BELASTUNG<br />

Zone supraphysiologischer Belastung (z.B. Überlastungssyndrome)<br />

Zone physiologischer Belastung<br />

(Homöostase)<br />

FREQUENZ<br />

Zone subphysiologischer Belastung (Gewebsabbau)<br />

- 154 -


Verletzung<br />

• TRAUMA<br />

- strukturelle (physische)<br />

- emotionelle (psychische) Komponente<br />

• Die gleiche Verletzung kann für jeden Menschen<br />

eine anderer Bedeutung haben.<br />

• Vom “willkommenen Krankenstand” –<br />

Einschränkung der Lebensqualität –<br />

Existenziellen Bedrohung<br />

- 155 -


Dimension der Verletzung<br />

• Verletzungen die eine vollständige Wiederherstellung<br />

erwarten lassen (einfache Bandverletzungen,<br />

Muskelverletzungen,..)<br />

– Verletzung als Chance<br />

– Ziel: Sportrückkehr in besserem Zustand als vor der<br />

Verletzung<br />

- 156 -


Dimension der Verletzung<br />

• Verletzungen die eine teilweise<br />

Wiederherstellung erwarten lassen<br />

(komplexe Kniebandverletzungen, Gelenksfrakturen,..)<br />

• Einschränkung der sportlichen Leistungsfähigkeit<br />

• Ziel: Alternativen anbieten, Änderung der<br />

Sportart, Trainerrolle<br />

- 157 -


Dimension der Verletzung<br />

• Verletzungen die keine Wiederherstellung<br />

erwarten lassen<br />

(Wirbelverletzungen mit neurologischen Ausfällen,<br />

Extremitätenverluste,..)<br />

• Massive Änderung der Lebensumstände<br />

• Ziel: Bewältigung des initialen Schocks,<br />

Alternativen anbieten, - psychologische<br />

Betreuung<br />

- 158 -


Dimension der Verletzung<br />

• Eine geringe Verletzung zum ungünstigen<br />

Zeitpunkt kann für einen Spitzenathleten eine<br />

existenzielle Bedrohung werden.<br />

“..es gibt keine banale Sportverletzung.”<br />

die Umstände können jede Verletzung<br />

bedeutsam machen.<br />

• Wichtige Maßnahmen:<br />

soziale Absicherung im Verletzungsfall<br />

(Versicherung, Ausbildung, familiärer Rückhalt,..)<br />

• Verlust des Selbstwertgefühles - Depression<br />

wenn ich keine sportlichen Erfolge bringe wer bin<br />

ich dann?<br />

- 159 -


Dimension der Verletzung<br />

• “Rehabilitation” ist eine Form “sportlicher<br />

Leistung”<br />

Transformation seiner Fähigkeiten in den<br />

Rehabilitationsprozess<br />

(Selbstvertrauen, Schmerztoleranz,<br />

Zielstrebigkeit,...)<br />

- 160 -


Rehabilitation Überlastungsreaktionen<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Erwarteter<br />

Rehabproze§<br />

Tatschlicher<br />

Rehabproze§<br />

20<br />

0<br />

Zeit<br />

- 161 -


Vergleich schneller und langsamer<br />

Rehabilitanden<br />

SCHNELLE<br />

• Positives<br />

Selbstgespräch<br />

• Realistische<br />

Zielsetzung<br />

• Persönliche<br />

Verantwortung<br />

• Soziale Unterstützung<br />

• Selbstkontrolle<br />

LANGSAME<br />

• Negatives<br />

Selbstgespräch<br />

• Keine oder irreale<br />

Zielsetzungen<br />

• Wenig soziale<br />

Unterstützung<br />

• Fremdkontrolle<br />

• Angst vor<br />

Wiederverletzung<br />

Ievleva u. Orlick, 1991<br />

- 162 -


Heilungsprozess<br />

• TRAUMA<br />

• Entzündungsphase<br />

– Abtransport verletzter Gewebeteile<br />

• Proliferationsphase<br />

• Gewebeneubildung<br />

• Remodelierungsphase<br />

• funktionelle Anpassung der neuen Gewebe<br />

- 163 -


Eistherapie<br />

• Kann bestehende Schwellung nicht reduzieren<br />

Entstehung der Schwellung minimieren<br />

Senkung des Metabolismus > Vasokonstriktion<br />

• so früh als möglich<br />

• Kombination mit Kompression und Hochlagerung<br />

- 164 -


Schulter und Oberarm<br />

• Schulterluxation<br />

• Schultereckgelenk (AC-Gelenk)<br />

• Rotatorenmanschettenriß<br />

• Oberarmbrüche<br />

- 165 -


Schulterluxation<br />

• Häufig (Außendrehung und Abspreizung)<br />

• Meist nach vorne 95%<br />

• Starker Schmerz, Beweglichkeit aufgehoben<br />

• Ruhigstellung (Dreiecktuch), Eis<br />

• Abtransport<br />

• Diagnostik (RÖ)<br />

• Bei häufiger Luxation Einrenkversuch erlaubt<br />

• Meist keine OP nötig<br />

• Bei zusätzlichen Brüchen oder Instabilität > OP<br />

- 166 -


Schultereckgelenk (AC-Gelenk)<br />

• Häufig, bei Sturz auf Schulter<br />

• Starker Druckschmerz auf Schulter<br />

• E.v. „Beule“<br />

• Ruhigstellung (Dreiecktuch), Eis<br />

• Tossy I-III<br />

– I und II konservativ<br />

– III operativ<br />

- 167 -


Rotatorenmanschettenriß<br />

• Meist bei älteren Personen (50+)<br />

• Degeneration von Sehnengewebe<br />

• Bei jungen meist bei Schulterluxation<br />

• Arm kann nicht gehoben werden<br />

• Ruhigstellung, Diagnostik (Ultraschall, MRI)<br />

• Bei jungen Patienten OP<br />

• Lange Nachbehandlung<br />

- 168 -


Oberarmbrüche<br />

• Sturz auf Arm, Anpralltrauma<br />

• Beweglichkeit aufgehoben, starke Schmerzen<br />

• Ruhigstellung (Dreiecktuch), Abtransport<br />

• Diagnostik (Rö, CT)<br />

• Gelenksnahe Brüche, Schaftbrüche<br />

• Nervenverletzung relativ häufig (radialis)<br />

• Bei jungen meist OP (Einsteifung bei Ruhigstellung)<br />

• Verplattung > stabil > früh bewegbar<br />

- 169 -


Ellbogen und Unterarm<br />

• Ellbogenluxation<br />

• Unterarmfraktur<br />

– Schaftfraktur<br />

– Handgelenksnahe Brüche<br />

- 170 -


Ellbogenluxation<br />

• Selten<br />

• Sturz auf ausgestreckten Arm<br />

• Starke Schmerzen, deutliche Fehlstellung<br />

• Ruhigstellung (Sam-Splint)<br />

• Diagnostik (RÖ, CT)<br />

• Einrenken in Narkose<br />

• Bei zusätzlichen Brüchen OP<br />

- 171 -


Unterarmbrüche<br />

• Schaftbrüche<br />

• Handgelenksnahe Brüche<br />

• Sturz auf ausgestreckte Hand<br />

• Starker Schmerz, Fehlstellung<br />

• Häufig bei Kindern<br />

• Ruhigstellung (Sam Splint)<br />

• Meist konservativ (abhängig von Fehlstellung)<br />

• OP: Verplattung oder Drahtung<br />

- 172 -


Hand und Handgelenk<br />

• Handwurzelbrüche (Kahnbeinbruch)<br />

• Sturz auf Hand<br />

• Schmerzen Handgelenk<br />

• Oft schwierig zu diagnostizieren<br />

• Lange Behandlungsdauer (schlechte Durchblutung)<br />

• Mittelhand- und Fingerbrüche<br />

• Meist konservativ<br />

• Luxationen der Finger<br />

• E.v. Einrenken durch Zug am Finger<br />

• Schidaumen<br />

• Riß des Daumenseitenbandes > OP<br />

- 173 -


Becken und LWS<br />

• Kreuzschmerzen<br />

• ISG-Syndrom<br />

• Muskuläre Dysbalance<br />

• Verkürzte Beugemuskulatur<br />

• Hohlkreuz<br />

- 174 -


Symphysenschmerzen<br />

• Sympysensyndrom<br />

• Ansatztendinose Bauchmuskulatur<br />

– Grätschenschritt bei fixiertem<br />

Standbein<br />

– Schußbelastung<br />

• Schmerzen<br />

• Knöcherne Veränderungen<br />

• Oft + ISG Symptomatik<br />

• Belastungsreduktion<br />

• Rumpfstabilisation<br />

- 175 -


Leistenbeschwerden<br />

• Leistenbruch<br />

• „Weiche Leiste“<br />

- 176 -


Leistenbeschwerden<br />

• Rectusansatztendinose<br />

• Iliopsoassyndrom<br />

• Adduktorensyndrom<br />

- 177 -


Knieverletzungen<br />

- 178 -


Verletzungen des vorderen Kreuzbandes<br />

- 179 -


Kreuzbandersatz Lig. patellae<br />

- 180 -


Kreuzbandersatz<br />

Semitendinosus/Gracilis<br />

- 181 -


Operationszeitpunkt<br />

• 1. Tag (Spitzensportler- Organisation)<br />

• 1. Woche - Ausnahme ! : mediale, laterale<br />

operationswürdige Begleitverletzung,<br />

inkarzerierter Meniskus<br />

• Frühsekundär: reizloses Knie (3 - 6 Wochen)<br />

• Spätsekundär: funktionelle Instabilität<br />

- 182 -


Implantation - Kreuzband<br />

- 183 -


Sportrückkehr<br />

• Rad (Standrad - 3.Woche)<br />

• Non Risk Pivoting Aktivitäten<br />

• geführte kontrollierte Bewegungen<br />

• Schwimmen, Radfahren, Rudern,...<br />

• Laufen<br />

– Low Risk Pivoting Aktivitäten<br />

• Wandern, Langlauf<br />

• Tennis, Schi, Fußball,<br />

– High Risk Pivoting Aktivitäten<br />

– Stopps, plötzliche Drehungen, Sprünge<br />

– Basketball, Handball<br />

6.Woche<br />

6. Woche<br />

6. - 9. Monat<br />

- 184 -


Kinder und Jugendliche<br />

• offene Epyphisenfugen<br />

• “unkooperativ”<br />

• Konservative Behandlung<br />

– hohe Rate von<br />

Sekundärschaeden<br />

• Differenzierte OP Indikation<br />

– Aufklärung (Eltern)<br />

– Modifikationen herkömmlicher<br />

Techniken<br />

- 185 -


Meniskusverletzungen<br />

anterior<br />

MM<br />

ML<br />

- 186 -


Gefäßversorgung<br />

- 187 -


Meniskusheilung<br />

King 1936<br />

Kommunikation des Risses mit peripheren<br />

Gefässversorgung<br />

Voraussetzung für Heilung<br />

R-R<br />

R-W<br />

W-W<br />

- 188 -


- 189 -


Knorpelschäden<br />

• Behandlungsmöglichkeiten (operativ)<br />

• Techniken die Bildung von “Narbengewebe” fördern<br />

• Mobilisierung Mesenchymzellen aus Knochenmark<br />

– Faserknorpel<br />

• Methode: Abrasion (Shaving)<br />

Bohrungen (Pridiebohrung)<br />

Microfracturen<br />

- 190 -


Knorpelschaden<br />

• Osteochondrale Transplantation<br />

– Methode: “Mosaikplastik”<br />

• (allogene Transplantation)<br />

- 191 -


Knorpelschaden<br />

• Transplantation von Zellen und/oder Gewebe<br />

– autologe Chondrozyten Implantation (ACI)<br />

– Matrixunterstützte Techniken<br />

• (Hyaluronsäurematrix, Kollagenmatrix)<br />

- 192 -


Post OP Management<br />

- 193 -


Unterschenkelbrüche<br />

• Tibiakopfbruch<br />

• Gelenksfraktur (Arthrose)<br />

• Oft mit Knorpel-/ Meniskusverletzung<br />

• Verplattung e.v. mit Knochenauffüllung vom<br />

Becken<br />

• Durch oft massive Schwellung<br />

Wundheilungssörungen möglich<br />

•Zeit!<br />

- 194 -


Bandverletzung Sprunggelenk<br />

• Verstauchung, Distorsion, Ruptur<br />

– 12% der Ambulanzpatienten<br />

– 6 Verletzungen pro 100 Sportler pro Saison<br />

– 25% der Verletzungen bei Fußball und Volleyball<br />

(Basketball 50%)<br />

– 95% Laterale Bandrupturen<br />

– „banale Verletzung“<br />

- 195 -


Bandverletzung<br />

55 -72% der Athleten -<br />

Beschwerden -18 Monate nach Verletzung<br />

55% keine Abklärung<br />

- 70% Rezidivrate in Ballsportarten<br />

„ in sports there is no such thing as a simple ankle sprain.“<br />

Verhagen et al 1995<br />

- 196 -


Bandverletzung<br />

Stabilität Statisch/ Dynamisch<br />

•Bänder<br />

•Lig. talofibulare anterius<br />

•Lig. calcaneofibulare<br />

•Lig. talofibulare posterius<br />

•Lig. Deltoideum<br />

•Muskulatur:<br />

•M. Peroneus longus/brevis<br />

•M. tibialis anterior<br />

•M. extensor digitorum longus/brevis<br />

• Kongruenz der Gelenkflächen<br />

- 197 -


Bandverletzung<br />

• Klassifikation<br />

• I° stabil, Dehnung, kaum Schwellung, kein Hämatom,<br />

geringer Funktionausfall, Ausheilung: 8Tage)<br />

• II° geringe Instabilität, Ruptur FTA oder Teilruptur FTA<br />

und FC, Schwellung , Hämatom, e.v. Schublade+,<br />

Laufen unmöglich, Ausheilung: 20 Tage<br />

• III° signifikante Instabilität, riss der anterioren Kapsel +<br />

FTA+ FC, Schwellung meist medial und lateral,<br />

Schublade und Supinationstest+, Belastung kaum<br />

möglich, Bewegungseinschränkung, Ausheilung 40 (-90) Tage<br />

- 198 -


Bandverletzung<br />

• Verletzungsmechanismus<br />

– Inversion + Plantarflexion/Rotation<br />

• Landung aus Sprung<br />

• Landung auf dem Fuß des Gegners<br />

• Richtungswechsel<br />

• Dezeleration<br />

• Untergrund uneben<br />

– entscheidende Faktoren<br />

• vorherige Verletzung<br />

• niedrige Schuhe<br />

• enge, lange Stollen<br />

- 199 -


Neuromuskuläre Kontrollmechanismen<br />

MECHANOREZEPTOREN<br />

EBENEN MOTORISCHER KONTROLLE<br />

Afferente Information<br />

* Gelenk<br />

* Muskel<br />

* Haut<br />

Spinale-reflexe<br />

Visuelle Rezeptoren<br />

ZNS<br />

Bewusstes<br />

Programmierien<br />

MUSKELN<br />

Vestibuläre Rezeptoren<br />

Hirnstamm<br />

Balance<br />

- 200 -


Bandruptur<br />

• Klinische Untersuchung<br />

• Inspektion (Schwellung,<br />

Hämtomverfärbung,..)<br />

• Palpation<br />

(Bandverläufe,knöchere<br />

Strukturen, Sehnen<br />

systematisierte Untersuchung)<br />

• Röntgen<br />

- 201 -


Behandlung<br />

•24-48h:<br />

Kryotherapie, Hochlagerung,<br />

Schonung, Schiene (Gipsverband)<br />

•48h-1. Woche: Reduktion der Schwellung<br />

LD, Bewegungsumfang<br />

Sensomotorisches Training<br />

•Sportspezifisches Training<br />

spezielle Schiene - Tape Verband<br />

•Sportrückkehr nach 6-8 Wochen<br />

(Schmerzfreiheit, Beweglichkeit, Kraft<br />

u.Ausdauer)<br />

- 202 -


Operative Therapie<br />

Periostlappenplastik<br />

1 3<br />

5<br />

2<br />

4<br />

- 203 -


Syndesmosenverletzung<br />

ca. 3/100 Bandverletzungen<br />

2-3 x längere Ausfallszeit im Sport<br />

Bei Verdacht MRT<br />

1. Zerrung<br />

Schiene für 6-8 Wo<br />

Sportbginn nach 2 Wo<br />

2. Teilruptur<br />

Teilbelastung für 2 Wo<br />

Schiene für bis zu 16 Wo<br />

Sportbeginn nach 6 Wo<br />

3. Ruptur<br />

Walker für 8-10 Wo + Teilbelastung<br />

OP :Stellschraube/ Tight rope<br />

nach Engelhardt<br />

- 204 -


Innenbandverletzung<br />

• Isoliert extrem selten<br />

• Kombination<br />

Syndesmose + Frakturen<br />

1. Zerrung<br />

Schiene für 6-8 Wo<br />

Sportbeginn nach 1 Wo<br />

2. Teilruptur<br />

Teilbelastung für 2-3 Wo<br />

Schiene für 3-6 Mo<br />

Sportbeginn nach 2-6 Wo<br />

3. Ruptur<br />

Gips für 6 Wo<br />

OP ?<br />

- 205 -


Brüche<br />

• Knöchelbrüche häufigste<br />

Frakturen im Sport<br />

• Kombinationsverletzungen<br />

häufig<br />

• Bei OSG Distorsion immer<br />

an Fraktur denken<br />

• Frakturen am Sprungbein<br />

werden häufig primär<br />

• übersehen<br />

- 206 -


Knöchelfrakturen<br />

• meist Pro-/ Supinationsverletzung<br />

• einfach, bi-, trimalleolär<br />

• offen / geschlossen<br />

• Bei Luxationsfrakturen<br />

Repositionsversuch<br />

• In der Regel operative Therapie<br />

(anatomische Rekonstruktion)<br />

- 207 -


Metatarsale V Basis<br />

• Supination<br />

• Stressfraktur (Jones Fracture)<br />

• Dislokation (M. peronaeus brevis)<br />

• Pseudarthrosen häufig<br />

• Bei aktiven Patienten OP<br />

- 208 -


Peronealsehnenluxation<br />

• Selten - daran denken!<br />

• Dorsalflexion, Supination<br />

• Palpation<br />

• Provokation<br />

• Therapie:<br />

• Ruhigstellung und Entlastung<br />

• für 4-6 Wo<br />

• Chron. Luxation: OP<br />

- 209 -


Sehnenentzündungen<br />

Allgemeine Therapieprinzipien<br />

Akut<br />

Chronisch<br />

• Ruhigstellung<br />

• Hochlagerung<br />

• Eis<br />

• Salbenumschläge<br />

• NSAR<br />

• Iontophorese,<br />

Ultraschall<br />

• Aktivitätsanpassung<br />

• Gezieltes Muskeltraining<br />

• exzentrisches Dehnen<br />

• sportartspezifisches<br />

Techniktraining<br />

• Wechsel Sportschuh<br />

- 210 -


Impingement = Einklemmung<br />

•Ventral<br />

– „Soccer ankle“<br />

– Rezidiv. Mikrotraumen<br />

– posttraumatisch<br />

– Schmerz über Gelenkspalt<br />

– Schmerzen bei<br />

Aufwärtsgehen<br />

–Rö, CT<br />

- 211 -


Achillessehne<br />

• Achillodynie<br />

– Tendinose<br />

– Paratenonitis<br />

• Ruptur<br />

• Ansatztendinosen<br />

• Bursitiden<br />

- 212 -


Achillodynie<br />

• Ursache:<br />

• Laufen (nach 12a Laufsport)<br />

• Alle Lauftypen (Ferse u. Vorfuß, Sprint u. Langstrecke) Lauf- und<br />

Sprungsport, Wandern<br />

• Erhöhung des Trainingsumfanges<br />

• Untergrund (Asphalt, Tartan, Kunstrasen)<br />

• Biomechanik (Pronation- Supination)<br />

• Schuhwerk<br />

• Verkühlung<br />

• Druck von aussen<br />

• Gicht, Pseudogicht, Rheuma<br />

- 213 -


Achillodynie<br />

• Klinik:<br />

• Druck-, Ruhe- und<br />

Belastungsschmerz<br />

• Schwellung<br />

• Schonhinken<br />

• E.v. Krepitation<br />

• 2-6 cm proximal des<br />

Ansatzes<br />

- 214 -


Achillodynie<br />

• Schweregrad<br />

– Grad 0: Nur auf Druck<br />

– Grad 1: Nur am Beginn der Belastung<br />

(Sprint-Dauerlauf)<br />

– Grad 2: Tritt dann wieder auf<br />

– Grad 3: Auch nach der Belastung<br />

– Grad 4: Im täglichen Leben<br />

– Grad 5: Riss der Sehne<br />

- 215 -


Achillodynie<br />

•Pathogenese:<br />

– Degeneratives Geschehen<br />

– Bradytrophes Gewebe<br />

– Prinzip der letzten Wiese<br />

– Mikrorisse<br />

– Überlastung der<br />

Reparationskapazität der<br />

Sehne<br />

– Homöostase gestört<br />

Diffusion: Spannung-Entspannung (wie Knorpel)<br />

- 216 -


Achillodynie<br />

• Therapie:<br />

• Einlagen<br />

• Ultraschall, Friktionen<br />

• Warmhalten<br />

• Exzentrisches Muskeltraining<br />

Chronic Achilles tendon pain treated with eccentric calf-muscle training<br />

• Martin Fahlström 2 , Per Jonsson 1 , Ronny Lorentzon 1 and Hakan Alfredson 3<br />

• Nachtschiene<br />

• Stoßwelle<br />

• OP<br />

– Tenolyse<br />

– Augmentation<br />

- 217 -


Achillodynie<br />

• Prävention<br />

– Fundierter Trainingsaufbau im Umfang<br />

– Fundierter Trainingsaufbau in Intensität<br />

– Aufwärmen- warmhalten<br />

– Stabilisierungsgymnastik<br />

– Laufschuhkauf- Schuhanalyse<br />

- 218 -


Achillessehnenriss<br />

95% auf degenerativer<br />

Basis<br />

– Knall<br />

– Delle<br />

– Funktionsverlust<br />

– Cave Sono !!<br />

- 219 -


Plantare Fasziitis<br />

•Klinik<br />

– DS medial plantar<br />

– Belastungsschmerz<br />

– +/- Sporn<br />

•Ursachen<br />

– Alter (ab 40)<br />

– Schuhe<br />

– verkürzte Achillessehne<br />

– Trainingssteigerung<br />

•Therapie<br />

– PT (Dehnung, Koordination)<br />

– Einlagen<br />

– Infiltration, Stoßwelle<br />

- 220 -


Apophysitis<br />

• Sprungbelastung<br />

• Lokaler DS<br />

• Buben 7-13 a<br />

• RÖ: Verdichtug, Fragmentierung<br />

• Aseptische Nekrose?<br />

• Symptomatische Therapie<br />

- 221 -


Bursitiden, Haglund Exostose<br />

•Retrocalcaneal<br />

•Lokaler Druckschmerz<br />

•Röntgen: +/- Exostose<br />

•Überwärmung<br />

•Microtraumen, Schuhdruck<br />

•Entlastung, Schuhausrichtung<br />

•Steroidifiltration, OP<br />

(arthroskopisch)<br />

- 222 -


Mittelfuß<br />

• Ermüdungsfrakturen<br />

– fast immer MT II<br />

– Corticalisdicke passt sich Belastung an<br />

– Bei zu schneller Belastungssteigerung<br />

– Osteoklastische Prozesse überwiegen<br />

– Belastungs- und Druckschmerz<br />

– Röntgen meist negativ (Frühphase) dann Callus<br />

• MRT<br />

– Entlastung (Gips, Orthese, Sohlenversteifung,<br />

Trainingsmodifikation)<br />

– Female Athtlete Triad: Eßstörung, Amenoroe, Osteoporose<br />

- 223 -


MP I<br />

• Turf Toe:<br />

• akute Verletzung der plantaren Kapsel und Bänder des MP I<br />

• durch forcierte Hyperextension<br />

– Schwellung, Extension schmerzhaft<br />

• cave Chronifizierung, Hallux rigidus<br />

– Therapie<br />

• Ruhigstellung, Kühlung<br />

• Tape, steife Einlagen/ Sohlen<br />

• Lauftraining ab 90° pass. Flexion<br />

• Hallux Rigidus<br />

• Arthrose des MP I, Bewegungseinschränkung<br />

• NSAR, Einlage mit Abrollhilfe/<br />

Versteifung<br />

• OP: Debridement, Arthroplastik,<br />

Arthrodese<br />

- 224 -


Unterschenkelbrüche<br />

• Schaftbruch<br />

• Nagelung<br />

• (Verplattung)<br />

• dünner Haut-Weichteilmantel!<br />

• Achtung Schwellung!<br />

• Schneller Abtransport wichtig<br />

• Vorsichtige Lagerung unter Zug<br />

• Ruhigstellung (Vakuummatratze)<br />

- 225 -


Anti Doping<br />

• www.nada.at<br />

– Verbotsliste<br />

• Jährlich aktualisiert<br />

– Erlaubte Medikamente<br />

– Online Medikamentenabfrage<br />

– Broschürenanforderung<br />

– Liste gesperrter Sportler<br />

- 226 -


Anordnung von Dopingkontrollen<br />

• NADA <strong>Austria</strong><br />

• WADA -World Anti Doping Agency<br />

– Internationale Kontrollen<br />

– Länderüberschreitend<br />

• Internationale Sportorganisationen<br />

– Als Wettkampfveranstalter<br />

– UCI –Union Cycliste International<br />

– UEFA –Union of European Football Association<br />

• IOC-Internationales Olympisches Comite<br />

• IPC-Internationales Paraolympisches Comite<br />

- 227 -


Wettkampfkontrollen –In Competition<br />

• Veranstalter und Fachverbände müssen Wettkämpfe melden<br />

(spätestens 14 Tage davor )<br />

• NADA <strong>Austria</strong><br />

– Auf Bestellung des Veranstalters<br />

– Ausgewählt durch NADA <strong>Austria</strong> (Auswahlkommission)<br />

– Sportler ( kann selbst beantragen )<br />

• Rekordkontrollen<br />

• Ausgewählte Sportler<br />

– Je nach Wettkampfverlauf<br />

– Bei begründetem Verdacht (z.B. aggressives Verhalten )<br />

• Kurzfristige Disposition möglich<br />

- 228 -


OOC –Out of Competition<br />

• In der normalen Trainingsphase<br />

• unangemeldet<br />

• jederzeit<br />

• Meldepflicht des Aktiven über seinen Aufenthaltsort<br />

(Zeitrahmen je nach Testpool Zugehörigkeit –<br />

International-IRTP, National-NRTP, ATP etc. )<br />

• IRTP –International Registered Test Pool<br />

– Terminplanung für die nächsten 3 Monate<br />

• ADAMS–Anti Doping Administration System<br />

– Internet Plattform zur Information der NADA<br />

– Möglichkeit der Abmeldung mit SMS<br />

- 229 -


Anti Doping<br />

• 35 WADA-akkreditierte Labors weltweit<br />

• A-Probe wird analysiert<br />

– Bei Auffälligkeiten Information an nationale Agentur<br />

– Zuordnung zu Person<br />

– Ausnahmegenehmigung?<br />

– Information des Athleten<br />

– Einleitung des Verfahrens<br />

• Sportler kann Öffnung der B-Probe beantragen<br />

- 230 -


Anti Doping<br />

– Substanzen und Methoden die zu allen Zeiten<br />

verboten sind<br />

• Substanzen<br />

– Anabole Substanzen (Steroide etc.)<br />

– Wachstumsfaktoren und verwandte Substanzen (EPO, Insulin)<br />

– Beta2-Agonisten (Asthma-Spray, Ausnahmen)<br />

– Hormon-Antagonisten und Modulatoren (Östrogen Rezeptor)<br />

– Diuretika und Maskierungsmittel (Plasmaexpander)<br />

• Methoden<br />

– Erhöhung des Sauerstofftransfers (Blutdoping)<br />

– Chemische und physikalische Manipulation<br />

(Probenmanipulation, Infusionen,)<br />

– Gendoping<br />

- 231 -


Anti Doping<br />

• Im Wettkampf verbotene Substanzen und<br />

Methoden<br />

– Stimulanzien (Amphetamine etc.)<br />

– Narkotika (Heroin, Morphin)<br />

– Cannabinoide (Haschisch)<br />

– Glucocorticosteroide (Cortison oral, i.m., i.v.)<br />

- 232 -


Anti Doping<br />

• Bei bestimmten Sportarten verbotene<br />

Substanzen<br />

– Alkohol (o,1 Promille)<br />

• Motorsport, Kegeln, Bogenschießen<br />

– Betablocker (Herzmedikament)<br />

• Billard, Darts, Schießen, Bridge, FIA, FIS<br />

- 233 -


AdverseAnalytical Findings2008<br />

- 234 -


Anti Doping<br />

• Ausnahmegenehmigung<br />

– Medizinisch indiziert<br />

• ADHS<br />

• Asthma<br />

• Bluthochdruck<br />

• Diabetes<br />

• Infusionen<br />

– Athleten im Testpool<br />

• Antrag im Vorhinein<br />

– Alle Anderen<br />

• Im eingeleiteten Kontrollverfahren beantragt<br />

- 235 -


A/B Probe<br />

- 236 -


Anti Doping<br />

• Kontrolle<br />

– Kontrolleur muss sich ausweisen<br />

– Sportler kann Begleiter mitnehmen<br />

(Trainer, Arzt, Physio)<br />

– Muss alle Schritte alleine ausführen<br />

– Schriftliches Protokoll<br />

• Medikamente<br />

• Nahrungsergänzungsmitel<br />

– Probenversiegelung<br />

• anonymisiert<br />

- 237 -


Zukunft der Dopinganalyse<br />

• Blutkontrollen<br />

• Langzeit-Blutprofile -indirekter Beweis<br />

• Kooperationen mit Pharmaindustrie –<br />

Referenzstoffe (CERA)<br />

• Lagerung der Proben bis zu 8 Jahren<br />

• Nachkontrollen bei neuen Entwicklungen<br />

- 238 -


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Peter Gföller Christian Fink Christian Hoser<br />

<strong>Sportsclinic</strong> <strong>Austria</strong>

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