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DYSFUNKTIONEN DES VISUELLEN SYSTEMS:

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3. Physiologische Aspekte des Sehens<br />

3.1 Sehvorgang<br />

Zum genaueren Verständnis des Auges soll an dieser Stelle auch kurz der Sehvorgang in der<br />

Stäbchen und Zapfen der Netzhaut beschrieben werden.<br />

In jedem Stäbchen liegen 600-1000 scheibenförmige Membranvesikel (Discs). Hauptkomponenten<br />

ihrer Membran sind Rhodopsin und hochungesättigte Fettsäuren. In der Retina sind<br />

3 Neuronentypen (Sinneszellen, bipolare Zellen und Ganglienzellen) hintereinander geschaltet.<br />

Horizontalzellen und amakrine Zellen schaffen Querverbindungen. Die Rezeptorfortsätze der<br />

Sinneszellen (Stäbchen und Zapfen) werden ständig erneuert, verbrauchtes Membranmaterial<br />

wird von den Pigmentzellen aufgenommen.<br />

Die auch als Phototransduktion bezeichnete<br />

Erregung der Lichtsinneszellen durch<br />

Lichtquanten verläuft in der Retina über<br />

mehrere Zwischenstufen. Die für die Lichtwahrnehmung<br />

verantwortlichen Moleküle<br />

liegen in Form von abgeplatteten<br />

Membranscheiben in den Stäbchen des 1.<br />

Neurons geldrollenartig übereinander. Der<br />

lichtempfindliche Farbstoff der Stäbchen<br />

wird Sehpurpur (Rhodopsin) genannt. Er<br />

besteht aus Retinal (Aldehyd des Vitamin A)<br />

und dem Protein Opsin. Das Reitinalmolekül<br />

kann in verschiedenen Raumstrukturen vorkommen<br />

(Abb. 6), von denen nur eine, das<br />

11-cis-Retinal, sich mit dem Opsin verbinden<br />

kann. Trifft Licht auf das Molekül, bewirkt<br />

dies eine Konformationsänderung in<br />

das all-trans-Retinal. Dabei wird das Opsin<br />

Abb. 6: Das Carotinoid Retinal in seiner geknickten<br />

Cis-Konfiguration (A) wird durch Licht<br />

in die gestreckte all-trans-Konfiguration (B)<br />

überführt (nach Hubbard & Kropf 1967)<br />

abgespalten, welches anschließend als Enzym wirksam ist und eine Reaktionskaskade auslöst,<br />

in deren Verlauf durch die Schließung der Na + -Kanäle in der Membran das Membranpotential<br />

der Sinneszellen ansteigt und letztendlich ein Nervenimpuls auslöst, der in die Ganglienzellen<br />

weitergeleitet wird. Außerdem bewirkt die Abspaltung des Opsins ein Ausbleichen des Sehpigments.<br />

Das bedeutet, dass die Sehpigmente erst wieder regeneriert werden müssen, bevor der<br />

nächste Nervenimpuls von dieser Stelle gesendet werden kann.<br />

3.2 Tränensystem<br />

Für die Funktionalität des Auges ist auch der Tränenfilm von besonderer Wichtigkeit. Die Tränenflüssigkeit<br />

besteht normalerweise aus drei Schichten. Dies sind von außen nach innen: Fettschicht,<br />

wässrige Schicht und Schleimschicht.<br />

Die wasserunlösliche Fettschicht wird in den Meibom-Drüsen gebildet und verhindert ein schnelles<br />

Verdunsten der Tränenflüssigkeit. Der wässrige Anteil des Tränenfilms wird von den Tränendrüsen<br />

gebildet. In der wässrigen Schicht sind wichtige Salze, Spurenelemente und mehr als<br />

500 verschiedene Eiweißstoffe zur Ernährung des vorderen Augenabschnitts sowie zur Bakterienabwehr<br />

enthalten [7]. Die Schleimschicht wird von Zellen in der Augenbindehaut produziert<br />

und ermöglicht, dass der Tränenfilm dem Auge anhaftet,<br />

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